Lupus-Weihnachtsgeschichte

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37, Weiblich

Lupus-Weihnachtsgeschichte

von RedCow am 11.12.2008 23:33

Hallo, liebe Foris!

Wir halten -nachdem wir am Land sind*räusper*- jeden Tag eine Adventkranzandacht, das heisst wir lesen eine Geschichte und singen ein paar Weihnachtslieder. Dieses Jahr ist wieder unsere Tiergeschichte dran, da gibt es jeden Tag eben die Fortsetzung, die Geschichte von Maria und Josef, wie sie nach Bethlehem kommen, und sie werden eben von Tieren begleitet, und ich möchte euch die Geschichte -iich konnte es kaum fassen- für den 12. Dezember reinstellen:

Wie Lupus, der Wolf, nach Bethlehem läuft

Der Mond geht über dem verschneiten Hermongebirge auf.
Die Zedern knacken vor Kälte. Da ist plötzlich ein unheimliches Geheul aus den Wäldern zu vernehmen. Ein Wolfsrudel streift nach Beute suchend über die Berge. Lupus, ein schöner braungrauer Wolf, verharrt auf einem Felsvorsprung. Unverwandt blickt er zum Himmel hoch.
Da steht wieder der leuchtende Stern. Schon seit Tagen blendet ihn das Licht. Wieder ertönt sein schauriges Geheul. Das Rudel Wölfe ist inzwischen nach Norden weitergezogen.
Lupus folgt ihnen nicht. Er läuft, ohne sich umzudrehen, den Hang hinab, immer nach Süden auf die Ebene zu. Das Licht des Sterns zeichnet eine leuchtende Spur in den Schnee. Nach Tagen hat er die Ebene erreicht. Warm scheint die Sonne auf seinen dicken Pelz. Hinter einem Felsvorsprung sickert Wasser aus einer Quelle. Lupus schlürft gierig. Er wundert sich, dass er keinen Hunger verspürt. Dann trabt er unermüdlich voran. Er hält sich weit entfernt von den Häusern der Menschen.
Plötzlich nimmt er eine ganz besondere Witterung auf, Eselsgeruch, vermischt mit dem Geruch nach Menschen. Da sieht er schon den schwerbeladenen Esel. Eine junge Frau reitet auf ihm. Ein kräftiger Mann mit einem schweren Stecken. Lupus will ein zorniges Geheul ausstoßen –sosehr er sein Maul aufreißt, er bringt nur ein heiseres Winseln hervor. Die Frau dreht sich nach ihm um. Zitternd bleibt der Esel stehen. „Sei ruhig, lieber Esel“, sagt die Frau, „der Wolf wird uns nichts tun, das spüre ich. Nicht wahr, lieber Wolf, lauf nur ruhig voran nach Bethlehem. Vielleicht treffen wir uns dort wieder, wenn mein Kind geboren ist.“

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oder bei Interesse an Treffen etc. Mail an: lupizentrale (a) gmail.com