Homoöpathie statt Azathioprin?

1  |  2  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Micky

54, Weiblich

Beiträge: 2487

Homoöpathie statt Azathioprin?

von Micky am 19.10.2008 08:16

Hallo Ihr Lieben,
ich habe eine Mischkollagenose und wurde zunächst auf Cortison und Azathioprin eingestellt. Wegen der Nebenwirkungen (Gewichtszunahe, Glaukom, Ostheoporose) habe ich vor ca 7 Monaten das Cortison ausgeschlichen und kann eigentlich nur unwesentliche Verschlechterungen feststellen. Nun macht mir das Azathioprin, welches ich seit 2 Jahren nehme, zunehmend Kopfzerbrechen.
Nach einer schlimmen Lymphknotenentzündung mit tagelang 42 Fieber habe ich immer wieder Angst, Infektionen o. ä. nicht zu "bemerken". Auch sagte meine Hausärztin, die Blutwerte wären nicht aussagekräftig wegen der Immunsuppression. Woran soll man da noch glauben? Kann ich also nicht davon ausgehen, dass das System in Ordnung ist, wenn die Bluwerte okay sind?
Ich bin drauf und dran, mit einer homöopathisch arbeitenden Ärztin das AZA auszuschleien, habe es jetzt aber mit der Angst bekommen. Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Soll ich es wagen oder sind Experimente gefährlich? Wie schnell kann es zu Verschlechterungen kommen? Ach ja, und soll/kann man das Azathiorin vorübergehen absetzen, wenn man einen Infekt o.ä. hat?
Viele Fragen, ich weiß. Für Eure Antworten danke ich euch schon im Voraus. Bin im Moment ziemlich verunsichert.

Liebe Grüße
Micky

Gruß Micky

Antworten

mmair

52, Weiblich

Beiträge: 988

Re: Homoöpathie statt Azathioprin?

von mmair am 19.10.2008 09:36

hallo Micky,

Selbst als schulmediziner, kann ich nicht viel über der Homeöpathie schreiben. Ich nehme selbst Azathioprin, seit über 5 Jahre, ich hab es niemals wegelassen und wurde ausser ängst nicht versuchen. Nachdem ich mit Endoxan behandelt war, hab ich mit der Aza begonnen, es hat fast 12 Monate gedauert (immer weider die dosis erhoherung) bis der krankheit zur ruhe kommt. Ich hab zum glück ganz selten Infekt oder sonstiges gehabt (der übliche Erkaltung 2-3 mal ins Jahr, paar mal Harnwegsinfekt) hab das Azathioprin wie gewohnt genommen.

Nach einer schlimmen Lymphknotenentzündung mit tagelang 42 Fieber habe ich immer wieder Angst, Infektionen o. ä. nicht zu "bemerken". Auch sagte meine Hausärztin, die Blutwerte wären nicht aussagekräftig wegen der Immunsuppression. Woran soll man da noch glauben? Kann ich also nicht davon ausgehen, dass das System in Ordnung ist, wenn die Bluwerte okay sind?


Immunsupressiva können der reaktion auf einer Infekt ua. etwas unterdrücken, aber unbemerkbar bleibt das nicht. Der Suppression bei übliche SLE dosis ist nicht so ausgeprägt. Experimentieren wird ich nicht emfehlen, aber ein koopertives zusammen arbeit zwischen der Homeöpath, und der Rheumatologen. Beim absetzen/ausschleichen das Aza kommt es nicht sofort zum eine schub, aber mit der zeit ist der möglichkeit immer da, das es weider ausbrechen kann.

Was ist dann so schlimm das du unbedingt das Azathioprin absetzen will? Wenns nebenwirkung hat, viellecht ist eine dosis anpassung nötig, oder besteht der möglichkeit ein andere Basistherapie (bzw. Quensyl?) Was genau bietet der homeöpathie als Alertnative?

LG
Monique

Man muss das Beste hoffen, das Schlimmste kommt von ganz alleine.
Having Lupus wouldn't be so annoying if it weren't for the advice of other people.

