Achtung lang, Bitte nur mit ausreichend Zeit oder garnicht lesen. Danke!
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Gabi
Gelöschter Benutzer
Re: Achtung lang, Bitte nur mit ausreichend Zeit oder garnicht lesen. Danke!
von Gabi am 18.03.2009 14:10Hallo Susanne (sungmanitu-wakan),
ich möchte mich gerne zu Deinem Beitrag äußern, nachdem ich mehrere Tage lang (es wurde vermutlich bemerkt) zu teilweise für mich schwer zu ertragenden, weil sehr persönlich angreifenden Beiträgen geschwiegen habe.
Zunächst möchte ich Dir gerne danken dafür, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, mit etwas Distanz und Reflexion auch, aber nicht nur eine spezielle Thematik auf den Punkt zu bringen, die mir (ich denke, nicht nur Du verstehst, warum) naturgemäß sehr wichtig ist.
Ein paar der geäußerten Wahrnehmungen möchte ich korrigieren, weise aber ausdrücklich darauf hin, dass es eben so viele Wahrnehmungen gibt wie Beteiligte und das Geschriebene deshalb MEINE PERSÖNLICHE Meinung repräsentiert:
Aktuell bin ich mir nicht bewusst, dass ich persönlich jemals einem Betroffenen die "Schuld" (für mich geht es dabei ohnehin um etwas Anderes) für das schlechte Verhältnis zw. Ärzten und Patienten zugewiesen hätte. Die Gründe dafür sind vielfältig, und Du darfst mir glauben, dass ich selbst unzählige indiskutable Situationen von beiden Seiten der Medaille schon erlebt habe...
Ich meckere selbst über Ärzte (gar nicht selten und hier und im alten Forum nachzulesen!) - Meckern kann manchmal erleichtern; ich sehe nur zunehmend die Gefahr, dass sich durch kollektiv verstärktes, ungerichtetes Draufhämmern eine "Feindbildhaltung" einschleicht, die der Sache (nämlich dem Bündnis zw. beiden miteinander und im Wechsel aktiven Partnern im Dienst des Kernanliegens, in diesem Falle der bestmöglichen Kontrolle von Lupus & Co.) einen negativen Dienst erweist. Denn eine grundmisstrauische Haltung wird unterschwellig kommuniziert, und damit triggert jede/r Betroffene auch von sich aus unbewusst das Behandlungbündnis. Ganz einfach ist das nicht; und es bleibt jede/r/m unbenommen, das alleine als Problem des Arztes zu sehen (entschuldige bitte, leya, wenn ich das jetzt hier einbaue) - es trifft nur nicht die ganze Realität.
Dass Ärzte von Kollegen (bevorzugt vielleicht - würde das irgendjemand anders machen, Hand aufs Herz?) besser behandelt werden als "normale" Patienten, kann ich aus meiner Erfahrung so nicht bestätigen - oft wissen Ärzte gar nichts über den Status ihres Gegenübers, und leider muss ich auch konstatieren, dass viele wenig sensibel sind für die Persönlichkeit und Facetten des Menschen, der vor ihnen sitzt....
Für Monique kann und will ich in diesem Zusammenhang nicht sprechen; für mich schon. Ich nehme - wenn überhaupt - allerhöchstens übel, wenn kritische Beiträge meinerseits (Kritik über persönliche Angriffe nehme ich gerne an, wenn mir jemand solche Angriffe belegt; dazu kann man auch im alten Forum Einiges nachlesen) sinngemäß als "respektlos" oder im Ton unangemessen bezeichnet werden und sich die Diskussion dann unter Missachtung der selbst geforderten (!) Tonlage von der Sachebene auf die Ebene persönlicher Antipathien verlagert. Das halte ich für höchst manipulativ, bitte, das hat aber nichts mit DIR zu tun.
Wer mich kennt (und das sind nur eine Handvoll Menschen hier - keine der direkt oberhalb Angesprochenen hat mich je gesprochen oder gesehen!) und noch die Eine oder Andere mehr, hat nach meiner Überzeugung verstanden, dass ich mir rechtschaffen Mühe gebe, zu unterstützen und zur Seite zu stehen. Wenn das nicht oder nicht für alle richtig so ist, kann ich das akzeptieren. Dazu, mich dafür von Einigen in wirklich persönlich abwertender Weise auch noch verbal attackieren zu lassen, habe ich wenig Lust.
In diesem Sinne: weiterhin konstruktive Diskussionen - ja bitte; hinterhältige und dreiste Tritte in die ideellen Weichteile - nein danke!
Liebe Grüße, Gabi
Silvia
Gelöschter Benutzer
Re: Achtung lang, Bitte nur mit ausreichend Zeit oder garnicht lesen. Danke!
von Silvia am 18.03.2009 15:21Hallooo,
also ich finde den Beitrag von Edith total klasse, dass nämlich der Patient und der Arzt ein Team bilden sollte. Wenn aber der Patient dem Arzt nicht alles erzählt oder schwammig in den Aussagen ist oder sogar dem Arzt etwas verheimlicht oder ihn gar belügt, wie soll dann ein Mediziner korrekt behandeln.
