Können Antikörper wieder verschwinden?

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Micky

54, Weiblich

Beiträge: 2487

Können Antikörper wieder verschwinden?

von Micky am 16.01.2010 22:27

Hallo Foris,

ich hab mal eine Verständnisfrage.
Das Immunsystem bildet Antikörper, um einen Eindringling/Fremdstoff zu bekämpfen. Wenn dieser Erreger/Stoff erneut eindringt, schickt das Immunsystem eben diese Antikörper los um den Eindringling "fertig zu machen" und produziert bei Bedarf noch ein paar hinzu. Einmal gebildete Antikörper sind somit "eben da" und werden nicht wieder verschwinden.
Das würde also auch bedeuten, dass "unsere" Antikörper sich eigentlich nicht mehr vermindern würden/können.

Oder bin ich da jetzt völlig auf dem Holzweg?

Gruß Micky

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maxx
Gelöschter Benutzer

Re: Können Antikörper wieder verschwinden?

von maxx am 16.01.2010 23:41

Hallo Micky,

ich versuche es mal aus meinem Laienverständnis herauszukramen, was "hängen" geblieben ist, aus meiner Anfangs- Diagnose- Zeit.

Ist ein "Eindringling" das erste mal da, gibt es bestimmte Antikörper/Blutzellen, die diese "in Schach" halten, bis Antikörper speziell für die "Eindringlinge" "hergestellt" wurden. Diese Antikörper zerstören dann die Eindringlinge, und werden mit den getöteten/unschädlich gemachten "Eindringlingen" --edit-- über die Nieren ausgeschwemmt.
Die Informationen dieser Zellen, bleiben aber erhalten .... wie und wo auch immer ?
Und kommt es zu einem erneuten "Angriff" dieser "Eindringlinge" geht diese Abwehr eben schneller, da die Informationen für die speziell zu bildenden Antikörper ja vorhanden sind.
Es gibt auch bestimmte Zellen (ich glaube Eiweiße), die bei einer Blutuntersuchung dem behandelnden Arzt andeuten, dass der gerade bestehende Infekt oder ähnliches bereits schon mal da war. Das hilft ihm bei einer Diagnosestellung.

Soweit ich weiß, hat jede Art von Blutzellen eine bestimmte Lebensdauer, wird ausgeschieden und bildet sich permanent neu, sodass immer frische Blutzellen da sind.
Dieses Ausschwemmen der alten Antikörper führt auch dazuu, dass wir eine erhöhte Anzahl roter und weißer Blutkörperchen im Urin haben, wenn ein Infekt vorgelegen hat.

Und so funktioniert es doch sicher auch mit unseren Autoantikörpern.
Mit den Immunsuppressivas wird ja unser Organismus beeinflußt, nicht mehr so viele Blutzellen zu produzieren.
Zumindest ist es beim Imurek so; es vermindert die Produktion von Blutzellen.
Ob es bei allen Mitteln so ist, weiß ich nicht. Wollte mal von einem Assistenzarzt wissen, wie MTX funktioniert, und er hat in seinem allerschönsten Medizinsprachgebrauch was erklärt ..... ich habe NIX verstanden :D

Ich hoffe, dass es etwas verständlich ist, und ich es einigermaßen richtig verstanden habe.

Lieben Gruß
Maxx

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.01.2010 23:42.

Micky

54, Weiblich

Beiträge: 2487

Re: Können Antikörper wieder verschwinden?

von Micky am 17.01.2010 09:53

Ah haaaaa, so ist das also. Die "benutzten" Ak gehen mit weg und lediglich die "Backanleitung" bleibt vorhanden.
Danke für die Erläuterung, liebe Maxx. :-)

Damit sind gesunkene AK-Werte möglich und ein Zeichen dafür, dass bislang keine "frischen" benötigt wurden? Gleichbleibende oder steigende Werte zeigen dagegen, dass trotz Medikation noch Aktivität vorhanden ist?

Gruß Micky

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Gretchens.F...
Gelöschter Benutzer

Re: Können Antikörper wieder verschwinden?

von Gretchens.Faust am 18.01.2010 10:29

Antikörper sind nicht Antikörper.

