Reha und dann Rente???
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Reha und dann Rente???
von Haubrocs am 20.07.2015 16:10Hallo,
ich habe ja vor einiger Zeit eine Reha beantrag die auch bewilligt ist, warte nur noch auf das Datum seitens der Klinik .
Leider nicht in meiner Wunschklink aber das ist eigentlich nicht mein Problem.
Ich bin nun schon seit dem 04.02 krank geschrieben.
Heute bekam ich ein Brief meiner Krankenkasse das ein Antrag auf Rente gestellt werden soll.
Auch war ich bereits beim MDK der auch der Meinung war das ich nicht arbeitsfähig bin.
In dem Schreiben steht folgender Wortlaut....
Aus einem ärztlichen Gutachten ergibt sich, dass Ihre Erwerbsfähigkeit gegenwärtig erheblich gefährdet ist. Nach Prüfung aller uns vorliegenden Unterlagen sind wir der Auffassung , dass die Stellung eines Antrages sinnvoll ist und erfolgen sollte . es ist deshalb erforderlich Sie zur Stellung eines Antrages auf Leistung zur Medizinischen Rehabilitation aufzufordern.
Wir haben uns eingehend mit Ihrem Gesunfheiszustand befasst und geprüft, wie dieser sich auf Ihre Erwerbsfähigkeit auswirkt. Die Einschränkungen, die sich aus Ihrer Krankheit oder Behinderung ergeben, führen dazu, das - wié oben beschrieben- eine erhebliche Gefährdung bzw. Mindering der Erwerbsfähigkeit vorliegt. Bei unserer Entscheidung haben wir alle uns vorliegenden auch medizinischen Unterlagen berücksichtigt.
Meine Frage ist nun.
Ist das ein Standartschreiben, weil die Krankenkasse Kosten sparen will???
Oder sind die ernsthaft der Meinung das ich Rente beantragen soll und bewilligt bekomme?..
LG
Sandra
Re: Reha und dann Rente???
von Leya am 20.07.2015 17:40Hallo Haubrocs,
ich verstehe das Schreiben Deiner Krankenkasse nicht so, dass Du Rente einreichen, sondern dass Du eine Reha machen sollst.
Zitat:
Sehe ich es richtig, dass die Rentenversicherung Kostenträger für Deine bewilligte Reha ist, Deine Krankenkasse also bisher noch nichts von der bevorstehenden Reha weiß?
Gruß
Leya
Re: Reha und dann Rente???
von Haubrocs am 20.07.2015 18:18Hallo,
doch die wissen das!
Auf der zweiten Seiten steht es und das sie bereits bei der Klinik angerufen hätten das ich schnell einen Termin bekomme.
Habe gerade nochmal angerufen und die sind der Meinung das ich aufgrund des MDK Gutachtens nicht arbeitsfähig bin.
Der MDK Arzt hat mir damals gesagt das ich meinen jetzigen Job nicht mehr machen kann und es hat ihn nicht interessiert wie ich die Sache sehe.
LG
Re: Reha und dann Rente???
von Haubrocs am 20.07.2015 18:21und ja nicht die Krankenkasse sonder die Rentenversicherung übernimmt die Kosten.
Spielt das eine Rolle?
Re: Reha und dann Rente???
von Leya am 20.07.2015 18:58Hallo Haubrocs,
Es hätte der Grund sein können, warum die Krankenkasse von der bevorstehenden Reha eventuell nichts weiß.
Aber Du hast ja jetzt berichtet, dass die Krankenkasse von der anstehenden Reha Kenntnis hat.
Die Krankenkasse will natürlich so wenig wie möglich bezahlen, also auch die Zeit von Krankengeldzahlungen soweit wie möglich begrenzen. Genau deshalb und wegen ihrer Erkenntnisse zu Deiner Gesundheitssituation haben sie Dich ja auch zur Reha aufgefordert.
In Deutschland gilt der Grundsatz Reha vor Rente.
Ich kann in dem Schreiben der Krankenkasse keine Aufforderung zur Stellung eines Rentenantrags erkennen.
Die Krankenkasse schreibt, dass sie Dich zur Reha auffordert.
Aber es kann selbstverständlich auch sein, dass ich etwas überlese.
