Kirchenaustritt
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Re: Kirchenaustritt
von Micky am 12.03.2010 09:27Ich hab mir gestern eine alte Aufzeichnung des Nachtcafes (SWR?) angeschaut. Dort saß eine Frau, die bei einem Unfall ihr Bein verlor. Sie erzählte, dass sie täglich mit starken Phantomschmerzen zu kämpfen hat, mit denen sie aufsteht und einschläft. (Aber das gehört in einen anderen Thread. )
Jedenfalls hat sie nach langem Suchen zu Gott bzw. "ihren Herrn" gefunden. Sie sagt, dass sie täglich in der Bibel liest und nach deren Vorgaben lebt und (jetzt kommts!) daraufhin aus der Kirche ausgetreten ist!!
Das finde ich wirklich bemerkenswert und gibt Stoff zum Nachdenken, finde ich.
Gruß Micky
mausi
Gelöschter Benutzer
Re: Kirchenaustritt
von mausi am 12.03.2010 09:53Ich habe mir auch oft überlegt auszutreten. Jetzt aber bin ich froh dass ich nicht ausgetreten bin.
Wenn ich im Gottesdienst bin, geniese ich die Ruhe und der Predigttext gibt mir oft neuen Mut.
Ich finde ruhe und Kraft. Das tut mir gut. Da ich dort einfach mal abschalten kann und meine Sorgen klagen kann ohne dass irgend ein Kommentar kommt.
Es gibt viele Institute in den Kindern misbraucht werden. Was sehr beschämend ist. Ich wünsche mir, dass es möglichkeiten gibt aufzuklären und unsere Kinder zu schützen.
Was mich von der kirchlichen Seite beeindruckt hat, ist die liebevolle Pfelge für alte und kranke Menschen, die bei uns liebevoll versorgt werden oder um die sich man kümmert. Oder auch um Familien die arm sind und durch unsere Kirche unterstützung finden.
Die Kinder und Jugendgruppe sind begehrt, da dort jeder gleich ist. Bis jetzt ist noch niemand misbraucht worden und ich hoffe es bleibt so.
Ist aber jedem selbst überlassen was er macht. ABer man sollte es sich gründlich überlegen.
Penthaus für Pfarrer kenne ich so nicht. Die Pfarrer und Pastoren die ich kenne leben in normalen Verhältnissen.
Aber da gibt es sicher auch ausnahmen.
Die Bibel kann man in vielen Variationen interpretieren.
Re: Kirchenaustritt
von Dani am 12.03.2010 10:25Wenn ich im Gottesdienst bin, geniese ich die Ruhe und der Predigttext gibt mir oft neuen Mut.
Also ich habe ja mit der Kirche so überhaupt nix am Hut, aber kann man denn nicht auch zum Gottesdienst gehen, wenn man kein "zahlendes Mitglied" ist?
Liebe Grüße
Dani
Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale!
Re: Kirchenaustritt
von Carmen65 am 12.03.2010 12:38Naja...würde man glauben. Meinem Stiefvater wurde nicht erlaubt mich zur Firmung (als Firmpate) zu begleiten, weil er meine Mutter (eine geschiedene Frau) geheiratet hat. Aber das Geld haben sie von ihm schon genommen....
Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr hab ich meinen Entschluss gefasst....
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)
Re: Kirchenaustritt
von Dani am 12.03.2010 13:13Wenn man Pate sein will, dann muss man schon in der Kirche sein, meine ich.
Aber wenn man einfach nur zum Gottesdienst geht.. ?! Ich meine, ich war auch schon auf kirchlichen Hochzeiten und Beerdigungen und da wurde ja auch nicht gefragt, ob man gläubig/in der Kirche ist.
Bei uns im Nachbardorf hat ein Ehepaar eine kleine Kapelle gebaut, kurz vorm Waldrand. Total schön. Und da steht auch drin, dass jeder willkommen ist. Egal mit welchem Glauben oder auch "Nichtglauben".
Liebe Grüße
Dani
Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale!
Re: Kirchenaustritt
von Carmen65 am 12.03.2010 21:57@Dani: mein Papa (Stiefvater) ist bei der Kirche. Er ist Mitglied und zahlt auch brav Kirchenbeitrag....obwohl ich an seiner Stelle damals schon ausgetreten wäre!
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)
Re: Kirchenaustritt
von SabineS am 12.03.2010 23:06Hallo zusammen,
das ist ja ein sehr interessantes Thema . Ich gehe auch nicht mehr in die "Landeskirche" - in dem Fall evangelisch - (also ich möchte die Landeskirche nicht "verteufeln", aber sie spricht mich nicht mehr wirklich an) sondern in eine der sog.Freikirchen. Das sind keine Sekten, sondern einfach freie Christengemeinden, die sich vom Staat und somit auch der staatlichen Unterstützung losgelöst haben. "Meine" Gemeinde lebt wirklich den Glauben, es macht mir Spaß, jeden Sonntag hinzugehen (und auch zu anderen Veranstaltungen), der Gottesdienst ist lebendig - und vor allem: Du kannst sein wie Du bist - einfach Mensch! . Finanziert wird eine solche "Freikirche" durch Spendengelder. Und es funktioniert! Und für mich steht an erster Stelle auch der Glaube. Dann erst kommt die "Kirche" bzw. Gemeinde.
