Liste mir Symptomen und zeitnahen Entscheidungshilfen
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Liste mir Symptomen und zeitnahen Entscheidungshilfen
von coffeesickly am 10.10.2010 16:34Hallöchen,
jetzt werde ich meine Idee einfach mal äußern und hoffe, dass sie überhaupt umsetzbar ist.
Ich denke für viele Patienten, die die Kollagenose noch nicht sehr lang haben, ist es sehr schwer die Arztrennerei konsequent abzuarbeiten, weil sie sich vielleicht auch zwischen den Ärzten verloren fühlen. Wir lesen hier im Forum ja aktuell wieder viel über solche Ereignisse. Ich weiß das ich zu Beginn sehr große Probleme damit hatte. Hier im Forum habe ich dann von euch immer wieder sehr gute Ratschläge bekommen.
Aber was macht ein frisch Diagnostizierter, der aktuell und sofort einen Schub hat, und keine Zeit bleibt um hier Rat einzuholen. Ich hatte mir immer irgendwie eine Liste gewünscht, die mir schnell und übersichtlich zeigen kann, bei welchen Beschwerden ich zu welchem Arzt gehen könnte. Auch sollte sie sagen, ob es sich überhaupt noch lohnt sich ins Wartezimmer zu setzen oder man besser gleich in die Notaufnahme fährt. Man erlebt ja leider nicht selten wie schnell es sehr ernst werden kann. In der einen Minute ist man der glücklichste Mensch auf der Welt und in der anderen will man alle Schmerzmittel aufeinmal nehmen. Ich selbst habe oft einige Ärzte diesbezüglich um Hilfe gebeten und die haben mir jeweils nur gesagt, gehen Sie kein Risiko ein, rufen Sie den Notarzt. Aber jetzt mal ganz ehrlich, das wär mir dann eindeutig zu häufig. Ich möchte nicht ständig so ein Drama.
Aber Erfahrungen von allen hier könnten gegebenenfalls helfen, eine möglichst allgemein und übersichtliche Liste zu erstellen. Mir ist schon klar, dass dieses Vorhaben sicher schwer zu bewältigen ist, denn wir sind ja alle individuell und die Erkrankungen sind auch so umfangreich. Mit der Zeit kann man ja seine eigenen Erfahrungen mit der Liste abgleichen und hat eine passendere Hilfe parat.
Hier nun ein fiktives Beispiel:
Person x hat eine undifferenzierte Kollagenose und aktuell akute Schmerzen im Oberbauch und nimmt Quensyl, 5 mg Prednisolon und 20 mg Pantoprazol. Wo nun hin? Zum Allgemeinarzt weil es eine Magen - Darm - Grippe ist, zum Gastroenterologen oder zum Rheumatologen?
Und jetzt gibt es hier sicher einige Patienten die schon in genau dieser Situation oder leicht abgewandelt waren und sich beispielsweise dafür entschieden habe, zum Allgemeinarzt zu gehen. Dann könnte man daraus eine Art kleine Statistik machen. Der nächste den das Übel dann trifft, kann auf so eine Liste schauen und hat vielleicht eine Entscheidungshilfe parat, die natürlich nur eine Idee ist und keine Verantwortung übernimmt. Aber gerade am Anfang ist man ja sehr unsicher.
Mir selbst hätte das bestimmt oft geholfen.
Klar ist, dass dieses Projekt sehr umfangreich wäre, weil es ja auch eine repräsentative Menge von Antworten geben müsste, um etwas zu empfehlen. Der praktische Nutzen wär aber auch riesengroß.
Also wenn wir damit starten sollten, dann müssten wir zunächst die Bedingungen festlegen, um eine mögliche Antwort als solche Werten zu können. Also wie viele Antworten bräuchten wir für das genannte Beispiel?
Klar sollte bereits am Anfang sein, dass es sich um Erfahrungen handelt, nicht mehr und nicht weniger. Die endgültige Entscheidung trifft jeder allein.
So, was haltet ihr davon?
Liebe Grüße,
Julia
Re: Liste mir Symptomen und zeitnahen Entscheidungshilfen
von Leya am 15.10.2010 04:12Hallo Julia,
ich kann den Wunsch eines Erkrankten nach Entscheidungshilfen durchaus nachvollziehen, denke aber, dass die von Dir vorgeschlagene Form nicht durchführbar ist, einfach weil die Menge der Variablen, sowohl was die Art der Erkrankung als auch die Anzahl, Dosierung und Kombination der Medikamente wie auch der Art und Ausprägung der akuten Beschwerden unendlich ist und so auch zu unendlich vielen - und somit nicht mehr hilfreichen - Ergebnissen führen würde wobei dann auch noch keine Wertung enthalten ist, ob die Entscheidung desjenigen, der berichtet, auch die Richtige war.
