naturheilkundliche und integrative Therapien
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naturheilkundliche und integrative Therapien
von kat am 23.09.2012 19:26Nachdem ich seit Juli (zusätzlich zur Kollagenose) ununterbrochen krank bin (2mal Dünndarmbesiedelung mit multiresistenten Bakterien, fiebriger Virusinfekt, Neuralgie im Gesicht nach heftigem Herpesbefall) und zunehmend psychisch leide, habe ich das Gefühl, das ich auch nach ergänzenden Wegen zur Schulmedizin suchen möchte. Meinen Basismedikamenten bleibe ich natürlich treu!
Was habt ihr für Erfahrungen dabei gemacht? Es gibt da ja ganz unterschiedliche Möglichkeiten und Verfahren.
Ich hatte ein Beratungsgespräch mit einer Therapeutin an der Charite, die an der dortigen Hochschulambulanz für Prävention und integrative Medizin Kurse anbietet. In Zusammenarbeit mit dem Immanuel-Krankenhaus haben die zwei verschiedene Ansätze entwickelt: einmal naturheilkundlich
und dann die Mind-Body-Medizin
Das hört sich für mich alles sehr gut an. Vielleicht war von euch jemand schon mal dort oder hat Erfahrungen mit diesen Therapiekonzepten gemacht?
In die Tagesklinik muß man sogar nur einen Tag in der Woche, das ist jetzt sofort bei mir nicht möglich, weil ein Tag in der Woche für mein berufsbegleitendes Studium reserviert ist. Ich werde also erstmal die naturheilkundliche Ambulanz kontaktieren. Aber ich habe mich schon für einen Kurs "Stressbewältigung durch Achtsamkeit (Mindfulness-Based Stress Reduction Program - MBSR)" der an der Ambulanz angeboten wird angemeldet. Der fängt schon in 3 Wochen an und dauert bis Dezember. Wird auch von der KK teilweise rückerstattet.
Ich muß sagen, daß ich bis jetzt kein Anhänger von Naturheilkunde war. Gesundheitstees oder heiße Wickel meinetwegen, aber von Homöopathie oder Heilfasten habe ich nie viel gehalten. Aber wenns hilft???
"Ihr seid nicht in euren Körper eingeschlossen, noch an die Felder oder Häuser gebunden. Das, was ihr seid, wohnt über dem Berg und treibt mit dem Wind." Khalil Gibran
Re: naturheilkundliche und integrative Therapien
von Leya am 24.09.2012 12:26Hallo Kat,
es tut mir leid, dass es Dir so mies geht.
Ich stehe naturkundlichen Behandlungen eigentlich durchweg ablehnend gegenüber. Aber wie auch immer man dazu steht, ich würde mich diesbezüglich immer unbedingt mit meinem Rheumatologen beraten.
Die von Dir geschilderten zusätzlichen Erkrankungen sind m. E. u. a. auch auf die immunsuppressive Therapie zurückzuführen. Unsere Therapien führen leider oft dazu, dass wir gehäuft Infektionen aller Art bekommen.
Wie eine naturheilkundliche Behandlung davor schützen können soll, ist für mich noch nicht nichtnachvollziehbar (bin aber lernfähig )
Welche Ausbildung hat denn die Therapeutin?
Alles Gute.
Gruß
Leya
Re: naturheilkundliche und integrative Therapien
von Thea40 am 24.09.2012 17:57Hallo Kat!
Ich bin sehr dafür neben den starken Medikamenten, die ich nehme, um zu überleben, unterstützend weniger schädliche Mittel zu nehmen und anzuwenden. Wobei man auch die richtig anwenden muss, sonst wirken auch diese kränkend.
Das HEILFASTEN habe ich mal gemacht, ist mir aber gar nicht bekommen. Damals war ich bei einer Naturheilkundlichen Ärztin, die dafür sogar fundiert ausgebildet war. Ich hatte das Fasten (nur Tees und Säfte, nichts Fetes) nicht mit ihr besprochen. Sie hat mich dnn ausgeschimpft. Sie sagte, bei Kollagenosen ist es verboten. Wenn man nur trinkt und nichts isst, ruht der Stoffwechsel. Das st in meinem Fall überhaupt nicht gut und schwächt zusätzlich. So hat sie sich ausgedrückt. Andererseits ernähre ich mich allgemein gesund. Wegen der Entzündungen reduziere ich Citrusfrüchte. Fleisch esse ich selten und lieber Fisch, Rind und Hühnchen als Schwein. Kohlehydrate muss ich wegen der Diabetes reduzieren. Da gilt aber, Vollkorn und faserreich ist besser als schnell und Zucker.
BRENNESSEL und BIRKE, welche die Nierenfunktion anregen, war für mich auch zu reizend. Mein bisschen Energie ging flöten. WEIDENRINDE hat mir gar nichts gebracht. Homöopathisch (klassisch) wurden bei mir die verkehrten Dinge angewandt.
Sehr positiv empfinde ich KÄLTETHERAPIE bei Entzündungen. Jedoch trau ich mich in keine Kältekammer. Da hab ich Angst um Herz und vor allem meine Atemwege. Ich arbeite mit COOLPACKS und kalten QUARKWICKEL. In meinen drei Rehas gab es extra Kälteboxen, gefüllt mit Eis. Als patientin sollte ich mir da in bis zweimal am Tag ein Tütchen füllen und 10 Minuten etwa auf die Entzündeten Muskeln und Gelenke legen. Allerdings sollten die Stellen vorher warm sein. Wer sehr k#lteempfindlich ist, wird das sicher nicht toll finden. Es muss auch immer ein Tuch zwischen Eis und Haut sein. Eis "verbrennt" die Haut.
