Cortison eigenmächtig absetzen

Cortison eigenmächtig absetzen

von RedCow am 17.08.2010 13:47

Hallo, ihr lieben!

Hab dazu in der Suche nix gefunden; deswegen:
Hat wer von euch schon mal das Cortison von sich aus abgesetzt (also bei geringer Dosis)?
Wenn ja: wie ist euch das bekommen?

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Re: Cortison eigenmächtig absetzen

von NiNoa am 17.08.2010 14:25

Yep, habe ich mal gemacht... würd's aber nicht noch mal tun!
Ich war damals bei 5mg und dachte mir irgendwie, da wird schon nix passieren.

Aber holla die Waldfee!! Ich hatte richtig krasse Entzugserscheinungen mit Schwitzen, Schwindel und nervösem Flattern. War total unruhig und heulig - echt alles sehr unangenehm (auch für mein Umfeld).

Blöderweise habe ich mit keinem drüber gesprochen und dadurch auch keine Hilfe gesucht/gefunden. Es hat so drei Wochen angedauert und dann hatte ich einen Arzttermin, bei dem ich schnell wieder auf's Gleis gebracht wurde!!

Im Moment dosiere ich von 7,5mg runter und die ärztliche Anweisung lautet: im Monatsrhythmus (!!) jeweils 1g runter. Und selbst dabei noch alle 4 Wochen Check.

Warum willst du's denn raushaben (also nicht allgemein gefragt, sondern medizinisch) und warum eigenmächtig?

LG NiNoa

"Ich habe unter denen, die sich einer unerschütterlichen Gesundheit erfreuen, noch keinen getroffen, der nicht nach irgendeiner Seite hin ein bißchen beschränkt gewesen wäre; wie solche, die nie gereist sind." André Gide (1869-1951)

Re: Cortison eigenmächtig absetzen

von RedCow am 17.08.2010 14:55

Hallo, NiNoa!

Ja, das kenn ich*gg* Habs auch früher mal probiert gehabt und das war gaaaar ned gut!

Eigenmächtig deshalb, weil ich immer nur alle 3 Mon. auf der Rheuma bin, und ich hab keine Lust immer ewig auf alles zu warten und ja..wie du schon sagst: nicht nachmachen! Aber ich habs wieder mal stückchenweise (die 5mg alle 2 Wochen geviertelt) probiert und merk irgendwie keinen Unterschied zu sonst..ich bin nur wahnsinnig müde, nur gabs bei uns schon lange keine richtige Sonne oder so; aber ich werd doch mal wieder 1/4 von den 5mg probieren und schaun, obs dann besser wird; dann brauch ichs doch wohl oder übel

Ich hab nur derzeit die NW's so satt: meine Zähne bröckeln mir weg, die Wassereinlagerungen usw. und so fort..aber mal schaun, ob die Müdigkeit nicht davon kommt -oder von den erhöhten AD's.

Mich hat v.a. eben intressiert, ob das wer schon selbst gemacht hat und obs sogar welche gibt, die draufgekommen sind: brauch ich gar nicht momentan!
Oder ob eben alle von unserer Droge Nr. 1 nicht loskommen

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Re: Cortison eigenmächtig absetzen

von anniidol am 17.08.2010 16:31

Ich habs auch schon gemacht nach 5 mg jahrelang. Entzugserscheinungen kenn ich gar nicht und beschwerdemäßig gings auch über 1/2 Jahr gut. Dann bekam ich Schmerzen, Entzündungen usw und habs schnell wieder genommen. Ende.

"Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht."
(Gautama Buddha, 560-480)

Re: Cortison eigenmächtig absetzen

von Micky am 17.08.2010 17:38

Hallo,
ich habe vor etwa 2 Jahren eigenmächtig ausgeschlichen, aber wirklich gaaanz langsam. Ich hab ja schon mal irgendwo geschrieben, dass ich sogar mit 5 mg noch zugenommen habe. Darum hab ich das über Monate angesenkt und beobachtet, wie sich die Beschwerden entwickeln. Außer anfänglich Gelenkschmerzen, die ich aushalten konnte, habe ich nichts negatives bemerkt, sonst hätte ich die Dosis gleich wieder normalisiert.

Natürlich zwickt mich der Wolf hier und da dann doch mal recht deutlich, was mit Dauer-Cortison vielleicht abgeschwächter wäre. Mit meinem Rheumadoc habe ich abgesprochen, dass ich im Schub halt doch wieder welches nehme und wieviel. Da bei mir zurzeit irgendwie Aktivität drin ist, hatte ich mich entschlossen, doch wieder zumindest 5 mg zu nehmen, um das Ganze besser steuern zu können. Leider muss ich sagen, dass es mir gar nicht bekommen ist. Womöglich bemerke ich jetzt auch bewusster den Unterschied zwischen "mit und ohne".