Was genau sind Deine Befürchtungen?
Denkst Du, dass auch die Rehabilitation ergeben wird, dass Du nicht mehr arbeitsfähig bist?
Wie schätzt Du Dich selbst ein?
Du bist ja gerade einmal ein halbes Jahr krank geschrieben.
Siehst Du inzwischen eine positive Entwicklung?
Hat man auf Deine Beschwerden mit Änderung der Therapie reagiert, so dass vielleicht eine geänderte Therapie hilft?
Und hat es ggf. geholfen?
Wirst Du ausschließlich ambulant behandelt? Oder haben sich regelmäßig Spezialisten eines Rheumazentrums Deiner angenommen? Stationär?
Fühlst Du Dich insgesamt medizinisch gut betreut?
Gruß
Leya
Gruß
Leya
Re: Reha und dann Rente???
von Leya am 20.07.2015 19:31Hallo Haubrocs,
habe gerade ein wenig die Suchmaschinen bemüht.
Oha!
Jetzt kann ich Deine Befürchtungen verstehen.
Guck mal hier:
http://www.haufe.de/sozialwesen/leistungen-sozialversicherung/aufforderung-zum-reha-antrag/folgen-der-aufforderung-fuer-versicherte_242_225716.html
In der Praxis erhält der Versicherte nach einer erfolglosen Rehabilitation oft ein Schreiben der RV, in dem gebeten wird, dem Rentenantrag und der Einleitung des Rentenverfahrens zuzustimmen. Tatsächlich handelt es sich um eine überflüssige Formalie, durch die das Rentenverfahren nicht ausgeschlossen werden kann, auch wenn der Versicherte nicht unterschreibt.
Krankenkassen „schieben“ auch gerne eine Aufforderung nach, wenn der Versicherte bereits selbst einen Reha- oder Rentenantrag gestellt hat. Der Vorteil für die Krankenkasse liegt auf der Hand. Trotz des freiwillig gestellten Antrags verliert der Versicherte durch die „nachgeschobene“ Aufforderung sein Dispositionsrecht. Die Einleitung eines Rentenverfahrens kann er dann z. B. nicht verhindern.
Ebenso:
http://www.schaedel-hirnpatienten.de/informieren/rechtliches/sozialrecht/rehabilitationsantrag/index.html
Gruß
Leya
Re: Reha und dann Rente???
von Leya am 20.07.2015 19:57und hier noch ein weiteres, ergänzendes Rechercheergebnis:
Die Einschränkung der Dispositionsfreiheit durch eine Anordnung der Krankenkasse nach § 51 SGB V ist aber nicht allumfassend: In keinem Falle kann eine Einschränkung der Dispositionsfreiheit dahingehend angenommen werden, dass es dem Versicherten verwehrt sein sollte, von seinem verfassungsrechtlich verbrieften Recht (vgl. Art 19 Abs. 4 und 20 Abs. 3 des Grundgesetzes) Gebrauch zu machen, die Rechtmäßigkeit einer Verwaltungsentscheidung gerichtlich und außergerichtlich überprüfen zu lassen (vgl. so auch LSG Nordrhein-Westfalen in einem Urteil vom 11.11.1999, Aktenzeichen: L 16 KR 18/99).
Ihre Kasse kann sich auch nicht darauf berufen, dass Ihr Widerspruch gegen den Bescheid der Rentenversicherung unbillig oder willkürlich wäre. Denn im Falle der missbräuchlichen Erhebung eines Widerspruchs gegen die Leistungsgewährung kann mit der rückwirkenden Zubilligung der Leistung (durch den Rentenversicherungsträger) und der rückwirkenden Beendigung/Kürzung des Anspruchs auf Krankengeld (durch die Krankenkasse) begegnet werden (so LSG NRW aaO.
http://www.frag-einen-anwalt.de/Krankenkasse-will-Rente-auf-Zeit-erzwingen---f224832.html
Ich denke, wenn Du gegen eine mögliche Verrentung bist, könnte spätestens nach Eingang von Bescheiden rechtliche Unterstützung ratsam sein; z. B. durch einen Rechtsanwalt oder durch einen Sozialverband (SoVD, VdK).
Gruß
Leya
Re: Reha und dann Rente???
von Haubrocs am 20.07.2015 20:01Hallo,
danke für die Infos und deine Bemühung!
