Themen in der Psychotherapie

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coffeesickly

35, Weiblich

Beiträge: 495

Themen in der Psychotherapie

von coffeesickly am 18.08.2010 14:42

Hallo ihr Lieben,

ich habe heute mal eine sehr persönliche Frage, auf die ihr mir aber auch eine allgemeine Antwort geben könnt. Ich hatte heute mal wieder eine Sitzung und die Therapeutin hat kurz die Effektivität der Therapie angesprochen.
Sie meinte, sie kann mir auf jeden Fall kaum helfen. Sie kann versuchen gewisse Ereignisse die mit der Krankheit zusammenhängen (also z.B.: wie fühlt sie dies und jenes Symptom an etc.) nachzuvollziehen. Ich soll mir jetzt überlegen ob ich das überhaupt will, weil sie mir an sich ja nicht weiterhilft. Also folgende Fragen habe ich an euch: Welche Themen habt ihr so in der Psychotherapie behandelt (so ganz allgemein) und hat euch das wirklich geholfen oder war es nur verschwendete Zeit?

An sich ist es für mich keine verschwendete Zeit weil ich sie als Menschen auch wirklich mag ..... aber soll das jetzt schon alles gewesen sein?

Wie geht man damit um, wenn die Psychologin sagt, dass sie nichts mehr tun kann?

Liebe Grüße

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Themen in der Psychotherapie

von Renate am 18.08.2010 15:12

Hallo Coffeesickly,

auf deine Frage, ich habe bei meinen bisherigen Psychotherapien alle Themen angesprochen die mich belasten und mir wichtig sind. Der Therapeut kann mir helfen den Weg zu finden, aber dazu muss ich mich öffnen und mtarbeiten, sonst funktioniert das nicht !

Mir haben meine Therapien bis jetzt immer geholfen und was gebracht.

Hier einige Tipps !

Da die Psyche einen großen Einfluss auf unseren Körper hat, sollten Sie bei körperlichen Beschwerden im Gespräch mit Ihrem Arzt auch offen über ihre Lebensumstände sprechen. Stress im Beruf, Krisen in Ehe oder Familie, Existenzsorgen, Krankheit und/oder Tod von Angehörigen usw. - das Wissen um diese Umstände erleichtert dem Arzt die Diagnose.

Quelle und weiteres dazu hier:
http://www.internisten-im-netz.de/de_tipps-fuer-betroffene_720.html

LG Renate

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.08.2010 15:14.

Dani
Administrator

49, Weiblich

Beiträge: 8639

Re: Themen in der Psychotherapie

von Dani am 18.08.2010 15:29

Hallo,

bei mir ist es wie bei Renate. Ich spreche alles an, was mir gerade auf dem Herzen liegt. Muss auch gar nix mit meinenK Krankheiten zu tun haben. Auch schöne Sachen "teile" ich mit ihr. Hilft mir alles sehr!

Wie geht man damit um, wenn die Psychologin sagt, dass sie nichts mehr tun kann?

Frag doch mal die Psychologin ;-)
Im Ernst. Rede mit ihr und sag ihr, dass die Therapie für Dich hilfreich ist (ist sie es?) und frag sie, wie sie darauf kommt, dass sie Dir nicht (mehr) weiterhelfen kann.
Seit wann machst Du die Therapie und wie oft ?

Liebe Grüße
Dani

Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale! :D

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RedCow

37, Weiblich

Beiträge: 2165

Re: Themen in der Psychotherapie

von RedCow am 18.08.2010 17:42

von: Dani am 18.08.2010 15:29:34
Ich spreche alles an, was mir gerade auf dem Herzen liegt. Muss auch gar nix mit meinenK Krankheiten zu tun haben. Auch schöne Sachen "teile" ich mit ihr. Hilft mir alles sehr!

