Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

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anniidol

55, Weiblich

Beiträge: 3173

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von anniidol am 06.03.2010 22:47

ganz sicher nicht. Das am allerwenigsten.

"Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht."
(Gautama Buddha, 560-480)

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RedCow

38, Weiblich

Beiträge: 2165

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von RedCow am 06.03.2010 23:13

Hallo!
06.03.2010 21:23:59 - Dani

Mir fällt beoim Lesen der Antworten gerade ein, wir hatten Ende 2008 schon mal eine ähnliche Umfrage zu dem Thema, ob Ihr Euer Leben komplett tauschen würdet wollen. Hier die Diskussion dazu.

-hab ich mir doch gedacht, das Thema kommt mir bekannt vor ;-)

Zum jetzigen Thema:
Also sicher gibt es Zeiten, wo ich mal drüber nachdenk, aber wenn man 'das andere Übel' (Krankheit, fehlende Gliedmaßen, ..) nicht selber kennt, kann man glaub ich sowieso schon schwer drüber urteilen.
Und: meine Schwester hat schon versucht, ihre Epilepsie mit meinem Lupus zu vergleichen und da flipp ich immer aus, jede Behinderung ist für den Menschen -wie es im Wort schon steckt- hinderlich bei irgendwas, also kann man gar nicht sagen 'mit xyz wär ich besser dran'.
Ja und wie man aus dem alten Thread auch lesen kann*g*:
Ich würd gar nix gegen den Lupus tauschen, ich hab den eh vermutlich schon lebenslang, mich gibts gar nicht ohne :D
Möcht zwar auch nicht die Momente zählen, wo ich dieses Vieh verflucht ab, aber hey: das sind ich und er, wir prügeln uns, wir können in Eintracht leben..ich bin nie allein ;-)

Und wenns nur darum geht, dass man kaum über was andres als wie den Lupus so viel Blödsinn reden/schreiben kann, das ganze auch mal lustig sehen; also da is mir lieber, ich 'bin ganz' und kann manche Teile nur nicht immer bzw. eingeschränkt bewegen, als dass ich sie erst gar ned hab :D

Bin ja auch noch immer der Überzeugung, dass mich diese kleine Bestie zu einem besseren Menschen geworden bin; und sicher regt es mich auf, wenn man mir mal NICHT ansieht, wie mies es mir geht und ich Leute, die einem Einkaufswagen und Co. in schmerzende Gelenke rammen, aber ich bin genauso auch froh 'die Gesunde spielen' zu können. Obwohl so ein Pickerl/Aufnäher 'Ich bin behindert, ich darf das' wär manchmal auch ganz hilfreich*g*

Lupis in Österreich auf Facebook
oder bei Interesse an Treffen etc. Mail an: lupizentrale (a) gmail.com

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Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4779

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von Leya am 07.03.2010 01:11

Hallo,

für mich spielt es überhaupt keine Rolle, ob hinter allem ein Sinn stecken mag, ich mich (gezwungenermaßen) jetzt an kleinen Dingen erfreuen kann, nette Menschen kenngelernt habe usw. usw.. Für mich steht nur fest, dass ich den Wolf nicht haben will. Basta. Ich will nicht mehr sechs Monate im Jahr tagsüber das Haus nicht verlassen können, weil es warm ist und/oder die Sonne scheint, ich will nicht mehr sauerstoffpflichtig sein, ich will mir im Winter nicht mehr die Finger schon nach Sekunden abfrieren, ich will nicht mehr bei jedem Konzert in der letzten Reihe sitzen (damit mich keiner anniesen, -husten kann), ich will nicht ständig mit der Gefahr von Embolien und Thrombosen bzw. Blutungen leben (Stichwort Marcumar), ich will nicht ständig befürchten müssen, dass der Lupus mich noch mit zusätzlichen Einschränkungen schlägt, ich will nicht mehr unglaubwürdig erscheinen nur weil andere meine Symptome einfach nicht glauben. Ich will das einfach alles nicht. Egal, ob ich mit meinem jetzigen Leben zurechtkomme oder nicht. Nein, ich gäbe weder meine Familie noch mein Tier und schon gar nicht meinen Glauben her um den Lupus loszuwerden, aber eine Gliedmaße gäbe ich sofort. Mit einem Arm komme ich auch nach New York, mit einem Bein auch nach Hawaii. Mit einem Bein könnte ich endlich wieder arbeiten gehen und und und. Mit meinem Lupus kann ich das alles nicht.