Im Dezember 2013 kam ich mit Verdacht auf Lupus in die Rheumaklink.
Dieser Verdacht wurde bestätigt, darauf kam eine Einstellung mit Quensyl .
Mitlerweile nehme ich Quensyl, MTX, Folsäure, Prednisolon , Arcoxia , Vitamin B12 und natürlich Vitamin D.
Ich arbeite nur 12,5 Stunden die Woche also Täglich 2,5 bis 3 Stunden am Tag .
Im Februar diesen Jahres war ich so fertig , Müdigkeit und Schmerzen das ich mich krank schreiben lassen habe.
Im Moment geht es mir relativ gut aber ich arbeite auch nicht..... das heißt nicht das es mir nicht schlecht geht aber man hat natürlich auch ganz andere Möglichkeiten seinen Tag zu planen.
Das MTX nehme ich jetzt ca. 20 Wochen und ich muss immer noch Prednisolon und Arcoxia einnehmen.
Prednisolon schwankt zwischen 5 - 20 mg .
Das einzige was besser geworden ist , meine Haut und ich bin nicht mehr so extrem Müde.
Ich kann jetzt aber auch immer 10 Stunden und die brauche ich auch schlafen.
Schlafe ich weniger zb 7 Stunden kann ich mich spätestens am Nachmittag auf mein Sofa legen weil ich Schmerzen in den Händen , Knien und Füssen habe.
Ich hatte mir ehrlich gesagt von dem MTX etwas mehr versprochen. Im September habe ich den nächsten Termin bei meiner Rheumatologin und es wird besprochen wie es weiter geht.
LG
Re: Reha und dann Rente???
von Haubrocs am 06.01.2016 15:01Hallo zusammen,
ich wollte mal berichten wie es bei mir im Moment aussieht.
Leider bin ich nicht in einer der Kliniken gekommen die ich eigentlich wollte. Ich weiß ich hätte Einspruch einlegen können hatte aber keine Energie dazu. Zu meinen eigenem Problem mit meinem Wolf kam leider noch eine schlimme Diagnose meiner Schwester.
Ich habe nun 4 Wochen in Bad Oeynhausen in der Median Klinik verbracht. Die Klinik konnten mit dem Wolf nichts anfangen und am meisten hat mir das Neonlicht in dieser Zeit zu schaffen gemacht. Schön war das ich ein junges Mädel kennen gelernt habe die unter einem CFS gelitten hat. Leider ist sie nach zwei Wochen abgereist weil sie ihr nicht helfen konnten. Auch wenn die Klinik mit mir nichts anfangen konnte hatte ich eine schöne Zeit, was bestimmt auch an den tollen Leuten gelegen hat die ich dort kennen gelernt habe.
So nun zum wesentlichen:
aufgrund meiner diagnostizierten Anpassungsstörung wurde ich unter drei Stunden arbeitsfähig entlassen und für den allgemeinen Arbeitsmarkt über 6 Stunden . Diese 6 Stunden sollen durch einen Rheumatologen überprüft werden weil sie ja keine Rheumatologen sind.
Diese sechs Stunden sind natürlich mit sehr vielen Einschränkungen , kein Sonnenlicht, kein Neonlicht, keine Schichtarbeit , keine Akkordarbeit, keine Arbeit mit hoher Konzentration , mehr fällt mir jetzt nicht ein...
Also ist es jetzt so das ich für meinen jetzigen Arbeitsplatz nicht mehr arbeitsfähig bin, bekomme also die Kündigung. Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht vermittelbar aufgrund der ganzen Einschränkungen und auf EM Rente keinen Anspruch weil ich die Vorraussetzung nicht erfülle.
LG Sandra
Re: Reha und dann Rente???
von Leya am 06.01.2016 17:41Hallo Sandra,
welchen Wert hat die Einschätzung einer Klinik, die mit Dir nichts anfangen konnte?!
Und diese (Fehl?-) Einschätzung wird nun Dein Berufs-/Renten-Leben bestimmen?!
Widerspruchslos?
Ich würde mich kurzfristig rechtlich beraten/unterstützen lassen (SoVD, VdK, Rechtsanwalt).
Gruß
Leya