Dem kann ich nur zustimmen..ich rede über ALLES mit ihr, positiv sowie negativ; Familie, Freunde, Krankheit, das Wetter, .. einfach alles, was dazu beiträgt, dass ich mich so oder so fühle -und wenn ich einfach das Gefühl hab, eine Pechsträhne durchzumachen;-)

Lupis in Österreich auf Facebook
oder bei Interesse an Treffen etc. Mail an: lupizentrale (a) gmail.com

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coffeesickly

35, Weiblich

Beiträge: 495

Re: Themen in der Psychotherapie

von coffeesickly am 18.08.2010 20:49

Hallo,

also die Therapie mache ich jetzt etwa 10 Monate und ich hatte immer eine Sitzung ein Mal in der Woche. Aber es waren immer wieder Phasen von etwa 3 Wochen in denen wir unterbrochen haben (wegen Krankenhausaufenthalten und Urlaub).
Also sonst rede ich beispielsweise mit meinem Rheumatologen eher wenig über Lebensumstäne, danach fragt er ja auch nicht ... alle anderen Ärzte schon.
Ich habe glaube ich auch noch nicht so richtig verstanden warum sie glaubt das sie mir nicht helfen kann. Sie meint eigentlich komme ich ganz gut klar mit der Erkrankung aber einige Verhaltensweisen von mir sind nicht unbedingt produktiv für die Erkrankung. Sie versteht aber auch warum ich so handele und glaubt auch nicht, dass ich davon zu überzeugen wäre, mich anders zu verhalten. Da stimme ich ihr zu.
Und woran merkt ihr, dass die Therapie hilfreich für euch ist?
Ich denke sie ist der Meinung es könnte mir helfen, wenn ein Mensch einmal versucht das alles zu verstehen, also so richtig meine ich. Aber gleichzeitig sagt sie es fällt ihr schwer, und ist vielleicht unmöglich.
Man sieht ich bin etwas verwirrt. Aber sie ist die beste Psychologin hier und wurde mir von verschiedenen Ärzten empfohlen.

Liebe Grüße,
Julia

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Dani
Administrator

49, Weiblich

Beiträge: 8639

Re: Themen in der Psychotherapie

von Dani am 18.08.2010 21:35

Und woran merkt ihr, dass die Therapie hilfreich für euch ist?

    Mir geht es allgemein psychisch sehr viel besser (ich war letztes Jahr aber auch 2 Monate in einer psychosomatischen Klinik und dieses Jahr 6 Wochen zur psychosom. Reha, was beides auch viel gebracht hat.)
    Ich kann wieder Entscheidungen treffen.
    Ich falle nicht mehr in so tiefe "Löcher" und wenn doch, dann kann ich mich mittlerweile alleine wieder herausholen.
    Ich habe wieder Freude am Leben und auch Lebenswillen.
    Ich bin viel gelassener geworden. Mich haut nicht mehr jede kleine Kleinigkeit um und auch "größere Sachen" sind keine unlösbaren Probleme mehr für mich.
    Ich achte und höre mehr auf mich und meinen Körper - belaste mich nicht mehr so oft über.
    Ich habe mich besser kennengelernt.
    Ich mag mich wieder trotz meiner Einschränkungen.
    Ich habe einen gesunden Egoismus entwickelt.
    Ich habe weniger Einschlafschwierigkeiten (von der Häufigkeit her).

Das ist das, was mir so spontan einfällt und ich finde, das ist eine Menge. Nur ohne professionelle Hilfe und auch medikamentöser Therapie hätte ich das nicht gepackt!

Liebe Grüße
Dani

Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale! :D

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Kratzbaum

59, Männlich

Beiträge: 52

Re: Themen in der Psychotherapie

von Kratzbaum am 19.08.2010 00:38

Wie geht man damit um, wenn die Psychologin sagt, dass sie nichts mehr tun kann?

Ich würde mich erst mal für die ehrliche Aussage bedanken und um eine Empfehlung zur Weiterbehandlung bitten. Meist bringt es nicht 1 Behandler oder 1 Methode sondern der Groschen fällt mehrfach.

Grundsätzlich ist Psychotherapie sehr angebracht und auch erwiesenermaßen hilfreich. Empfiehl der Dame mal dieses Buch:
'Psychologische Psychotherapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen' von Rainer Sachse Hier geht es nicht um Lupus, aber das ist auch eine Autoimmunerkrankung. Viele nehmen einen Zusammenahang mit der Psyche an, aber hier ist er wissenschaftlich nachgewiesen.

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Themen in der Psychotherapie

von Renate am 19.08.2010 10:18

aber einige Verhaltensweisen von mir sind nicht unbedingt produktiv für die Erkrankung. Sie versteht aber auch warum ich so handele und glaubt auch nicht, dass ich davon zu überzeugen wäre, mich anders zu verhalten. Da stimme ich ihr zu.

