Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
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Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von Muh am 16.03.2010 17:49Ich habe mal eine Frage zum Thema psychischer Beteiligung. Ich habe seit ca. einem halben Jahr verstärkt Probleme was die Müdigkeit, starke Schmerzen, Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme, Wortfindungsstörungen, Ohnmacht und ständiger Niedergeschlagenheit betrifft. Nun ist es so, dass man von einer ZNS Beteiligung ausgeht und eine neue Basismedidation angefangen hat. Trotzdem ist bisher keine Besserung in Sicht. Jetzt besteht hinsichtlich der Ärzte Uneinigkeit, ob man meine stark ausgeprägte Depression als eigenständiges Krankheitsbild aufgrund schlechter Krankheitsbewältigung zu betrachten ist oder einfach als eine weitere Organbeteiligung wie zum Beispiel früher meine Nierenbeteiligung. Das MRT zeigt eindeutig entzündliche Stellen aber dann müssten doch die neuen Medikamente zu einer Besserung führen.
Ich habe eigentlich auch eine nette Psychologin gefunden die sich extra nochmal über die Krankheit belesen hat. Finde ich besser als wenn sie so tut als wüsste sie alles. Sie ist jetzt allerdings etwas über vorsichtig weil sie Angst hat, durch eine normale Gesprächstherapie und starker Beschäftigung mit den Problemen einen Schub durch seelische Belastung auszulösen. Wir werden jetzt erstmal vorsichtig mit Entspannung- Hypnose und Schmerzbewältigung anfangen.
Gibt es eigentlich eine spezielle Psychotherapie für Lupus?
Ist es überhaupt möglich die Gründe für die Depressionen klar abgrenzen?
Ich meine ich habe mal gelesen das da auch irgendwelche Manifestationen im Gehirn eine Rolle spielen und der Auslöser für die Depris sind.
Ich hoffe, ich habe alles halbwegs deutlich beschrieben.
Wenn noch was fehlt- fragt ruhig. Ich hoffe durch eure Erfahrungen etwas Licht im Dunkeln zu finden. LG Judith
Re: Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von Fiete_Appelschnut am 16.03.2010 18:59Hallo Judith,
die Symptome der Depression sind bei mir ähnlich wie bei dir. Am Montag war ich zum ersten mal deswegen bei einer Psychologin. Sie hat mich zu meiner Krankheit befragt und zu meiner persönlichen Situation. Ob die Depression Begleiterscheinung des Lupus ist, oder eine autarke Erkrankung wurde (bislang) nicht angesprochen. Da meine persönliche, häusliche und berufliche Situation sehr gut ist, gehe ich persönlich davon aus, dass der böse Wolf Schuld hat.
Cortison sei auch depressionauslösend sagt die Ärztin.
Ob es für die Therapie einen Unterschied macht welche Ursache die Depression hat, weiss ich nicht.
Meine Ärztin hat mir Cipralex verordnet, einen Serotoninwiederaufnahmehemmer und zur Bekämpfung meiner Konzentrationsprobleme und Worfindungsstörungen Hirnleistungstraining beim Ergotherapeuten.
Darüber kann ich aber auch noch nichts berichten, weil ich am Anfang der Behandlung stehe.
Ich bin direkt für fünf Wochen dienstunfähig geschrieben und werde in einem Monat eine Gesprächstherapie beginnen.
lg
Claudia
Stella
Gelöschter Benutzer
Re: Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von Stella am 16.03.2010 19:15Hallo,
ich finde es sehr interessant, dass hier doch einige sind die Konzentrationsprobleme und Wortfindungsstörungen haben. Darunter leide ich auch. Ich bekomme auch zunehmend Probleme beim zügigen Lesen. Was tut ihr dagegen? Woher kommt das? Kann das vielleicht auch vom Quensyl oder vom Cortison kommen?
