Schmerz bei rheumatologischen Erkrankungen

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Renate
Gelöschter Benutzer

Schmerz bei rheumatologischen Erkrankungen

von Renate am 12.10.2010 07:16

In Deutschland leiden rund acht Millionen Menschen an chronischen Schmerzen, davon 600 000 bis 800 000 Patienten an einem chronischen, schwer therapierbaren Schmerzsyndrom.

Prinzipiell ist Schmerz das häufigste Symptom, das Patienten zu einem Arzt führt. Laut einer Umfrage ist bei 35 Prozent der Schmerzpatienten eine rheumatologische Erkrankung die Ursache. Damit sind rheumatologische Erkrankungen die häufigste Ursache chronischer Schmerzen.

Untersuchungen in der deutschen Kerndokumentation haben ergeben, dass sich bei Patienten mit rheumatoider Arthritis eine Drittelung der Schmerzstärke bezogen auf die Patientenpopulation ergibt. So hat circa ein Drittel der Patienten sehr starke Schmerzen, ein Drittel der Patienten mittlere Schmerzen und ein Drittel der Patienten keine bis geringe Schmerzen. Diese prozentuale Verteilung der Schmerzstärke war interessanterweise unabhängig von der Krankheitsdauer, insofern als dass die Verteilung der Schmerzstärke bei zwei Jahren Krankheitsdauer genauso war wie nach zehn Jahren Krankheitsdauer.

Der Schmerz stellt somit das mit am meisten belastende Symptom dar. Auch wenn es in einigen Fällen gelingt, durch eine remissionsinduzierende Therapie vor allem mit den Biologika Schmerzfreiheit zu erzielen, werden wir aus mehreren Gründen auch in Zukunft immer wieder mit dem Symptom Schmerz bei unseren Patienten konfrontiert werden.

Zum einen wird auch unter den modernsten Therapieverfahren nicht immer eine Remission erreicht und es kann auch zu erneut auftretenden Schüben der Erkrankung kommen. Zum zweiten sind bei vielen Patienten schon chronische Veränderungen eingetreten, die entsprechend auch Ursache für chronische Schmerzen sein können. Drittens haben wir es mit älter werdenden Patienten zu tun, die auch entsprechend einer zunehmenden Komorbidität verschiedene Ursachen von Schmerzen haben können.

Bezüglich der Therapie von Schmerzen gab es in jüngster Zeit einige Metaanalysen und Leitlinien. Prinzipiell ist zu sagen, dass chronische Schmerzen häufig einen multimodalen Therapieansatz erfordern, insbesondere da nach heutigen Konzepten eher von einem „mixed pain“ ausgegangen wird.

Dabei spielen sowohl nozizeptive Empfindungen als auch neuropathische Veränderungen bei jedweden Schmerzen in unterschiedlicher Ausprägung eine Rolle. Infolgedessen sollte eine medikamentöse Schmerztherapie immer auch begleitet werden von physiotherapeutischen, ergotherapeutischen und psychologischen Therapieverfahren.

Bei der medikamentösen Therapie stellen gerade in der Rheumatologie nichtsteroidale Antirheumatika und Coxibe einen wichtigen Bestandteil der Therapie dar. Neueste Studien belegen, dass Coxibe bezüglich der gastrointestinalen Sicherheit am gesamten Intestinaltrakt den konventionellen nichtsteroidalen Antirheumatika überlegen sind, selbst wenn letztere mit einem Protonenpumpeninhibitor kombiniert werden.

Auch Opioide sind bei chronischen Schmerzen des muskuloskelettalen Systems wirksam, wobei hier jedoch die im letzten Jahr veröffentliche S3-Leitlinie ergeben hat, dass keine Langzeitstudien zur Verfügung stehen. Von daher muss auch bei Opioiden immer wieder die Indikation und der Therapieerfolg überprüft werden, insbesondere da auch Opioide Nebenwirkungen haben können und in den Studien eine hohe Abbruchrate bei den Patienten zu verzeichnen war.

Es sind jedoch neue Medikamente in der Entwicklung beziehungsweise stehen kurz vor der Zulassung, die ein besseres Nebenwirkungsprofil auf Seiten der NSAR beziehungsweise der Opioide haben.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass nach wie vor ein großer Bedarf an einer suffizienten Schmerztherapie bei Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen besteht. Aufgrund der neuen Entwicklungen und weiterer in Entwicklung befindlicher Medikamente besteht jedoch die Aussicht, dass den Patienten mit chronischen Schmerzen besser geholfen werden kann.

