Fragen und Antworten zur Homöopathie

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Patina
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Re: Fragen und Antworten zur Homöopathie

from Patina on 11/19/2010 11:49 PM

Hallo, ich weiß zwar jetzt nicht, worauf das hin abzielt, aber zum Beispiel Zitat vom Zitat:

Schulmediziner sind eben häufig sehr kurz angebunden

ist nach meinen vielfältigen Erfahrungen Blödsinn. Die Naturheilmediziner und Homöopathischen Mediziner sind alle kurz angebunden. 15 Minuten sind da schon eine Wohltat. 5 Minuten waren bei mir schon eine Überforderung für die Naturheil- Homöopathie-Mediziner. Das zum Unterschied zu den klassischen Homöopathen die nicht über Krankenkasse abrechnen und ihrem Berufskodex entsprechend, die und die ausführlichen Untersuchungen und Fragenkataloge abhaspeln müssen. Das dauert eine Stunde mindestens und kostet weit mehr als ein Monatsbeitrag an die Krankenversicherung.

Ich weiß in der Regel, wann und wo ich mich erkältet habe, behandele das mit Wärme, Fußbädern, Badewanne, Inhalataion und Schlafen, also naturheilkundlich. Wenn es zu arg wird und meine Kollagenose sich einklinkt, notfalls radikal mit einer halben Paracetamol.
Zu viel, zu fett, zu süß, zu sauer gegessen --> selber schuld, Tee trinken, ein bisschen aushungern. Das ist naturheilkundlich. Dafür brauche ich keinen Heiler.

Homöopathie ohne Nebenwirkung gibt es nicht. Wenn Homöopathie irgendeine - außer der psychischen - Wirkung hat, so wirkt sie. Sie kann dann auch, falsch angewandt, gefährlich sein.
Denen, die an Anthroposophie, Weleda und Wala-Produkte glauben: Die anthroposophisch hergestellten Präparate wirken je nach ihrer Ursubstanz, mineralisch, pflanzlich, tierisch und der damit in unterschiedlicher Verdünnungsgröße hergestellten Homöopathie auf den physischen, ätherische oder astralischen Körper. In höheren Potenzen, wie sie von den anderen Homöopathen verwendet werden, wirken sie nach Antroposophen-Anschauung bis in die nächste, übernächste und überübernächste Inkarnation. Außerdem sind sie Gemische aus den merkwürdigsten, unappetitlichen Sachen.
Also, ich würde mich, wenn ich daran glaube, sehrsehr gut mit den Theorien befassen und mir den Homöopathen super genau angucken. - Ich habe viele Anthroposophen kennengelernt, aber traue keinem zu, da die richtige Entscheidung treffen zu können.
Grundlagen-Literatur zur Anthroposophie:
Susanne Lippert; Steiner und die Waldorfpädagogik; Mythos und Wirklichkeit; Luchterhand; 2001; ISBN 3472047542

Reply Edited on 11/19/2010 11:52 PM.

wolfskind

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Re: Fragen und Antworten zur Homöopathie

from wolfskind on 11/19/2010 11:29 PM

Placebos können bei allen Menschen wirken, gerade auch bei denen, die sich für absolut nicht "anfällig" halten. Es ist also das herrschende Vorurteil zu bekämpfen, Placebos seien "Medikamente für Dumme". Begriffe wie "Suggestion" oder "psychosomatisch" werden immer missverstanden: "Psychosomatisch? Nicht bei mir! Ich bin doch nicht verrückt!"

Obwohl der Placebo-Effekt prinzipiell mit einer Selbsttäuschung verbunden ist, ist er keine Einbildung, und es ist keine Selbsttäuschung, wenn er hilft. Er bietet vielmehr eine wunderbare Chance, die körpereigenen Selbstheilungssysteme zu mobilisieren. Davon profitiert auch die wissenschaftliche Medizin in hohem Maß, aber nur, solange der Patient ihr im Grunde seines Herzens vertraut.


Man weiß, dass Placebo-Behandlungen auf das Immunsystem einwirken, endogene Opiate freisetzen können, und dass es kaum Placebo-resistente Erkrankungen gibt (11, 29). Ärzte wissen, dass man Medikamente, die neu auf den Markt gekommen sind, schnell verwenden sollte, solange sie noch wirken. Denn sie erzeugen Hoffnung bei Patient und Arzt, und das führt bei beiden zu starken Placebo-Effekten.

Homöopathie hat einen großen Vorteil: Im Gegensatz zur Wissenschaftsmedizin, wo der Patient oft auf besserwisserische Arroganz der "Götter in Weiß" trifft, geht der Homöopath intensiv auf die psychische Befindlichkeit seiner Patienten ein. So fühlt sich der Patient verstanden, was den Placebo-Effekt ungemein steigert.


