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We-No-Nah

73, Weiblich

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Re: "In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 16.10.2009 01:09




MEIN LEBEN IST WIE LEISE SEE <==klick

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We-No-Nah

73, Weiblich

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Re: "In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 15.10.2009 17:21



* Rainer Maria Rilke * DER PANTHER <= klick





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We-No-Nah

73, Weiblich

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Re: "In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 15.10.2009 15:50




AUFGANG ODER UNTERGANG

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We-No-Nah

73, Weiblich

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Re: "In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 15.10.2009 15:20




ALLES IST EINS <==klick

Einmal, am Rande des Hains,
stehn wir einsam beisammen
und sind festlich, wie Flammen -
fühlen: Alles ist Eins.

Halten uns fest umfaßt;
werden im lauschenden Lande
durch die weichen Gewande
wachsen wie Ast an Ast.

Wiegt ein erwachender Hauch
die Dolden des Oleanders:
sieh, wir sind nicht mehr anders,
und wir wiegen uns auch.

Meine Seele spürt,
daß wir am Tore tasten.
Und sie fragt dich im Rasten:
Hast Du mich hergeführt?

Und du lächelst darauf
so herrlich und heiter
und: bald wandern wir weiter:
Tore gehn auf..

Und wir sind nichtmehr zag,
unser Weg wird kein Weh sein,
wird eine lange Allee sein
aus dem vergangenen Tag.
*Rainer Maria Rilke*


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We-No-Nah

73, Weiblich

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Re: "In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 15.10.2009 15:00




VORGEFÜHL <= klick

Ich bin wie eine Fahne von Fernen umgeben.
Ich ahne die Winde, die kommen, und muss sie leben,
während die Dinge unten sich noch nicht rühren:
die Türen schließen noch sanft, und in den Kaminen ist Stille;
die Fenster zittern noch nicht, und der Staub ist noch schwer.

Da weiß ich die Stürme schon und bin erregt wie das Meer.
Und breite mich aus und falle in mich hinein
und werfe mich ab und bin ganz allein
in dem großen Sturm.



*Rainer Maria Rilke* Herbst 1904

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We-No-Nah

73, Weiblich

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Re: "In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 15.10.2009 14:44




Das Karussel<= klick


Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen
und dann und wann ein weißer Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da ganz wie im Wald,
nur daß er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge
und hält sich mit der kleinen heißen Hand,
dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,
auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge
schauen sie auf, irgendwohin, herüber -

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, daß es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet,
an dieses atemlose blinde Spiel.
*Rainer Maria Rilke*


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Das Karussell ist eins der bekanntesten Gedichte von Rainer Maria Rilke. Er schrieb es im Jahre 1906 in Paris.
Inhaltlich konfrontiert das Gedicht die Perspektive des erwachsenen Betrachters mit der phantasievollen Welt der Kinder. Geblendet von der Schönheit der Kinderwelt weiß der Erwachsene gleichzeitig um deren Begrenztheit......
Zentral für die Analyse könnten hier die älteren Mädchen sein, die noch einmal in die Welt der Kinder eintreten wollen, aber – fast wie die Erwachsenen – nicht mehr in der Lage sind, sich dem „blinden Spiel“ ganz hinzugeben und „aufschauen, irgendwohin, herüber“, in die Welt der Erwachsenen. Quelle

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We-No-Nah

73, Weiblich

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Re: "In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 15.10.2009 13:42




LIEBESLIED

Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an deine rührt? wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten e i n e Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hält uns in der Hand?
O süßes Lied.

*Rainer Maria Rilke*

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We-No-Nah

73, Weiblich

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Re: "In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 15.10.2009 13:31




DU MUSST DAS LEBEN NICHT VERSTEHEN



Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.



*Rainer Maria Rilke* 8.1.1898, Berlin-Wilmersdorf

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We-No-Nah

73, Weiblich

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Re: "In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 15.10.2009 13:19




HERBSTTAG


Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

*Rainer Maria Rilke*


Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.10.2009 13:23.

We-No-Nah

73, Weiblich

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"In meinem wilden Herzen" *RILKE*

von We-No-Nah am 15.10.2009 13:01



Heute ist Kuschelwetter, ich habe meine RILKE - CDs aufgelegt ...... wer taucht mit mir ein ?






DIE LIEBENDEN

Sieh, wie sie zu einander erwachsen:
in ihren Adern wird alles Geist.
Ihre Gestalten beben wie Achsen,
um die es heiß und hinreißend kreist.
Dürstende, und sie bekommen zu trinken,
Wache und sieh: sie bekommen zu sehn,
Laß sie ineinander sinken,
um einander zu überstehn.

*Rainer Maria Rilke*

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