Auswertung Kapillarmikroskopie

Auswertung Kapillarmikroskopie

von coffeesickly am 20.07.2010 16:36

Hallo Leute,


hab da mal ne Frage. Halte gerade meine Auswertung zur Kapillarmikroskopie in den Händen und haben ja eine undifferenzierte Kollagenose. Jetzt meine Frage : Spricht der Befund eher für eine Lupus oder eher für eine Sklerodermie?

Außerdem zeigte der Arm und Fingerarteriendruch noch ein beginnendes paVK. Was ist das denn?

Liebe Grüße,

Julia

Re: Auswertung Kapillarmikroskopie

von Renate am 20.07.2010 17:02

Was da bei dir gemeint ist weiß ich nicht, aber hier gibt es was das sich so nennt:
http://www.was-ist-pavk.de/pavk.html

LG Renate

Re: Auswertung Kapillarmikroskopie

von coffeesickly am 20.07.2010 17:06

Danke für den Link! Werd mich mal schlau machen. Und was sagst du zur Kapillarmikroskopie? Das ist mir schon wichtig zu wissen in welche Richtung das wohl geht.

Re: Auswertung Kapillarmikroskopie

von coffeesickly am 20.07.2010 17:21

Woher soll ich denn eine periphere arterielle Verschlusskrankheit haben? Ich habe nie geraucht, ich habe keinen hohen Blutdruck und ich war immer dünn. Das versteh ich jetzt echt nicht. Dazu muss ich noch mal meinen Rheumatologen befragen. Und Arteriosklerose habe ich bestimmt auch nicht. Woher soll die denn kommen?

Re: Auswertung Kapillarmikroskopie

von Renate am 20.07.2010 17:26

Dazu kann es bedingt durch eine Kollagenose schon kommen.


das kann ja auch noch andere Ursachen haben.

Wie gesagt, ich weiß ja nicht ob das mit PAVK bei dir gemeint ist. Am besten besprichst du den Befund mit deinem Rheumatologen.

Re: Auswertung Kapillarmikroskopie

von Dani am 20.07.2010 18:02

Also irgendwie verstehe ich nicht, warum die Ärzte die Befunde an den Patienten schicken, ohne diese vorher mit ihnen zu besprechen..

paVK ist in der Medizin die Abkürzung für die periphere arterielle Verschlusskrankheit.


Rauchen, Übergewicht etc. sind ja nur Risikofaktoren. D.h. , Menschen mit diesen Faktoren haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, diese Erkrankung zu bekommen. Das heisst aber nicht, dass Menschen ohne diese Risikofaktoren sie nicht bekommen können. Die Wahrscheinlichkeit ist nur geringer.
Das gleiche gilt auch für die Arteriosklerose.

In welche Richtung der Befund nun geht, ob Lupus oder Sklero.. Das wird Dir nur Dein Arzt beantworten können.

Liebe Grüße
Dani

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Re: Auswertung Kapillarmikroskopie

von coffeesickly am 20.07.2010 19:15

Hallo,

also noch mal zur Aufklärung. Ich habe den Befund von meiner Hausärztin mitbekommen, weil ich morgen zu einem neuen Rheumatologen soll, weil meiner ja im Urlaub ist. Bei mir gehts gerade so richtig los mit Gelenkentzündungen. Zur Befundbesprechung soll ich zu meinem eigentlichen Rheumatologen erst Anfang September. Man hatte mich im Krankenhaus schon drauf aufmerksam gemacht, dass die Kapillarmikroskopie schon ziemlich eindeutig war, aber so richtig ausgewertet habe ich das halt nicht bekommen. Irgendwo im Bericht wird halt noch mal betont, dass das wohl sehr auffällig ist. Jetzt mache ich mir schon so meine Gedanken. Sklerodermie wär der absolute Alptraum.
Naja und von der anderen PaVK - Krankheit hat mir bisher noch niemand was erzählt! .... oh man, bin ich verunsichert.

Liebe Grüße,

Julia

Re: Auswertung Kapillarmikroskopie

von tunixe am 20.07.2010 19:27

Hi coffeesickly,

Ich habe eine Mischkollagenose (Sharp-Syndrom) und gehe zu einem Lupusspezialisten. Ich habe ihn gefragt, welche Erkrankung bei mir dominiert, weil ich sonst zu einem anderen Arzt gehen würde. Bei mir ist es der Lupus. Die MCTD hab ich jetzt seit 30 Jahren, sie ist immer eindeutig eine MCTD geblieben.

Vielleicht fragst du einfach deinen Rheumatologen was bei dir stärker ausgeprägt ist.

LG
Verena

Re: Auswertung Kapillarmikroskopie

von coffeesickly am 20.07.2010 20:04

Hallo tunixe,

das ist toll, dass du das mal an deinem Beispiel erörtert hast. Interessant das du zu einem Lupusspezialisten gehst. Ich wünschte bei mir gäbe es auch einen in der Nähe, aber das ist leider nicht der Fall.
Ich habe genau das auch immer wieder versucht. ICh glaub ich habe bisher in allen unterschiedlichen Krankenhäusern und ambulatn und niedergelassene, etwa 15 Rheumatologen in meinem Leben gesehen. Ich habe ihnen immer eben diese Frage gestellt. Sie antworten alle gleich .... momentan ist schwierig, es sind ein paar typische Lupussymptome und auch ein paar wenige Sklerodermiesymptome. Allerdings ist es wohl so, dass die Sklerodermiesymptome sehr ausgeprägt sind ... und anderen Symptome sind ja wiederrum bei beiden Erkrankungen möglich. Leider spielt auch noch eine andere Erkrankung eine Rolle, die mit eine fibroisierung des Bindegewebes einhergeht, bei der nicht ganz klar ist, wie sie mit Sklerodermie zu vereinen ist.
Der letzte Rheumatologe hat betont, dass die Intensität des Raynauds wohl eher untypisch ist für Lupus.
Es ist immer ein Abwägen ...hin und her. Ich bin froh, dass die Kollagenose "erst" undifferenziert ist, und hoffe, dass es möglichst lang so bleibt. Sollten die AK´s dann doch mal positiv werden, hoffe ich einfach, es sind nicht die, die die Diagnose "Progressive systemische Sklerose", stellen. Andererseits ist es natürlich schon so, dass ich gern mehr Gewissheit hätte, einfach um die Prognose auch besser in meinen Lebensplan einzubauen.

Liebe Grüße

Re: Auswertung Kapillarmikroskopie

von chrissi32 am 20.07.2010 20:54

Hallo Coffeesicky,

ich habe auch eine Kollagenose, die man momentan am ehesten einem Lupus erythematodes zuordnet.
Auch bei mir war der Befund der Kapillarmikroskopie auffällig aber nicht beweisend.

Wortlaut bei mir: "Insbesondere die Auflichtmikroskopie ergibt den dringenden Verdacht auf ein Raynaud-Syndrom sekundärer Genese mit Nachweis zahlreicher häubchenförmiger Hämorrhagien unterschiedlichen Alters, zahlreiche Torquierungen, vereinzelte Aufzweigungen, keine Megakapillaren, keine avaskulären Felder."

Da ich sonst sehr viele Kriterien für den Lupus erfülle (Proteinurie, C3-Erniedrigung, Erosionen der Mundschleimhaut, Lichtempfindlichkeit, evtl. ZNS-Befall), geht man momentan am ehesten von einem Lupus aus.
Allerdings sind die Autoantikörper etwas problematisch, ANA waren max. bei 1:80, dsDNA negativ, allerdings Cardiolipin-Ak zweimal leicht erhöht.

Hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen!

LG

Chrissi