UV-Schutzfolie auf den Fenstern

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s.Woelfchen
Gelöschter Benutzer

UV-Schutzfolie auf den Fenstern

von s.Woelfchen am 30.12.2017 10:52

Hallo ihr Lieben!
Ich habe im Netz gelesen, dass Lupusgeplagten empfohlen wird, ihre Fenster mit dunkler Folie abzukleben. Das kommt wahrscheinlich für die wenigsten in Frage, wer möchte schon in einer dunklen Wohnung sitzen. Aber es gibt ja Folien, die das meiste Licht durchlassen und nur die UV-Strahlung abhalten, die werden oft bei Schaufenstern genutz, um das Ausbleichen der Kleidung zu verhindern. Ich überlege, solche in meiner Wohnung anzubringen. Wer von euch hat Erfahrung mit solchen Folien, und zahlt das die KK (anteilig)? Wenn meine Diagnose sich Anfang Januar dann tatsächlich bestätigt, werde ich auch meinen Arbeitgeber bitten, in meinem Büro so eine Folie anzubringen, weil ich direkt neben einer großen Fensterfront sitze. Ich habe zum Glück eine ganz tolle Chefin, die mir schon ihre Unterstützung zugesichert hat, sollte ich so etwas benötigen.

Und nur nochmal für mich zum Verständnis: Es geht wirklich nur um den UV-A und UV-B Teil des Sonnenlichts, der Rest ist nicht schädlich oder?

Ich freue mich auf eure Erfahrungen!
Das Wölfchen

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Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4773

Re: UV-Schutzfolie auf den Fenstern

von Leya am 30.12.2017 16:28

Hallo s.Wölfchen,

ich kenne niemanden (mehr), der an Lupus erkrankt ist und seine Fenster mit UV-Schutzfolie beklebt hat.
Wenn ich den korrekten Überblick habe, dann wohnen wir alle in Wohnungen mit ganz normalen Fenstern.

Es gibt hier einige, die überhaupt nicht sensitiv auf UV-Strahlen reagieren, alle anderen schützen sich mit Sonnencreme und Kleidung.

Ob Du tatsächlich eine UV-Schutzfolie am Bürofenster benötigst, kannst Du vielleicht schon jetzt abschätzen. Wie ist es Dir denn an sonnigen Tagen oder auch danach (verzögert) gesundheitlich so gegangen?

Übrigens finde ich es prima, dass Deine Chefin Unterstützung signalisiert hat.

Generell und insbesondere jetzt: Mach Dich nicht verrückt. Es wird für (fast) alles eine Lösung geben.
Vorrangig sind jetzt meines Erachtens die Diagnose und eine wirksame Therapie.

Hiernach sind sowohl UV-A- wie auch UV-B-Strahlen problematisch (das Zitat bezieht sich auf den Hautlupus, dürfte aber m. E. auch bei dem systemischen Lupus Anwendung finden)

Inzwischen sind jedoch einige Faktoren bekannt, die die Erkrankung triggern. Als einer der wichtigsten gilt das UV-Licht. In einer Studie mit mehr als 400 CLE-Patienten ließen sich spezifische Hautläsionen vor allem durch eine kombinierte UVA/UVB-Bestrahlung provozieren (4). Andere Studien konnten zeigen, dass die alleinige Bestrahlung mit UVA oder UVB bei Patienten zu Lupus-Symptomen führen kann.

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=44392


Also: Kopf hoch!

Gruß

Leya

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s.Woelfchen
Gelöschter Benutzer

Re: UV-Schutzfolie auf den Fenstern

von s.Woelfchen am 30.12.2017 18:05

Hi Leya!

Das klingt ja schon etwas beruhigend :)

Also an sonnigen Tagen, meistens ab dem Nachmittag beginnend und dann schlimmer werdend, hatte ich öfters folgende Symptome beobachtet:

- Starke Kopfschmerzen
- Schmerzende Augäpfel
- Sehfeldeinschränkungen / Flimmern / extreme Lichtempfindlichkeit der Augen
- Fieber
- Starke Übelkeit, Schwindel
- Erbrechen
- Extreme Müdigkeit (schlafe dann ab dem Nachmittag, zum Beispiel 15 Uhr, bis zum nächsten morgen durch), dann gehts mir eigentlich immer gut wieder
- Manchmal unkontrollierte Heulkrämpfe, ohne dass es einen ersichtlichen Grund dafür gibt

