Assistenzhunde

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Kruemelmonster
Gelöschter Benutzer

Re: Assistenzhunde

von Kruemelmonster am 22.07.2009 22:21

Liebe Frau Leya ;-),

natürlich weißt Du, dass die Frage, ob jemand den Hund gefragt hat, rein rhetorisch war

selbstredend- aber solche beantworte ich doch mit besonderer Freude ;-)

OK, zurück zum (wirklich ernsten) Thema:

Es einfach dem ohnehin schon gehandicapten Halter zu überlassen oder zuzuschieben überfordert diesen sicherlich in vielen Fällen.

Das sehe ich ein bisschen anders: Sicher mag es Fälle von geistigen Behinderungen geben, in denen der Halter selbst nicht in der Lage ist Verantwortung zu übernehmen (in welchen er aber ohnehin zusätzlich menschlicher Alltagsunterstützung und -Anleitung bedürfen wird)- aber für jeden voll für sich verantwortlichen Gehandicapten sehe ich das so: Hund und eingeschränkter Mensch gehen (im Optimalfall) eine intensive Teambeziehung ein, aus der beide profitieren sollen: Der Mensch an Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, das Tier an der Möglichkeit zur maximalen Ausschöpfung seiner Potentiale und seiner Freude am Lernen und "spielen"- auch gehört dazu eine gegenseitige Übernahme von Verantwortung: Der Hund übernimmt täglich die Verantwortung den eingeschränkten Menschen sicherer durch den Alltag zu bringen- dafür hat der Mensch die "organisatorische Verantwortung", die Rahmenbedingungen des Hundelebens zu regeln (wozu auch Fütterung, Pflege, Gesundheitsvorsorge und co gehören)- ist diese Möglichkeit nicht gegeben, entweder durch den Halter selbst oder eben durch eine ihn unterstützende Person sollte meiner Meinung nach im Interesse des Tieres von der Haltung eines Assistenzhundes abgesehen werden. Es ist für viele eine große Chance, aber auch eine Aufgabe- und ich erwarte im Sinne der "gleichberechtigten Beziehung", dass der Mensch der sich darauf einlässt in der Lage ist das zu tun, was von dem Tier täglich erwartet wird: Verantwortung übernehmen.

Oder beschäftigt Dich das Problem nur abstrakt?


Semi- abstrakt...

Aber eine Idee kam mir tatsächlich: Für verrentete Assistenzhunde könnte das Altersheim evtl. eine wirkliche Chance darstellen- nicht die Station der schwer eingeschränkten und pflegebedürftigen Senioren, aber was spräche dagegen, den Hund, der in seinem Leben hohe soziale Kompetenzen erworben hat später an rüstige Senioren abzugeben, für die er ein Schmusetier, ein zuverlässiger Begleiter sein könnte, ohne dass er "spezifische Aufgaben" zu erfüllen hätte. Senioren, die noch fit genug sind sich täglichen Spaziergängen mit dem Tier (dessen Bewegungsdrang im Alter ja auch nicht mehr dem eines Junghundes entspricht) zu widmen und denen er einfach durch seine Anwesenheit vielleicht auch noch ein Stück Einsamkeit nimmt- indem sie gemeinsam ihren Lebensabend so aktiv wie möglich und so ruhig wie nötig verbringen...

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Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4778

Re: Assistenzhunde

von Leya am 26.07.2009 02:07

Hallo Frau Krümelmonster,

die Assistenzhunde-Altersheim-Lösung hört sich toll an, aber...

ältere Herrschaften, die noch rüstig sind, befinden sich eben überwiegend nicht in einem Altersheim, sondern daheim, ggf. mit Unterstützung.

mir drängt sich die Vermutung auf, dass die Heimleitung von dieser Idee nicht gerade beigeistert wäre, denn sowohl Mehrarbeit für das Heimpersonal wie auch Beschwerden anderer Bewohner wären vorprogrammiert.

selbst wenn es diese rüstigen Senioren in Heimen gäbe und diese Wohnanstalten der Hundehaltung zustimmten, was würde mit dem Hund passieren, wenn der Senior verstirbt? Weiterreichen an einen anderen Halter?

---

Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr komme ich zu der Überzeugung, dass eine artgerechte Lösung verpflichtend sein sollte. Welche Position vertreten Vereinigungen der Behinderten? Welche die Züchter- und Trainervereingungen? Hat sich der Tierschutz schon geäußert? Und die Politik?


Gruß

Leya

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Welsangel
Gelöschter Benutzer

Re: Assistenzhunde

von Welsangel am 26.07.2009 08:18

Idee Hunde zum Nutzen des Menschen einzusetzen ist ja nicht verwerflich und das betreiben wir Menschen auch schon tasusende Jahre.

Nur ,wir Menschen haben immer weider die Neigung alle Negativen Seiten des Benutzens und Ausnutzens zu beschönigen.

Wenn ich mir pro und kontra zu dem Thema vorstelle fallen mir sofort die Praktiken mancher Halter in Spanien ein, die ihre "Ausgenutzten" bei einem Spaziergang im Wald an einem Baum erhängen.

Denke nicht, dass wir jemals eine artgerechte Lösung finden werden und alle brauchbaren gehen zu Lasten des Tieres.

Hier muss mit allen Verantwortlichen ein Konsenz gefunden werden.

LG Welsangel

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Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4778

Re: Assistenzhunde

von Leya am 26.07.2009 11:18

Nun wo Welsangel es - die Praktiken in Spanien - erwähnt, möchte ich hier doch einen Link einstellen, auf den ich vorhin auf der Suche nach dem, was man mit ausgedienten Windhunden macht, gestoßen bin. Diese sind selbstverständlich keine Assistenzhunde wie in diesem Thread gemeint, aber sie sind dennoch gezwungen, dem Menschen bei der Jagd zu assistieren....unter unvorstellbaren Bedingungen. Hier fehlt jegliche in Verordnungen und Gesetzte eingebrachte "Interessenvertretung" der Hunde. Ähnliches könnte mit Assistenzhunden passieren. Auch deshalb bin ich dafür, dass für Assistenzhunde Behinderter verpflichtende Maßnahmen für die Zeit nach ihrem "Dienst" festgelegt werden.

http://www.windhunde-in-not.at/buchtipps/439-warum-wir-windhunden-aus-spanien-helfen.html

Gruß

Leya

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.07.2009 11:24.
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