Quelle:
http://www.rheuma-online.de/news/artikel/schmerz-bei-rheumatologischen-erkra.html

LG Renate

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.10.2010 07:16.

Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4779

Re: Schmerz bei rheumatologischen Erkrankungen

von Leya am 12.10.2010 15:21

@ Renate
Danke.

Gruß

Leya

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wolfskind

36, Weiblich

Beiträge: 1577

Re: Schmerz bei rheumatologischen Erkrankungen

von wolfskind am 12.10.2010 18:33

ja das seh ich genauso. schmerz ist ein großes thema in dem ganzen. ich bin froh dass es jetzt durch das oxycodon besser geworden ist. aber die ärzte zögern da immer noch sehr lange mit dem verordnen von opiaten. und manche machen es gar nicht. wegen der suchtgefahr. dann sollen sie aber bitte was anderes finden das die schmerzen wirklich lindert.

Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.

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Pewe

76, Weiblich

Beiträge: 94

Re: Schmerz bei rheumatologischen Erkrankungen

von Pewe am 12.10.2010 19:09

Danke Renate.
Ich nehme auch starke Schmerzmittel. Nun hat mein Rheumadoc mir Gabentin verschrieben. Habe mir den Beipackzettel
durchgelesen(der Doc meinte das soll ich nicht ) und für mich beschlossen das Mittel nicht zu nehmen. Ich dürfte eigentlich dann kein Auto fahren und da ich als Buchhalterin arbeite habe ich angst Konzentrationfehler zu machen.Das Mittel ist eigentlich gegen Epilepsie, soll aber auch zur Schmerzbehandlung sein. Kennt das Jemand von euch ? Wäre natürlich froh wenn ich weniger Schmerzmittel nehmen müßte, da meine Leberwerte durch Cellcept und Cortison nicht berauschend sind.
Heute gibt es im NDR 3 bei Visite einen Beitrag der für uns interessant sein könnte (20.15 Uhr)
Einen schönen schmerzfreien Abend wünscht
Petra

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RedCow

38, Weiblich

Beiträge: 2165

Re: Schmerz bei rheumatologischen Erkrankungen

von RedCow am 12.10.2010 19:59

@Pewe:

12.10.2010 19:09:10 - Pewe
(...) Nun hat mein Rheumadoc mir Gabentin verschrieben. (...) Das Mittel ist eigentlich gegen Epilepsie, soll aber auch zur Schmerzbehandlung sein. Kennt das Jemand von euch ?

Hallo, Pewe!
Ich kenn Gabapentin (den Wirkstoff), das mit dem 'nicht Auto fahren' bezieht sich meist auf eine Eingeöhnungsphase, ich dürft bei meinen Tabletten sonst wohl nicht mal mehr als Fußgänger unterwegs sein*gg*
Gabapentin ist wirklich auch bekannt, gegen Schmerzen zu helfen; ich selbst habs als Kombitherapie (Epilepsie & Schmerzen) bekommen, aber nicht vertragen (Schwindel und Kopfschmerzen); gibt aber auch viele Leute die das nehmen und keine Probleme haben.
Ich denk, man muss es immer für sich selbst entscheiden, ob man ein Medikament nimmt oder nicht, man muss ja schliesslich auch selber mit den Konsequenzen leben!

Lupis in Österreich auf Facebook
oder bei Interesse an Treffen etc. Mail an: lupizentrale (a) gmail.com

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wolfskind

36, Weiblich

Beiträge: 1577

Re: Schmerz bei rheumatologischen Erkrankungen

von wolfskind am 12.10.2010 20:12

beim oxycodon steht auch drin dass man keine maschiene führen darf und so.. aber ich hab damit keine problem. kein schwindel nichts. es macht das was es soll und mehr nicht. auch kein highgefühl oder so. aber das was du bekommst ist ja etwas anderes, das kenn ich nicht.
finde es generell falsch zu glauben dass alle die opiate nehmen high sind. ich hab nie diese zustände. bin ganz normal nur kann ich mich besser bewegen.

Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.

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