LG Si
Re: Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von schopie am 16.03.2010 19:35Hallo,
auch ich habe festgestellt, dass ich zeitweise unter starken Konzentrationsstörungen leide und auch richtig peinliche Wortfindungsschwierigkeiten habe. Ich kann aber mit Bestimmtheit sagen, dass ich diese erst habe - seitdem ich die vielen Medi´s nehme . Auch meine Depressionen haben sich verstärkt. Ich mache auch zur Zeit eine Therapie beim Neurolgen / Psychologen. Sie hilft mir - hier kann ich alles loswerden - alles was mich belastet.
Liebe Grüße
G.
Re: Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von Muh am 16.03.2010 22:49@Hallo Claudia das hört sich ja wirklich mächtig ähnlich an wir können uns ja mal zum Thema Gesprächstherapie auf dem laufenden halten. Mit Serotoninwiederaufnahmehemmer kann ich garnichts anfangen was ist das genau und wozu sind die gut. Ich nehme jetzt rein für die Depri seit 2 Wochen Doxipen und davor Amitriptylin. Am Cortison kann es eigentlich nicht liegen ich nehme seit Jahren nur eine geringe Dosis von 5 mg. Allerdings wirkte das Cortison bei mir auch in höheren Dosierungen nie so aufpuschend wie ich es schon von anderen gehört habe Dann glaube ich schon noch eher es liegt am Myfortic, was aber auch nicht sein kann weil das ja eigentlich bei der ZNS Beteiligung helfen soll.
@Stella Quensyl habe ich vor Jahren auch mal genommen zu der Zeit hatte ich aber keine Probleme bezüglich Depression oder ähnlichem. Es wurde wegen Wirkungslosigkeit abgesetzt.
Danke für eure Beträge Gruß Judith
Re: Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von Frimbi am 16.03.2010 23:38...muß mich gleich mal einklinken...
also mir fehlen auch öfters die Worte!!! Am vergangenen Freitag habe ich z.B. zu meiner Freundin (sie ist erkältet) am Telefon, anstatt "gute Besserung", ich wünsch Dir viel Gesundheit gesagt Es war als ob diese Worte einfach verschwunden wären. Bisher dachte ich immer das hängt mit Voltaren zusammen, weil ich das wirklich sehr oft, viel zu oft nehme. Eigentlich kann mich schon Miss Diclo nennen, aber mir hilft es halt einfach ganz schnell gegen die Schmerzen
Was die Depris betrifft muss ich für mich persönlich sagen, dass ich momentan so unten bin wie noch nie, zumal ich vor einigen Wochen die Diagnose Borderline bekam. Muss - WILL auch eine Therapie machen, was mich einerseits sehr viel Überwindung kostet auf der anderen Seite kann es so keinesfalls für mich weitergehen. Das Leben hat es nicht immer gut mit mir gemeint und manchmal frage ich mich schon ob durch den SLE in mir doch irgendwie so eine Art Selbstzerstörungsmechanismus in Gang kam!?
Hattet ihr schon vor Diagnosestellung event. leichte Depris oder wirklich erst dananch?
LG Frimbi
Es ist nicht Deine Schuld dass die Welt ist, wie sie ist, es ist nur Deine Schuld wenn Sie so bleibt
Re: Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von Fiete_Appelschnut am 17.03.2010 06:40@ muh:
qualifizierte Erklärungen kann ich nicht liefern, ich hab selbst keine Ahnung.
Ich hab auch noch nicht eine einzige Tablette eingenommen, muss heute erstmal zum Allergologen austesten, ob ich sie vertragen kann.
Das hier hab ich gefunden.
@ frimbi:
ich bin mir sicher, dass die Depris vom Lupus kommen, ich hatte vorher nichts! Es gibt auch bei mir ganz sicher keinen anderen Auslöser, wie gesagt, privat, beruflich, mit den Kindern, in der Ehe ist alles super.
Vllt. können das ja auch Nebenwirkungen von den ganzen Medis gegen den Lupus sein, wer weiß.