Ich hatte das bisher immer für einen Sonnenstich gehalten, aber das ist mir auch passiert wenn ich nur ganz kurz an der Sonne war oder wenn der Tag selbst gar nicht so sonnig war, also offenbar zeitlich verzögert. Da dachte ich dann es wäre eine Migräne oder ich hätte zu wenig getrunken. Zudem wurden mir dieses Jahr schon drei Hautveränderungen entfernt, beim letzten hab ich die Ergebnisse noch nicht, aber das andere war schon eine Krebsvorstufe. Die Ärztin hat mir deswegen geraten, am besten gar nicht an die Sonne zu gehen und ganzjährlich Sonnencreme 50+ zu nutzen. Deswegen denke ich wäre es vielleicht kein Fehler, da besonders aufzupassen. Zuhause ist es jetzt nicht so problematisch, da sitze ich nicht direkt am Fenster und schon gar keine 8 Stunden. Unser Erdgeschoss liegt zudem sehr schattig, so dass nicht viel direkte Sonneneinstrahlung da ist. Aber im Büro sieht es anders aus mit der großen Fensterfront, da sitze ich halt 8-9 Stunden täglich dahinter. Meinst du, das ist alles übertrieben? Bin mir im Moment sehr unschlüssig. Ich denke ich muss auch einfach mal abwarten, was der Arzt sagt.

Danke und ganz liebe Grüße!
Das Wölfchen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.12.2017 18:07.

Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4773

Re: UV-Schutzfolie auf den Fenstern

von Leya am 31.12.2017 00:20

Hallo s.Wölfchen,

nein, ich halte das nicht für übertrieben, sondern nach Deinen Schilderungen eher für überfällig.
Schon unabhängig davon, ob Du Lupus hast oder nicht, denke ich, dass Du bei Deinen Beschwerden durch Sonneneinstrahlung und den Hautveränderungen, besser nicht in der Sonne sitzen solltest. Dein Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht für seine Arbeitnehmer und muss daher m. E. dafür sorgen, dass Du keinen Schaden nimmst, und sollte Dich daher also an einen geschützten Platz setzen.

https://www.haufe.de/arbeitsschutz/recht-politik/fuersorgepflichten-des-arbeitgebers-zum-schutz-der-gesundheit-des_92_69964.html

Frag mich bitte nicht, wer die Kosten zu übernehmen hat. Ich weiß es nämlich nicht. Ich vermute aber, dass der Arbeitgeber sie zu tragen hat. Sicher wird Dein Arbeitgeber sich bei seinen Verbänden und Interessenvertretungen entprechend informieren können.

Gibt es denn nur diesen Platz vor der großen Glasfront? Gibt es keinen geschützten Platz? Es ist ja nicht nur die Sonne mit ihren UVA/UVB-Strahlen (hinter Fenstern, glaube ich, fast nur noch UVA), die schadet, sondern auch die Hitze, die schlaucht. Und die Hitze wird durch Folien nicht abgehalten.

Bitte bedenke bei Deinen persönlichen Schutzmaßnahmen, dass Sonnenstrahlen auch durch einen bedeckten Himmel dringen, und dass auch die Wintersonne nicht ohne ist.

Gruß
Leya

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Skorpion

60, Weiblich

Beiträge: 759

Re: UV-Schutzfolie auf den Fenstern

von Skorpion am 31.12.2017 15:12

Hallo Wölfchen, 

habt Ihr einen Betriebsarzt/ärztin? Wenn ja einen Termin machen, und das mit Arzt/Ärztin besprechen.

Wir haben Lamellenvorhänge im Büro, da geht die Sonne auch nicht durch.

Musste wegen einer anderen Sachen damals zur Betriebsärztin, die machte dann eine Arbeitsplatzbesichtung und weil ich von der Hautklinik  einen Bericht hatte, das ich hochgradig auf UVA/UVB reagiere, wurde mein Büro mit warm-weiße Beleuchtung (3000-4000Hz) mit geringem Blaulichtanteil ausgestattet.

Wie sieht es mit dem Leuchtstofflampe aus, hast Du diese im Büro?