Es kommt darauf an, welcher Art diese sind - und was sie auslöst.
Antikörper gegen einen definierten Infekt haben einen anderen Stellenwert und eine andere Kinetik als Autoantikörper.
Mehr dazu gern bei Interesse.

Gruß, Gretchen

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Leonie

-, Weiblich

Beiträge: 868

Re: Können Antikörper wieder verschwinden?

von Leonie am 18.01.2010 11:32

Meine Anawerte sind immer verschieden hoch. Schon Jahrelang. 1: 1200, 1: 320 usw
Leonie

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Micky

54, Weiblich

Beiträge: 2487

Re: Können Antikörper wieder verschwinden?

von Micky am 18.01.2010 14:34

Hallo,

also der Hintergrund meiner Frage zielt auf die regelmäßigen Blutkontrollen beim Rheumatologen und deren Aussagekraft ab. Meine ANAs waren noch nie niedriger als vorher, sind also nie gesunken und da stellte sich mir die Frage, ob dies überhaupt möglich ist (s.o.) oder sie bestenfalls konstant bleiben.

Gruß Micky

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Können Antikörper wieder verschwinden?

von Renate am 18.01.2010 14:37

Meine ANAs waren noch nie niedriger

Soviel ich weiss ist aber der ANA Wert nicht aussagekräftig was die Aktivität der Kollagenose betrifft.

LG Renate

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Micky

54, Weiblich

Beiträge: 2487

Re: Können Antikörper wieder verschwinden?

von Micky am 18.01.2010 14:40

Soviel ich weiss ist aber der ANA Wert nicht aussagekräftig was die Aktivität der Kollagenose betrifft.

Da wird natürlich auch das Blutbild gemacht, Urin etc. pp.
Aber was diese Antikörper angeht, habe ich echt überhaupt keinen Schimmer. :red:

Gruß Micky

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Können Antikörper wieder verschwinden?

von Renate am 18.01.2010 14:46

Gleichbleibende oder steigende Werte zeigen dagegen, dass trotz Medikation noch Aktivität vorhanden ist?

meine Antwort in Bezug auf Aktivität der Kollagenose bezog sich darauf. Also ich meine das eben der ANA Wert speziell nicht aussagekräftig ist über eine Aktivität.

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Gretchens.F...
Gelöschter Benutzer

Re: Können Antikörper wieder verschwinden?

von Gretchens.Faust am 18.01.2010 15:10

also der Hintergrund meiner Frage zielt auf die regelmäßigen Blutkontrollen beim Rheumatologen und deren Aussagekraft ab. Meine ANAs waren noch nie niedriger als vorher, sind also nie gesunken und da stellte sich mir die Frage, ob dies überhaupt möglich ist (s.o.) oder sie bestenfalls konstant bleiben.


Es kommt darauf an, welche Antikörper damit gemeint sind.
Die ANA sind nur ein "Marker", aber kein Verlaufsparameter für autoimmunes Geschehen. Sie können konstant bleiben, in ihrer Höhe schwanken oder auch (meist passager) verschwinden - in keinem Fall lässt das einen sicheren Rückschluss auf die Krankheitsaktivität zu. (ich erinnere mich da an ein eindrückliches, etwas saloppes Zitat von Prof. Seelig in einem Patientenworkshop: "überspitzt formuliert: wenn Sie Ihre ANA in verschiedenen Labors untersuchen lassen, dann kann es sein, dass Sie durch den Wechsel des Labors entweder krank oder gesund werden....." )

Etwas anders sieht die Sache bei den Doppelstrang-DNS-Antikörpern aus; sie können in ihrer Höhe in gewisser Weise für die Verlaufsbeobachtung herangezogen werden.

Insgesamt wird m. E. die Bedeutung der Titerhöhe (wichtig für die Eingangsdiagnostik bzw. manchmal Hinweis auf einen Diagnoseswitch) von Autoantikörpern überschätzt ;-)
Die Krankheitsaktivität bemisst sich an anderen Dingen (auch, aber nicht nur "spezifischeren" und sensitiveren Laborwerten) und vor Allem an den klinischen Erscheinungen und Befunden (auch den apparativ erhobenen)

Lieben Gruß, Gretchen

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