Antworten

Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Homoöpathie statt Azathioprin?

von Renate am 19.10.2008 10:31

Hallo Micky,

mal einfach gesagt ist unser System sowieso nicht in Ordnung, die Medikamente machen das auch nicht komplett weg, aber sie sorgen dafür das die Krankheit nicht so schnell voranschreitet. Ich nehme trotz Osteoporose die mit Alendronsäure und Calcimagon D3 behandelt wird immer meine kleine Erhaltungsdosis Prednisolon(Cortison) von 5 mg. In der Höhe richtet es eigentlich keinen großartigen Schaden an, mache das schon weit über 14 Jahre so immer zusätzlich zum Basismedikament, manchmal musste ich kurzzeitig erhöhen. Vielleicht würdest du auch mit Quensyl auskommen, das müsste man halt probieren. Das wäre dann nicht ganz so stark wie das Azathioprin. Bei mir klappt das jetzt mit Quensyl plus 5 mg Prednisolon zur Zeit. Allerdings hab ich auch schon zehn Jahre Ciclosporin A hinter mir und das hat ein rasches Fortschreiten der Krankheit doch aufgehalten und das Ganze im Schach gehalten.

Infekte merkt man auch unter Immunsuppression, da sehe ich kein Problem und hatte noch nie eins damit. Wenn überhaupt dann würde ich das Immunsuppressivum nur mit dem Rheumatologen ausschleichen unter Kontrolle und so wurde das auch bei mir gehandhabt nach zehn Jahren Ciclosporin A. Es hielt sich dann so über 2 Jahre mit täglich 5 mg Prednisolon und ohne Basismedikament und dann wurde es aber wieder schlechter und ich musste oft mit dem Cortison hoch, sadass ich jetzt seit einem Jahr Quensyl dazu nehme.

Ich persönlich expermentiere mit meiner Kollagenose nicht rum, denn ich weiß wie es ist wenn diese Kollagenose voll zuschlägt und ich habe vor alt zu werden.

LG Renate

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.10.2008 11:19.

Ginkgo

-, Weiblich

Beiträge: 172

Re: Homoöpathie statt Azathioprin?

von Ginkgo am 19.10.2008 11:15

Hallo Micky!

Auch ich muß mich meinen Vorschreiberinnen anschließen - ich würde nicht herumexperimentieren das Aza selbstständig einfach auszuschleichen! - ......... Der "Schuß" kann ziemlich nach HINTEN losgehen - und Du mußt gar nicth auf der Stelle eine Verschlechterung spüren - das kannst Du eventuell auch erst später spüren!

Wenn Dir Dein Arzt AZA verordnet hat - hat er sicherlich das nicht leichtfertig gemacht - ...............

Mit Kollagenosen - kennen sich tatsächlich nicht alle Ärzte aus - und es wäre aber ganz wichtig für Dich einen homöopathischen Arzt zu finden - der sich sowohl mit Homöopathie sehr gut - als auch (WIRKLICH!!!!!)mit der Kollagenose auskennt - oder zumindest - mit DEINEM Rheumatologen zusammenarbeitet!

Mir selber geht es zum Beispiel so, daß ich schon immer wieder zur Kontrolle zu meinem Rheumatologen gehe - selber zweifle ich oft meine Beschwerden sogar mehr an - und wenn ich zwischendurch an irgendeinen anderen Arzt (z.B. leider auch mein HA) gerate, stelle ich regelmäßig fest, daß die sich einfach WIRKLICH gar nicht mit Kollagenosen auskennen - .......... und ich mir dann immer selber auch sagen muß - NUR DER FACHMANN auf dem Gebiet - kann mir wirkliche Auskünfte oder Vorschläge machen..........

Übrigens - bin ich total offen für Homöopathie - halte sehr viel davon - aber - ich weiß auch, daß sehr viele Therapeuten die Therapie auch anbieten - und aber medizinisch nicht so wahnsinnig gut ausgebildet sind - daß sie auch alle Risiken der Erkrankungen kennen!

Mir hat z.B. mir mein Rheumatologe selber empfohlen zu einer TCM (Chinesische Medizin) zu gehen - ......... das tue ich auch - mache dort Akupunktur - und das hilft mir auch - aber dabei ist nun vielleicht für mich richtig und gut - und - ich habe ja auch sogar noch nicht einmal eine feste Diagnose - aber das heißt nicht - wenn es für mich gut ist - ist es für alle anderen Rheumapatienten gut............... das muß immer individuell entschieden werden!

Verstehe Dich völlig, daß Du die Tabletten, die ja auch Nebenwirkungen haben absetzten willst - aber die UNBEHANDELTE - oder NICHT AUSREICHEND BEHANDELTE KOLLAGENOSE hat sicherlich größere Nebenwirkungen!