Um die Ausbeute an sichtbarem Licht zu erhöhen, wird die Innenseite des Entladungsgefäßes mit einem Leuchtstoff beschichtet (daher der Name Leuchtstofflampe), der im sichtbaren Spektrum zu fluoreszieren beginnt, sobald er mit UV-Strahlung bestrahlt wird. Der Leuchtstoff setzt einen Großteil der UV-Strahlung in sichtbares Fluoreszenzlicht um. Der Rest der ultravioletten Strahlung wird durch das Glas der Lampe weitgehend absorbiert, so dass nur unbedenklich wenig gesundheitsschädliche UV-Strahlung aus der Lampe dringt.


Alles Gute. Drücke Dir die Daumen, dass Du die Folie fürs Büro bekommst. Ich glaube Dein Arbeitgegeber könnte einen Antrag bei der Berufsgenossenschaft stellen, damit die die Kosten übernehmen. Müsstest Du dich mal dort erkundigen. Einen Schwerbehinderten Ausweis von 50 oder mehr hast Du nicht?

In meiner Wohnung habe ich keine Folien, nur normale Vorhänge, ich habe meinen Hautlupus jetzt schon seit 30 Jahren.

Im Sommer nur lange Hose und langärmiliges Oberteil und LSF 100 mit sehr hohen UVA/UVB Schutz.




Viele Grüße
Conny

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.12.2017 15:13.

s.Woelfchen
Gelöschter Benutzer

Re: UV-Schutzfolie auf den Fenstern

von s.Woelfchen am 01.01.2018 12:50

Hallo Leya und Skorpion!

Mein Arbeitsplatz ist in einem U-förmigen Glasfassadengebäude, also sind alle Büros entweder zum Innenhof oder nach draußen hinter einer Glasfront, so dass es nicht wirklich einen geschützten Raum gibt. Wegen der Hitze brauche ich mir keine Sorgen zu machen, eher wegen der Klimaanlage, die laut Kollegen im Sommer zu kalt machen soll (bin erst seit diesem Herbst dort, daher weiß ich es nicht genau). Das würde wieder Probleme für meine Hände bedeuten, weil die bei Kälte schmerzhaft und steif werden. Und mit Handschuhen arbeiten geht eher schlecht.

Was für Lampen wir im Büro haben weiß ich leider nicht, aber das kann ich im selben Zuge wie die Folie ja auch ansprechen. Lamellenrollos haben wir auch, aber ich kann nicht den ganzen Tag dunkel im Büro machen, da ich dort nicht alleine bin.

Einen Behindertenausweis habe ich nicht, meine Diagnose ist noch ganz frisch und wird sich auch erst im nächsten Gespräch mit meiner Nepherologin vermutlich offiziell bestätigen. Ich denke auch nicht, dass ich in meinem jetzigen Zustand einen Behindertenausweis benötige oder haben möchte, da ich mich eigentlich nicht als schwerkrank wahrnehme. Ich bin meine Zipperlein seit längerem gewohnt und konnte bis jetzt gut damit leben, ich hoffe das bleibt auch so bzw. wird sogar durch Medikamente dann besser. Wegen den Nieren muss ich sehen wie es weiter geht...

Langärmlige UV Kleidung / Hose werde ich mir auch noch beschaffen müssen, ich habe zwei Hunde und gehe täglich mehrere km mit ihnen, natürlich nicht in der Mittagssonne, aber immer im dunkeln gehen kann und will ich natürlich auch nicht. Wo bekommt man LSF 100 her? Ist das die Kleidung oder eine Creme?

Danke euch und ganz liebe Grüße

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Skorpion

60, Weiblich

Beiträge: 759

Re: UV-Schutzfolie auf den Fenstern

von Skorpion am 01.01.2018 15:54

Hallo Wölfchen,

dass ist die Creme LSF 100, die bekommst Du in Apotheken. Kleidung mit LSF gibt es auch.


da ich mich eigentlich nicht als schwerkrank wahrnehme.


Das ist klar, Du musst ja erst mal mit der Diagnose lernen umzugehen, und wenn es einem so weit gut geht, ist es doppelt so schwer, dies zu akzetieren. Ein SLE mit Nierenbeteidigung ist eine schwere Erkrankung, wenn diese Diagnose bestätigt wird. Nur mit den vorhandenen Basismedikamente kann gezielt eingegriffen werden, und ein fast normales Leben geführt werden.








Viele Grüße
Conny

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.01.2018 15:55.

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