SLE und Borreliose

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josefieni

54, Weiblich

Beiträge: 46

Re: SLE und Borreliose

von josefieni am 24.06.2015 08:59

Nicht validiert bedeutet, dass die Aussagekraft dieses Testes nicht mit Studien hat belegt werden können. Das hat nichts mit Freak oder nicht Freak zu tun. Nur nützt es halt auch nichts, wenn jemand trotz der fehlenden Belege von dem Test überzeugt ist.
Freundliche Grüße
Josefieni

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Dinah

56, Weiblich

Beiträge: 30

Re: SLE und Borreliose

von Dinah am 24.06.2015 12:18

Hallo Josefinie,

was validiert heißt, weiß ich durchaus.... Ich denke mal, es ist nicht versucht worden, ihn im schulmedizinischen Sinne durch eine große Studie zu validieren, weil sowas ja extremst teuer ist und sich das Labor, das ihn entwickelt, sich das nie leisten könnte. Und jemand anders (mit Geld) hat vielleicht nicht das Interesse. Das gleiche Problem gibt es ja leider bei naturheilkundlichen Arzneien.

Andererseits werden –gerade im schulmedizinischen Bereich- Studien ja im ganz großen Stil gefälscht – es kommt ´raus,was rauskommen soll, ganz nach Wunsch des Auftraggebers - ganz nach dem Motto „traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast"). Das machen die Medien ja immer mal wieder bekannt. Ich will damit nur sagen, dass es meiner Meinung nach mit der schulmed. Validierung durch Studien oft nicht so weit her ist und dass man manchmal sogar besser fährt, wenn man sich der Erfahrungsmedizin anvertraut. Und im Bereich der Erfahrungsmedizin wird der LTT durchaus für valide gehalten, wenn man es so ausdrücken will. Ich selbst habe nur eine vergleichsweise kleine Praxis und habe den Test in den letzten 10 Jahren vielleicht 300-400 mal gemacht und fand die Ergebnisse absolut stimmig. Bei positivem Testergebnis wurde (vom jeweiligen Arzt) eine mehrwöchige Antibiose verschrieben, die LTT Kontrolle war dann tatsächlich in allen Fällen entweder negativ oder der Wert war zumindest deutlich niedriger (und den Patienten, die zuvor heftige Borreliosesymptome hatten, ging es besser). Auf Kongressen zum Thema hört man auch immer wieder von Ärzten mit richtig großen Praxen, dass hier dieselben guten Erfahrungen gemacht werden.

Um nochmal ein Einzelbeispiel zu nennen: mein Mann hatte vor 2 Jahren heftige Borreliosesymptome incl. Erythema migrans, die Diagnose war schon aufgrund der Symptomatk relativ klar. Sein Arzt, Dr. Nieke in HH, hat dann alle drei Tests gemacht (ELISA, Immunoblot, LTT) und, siehe da, die erstgenannten waren negativ (bzw. ein Ergebnis im Grenzbereich), nur der LTT war hochpositiv. Nach 6 Wochen Antibiose ging es meinem Mann deutlich besser (das Erythem verschwand schon nach kurzer Zeit).

Ich wollte jetzt hier auch keinen Glaubenskrieg eröffnen, sondern Ivi einfach guten Raten entsprechend meiner Überzeugung und Erfahrung geben.

 

In diesem Sinne, LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.06.2015 12:19.

Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4779

Re: SLE und Borreliose

von Leya am 24.06.2015 22:46

Ja, genau, die böse, böse Schulmedizin beruft sich auf gefälschte Studien. Aber Heilpraktiker, von denen viele ohnehin alles besser wissen als studierte Mediziner und Kliniken, die haben immer die richtige Lösung eines jeden Problems. Praktisch, dass zu jedem Thema, auch gleich eine Bezugsquelle genannt werden kann.

Ich finde, mit sämtlichen Fragen zu Diagnostik und Therapie kann sich ein Lupus-Patient an seinen Rheumatologen bzw. die entsprechende Ambulanz einer Klinik wenden. Unbestreitbar haben diese auch die Weiheit nicht immer gepachtet. Dann kann man nachfragen und/oder sich eine zweite Meinung einholen.
Eine selbst durchgeführte Diagnostik kann m. E. nicht wirklich hilfreich sein. Was genau sollte sie auch bringen, denn ein Laie kann meist weder Ergebnisse und Auswirkungen beurteilen noch über eine Therapie entscheiden.