STRESSBEWÄLTIGUNG finde ich hilfreich. Ich werde durch solche Übungen zwar nicht insgesamt gelassener. Sie helfen aber bei Aufregung. Ich habe bei vielen Kollagenosepatienten erlebt, dass sie auch seelisch dünnhäutiger sind. Das ist sicher auf die vielfältigen Probleme mit dieser Krankheit zurückzuführen. Andererseits finde ich es normal, bei körperlicher Schwäche und Schmerzen, auch seelisch weniger aushalten zu können. Es ist gut, wenn man die Übungen beherrscht, damit man sie im Notfall ohne nachzudenken anwenden kann. AUTOGENES TRAINING wirkt bei mir positiv auf den Puls. Auch wenn man mit Leuten unterwegs ist, kann man ein paar mal den Spruch denken und alles ist in Butter. ACHTSAMKEIT ist meistens ein Bündel von Phantasiebildern. Zunächst achtet man auch auf sich selbst, sein eigenes Gefühl. Man kann auch störende Gedanken in eine KISTE legen. Oder man legt sein GEPÄCK ab, was man später wieder vor holen kann. FELDENKRAIS geht da mehr auf das Körpergefühl ein. Es kann bei Schmerzen lästig sein. Andererseits habe ich dadurch Fehlhaltungen korrigieren können. Es sind wirklich sehr leichte, nicht reizende und nicht anstrengende Übungen.
Das MBM oder wie es heißt kenn ich jetzt nicht. Ich vermute, es ist sowas in Richtung POSITIVES DENKEN. Dabei soll nicht alles schön gedacht werden, nach dem Motto "Juchhuh ich habe Schmerzen, das ist bestimmt gut für mich." Es wird dabei weniger auf das geschaut, was nicht geht, was ich nicht kann, was alles nicht in Ordnung ist, was ich hasse, was alles schreckliches passieren könnte... Der Blick geht dahin, was ich kann, was ich gerne tun würde, schon immer gern wollte und wie ich das angehen kann. Anstelle der Horrorszenarien, überlege ich, was auch gut werden könnte. Ich als ingeföleischter Pessimist schaue, wie ich mit auftetenden Problemen umgehen kann. Für mich ist Stress, wenn er auftaucht auch gleich körperlich. Er hat nun mal seine Antwort in Hormonen, die wieder neue Hormone undsoweiter. Das ist Gift für mich. Das versuche ich zu reduzieren. Ich sage mir dabei, es reicht schon, was ich an Antikörpern mit mir rumtrage, sie müssen sich nicht noch durch mein Verhalten vermehren.
INTEGRATIVE Medizin. Die Krankheit ist Teil meiner Person und meines bisherigen Lebens. Sie hat eine Menge mit mir gemacht. Ich vergeude keine Energie dafür, gegen sie anzurennen. Ich schließe Frieden damit, auch wenn sie beißt und ich heule. Ich genieße jeden Tag, an dem es mir ein bisschen besser geht.
Ist ja wieder ein langer Text geworden. Ich merke, dass ich da schon viel mitgemacht habe.
Krisentelefon oder Weihnachtsmarkt
Re: naturheilkundliche und integrative Therapien
von kat am 25.09.2012 19:02@Leya
Ich denke auch, daß meine ganzen Infekte mit der Immunsuppression zusammenhängen. Ich will ja auch nicht gegen das Prednison und Quensyl arbeiten, aber vielleicht kann man die Nebenwirkungen etwas mildern (Magen) oder eben die Intensität der Infekte mildern, damit ich für die nicht schon wieder neue Medikamente schlucken muß.
Die Ausbildung der Therapeutin steht hier http://www.champ-info.de/unser_team/frauke_reese/
@Thea
Danke für deinen schönen und interessanten Text!
Heilfasten hätte ich sowieso nicht gemacht, bin eh schon dünn und hätte Angst dann völlig an Kraft zu verlieren. Bin aktuell am Fleisch-"Entzug", da dieses ja eine Säure enthält, die die Immuntätigkeit fördert. Habe ich so in der Broschüre der Rheuma-Liga gelesen. Deswegen auch kein Ei und nicht so viele Milchfette. Dafür Leinöl, Fischöl, usw.. Wegen meines Darmes esse ich kaum Vollkorn, sondern Dinkel-, Kartoffel- oder Roggen.
Ich bin schon auf das Gespräch dort gespannt, was es für Möglichkeiten für mich gibt. Ich werde auf jeden Fall hinterfragen, warum und wieso, und wenn mir das einleuchtet und sich die Behandlung einigermaßen erträglich anhört, dann mache ich da bereitwillig mit.
Was innere Gelassenheit angeht bist du mir Meilen voraus....
Bis jetzt mußte ich mich noch nie ernsthaft mit körperlichen Erkrankungen und Einschränkungen auseinandersetzen in meinem Leben. Meine "Mini"-Epilepsie kriege ich nicht mit, da sie in der Nacht stattfindet, mir keine Schmerzen bereitet und nichts im Hirn schädigt. Psychische Tiefen kenne ich, war auch schonmal in psychotherapeutischer Behandlung. Deswegen habe ich auch gemerkt, das ich jetzt schnell mal was tun sollte für mich, weil es sonst kritisch wird. Immerhin etwas.
"Ihr seid nicht in euren Körper eingeschlossen, noch an die Felder oder Häuser gebunden. Das, was ihr seid, wohnt über dem Berg und treibt mit dem Wind." Khalil Gibran