Woher aber kommt dann der gute Ruf, den die Homöopathie genießt? Viele chronische Krankheiten, beispielsweise Arthritis und multiple Sklerose, haben einen variablen Symptomverlauf. Alternativmedizinische Behandlung sucht man natürlich besonders in schlechten Phasen. Daher sind die Chancen gut, dass man sich in den Tagen danach besser fühlen wird, auch wenn das mit der Behandlung nichts zu tun hat. In solchen Fällen können Paramediziner jeglicher Couleur, aber auch Ärzte, leicht "Erfolge" vorweisen. Zudem können selbst schwere Erkrankungen spontan ausheilen: Es gibt 170 gut dokumentierte Fälle von Spontanheilungen bei Krebs (10).


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Reply Edited on 11/19/2010 11:35 PM.

wolfskind

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Re: Fragen und Antworten zur Homöopathie

from wolfskind on 11/19/2010 10:49 PM

hier noch ein artikel (geschrieben von einem arzt der zusätzlich auch die heilpraktikerausbildung absolviert hat und sich dann nach jahren des studiums beider formen der medizin ein bild gemacht hat)

Ich sage also nichts aus über die Wirksamkeit der Homöopathie, die ich nicht abstreite, denn die Homöopathen sind sehr effektive Psychotherapeuten, wenn Sie so wollen. Wir sagen nur etwas aus über die Wirksamkeit der Homöopathika und die ist gleich Null.


Schulmediziner sind eben häufig sehr kurz angebunden; naturheilkundlich ausgerichtete Mediziner nehmen sich mehr Zeit, haben mehr Empathie, bauen eine bessere Patienten-Beziehung auf. Das ist sozusagen eine Art Psychotherapie, die da wirksam ist.


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Reply Edited on 11/19/2010 10:56 PM.

wolfskind

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Fragen und Antworten zur Homöopathie

from wolfskind on 11/19/2010 10:43 PM

ein kleiner auszug, quelle siehe unten.

"Fallbeispiele zeigen aber, dass die Homöopathie auch bei der Behandlung schwerster Erkrankungen erfolgreich ist - selbst bei unheilbaren Krankheiten."

Die wissenschaftliche Medizin weiß, dass der Körper, wenn man ihm Zeit lässt, mehr als 3/4 aller Erkrankungen ganz von selbst heilt - manchmal sogar Krebs. Homöopathische Heilungen sind aber eher die Ausnahme als die Regel. Natürlich hört man fast immer nur von Heilungen, denn meist werden nur die Erfolge weitererzählt. Tote Patienten reden nicht ... Könnte die Homöopathie Erfolge vorweisen, sie wäre längst von der Wissenschaftsmedizin übernommen! In keinem einzigen Fall aber hat sie durch ihre "Arzneimittelprüfung an Gesunden" eine Therapie entdeckt, die sich in Doppelblind-Tests bewährt und so Eingang in die Wissenschaftsmedizin gefunden hätte. Also nicht wegen dogmatischer Ablehnung, sondern weil die Wirksamkeit nicht glaubhaft nachgewiesen ist. Dass andere Außenseiterverfahren wie Bach-Blüten-Therapie und selbst Geistheilung, die auf ganz unterschiedlichen Vorstellungen beruhen, von ähnlichen Erfolgsraten berichten - ist das nicht merkwürdig?


"Aber wer heilt, hat doch Recht! Was spricht denn dagegen, Homöopathie einzusetzen, wenn sich die Placebo-Effekte segensreich auswirken?"

Wer an "alternative" Heilverfahren wie die Homöopathie glaubt, der wird oft, bewusst oder unbewusst, skeptisch gegenüber der wissenschaftlichenMedizin . Das wirkt sich sehr nachteilig aus, wenn man sich "schulmedizinisch" behandeln lässt: Bewährte Arzneien wirken weniger gut oder gar nicht, wenn der Patient Angst hat vor der "schädlichen Chemie", die darin enthalten sei, oder wenn er dem Arzt bewusst oder unbewusst misstraut. Dieser Nocebo-Effekt wird regelmäßig übersehen!

"Wenn die Kassen "alternative" Medizin bezahlen, ist das nicht kostengünstiger als Schulmedizin?"

Wohl kaum. Ein Erprobungsversuch, seit 1994 mit 42 "alternativ" behandelnden Ärzten im Ruhrgebiet durchgeführt, hat laut Spiegel 21:32 (1997) die ambulanten Arztkosten um mehr als das Zehnfache steigen lassen.


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