Ich sehe es quasi wie in einer funktionierenden Ehe. Ich sage doch auch meinem Partner, wenn mir der Schuh drückt und der Partner fragt mich dann :" wo und warum denn!" und man sucht gemeinsam nach einer Lösung. Zumindest sagen beide Partner offen, ehrlich ihre Meinungen und wenn sich keine "gemeinsame" Lösung finden lässt, geht die EHE doch auch nicht gleich auseinander, oder? Dann geht man eben mal seinen eigenen Weg und sollte sich später herausstellen, dass dieser falsch war, dann kann man doch auch dem Partner das eingestehen oder ihm sogar sagen: " Hör mal, ich weiß jetzt, du hattest doch recht!"
So läuft es doch z.B. mit neueren Medis, oder? Der Arzt will dir etwas verschreiben- du hast aber vielleicht im Forum gelesen, dass das Medi bei Vielen Nebenwirkungen aufzeigt. Du berichtest dies dem Arzt und er meint aber- er würde es dennoch an dir gerne ausprobieren!. Dann kannst du wählen- ihn vorher mit Fragen löchern und Begründungen fordern oder dich beleidigt in die Ecke verziehen, weil er dein "Nein" nicht einfach so stehen lässt.
Ich möchte euch mal sagen, dass ich seit meinem 4.Lebensjahr bei einem Internisten bin, der leider sicherlich nicht mehr all zu lange praktizieren wird. Ich habe mit ihm Höhen und Tiefen erlebt. Wir haben uns auch schon angeschrien, weil wir unterschiedlicher Meinung waren und ich auch mal mit meinem Kopf durch die Wand wollte. Ich bin immer wieder zu ihm hin und konnte ihm in die Augen schauen, -wir können uns verzeihen und auch Dinge eingestehen, weil wir beide Menschen sind und beide uns auch in unterschiedlichen Stimmungen befinden können. Auch ein Arzt hat Sorgen und Nöte und auch ihm kann es-auch wenn er praktiziert-mal ziemlich schlecht gehen!!!!!
Wenn ich von ihm unzufrieden weg gehe - das kenne ich natürlich auch - aber dann versuche ich meinen Besuch zu reflektieren und sorry- ich erkenne oft, dass ich mich da nicht klar ausgedrückt habe, nicht noch mal nachgefragt habe und erbete mir dadurch einen Rückruf, um gleich ein erneutes klärendes Gespräch zu führen.
Wenn all das normal menschliche mit einem Arzt -meiner Wahl - nicht möglich ist- dann muss ich Konsequenzen ziehen, aber auch nicht unmittelbar, oder? Meinen Mann oder mein Kind lass ich doch auch nicht gleich fallen, sondern suche das Gespräch . Sollte es mehrmals nicht funktionieren oder die Chemie stimmt rein gar nicht, dann heißt die klare Konsequenz für mich...- ich gehe, weil ich keine Chance für eine gute Zusammenarbeit sehe.
Eine Teamarbeit sollte stets wachsen und zwar von beiden Seiten und weder Arzt noch Patient sollte auf einem hohen Ross sitzen und Fehler eingestehen können.
So bekommt man dann auch einen Arzt, der voll hinter einem steht.Und der behandelnde Arzt erkennt, dass der Patient mit seiner Erkrankung wächst, eigene Erfahrungswerte sammelt, gute Ideen-vielleicht auch durch Tipps von Betroffenen und sehr Kompetenten- mit in die Therapien einbringt und ein gemeinsames Behandeln in die richtige Richtung ermöglicht wird. Auch Ärzte lernen durch uns Patienten und sind über jede Mithilfe dankbar.
Hier möchte ich an dieser Stelle sagen, dass ich extrem dankbar sind, dass wir auch hier kompetente Ärzte haben, die das Fachwissen besitzen und es gut einbringen und nicht klugscheißern (wie es manchmal ausgedrückt wird) und dennoch sitzen sie im selben Boot wie wir, da sie auch erkrankt sind .Und auch sie werden positive sowie negativer Erfahrungen mit ihren behandelnden Ärzte erleben- ob sie Arzt sind oder nicht.
Und denkt bitte daran, auch wenn wir Laien es noch so gut meinen, uns unterlaufen Fehler in den Erklärungen und unsere mitlesenden Ärzte fühlen sich verpflichtet, weil sie ihren Job sehr erst nehmen, und weisen uns alledann darauf hin.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier eine friedlichere Atmoshäre halten könnten ,in der wir Jedem mit Respekt begegnen.
LG Silvia
LG
Silvia
apfel
Gelöschter Benutzer
Re: Achtung lang, Bitte nur mit ausreichend Zeit oder garnicht lesen. Danke!
von apfel am 18.03.2009 15:40Hi,
nachdem ich nun zum ausführlicheren Schreiben Zeit habe, sehe ich, dass wesentliche Punkte dessen, was ich zu meinem ersten Post von heute morgen noch hinzufügen wollte, bereits von Edith aufgegriffen und insbesondere von Gabi ausgeführt wurden. Bevor ich alles wiederkäue: Im Großen und Ganzen sehe ich es genauso!
In diesem Sinne: ein gutes Miteinander - zwischen uns und zwischen uns und den Behandlern.
apfel