So viele Fehlzeiten - was kann man tun?
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Re: So viele Fehlzeiten - was kann man tun?
von mailingstar am 22.04.2013 14:42Hallo Ninus!
Da kann ich Dir ja die Hand geben: habe nach der Elternzeit im Juli 2012 wieder angefangen zu arbeiten. War immer wieder mal 2 - 4 Wochen krank. Gott sei Dank nie wegen des Lupus, aber dennoch kämpfe ich mit den "Nebenwirkungen".
Das letzte mal arbeiten war ich nun Ende Januar 2013. Das heißt, ich bin schon mittendrin im Krankengeld. Leider gehe ich auch vor Ende Mai nicht wieder arbeiten, da ich im Moment auf eine OP warte. Diese findet Anfang Mai statt und wird mich im Anschluss noch 2-3 Wochen Heilung zuhause kosten.
Ich habe auch ein ganz schlechtes Gewissen den Kollegen gegenüber. Aber immerhin bin ich in einer sehr großen Firma tätig, in der ein einzelner schnell "ersetzbar" ist. Nur war meine Einarbeitung noch gar nicht richtig abgeschlossen, da fehle ich schon wieder. Zwischenzeitlich habe ich schon Post vom Betriebsrat und der Schwerbehindertenvertretung bekommen, ob sie mir irgendwie behilflich sein können... Aber das schlechte Gewissen können sie mir auch nicht nehmen. Heilen können sie mich auch nicht... Wie Du lesen kannst, bin ich bereits schwerbehindert (50%). Aber das gibt einem trotzdem nicht die Sicherheit einen festen Arbeitsplatz zu haben. Das habe ich bei meiner letzten Arbeitsstelle gesehen. Wenn die einen loswerden wollen, dann ist das ganz schnell so.
Ich fürchte, wirklich gute Tipps zur Vermeidung der Krankenzeiten gibt es nicht. Wenn man seine Arbeit nicht richtig ausführen kann, dann sollte man eben besser zuhause bleiben. Man kann höchstens versuchen, den direkten Kollegen die Krankheit evtl. ein wenig näher zu bringen. Vielleicht verstehen dann einige, was man überhaupt durchmacht.
Azathioprin habe ich seinerzeit ganz gut vertragen. Leider hat man mich irgendwann überdosiert und nun bin ich seit Jahren auf Cellcept eingestellt. Damit hatte ich noch nie Probleme.
Ich drücke Dir alle Daumen, dass Du bald wieder arbeiten gehen kannst - und das die Kollegen evtl. sowas wie Akzeptanz/Toleranz gegenüber Deiner Krankheit zeigen können.
Liebe Grüße
mailing
Re: So viele Fehlzeiten - was kann man tun?
von Felicitas am 23.04.2013 10:56Liebe Ninus,
das Mobbing wegen Fehlzeiten ist schlimm. Das macht einen echt fertig, ich kenne das. Nicht nur von Kollegen, sondern auch von der eigenen Familie. Die Krankheit wird nicht verstanden und wirkliches Interesse hat doch keiner.
Bist du verbeamtet als Lehrerin? Ich wurde in Ruhestand versetzt, kann aber wieder anfangen wenn es mir besser geht.
Vielleicht wäre das für dich auch eine Möglichkeit?
Ich wünsche Dir viel Kraft und gute Nerven!
Liebe Grüße
Felicitas
Facebook-Gruppe: Lupus Deutschland
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Re: So viele Fehlzeiten - was kann man tun?
von Anthea am 23.04.2013 12:59Liebe Ninus,
wie es dich psychich aufreibt kann ich gut nachvollziehen. Ich habe etwas ähnliches durch.
Nachdem ich nach meiner zweiten Schwangerschaft wieder angefangen habe zu arbeiten, wurde mein Kleiner ständig krank. Er hat alle Krankheiten mitgebracht, die im Kindergarten so umherwanderten. Er war von einem vietel Jahr ungefähr 12 Wochen krank. Ich habe alle Möglichkeiten genutzt. Meine Mutter hat ihn oft übernommen, mein Mann ist mit ihm zu Hause geblieben. Ja, ich habe auch ein halb krankes Kind manchmal wieder in die Einrichtung geschafft. Ich musste trotzdem von dieser Zeit zusammen 3 Wochen zu Hause bleiben, da mein Sohn bei sehr hohem Fieber sich von niemanden beruhigen lassen hat, außer von mir.