Ich finds schon auffällig, dass hier fast jeder Lupi Depressionen hat, das kann ja kein Zufall sein.
Ich wünsch dir, dass du schnell aus dem Loch findest, mach die Therapie, warte nicht!
Re: Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von mondbein am 17.03.2010 12:46Vllt. können das ja auch Nebenwirkungen von den ganzen Medis gegen den Lupus sein, wer weiß.
Ich finds schon auffällig, dass hier fast jeder Lupi Depressionen hat, das kann ja kein Zufall sein.
Das sehe ich ganz genauso und meine Situation ist identisch, danke für´s "Vorkauen".
Die beste Medizin gegen entgleiste Größenordnungen ist die Lektüre von Todesanzeigen.
Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.
Václav Havel
Ewig währt am längsten!
Re: Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von NiNoa am 18.03.2010 15:54Hallo!
Ich schließe mich meinen Vordenkerinnen an; sowohl war die private/berufliche Situation () als auch die depressiven Phasen () betrifft.
Ich spreche jedoch ganz bewusst von Phasen, weil es -Gott sei's gedankt!!- auch noch andere gibt und ich diese sowohl wahrnehmen als auch genießen kann. Kann vielleicht nicht jeder?!!
Ohne vom Fach zu sein meine ich, dass es ÜBERHAUPT NICHT verwunderlich ist, wenn wir Lupis oft traurig und angstvoll sind. Jede(r) von uns hat sein spezielles Trauma hinter sich oder steckt noch mittendrin und sei es "nur" die Diagnose. Ich hätte mir vor 12 Jahren (und ja, ich kann mich noch erinnern) NIEMALS vorstellen können, dermaßen verzagt, bange und vorsichtig zu sein - und das sind noch meine harmlosen Begleiterscheinungen!
Es ist so schwer, all das zu akzeptieren und -wenn es denn klappt- anzunehmen. Welch' ungeheure Energie dabei "verloren"geht, kann kein Gesunder ermessen! Daher plädiere auch ich dafür, IMMER und ohne jede Scheu Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist vielfach das Beste/Wichtigste, was man für sich selbst tun kann!!
Mit Unterbrechungen habe ich 6 oder 7 Jahre Psychotherapie genutzt (bei versch. Menschen) und immer etwas für mich mitgenommen, gelernt und Entlastung erfahren. Dafür sind diese Leute da!!
Aber wie in einem anderen Thread (ich glaube, "Was würdest du opfern...") auch immer wieder zu lesen ist: Wir verlieren nicht nur, irgendwie gibt es auch Gewinne/Lernprozesse und Gutes an dem ganzen Mist!
Ich für meinen Teil weigere mich bis zum letzten Atemzug zu glauben, dass es nicht auch immer wieder schöne und gute Zeiten für mich geben wird!
LG, NiNoa
"Ich habe unter denen, die sich einer unerschütterlichen Gesundheit erfreuen, noch keinen getroffen, der nicht nach irgendeiner Seite hin ein bißchen beschränkt gewesen wäre; wie solche, die nie gereist sind." André Gide (1869-1951)
Duli
Gelöschter Benutzer
Re: Depression als körperliche Ursache (ZNS Beteiligung) oder als Begleiterscheinung des Lupus
von Duli am 18.03.2010 18:03Ich schließe mich auch an.
Ich hatte vorher nie Depressionen oder solche Stimmungsschwankungen. Auch Konzentrationsstörungen oder Wortfindungsstörungen hatte ich nie.
Ausserdem bin ich so unwahrscheinlich vergesslich geworden. Letzte Woche zum Beispiel wollte ich etwas aus der Küche holen und als ich da war wusste ich nicht mehr was ich holen wollte.
Sicherlich denke ich, dass die allgemeine Situation eine große Rolle bei den Depris spielt, Aber ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Krankheit ihren großen Teil dazu steuert, dass man überhaupt so anfällig für Depressionen ist.
Liebe Grüße Duli