Was wir bräuchten wäre ein Medizinisch-Holographisches-Notfallprogramm
Das MHN (engl. EMH, Emergency Medical Hologram)......ist das medizinisch-holografische Notfallprogramm, der Arzt an Bord der Voyager...... wurde der Doktor zur einzigen medizinischen Versorgungsmöglichkeit. Der Doktor beherrscht mehr als 5.000.000 Behandlungsmethoden und hat 2.000 medizinische Referenzen sowie die Erfahrung von 47 Ärzten gespeichert. ....... Er ist ebenfalls in der Lage, soziale Bindungen einzugehen..... Er erhält auch eigene Rechte (selbstständiges Deaktivieren, Nutzung des Holodecks) und kann eigenständige Entscheidungen treffen....... Der Doktor hat keinen Namen, denkt aber immer wieder über mögliche Namen nach, beispielsweise Zimmerman, Schweitzer oder Schmullus. Am Ende der Serie, in einer alternativen Realität, entschied er sich für den Namen Joe. Er rekrutiert zunächst Kes, die ihn soziale Umgangsformen lehrt, damit er seine Patienten besser versteht, und ihn ermutigt, seine ursprüngliche Programmierung zu erweitern... Eine der interessantesten Rollen des Doktors war die in der Folge 170 (Renaissance Mensch), wo er aufgrund seiner Fähigkeiten in der Lage war, diverse Crewmitglieder der Voyager zu betäuben und zu ersetzen. Er überwältigt sogar Tuvok und stiehlt den Warpkern der Voyager mit dem Ziel, die bis dato festgehaltene Captain Janeway zu befreien.
Im Laufe der Serie gibt es auch mehrere für das MHN kritische Situationen, weil durch seine zusätzlichen Fähigkeiten die Holo-Matrix überlastet wird und eine Dekompilierung droht, oder weil er auf Grund einer Fehlfunktion in einer Feedback-Schleife festsitzt und nicht mehr seine Arzttätigkeit ausführen kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Figuren_im_Star-Trek-Universum#Medizinisch-holografisches_Notfallprogramm
Aber jetzt mal ehrlich. Wenn ich unentschlossen sein sollte, zu welchem Arzt ich bei akuten Beschwerden gehen muss, würde ich zur Klärung den Hausarzt oder Rheumatologen anrufen. Geht das nicht, dann den Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung telefonisch befragen. Ich teile Deine Auffassung hinsichtlich der Notaufnahme nicht. Lieber einmal zu früh und zu viel dorthin als zu spät.
Gruß
Leya
Re: Liste mir Symptomen und zeitnahen Entscheidungshilfen
von coffeesickly am 17.10.2010 21:36Hallo,
ich hatte in den letzten Tagen total viel zu tun und konnte daher nicht eher antworten.
Deine genannten Argumente gehen mir ja auch durch den Kopf und genau aus diesen Gründen ist eine Umsetzbarkeit vielleicht utopisch.
Naja es gäbe ja keine "richtige" Entscheidung, weil es sich nur um Erfahrungswerte handelt.
Das mhN kommt meiner Idee schon nahe. Aber ich würde auf eine totale Instanz verzichten und eher ein Nebeneinander von verschiedenen Instanzen favorisieren.
Ich denk das Problem ist wirklich, dass man so ein Projekt für einen sehr langen Zeitraum verfolgen müsste.
Ich dachte auch nicht nur an lebensbedrohliche Situationen, sondern auch an welche, die vielleicht weniger dramatisch verlaufen. Rein theoretisch kann es oft passieren, dass man zum falschen Facharzt geht, und die akute Situationen 6 Wochen später, wenn man beim richtigen Facharzt ist, nicht mehr so richtig nachweisbar ist. Und der richtige Facharzt wird dann an Hand eine Vielzahl von Faktoren vom Einzelindividuum ermittelt.
Vielleicht versuche ich es einfach mal nur für mich. Also so eine Liste mit Erfahrungswerten, womöglich kann sie mir in der Zukunft in einigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.
LG,
coffeesickly
P.S.: Hach ... ich mag Utopien.
Re: Liste mir Symptomen und zeitnahen Entscheidungshilfen
von RedCow am 20.10.2010 16:18Hallo ihr 2!
Also so ein mhN wär wirklich klass (hab ich schon vor dem Lupus gemocht*g*); am ehesten umzusetzen wär sowas glaub ich nur in Form eines Programmes (Beschwerden eingeben und er schlägt dann die Fachrichtung/smöglichkeiten vor), wobei man nie vergessen darf: der Arzt ist nur so gut wie sein Patient! Verschweigt man dem Arzt/Programm/mhN vielleicht auch nur Nebensächlichkeiten, kann es oft zu Fehlverdachtsdiagnosen oder falschen Therapien.
Lupis in Österreich auf Facebook
oder bei Interesse an Treffen etc. Mail an: lupizentrale (a) gmail.com
Re: Liste mir Symptomen und zeitnahen Entscheidungshilfen
von coffeesickly am 20.10.2010 19:26Hallo,
Oh daran habe ich garnicht gedacht. Du hast ganz Recht! Und oft ist es ja so, dass der Arzt nach Symptomauflistung gezielt nach weiteren Symptomen fragt. Naja so ist das eben mit Programmen, einfach zu mechanisch.
Aber ich habe gerade in den Nachrichten gesehen, wie viele Fachärzte uns in den kommenden Jahren fehlen werden. In Anbetracht dieser Tatsache wär so ein Programm ja super.
LG