Ich jedenfalls finde die Frage sehr wichtig und die Antworten umso interessanter. Im Übrigen bin ich mir fast sicher, dass sich jeder von uns schon einmal gesagt hat "was gäbe ich nicht alles um den Lupus loszuwerden?!"

Gruß

Leya

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Carmen65

58, Weiblich

Beiträge: 304

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von Carmen65 am 07.03.2010 10:03

Da hast du schon Recht Leya. Bei mir z. B. ist der Lupu nicht so "aggressiv". Ich gehe in die Sonne und geniese die warmen Sonnenstrahlen in unserem Garten. Ich habe auch keine Angst vor ansteckenden Krankheiten. Ich denke daran auch nicht. Wie gesagt, der Lupus ist in meinem Leben nicht präsent. Kann ja auch gut reden, ich bin in Remission. Natürlich muss ich meine Medikamente nehmen (SAndimmun etc.) und da bin ich oft überdrüsisig und denke mir, wie wäre ein Leben verlauen ohne Lupus. Bei mir ist es der Kinderwunsch....und die 4 Jahre Endoxan. All die Jahre davor, von einem Schub zum Nächsten. DAs waren schlimme Jahre....aber sie haben mir auch ermöglicht, auf halbtags arbeiten umzustellen. Ich habe einen Kündigungsschutz und brauche keine Angst um meine Arbeit zu haben.
Die Wende kam für mich, als ich meinen Mann kennengelernt habe. Ab diesem TAg ging es bergauf....

Warst du noch nie in Remission? Es tut mir so leid, dass du dein Leben so einschränken musst.
Ich habe mittlerweile keine Angst vor dem Lupus, die hatte ich glaube ich auch 20 Jahre.....
Wie gesagt, ich lasse den Lupus nicht in mein Leben. Damit meine ich, dass ich nicht an ihn denke. All die Beschwerden, die ich habe (und das sind viele) führe ich nicht auf den Lupus zurück. Ich denke mir immer, das haben doch alle Menschen. Für mich sind die Grenzen so verschwommen...
Du weißt ja, sogar meine Ärztin schiebt all die Beschwerden die ich habe nicht auf den Lupus....also was bleibt mir anderes übrig, als den Lupus zu verdrängen.

Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)

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BlueEyes

41, Weiblich

Beiträge: 506

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von BlueEyes am 07.03.2010 10:38

@ Leya,

ich kann dich sehr gut verstehen. hab den Lupus mit 16 Jahren bekommen. Anfangs konnte ich auch nicht in die Sonne. Hatte immer gleich einen Schub bekommen. Das Raynaund kam erst Jahre später dazu. Ich wollte auch immer in die Sonne und baden gehen und so. Ging damals alles nicht. Erst seit ich in Remission bin, kann ich unbeschadet in die Sonne, aber ich leg mich nicht in die Sonne und brate da stundenlang. Das mach ich wegen dem Cellcept schon nicht.
Das Raynaund ist verstärkt geblieben, aber trotzdem möchte ich den Lupus nicht gegen was anderes eintauschen wollen. Jede Krankheit hat seine Vor-und Nachteile.

Lg
BlueEyes

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anniidol

55, Weiblich

Beiträge: 3173

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von anniidol am 07.03.2010 18:02

Wir können halt nicht mit unseren Gebrechen handeln und tauschen. Mich würde mal interessieren was ein körperbehinderter, gerade ein Amputierter dazu sagen würde.

"Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht."
(Gautama Buddha, 560-480)

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Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4779

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von Leya am 07.03.2010 18:20

Dass wir nicht tauschen können, ist klar, deshalb heißt es ja auch "würdest". Ein Amputierter kennt doch den Lupus gar nicht, kann also dazu auch gar nichts sagen.