Gruß

Leya

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Dinah

56, Weiblich

Beiträge: 30

Re: SLE und Borreliose

von Dinah am 25.06.2015 17:57

Hi Leya,

ich hatte ja gerade darauf hingewiesen, dass dieser Test auch von vielen Ärzten durchgeführt wird, und auf eine - meiner Meinung nach sehr seröse Quelle - Dr. Hop-Seidel, verwiesen. Hauptsächlich wird er sogar von Ärzten durchgeführt, viele HPs wollen mit Blutentnahmen gar nichts zu tun haben.

Und gerade bei der Borreliose-Diagnostik kommt man mit den herkömmlichen Verfahren in vielen Fällen nicht ganz so weit, das zeigt einfach die Erfahrung (gerade auch die vieler Ärzte).

Ich habe einfach das Bedürfnis, für diesen Test in die Bresche zu springen, da die Praxiserfahrungen damit sehr gut sind und er, da es ein vergleichsweise junges Verfahren ist, noch nicht überall bekannt ist- es geht mir hier nicht um Klugscheißerei.... (zur genannten Quelle: es gibt wohl mittlerweile auch andere Labore, die den Test durchführen, da müsste man im Netz recherchieren.)

Der Test ist auch nicht als Eigendiagnostik gedacht, sondern man muss das am besten über einen Arzt laufen lassen, der der Sache zumindest aufgeschlossen gegenüber steht und bereit ist, sich damit zu beschäftigen, falls er ihn noch nicht kennt.

Ich hätte dann zu dem Thema auch langsam alles gesagt, was mir wichtig erscheint, aber: hackt gerne weiter auf mir ´rum.... Wenn man mal beschlossen hat, etwas doof zu finden, dann lässt man sich auch nicht überzeugen.

Gruß

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desiderata
Gelöschter Benutzer

Re: SLE und Borreliose

von desiderata am 25.06.2015 19:39

@Dinah

Ich kann nirgends erkennen, wo hier jemand auf Dir herumhackt


Eine Borreliose ist keine beliebige Diagnose und m. E. viel zu häufig postuliert.
Normalerweise kommt die "Arbeitsdiagnose" durch eine sorgfältige Anamnese und gründliche körperliche Untersuchung; bestätigt oder wahrscheinlicher gemacht (oder auch widerlegt, denn der Verdacht ist oft sehr vage!) wird sie zum Einen durch Serologien und zum zweiten durch gezielte Laboruntersuchungen.
Dazu gehört der LTT nach meiner Erfahrung nicht, sondern der Nachweis von Borrelien (z. B. im Gelenkpunktat mittels PCR = polymerase chain reaction = eine empfindliche und vor Allem hochspezifische Untersuchungsmethode*), eine histologische Untersuchung (z. B. bei Acrodermatitis chronica atrophica, einer ganz typischen Späterscheinung der Borreliose an der Haut*) oder auch eine gezielte Untersuchung der Eiweiße, ggf. plus PCR aus dem Liquor (= Nervenwasser*)

*Ich weiß, dass Du das Alles aus dem Eff-eff verstehst; die Erklärung ist für die anderen User gedacht, die sicher nicht alle diese Begriffe kennen

Eine spezifische Therapie auf Verdacht ist nicht state of the art (das heißt sowas wie "nicht die Regel"*).

Mir geht der unsägliche Borreliosehype - mit dem unter Anderem viel unnötiger Antibiotikaeinsatz angezettelt und noch mehr Geld für IGEL-Leistungen verdient wird - auf den Keks.
Er verunsichert Heerscharen von vermeintlich Betroffenen, hilft keinen Schritt weiter und sorgt (zu) oft für Verschleppung der angemessenen Diagnostik und Therapie sowie für eine gedankliche Fixierung auf ein Phantom.

Es gibt Borreliosefälle - und die meine ich damit auch nicht.
Es gibt aber viel mehr "gefühlte" , also ausschließlich behauptete und durch nichts belegte Borreliosen, die keine sind.

Wer mehr wissen will, kann gerne hier nachlesen:

Borreliosezentrum

Herr Dr. Fingerle ist mir persönlich bekannt und ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet. Im Gegensatz zu selbst ernannten "Experten" behauptet er nicht, im Besitz der reinen Wahrheit zu sein.

Hier ein Kontrastprogramm, bei dem sich jeder selbst ein Urteil bilden kann (wer einfach zu ALLEM etwas zu sagen hat, muss doch großartig sein, oder?) :

Borreliose"experten"

Allerbeste Grüße, desiderata


@Leya

Gern geschehen


 

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