Caritas-Kampagne für alte Menschen
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Pauline
Gelöschter Benutzer
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von Pauline am 08.09.2010 14:26ich werde immer für meine Eltern da sein, auch wenn ich sie nicht pflegen kann
aber Besuche und Telefonate sind doch kein Problem und helfen wo ich nur kann.....
meine Eltern waren auch für mich da, als ich meinen
Schlaganfall hatte, meine Freunde haben sich abgewandt........und sie
sind oft für mich da mal einen Schrank aufbauen, auf Emma aufpassen ,mich
in die Uni Klinik fahren usw. und so bin da wenn sie meine Hilfe brauchen,
das ist für mich selbstverständlich.....
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von Renate am 08.09.2010 14:37Meine Eltern waren auch immer für mich da, solange sie das konnten, mittlerweile können sie beide nicht mehr so. Meine Mutter hat mir viel geholfen, als es mir schlecht ging von der Kollagenose her und meine Kinder noch klein waren. Trotzdem kann ich ihnen jetzt nicht helfen, es funktioniert bei mir nicht, mich überfordert ja hier bei mir zuhause schon einiges. Mein Mann ist ja auch 100 Prozent schwerbehindert und gehbehindert und ihm kann ich auch nicht richtig helfen und das muss ich auch nicht können. Es müssen eben dann auch mal Fremde helfen. Und das musste ich auch erst lernen, nämlich Hilfe einfordern, damit es mich nicht ständig umweht, weil ich mich übernehme!
Mein Rheumatologe hat mir das einmal sehr deutlich gesagt und Recht hat er !
Den Kontakt halte ich natürlich mit meinen Eltern, telefonieren und besuchen, aber mehr eben nicht und ich brauche dabei kein schlechtes Gewissen zu haben.
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von Dani am 08.09.2010 14:43Ich denke auch, dass es in dem Spot gar nicht um Pflege geht, sondern einfach ums "für sie da sein", sich kümmern und so weiter.. Genau wie Pauline sagt: Besuche, Telefonate, Gespräche halt.. Ihnen das Gefühl geben: Da ist jemand, der sich um sie sorgt.
Und das mit der Pflege von Angehörigen ist eine sehr persönliche Entscheidung, denke ich.
Meine Eltern haben mir auch schon gesagt, dass sie von uns nicht gepflegt werden möchten.
Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, ob ich das könnte... Also vor allem auch psychisch..
Eure Beiträge haben mich auch dazu bewogen, mal darüber nachzudenken, ob ich von meinem Sohn später mal gepflegt werden möchte.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist meine Antwort: Nein!
Erstens möchte ich, dass er sein Leben normal lebt, weil so eine Pflege zieht sich ja nicht selten über Jahre hin und ist ein Fulltimejob. Das kann sich heutzutage ja auch kaum noch einer leisten, da die meisten Angehörigen ja auch noch berufstätig sind.
Zweitens würde ich persönlich es für mich sehr erniedrigend finden, wenn mein Sohn mir den Hintern putzen würde etc.. Das würde ich dann gerne Fachpersonal überlassen.
Insofern kann ich Leya verstehen, dass sie das in die Patientenverfügung mit aufgenommen hat.
Selbstverständlich erwarte ich, dass er mich besucht, anruft, sich kümmert.... Und "sich kümmern" bedeutet ja auch, eine geeignete Pflegekraft/Pflegeinrichtung zu suchen etc.
Liebe Grüße
Dani
Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale!
Pauline
Gelöschter Benutzer
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von Pauline am 08.09.2010 14:45das ist doch das Problem das einige Kinder ihre Eltern vielleicht zum Geburtstag und Weihnachten anrufen
wenn überhaupt......das ist doch traurig. Ich kann doch für meine Eltern da sein, ohne körperliche
Anstrengung....dann braucht man auch kein schlechtes Gewissen haben....
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von Renate am 08.09.2010 14:53wenn überhaupt......das ist doch traurig.
Das finde ich auch traurig, aber wer weiß warum das so ist und was dazu geführt hat. Vielleicht gab es auch Vorfälle die dazu geführt haben und eventuell in einigen Fällen dann das Verhalten sogar verständlich wäre.
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von Renate am 08.09.2010 16:02Das werde ich zB. auch nicht übernehmen, meine Eltern haben eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung und darin ist alles festgelegt. Für alle Angelegenheiten ist mein Bruder eingesetzt worden und als Ersatz meine ältere Schwester. Wir haben das alle vorher so besprochen, ich wäre damit überfordert.