Gruß Micky

Re: Cortison eigenmächtig absetzen

von RedCow am 18.08.2010 11:30

Also meine Müdigkeit kam von der Cortisonlosigkeit..keine Ahnung, warum; aber gestern hab ich halt wieder meine 5mg genommen und TATA! -ich bin nicht mehr im Stehen eingeschlafen..von den Gelenken hätt ichs gar nicht so gemerkt, bissl Stchen ab und zu, aber wär ja auszuhalten gewesen..ärgert mich irgendwie

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Re: Cortison eigenmächtig absetzen

von Micky am 18.08.2010 11:48

Ja, ich kann mir das schon vorstellen. Denn als ich es jetzt genommen habe, hatte ich das Gefühl, mein Körper läuft auf Hochtouren, obwohl ich "innerlich" total schlapp und müde war. Wirklich gut angefühlt hat es sich für mich aber trotzdem nicht.

Gruß Micky

Re: Cortison eigenmächtig absetzen

von Micky am 18.08.2010 12:16

Wieviel hattest du denn statt der 5 mg genommen? Vielleicht musst du noch langsamer vorgehen; nur alle 2 oder 3 Tage 2,5 mg, sonst die 5.

Gruß Micky

Re: Cortison eigenmächtig absetzen

von sungmanitu-wakan am 18.08.2010 18:07

Muß mich mal einmischen. Bin auch gerade dabei das Prednisolon runterzufahren.
Habe von 10-7 mg alle 4 Wochen 1 mg runtergesetzt, als ich das auf 6 mg genauso machen wollte hatte ich deutliche Absetzsymptome.
Jetzt probiere ich:
1 Woche 7 7 7 7 7 7 6
2 Woche 7 7 6 7 7 7 6
3 Woche 7 6 7 6 7 7 6
4 Woche 7 6 7 6 7 6 6
5 Woche 7 6 6 6 7 6 6
6 Woche 6 6 6 7 6 6 6
7 Woche 7 x 6

Dieses ganz langsame Schema habe ich von meiner Ärztin. Sie meint dabei könne man ausschließen das evt. Befindensschwankungen von der Korti-Reduktion kommen.(Habe allerdings auch bereits eine eingeschränkte Kortisol Eigenproduktion)
Gruß Susanne

Erst habe ich gemerkt, daß es so ist -
und dann habe ich begriffen warum es nicht anders sein kann.
Und doch will ich das es anders wird!
Tucholsky

Re: Cortison eigenmächtig absetzen

von Cira am 20.08.2010 06:57

Das Schema, Susanne, das hat bei mir überhaupt nicht geklappt. Ich habe bemerkt, ich muss das Cortison immer gleich halten, nicht hoch und runter springen. Irgendwie kommt dann der Hormonhaushalt total durcheinander und bricht dann letztendlich dann komplett zusammen.
Ich habe dann nur um ein halbes mg im Monat reduziert, das ist bei mir deutlich besser.

Ich habe auch bemerkt, dass ich deutlich besser bin, seitdem ich nicht mehr versuche, die 7,5 mg zu erreichen. Bei 10 mg ist Schluss, was ich erst nicht wollte. Muss aber sagen, dass der Doc das richtig sieht. Gaanz deutliche Absetzprobleme habe ich immer, sobald es unter die 10 mg geht. Dann entzünden sich immer beide Augen- nur komischerweise denke ich am Anfang dann immer, dass ich das ja wieder hinkriege. Welch ein Quatsch, aber ich denke das echt jedesmal, bin immer gut zuversichtlich. Dann halte ich es immer schön durch, bin eine Woche auf 7,5 mg und dann klatscht mir alles zusammen. Und dann sind es nicht mehr nur die Augen.

Aber ich habe bemerkt, dass ich wenn ich nicht mehr so tief runtergehe und mich aber dennoch in dem Rahmen bis 15 mg beim Wiederhochsetzen bewege, ich deutlich besser drauf bin. Ich finde, er fällt nicht mehr so tief weg und dadurch erholt sich der Organismus viel schneller. Ich wollte es eben am Anfang nicht glauben, dass ich bei den 10 mg erst mal aufhören muss, ich glaube, man rennt da immer diesem Idealbild hinterher. Ich tröste mich damit, dass sich der Organsimus so aber schneller wiederfindet, stärker wird und ich deutlich besser werde- was ich auch genauso festgestellt habe.
liebe Grüße Tina