Ich möchte hier noch einmal klarstellen, dass ich nicht etwa nur kleine Pickelchen bekomme, wenn ich in die Sonne gehe (n würde). Im Gegenteil. Die Sonne hat mich sofort um. Ebenso Wärme. Der Herzschlag beschleunigt sich in eben der Sekunde, mir wir schwarz vor Augen und ich wanke und fühle mich grottenschlecht. Das Grottenschlecht-Gefühl und das Wanken gehen dann den ganzen Tag nicht mehr weg. Und dauert die Warmwetterphase (und die beginnt bei mir bereits bei unter 20 Grad) länger an, wird dieser Zustand zu einem Dauerzustand, d. h. Dauerliegen, Dauersauerstoff evtl. KH wegen akuter Atemnot. Ebenso ergeht es mir in Einkaufszentren, schlecht belüfteten Kaufhäusern, so manchem Konzertsaal usw. usw. Es gäbe noch viel mehr Details, aber ich belasse es mal dabei. Nur dies noch: Es wird nicht etwa besser, sondern jedes Jahr verschlechtert sich die Sitaution weiter und weiter. Mittlerweile ist es eben so, dass ich ab den ersten Sonnentagen komplett tagsüber schlafe und nachts wach bin, nur so kann ich die Zeiit überstehen. Macht Euch das bitte klar: Den geamten Sommer, also die Zeit von April bis September tagsüber nicht hinaus zu können und nicht einmal wach sein zu können. Und wer genau das auch hat, kann mich für meinen Tauschwunsch kritisieren, anderen hingegen steht das m. E. nicht zu, denn sie können meine Situation überhaupt nicht nachvollziehen. Sorry, das ist wirklich nicht böse gemeint, musste nur einfach mal raus.

Gruß

Leya

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.03.2010 18:21.

Dani
Administrator

49, Weiblich

Beiträge: 8639

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von Dani am 07.03.2010 18:33

@ Leya:
Ich glaube nicht, dass Dich jemand kritisieren will.. Ich denke auch nicht, dass Du Dich rechtfertigen musst.
Ich stell mir so ein Leben schlimm vor. Diese Wärmeunverträglichkeit habe ich im letzten Sommer ja auch kennengelernt, nur sehr viel schwächer als bei Dir. Und mir hats schon gereicht. :#:

Ich kann jede Meinung hier verstehen und nachvollziehen. Meine eigene Meinung habe ich noch nicht so richtig gefunden..
Hab zwar schon oft gesagt, ich hätte lieber Krebs oder was anderes (poetentiell) heilbares.. Krebspatienten würden vielleicht sagen, sie hätten lieber Lupus, weil da die Todesrate geringer ist.
Es ist nicht so einfach und klar haben wir den Lupus und können es nicht ändern, aber wie dieser Thread hier zeigt, denken trotzdem viele darüber nach..

Liebe Grüße
Dani

Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale! :D

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von Renate am 07.03.2010 18:45

Mir geht es mit meiner Kollagenose auch nicht gut und ich habe auch Einschränkungen, natürlich wäre ich am liebsten gesund, aber da ich nun mal diese Erkrankung habe muss ich sie annehmen und mich damit arrangieren.

Und ich würde zB. auch nicht ein Bein oder einen Arm dafür opfern! Denn ich weiß das es damit auch nicht leicht ist zu leben.

Ein Verwandter von mir hat bei einem Motorradunfall vor einigen Jahren ein Bein verloren. Er hat heute noch Probleme damit, er leidet nämlich immer noch an Phantomschmerzen und muss deshalb auch sehr starke Medikamente einnehmen. Desweiteren ist es mit der Prothese auch nicht so einfach, sie kann drücken, wundscheuern usw.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.03.2010 18:48.

anniidol

55, Weiblich

Beiträge: 3173

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

von anniidol am 07.03.2010 19:08

Leya: ich hatte dich damit gar nicht angesprochen und auch nicht wollen. Ich wollte nur sagen das es nunmal nicht möglich ist.
Mich würde dennoch interessieren, von dir unanbängig, was ein Amputierter zu dieser Diskussion sagen würde. Ganz allgemein, nicht zu deiner Tausch-Aussage. Das ist deine Meinung u. die akzeptiere ich, wie immer auch wenn ich sie nicht teile.
Grüße
Annette

"Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht."
(Gautama Buddha, 560-480)

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