Und das meinte ich mit sich öffnen und mitarbeiten. Deine Therapeutin bemerkt also schon, dass einige deiner Verhaltensweisen nicht gut sind für dich mit deiner Erkrankung. Gleichzeitig fiel ihr aber auf, dass du diese Verhaltensweisen gar nicht ändern möchtest.
Dann kann ich auch nachvollziehen warum sie meint, es hätte jetzt keinen Sinn mehr das sie die Therapie mit dir fortsetzt. Wie soll sie dir denn helfen, wenn du das nicht möchtest, du die Verhaltensweisen, die dir nicht gut tun gar nicht ändern möchtest? Eine Therapie gelingt nur, wenn der Patient mitarbeitet und auch was verändern möchte!

LG Renate

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.08.2010 10:20.

coffeesickly

35, Weiblich

Beiträge: 495

Re: Themen in der Psychotherapie

von coffeesickly am 19.08.2010 14:18

Hallo,

also erstmal freue ich mich wirklich für euch, dass es euch weiter geholfen hat. Das motiviert ich auch einwenig.
Also in Bezug auf mein Verhalten denkt sie sie kann es nicht ändern, weil sie mir in dem Verhalten auch zustimmt. Es ist zwar nicht produktiv, aber für sie völlig verständlich. Ich bin an sich ja schon bereit mich zu öffnen, aber in diesem einen Punkt würde ich mich nicht ändern. Das findet sie aber nicht schlimm.
Zur Idee eines Wechsels ... daran habe ich schon gedacht. Aber das ist mir zu viel Aufwand! Ich habe wirklich genug zu tun, da möchte ich nicht noch wegen meiner Psyche irgendeinem Psychologen hinterher rennen, zumal ich da ja noch mal neu anfangen müsste. Das wär eher nicht in meiner Interesse. Das Buch werde ich mir vielleicht auch selbst mal durchlesen und empfehlen.
Mir ist die Notwendigkeit einer Therapie durchaus klar, nur leider tut sich nicht viel.

Liebe Grüße,

Julia

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NiNoa

47, Weiblich

Beiträge: 428

Re: Themen in der Psychotherapie

von NiNoa am 19.08.2010 14:26

Hallo coffeesickly,

ich kann deine Bedenken gut verstehen und hatte zu Beginn meiner Therapie dasselbe "Anliegen", bzw. Begehren: "Sagen Sie mir, woran es liegt!";-)

Aber letztlich kannte auch mein Therapeut (nachher Therapeutin) sich leider nicht mit der Erkrankung aus und hat sich zwar bedingt etwas angelesen, aber irgendwie war dann das spezielle Krankheitsbild eher selten Thema. Wir haben ganz viel über Angst, Ohnmacht, Verletzungen, Kontrollbedürfnis usw. gesprochen.
Natürlich auch über Kindheit, Familie, alte Muster, Beziehung & Sexualität, Beruf und -wünsche uvm.

Bei uns kam irgendwann fast zeitgleich das Gefühl "das bringt jetzt nix mehr". Es war sozusagen alles gesagt. Aber mir war besonders wichtig, dass ich gelernt hatte, Vergangenes mit jemand Neutralem anzugucken und Hilfestellung an die Hand zu bekommen bei zukünftigen Problemen. Es gab Rollenspiele, Was-wäre-wenn-Szenerien, Traumreisen und gemalt habe ich auch manchmal. (Nicht gut, aber darum ging es ja auch nicht;-))

Für mich war es eine gute Zeit. Insgesamt waren es wohl 6 Jahre und 3 verschiedene Leute, alle auf ihre Art gut. Und heute zehre ich oft davon, brauche aber gerade dahingehend keine Unterstützung (mehr).

Allerdings sind Renate's Worte sehr wichtig: wenn man blockt (manchmal auch ohne es zu merken!), kann der beste Seelendoktor nix machen. Ich musste diese Art der Kommunikation ganz neu lernen und habe auch oft nachgefragt, weil es anfangs für mich sehr fremd war.

Dir alles Gute, NiNoa

"Ich habe unter denen, die sich einer unerschütterlichen Gesundheit erfreuen, noch keinen getroffen, der nicht nach irgendeiner Seite hin ein bißchen beschränkt gewesen wäre; wie solche, die nie gereist sind." André Gide (1869-1951)

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