Ich habe immer mit schlechtem Gewissen zwischen meinem kranken Kind und meiner Arbeit gestanden.
Mein Chef hat mir dann gesagt, wenn ich nicht arbeiten will, soll ich doch zu Hause bleiben. Ich habe den Job verloren. Und damals war bei mir noch keine Kollagenose bekannt.
Ich kann dir leider auch nichts raten, was du machen kannst, um nicht so oft auszufallen. Ich kann nur sagen, versuche selbstsicherer damit umzugehen. Die Kollegen sind halt auch nur genervt, weil sie deine Stunden mit übernehmen müssen. Aber das musst du nicht persönlich nehmen. Vielleicht kannst du mit deinem Chef mal drüber reden, was es für Möglichkeiten gibt, damit ihm und den Kollegen auch geholfen ist. Vielleicht, dass du ein paar Stunden abgibst und er dafür noch eine halbe Stelle mehr genehmigt bekommt. Oder wie auch immer man das lösen kann.
Ich weiß, bei meinen Kindern sind Fehlzeiten von Lehrern auch immer ein Thema, weil es nicht genug Lehrerstellen gibt und eigentlich niemand ausfallen darf, da niemand da ist, der es übernehmen kann.
Das sind aber Probleme die durchs System geschuldet sind, da kannst du überhaupt nichts dafür. Menschen werden halt auch mal krank und wenn jemand eine chronische Krankheit hat, dann ist das auch mal öfters.
Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung.
liebe Grüße
Anthea
Re: So viele Fehlzeiten - was kann man tun?
von Kermit am 13.05.2013 01:17oh das kenne ich auch, man will, aber man kann einfach nicht mehr so wie früher :(
ich arbeite nun offiziell seit nov. 2012 wieder, hatte bis ende dez. resturlaub aus dem beschäftigungsverbot und leider war ich bisher fast nie eine ganze woche arbeiten. habe schon vom neuen urlaub 7 tage weg und ich arbeite nur 4h und nichts wirklich schweres und es macht mich fertig, dass das einfach nicht geht.
im januar hatte ich eine lungenentzündung, da war ich sehr lange krank, dann magen darm virus(aber auf arbeit geholt, da waren über 5 leute krank nach hause gegangen am selben tag) und nun nierenbeckenetzündung und so wie es aussieht, geht es wieder nicht. die schmerzen sind so stark, dass ich nicht schlafen kann. vor lauter stress kommt mein wölfchen auch zum vorschein, denn mein erythem blüht und brennt.
vor den wochenenden hab ich schon panik weil ich weiß, 2 tage reichen nicht zum ausruhen.
mir ging es mal sehr gut mit quensyl, bis es ein arroganter(er war wirklich sehr von oben herab) arzt abgesetzt hat weil einmal alles ok war. danach - ich hab blöderweise erst nach 9monaten einen anderen rheumatologen konsultiert, ging es den bach runter. nun wirkt das quensyl nicht mehr so wie vorher, aber bei den kontrollen ist meist nur der ana titer hoch. das eiweiß ist natürlich auch nicht im urin, wie so oft daheim und beim hausarzt. aber die neue ärztin, die ich seit letztem herbst habe die glaubt es mir wenigstens.
aber, ich habe gemerkt, je mehr ich mich bemühe und arbeiten gehe, bevor es ok is, dann wird es noch schlimmer.
zum glück kennen die netteren kollegen noch meinen vorher zustand und denken sich schon ihren teil, wenn ich seltsam laufe und mich an der wand abstütze weil mir mal wieder schwummrig ist.
ich habe die option auf imurek, wir wollten allerdings die wirkung des quensyls noch abwarten bis zum sommer.
also wenn du nicht kannst, dann geht es nicht. je mehr du dich bemühst, desto mehr triggerst du alles weil du dir stress machst und stress ist ein großer triggerfaktor. :(
viele grüße kermit
Re: So viele Fehlzeiten - was kann man tun?
von Ninus am 13.05.2013 07:28Danke für eure Worte :)
Besonders das mit den Triggern muss ich wohl lernen - letzte Woche war ich schon krankgeschrieben und heute geht es mir auch nicht wirklich besonders so dass ich zu Hause bleibe - aber das schlechte Gewissen verfolgt mich. Habe sogar geträumt, dass Schüler und Eltern mich entlassen wollen :,(