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von anniidol am 09.09.2010 20:36Ich möchte kurz etas einwerfen obwohl ich mich erst noch mitden Beiträgen beschäftigen muß und den Film in ruhe anschauen:
Wenn Kinder sich später mal nicht um ihre Eltern kümmern (nur nehmen, nie geben, wie auch ich einige Kinder kenne), so muß man überlegen ob es nicht an deren Erziehung liegt, die sie wieder durch ihre Eltern erfahren haben.
Ich bin aber jemand der auch seine Eltern versorgt und niemand von uns je ins Heim sollte außer es muß sein.
"Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht."
(Gautama Buddha, 560-480)
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von Micky am 10.09.2010 13:05Die 4stündigen Wartezeit gestern beim Arzt habe ich mit dem Lesen des Buches "Durchkommen" von Uta-Maria Heim verbracht. Darin stieß ich auf folgenden Absatz, der, wie ich finde, zur Diskussion in diesem Strang passt:
Ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen.
Gruß Micky
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von anniidol am 10.09.2010 14:54eine merkwürdige Zivilisation, wo sich Menschen überlegen ob sie später mal von ihren Kindern versorgt werden wollen ... Als ob das nicht die Entscheidung der Kinder wäre. Nein, die Eltern haben doch nur Angst zur Last zu fallen. Also ich kenne sowas nicht und fand den Satz von einer Jugendlichen: "ich dachte immer alle Menschen müssen mal ins Altersheim", mehr als traurig und schockierend.
"Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht."
(Gautama Buddha, 560-480)
Re: Caritas-Kampagne für alte Menschen
von Leya am 11.09.2010 01:32Hallo,
ich bin zum wiederholten Male ziemlich erstaunt darüber, wie wenig Verständnis Lupus-Erkrankte füreinander haben. Ganz offensichtlich ist es ziemlich schwierig, wenn man selbst nicht die gleichen Einschränkungen durch den Lupus hat wie der andere Lupus-Betroffene, sich in dessen Situation zu versetzen oder einfach mal zu akzeptieren, zu glauben, was der andere ausführt. Ich frage mich, wie wir eigentlich Nicht-Lupus-Betroffene um Verständnis bitten mögen, wo wir es doch selbst oftmals nicht aufbringen.
Ich muss mich hier nicht rechtfertigen. Nicht rechtfertigen, warum ich nicht daheim und von Angehörigen betreut werden möchte, warum ich eine Pfllege anderer (wegen Lupus) nicht übernehmen kann (und auch ohne Lupus übrigens nicht übernehmen würde. Das ist einfach nicht mein Ding.) Und ob ich Kinder habe und ggf. warum nicht, geht a.) niemanden etwas an und spielt b.) in diesem Zusammenhang überhaupt keine Rolle. Desweiteren muss ich nicht en Detail darlegen, wie und wann ich mit meinen Freunden und meiner Familie Kontakt pflege.
Leider haben die, die mich hier "auf den Topf setzen" oftmals auch gar nicht richtig gelesen. Ich habe weder behauptet, mich früher nicht um meine Familie / Freunde gekümmert zu haben noch habe ich behauptet, dies heute nicht zu tun. Und so habe ich auch nicht behauptet, ein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich tatsächlich versäumt hatte, etwas zu tun/Kontakt zu halten, sondern ausschließlich, dass ein schlechtes Gewissen bei jedem nach jedem Todesfall auftritt, weil man sich dann fragt, ob man nicht noch dieses oder jenes hätte tun/sagen können und zwar obwohl (Zitat Leya) "obwohl ich mehr wirklich nicht hätte machen können".
Womit wir wieder bei dem Caritas-Spot wären, denn
"Blitzlichtartig blickt er auf verstorbene Menschen zurück und erinnert an verpasste Chancen des Gesprächs und der Versöhnung." Quelle: Caritas
Macht also ein schlechtes Gewissen. Ist übrigens m. E. ziemlich glatt und oberflächlich. Vielleicht war z. B. der Großvater, den seine Enkelin nie kennengelernt hat ein jähzorniger Idiot weshalb seine Tochter den Kontakt abbrach. Wie heißt es so schön: Seine Freunde kann man sich aussuchen, seine Familie leider nicht.
Ich sehe nicht, wie aus diesem Spot letztlich klar werden soll: "alte Menschen sind Experten fürs Leben – sie haben uns so viel zu sagen und zu zeigen" Quelle: Caritas, wie vor. Wären da nicht Szenen, in denen ältere Herrschaften von Kindern umgeben sind und mit ihnen spielen und ähnliches besser?
Gruß
Leya