LG, Sabine S
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Re: Kirchenaustritt
von Leya am 13.03.2010 05:03Hallo,
könnte es sein, dass sich in den Kirchen ein allgemeiner "Trend" (oder war es vielleicht schon immer so?) der Gesellschaft widerspiegelt? Ich habe nämlich nach der Durchsicht von Danis Links auf meine Frage nach dem Missbrauch in evang. Einrichtungen jetzt mal gegoogelt unter "Lehrer Missbrauch" und es finden sich viele auch nicht-kirchliche Ergebnisse. Ebenso kann man unter "Schüler Missbrauch" suchen. Natürlich stehen die aktuellen Fälle vorn. Dies ist auch keine kirchlich geführte Schule
http://www.fr-online.de/top_news/?em_cnt=2388381&
Gemobbt, geschlagen, vergewaltigt
Die Odenwaldschule, pädagogisches Vorzeige-Projekt, wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Über Jahrzehnte sollen dort Schüler missbraucht worden sein. Doch die massiven Vorwürfe von Ex-Schülern wurden immer wieder heruntergespielt.
Kann es sein, dass Missbrauch von Kindern und Jugendlichen zu weit mehr als 90% durch erwachsene Männer erfolgt?
Kann es sein, dass Männer ihre Macht nicht nur gegenüber Kindern ausnutzen und nicht ausschließlich auf sexueller Ebene, sondern es eben auch zu Misshandlungen aller Art kommt, fällt mir doch jetzt gerade der Skandal in der Kaserne in Mittenwald ein?
http://www.stern.de/panorama/skandal-in-mittenwald-gebirgsjaeger-ein-fall-fuer-den-staatsanwalt-1542478.html
Keineswegs möchte ich die Vorgänge in den kirchlichen Institutionen beschönigen. Im Gegenteil. Ich denke nur, dass diese schrecklichen Missbrauchsfälle leider in allen Bereichen weit verbreitet sind. Somit ist das Kirchenpersonal leider ein Abbild der Gesellschaft und nicht etwa moralisch gefestigter (so wie man es hofft). Aus der Gesellschaft können wr leider nicht austreten. Es bedarf also einer Ursachenforschung und -beseitigung auf allen Ebenen.
Was sind denn Eurer Meinung nach die Ursachen bzw. kennt jemand dazu Ausführungen?
Warum teilen sich die Kinder ihren Eltern nicht mit und wie kann dies verhindert werden bzw. kennt jemand dazu Berichte?
Anderer Bereich des Threads.
Natürlich kann man auch als Nichtmitglied in Gotteshäuser gehen. Habe ich auch viele Jahre so gehalten.
Mich betrübt es sehr, dass so viele Menschen nicht glauben.
Gruß
Leya
Re: Kirchenaustritt
von Carmen65 am 13.03.2010 09:59Ja, die Kirche...zumindest die Katholische, ist doch durch Männer dominiert!!
Und ich unterstütze ja auch keine Schulen wo solche Missbräuche stattfinden. Für mich sind diese Menschen, leider sind es immer Männer...einfach Verbrecher.
Der Papst zeigt sich erschüttert...er weißt von diesen Dingen doch sicher schon ganz lang. Auch sein Vorgänger!
Ich weiß nicht, woran das liegt. Es hat dies alles sicher immer schon gegeben....nur wurde es damals nicht publik gemacht. Heute in Zeiten des Internets und anderer Medien finden diese abartigen Typen noch eine Lobby.
Es sind ja zumeist ältere Personen, die sich nun endlich trauen, an die Öffentlichkeit zu gehen....
Die meißten Mißbrauchsfälle passieren ja in den Familien selber, und werden dort auch noch bagatelisiert. Der Onkel, der schon mal zugreift, oder der liebe Opa, der seine Enkelin begrapscht....oft auch der eigene Vater.
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)
Re: Kirchenaustritt
von sungmanitu-wakan am 13.03.2010 10:07Liebe Leya
obwohl mich mich geradezu als militant atheistisch bezeichnen würde ist es beileibe nicht so das ich nicht glaube:
Ich glaube - oft wider besseren Wissens- an Freundschaft, an Liebe, an Gerechtigkeit, daran das überaus die meisten Menschen sich so verhalten als gebe es eine Ordnung in der Welt, eine Richtigkeit gewisser ethischer Grundsätze,
ich glaube an die Erhabenheit und Selbstheilungskräfte der Natur und ich habe absolut nichts dagegen wenn andere Leute all diese Dinge in einer Wesenheit zusammenfassen möchten - solange zu deren Glauben nicht die Überzeugung gehört nur der ihre sei der Richtige.
Liebe Grüsse Susanne
Erst habe ich gemerkt, daß es so ist -
und dann habe ich begriffen warum es nicht anders sein kann.
Und doch will ich das es anders wird!
Tucholsky