.............. Liebe Grüße - Ginkgo

Antworten

carla
Gelöschter Benutzer

Re: Homoöpathie statt Azathioprin?

von carla am 19.10.2008 15:10

Hallo Mickey,
also ich rate dir auch ab zu experimentieren (so wie meine Vorschreiberinnen es schon gesagt haben). Ich habe ja mal einfach Medikamente abgesetzt und das ging voll nach hinten los.
Ich muss allerdings auch sagen das ich nichts von Homoöpathie halte, in meinen Augen ist das Quatsch und bringt nichts. Es bleibt aber natürlich jedem selber überlassen und wenn du das gerne ausprobieren möchtest, dann nur im Zusammenarbeit mit deinem Rheumatologen.

Antworten

Dani
Administrator

49, Weiblich

Beiträge: 8639

Re: Homoöpathie statt Azathioprin?

von Dani am 19.10.2008 18:23

Hallo Mickey,

meine Meinung:
Der Lupus ist nicht dazu geeignet, nur homöopathisch behandelt zu werden. Als Begleitterhapie zur Schulmedizin, ok. Aber das auch nur nach Rücksprache mit dem Rheumatologen.
Aber als Ersatz - nein! Da würde ich auch nicht herum experimentieren. Das wäre mir persönlich zu gefährlich.
Und da Du eh schon ein komisches Gefühl dabei hast...

Liebe Grüße
Dani

Liebe Grüße
Dani

Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale! :D

Antworten

Micky

54, Weiblich

Beiträge: 2487

Re: Homoöpathie statt Azathioprin?

von Micky am 19.10.2008 18:28

Vielen Dank, Euch allen,für Eure Antworten.
Ja, ich denke, Ihr habt schon recht: Nicht umsonst bekomme ich plötzlich "kalte Füße". Ich habe eigentlich extra diese Ärztin konsultiert, weil ich dachte, die müsse ja den Blick auf beide Richtungen haben, merke aber inzwischen, dass sie sich doch ausschließlich auf die alternative Schiene begeben hat.
Ich habe eigentlich die Hoffnung, dass es vielleicht doch eine Möglichkeit gibt, den SLE schonender zu kontrollieren. Verunsichert hat mich zudem, dass eine Bekannte, die ebenfalls AZA nimmt, dies nun ausschleichen soll, weil man es (Zitat) "nicht länger als 2 Jahre nehmen darf." Das alles hat mich doch sehr verunsichert, nachdem ich mich eigentlich mit dem Wolf arrangiert hatte. Vielleicht ging es mir auch zu gut...
Aber wenn Ihr schreibt, Ihr nehmt Eure Medis schon so viele Jahre, kann das ja nicht verkehrt sein. Also kann ich keine schwerwiegende Infektion bekommen, und merke es erst zu spät? Und die Entzündungswerte etc. im Blut sind dann doch auch aussagefähig, oder?

LG
Micky

Gruß Micky

Antworten

Dani
Administrator

49, Weiblich

Beiträge: 8639

Re: Homoöpathie statt Azathioprin?

von Dani am 19.10.2008 19:59

Also kann ich keine schwerwiegende Infektion bekommen, und merke es erst zu spät? Und die Entzündungswerte etc. im Blut sind dann doch auch aussagefähig, oder?

Keine Angst. Du merkst schon, wenn was mit Dir nicht stimmt und die Blutsenkung etc. auch.
Laß Dich nicht verunsichern und höre auf Dein Bauchgefühl.
Du musst 100%ig hinter einer Therapie stehen - sei es die Schumedizin oder die Homöopathie. Auch wenn Du Zweifel am Aza hast, dann solltest Du das mit Deinem Arzt besprechen. Es bringt nix, Medikamente gegen seinen Willen zu nehmen.

Liebe Grüße
Dani

Liebe Grüße
Dani

Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale! :D

Antworten

gitte
Gelöschter Benutzer

Re: Homoöpathie statt Azathioprin?

von gitte am 20.10.2008 09:04

Hallo Micky

Bei mir hatte das Aza auch keine so richtige Wirkung.Seit das Corti weg war und ich auf nur 1oomg Aza eingestellt war ,da zeigten sich auch schon wieder ein Progreß.Das Corti hatte meinen Augendruck erst ab 4omg in die Höhe getrieben.Bin jetzt wieder auf Cotison und es läuft ja eine Endoxanstosstherapie.Werde auch auf einr Cortierhaltungsdosis dann bleiben.Bei der Dosis jetzt nehme ich nicht zu.Bewege mich aber auch viel.Für mich ist wichtig,dass keine neuen Läsionen im Kopf und Rückenmark kommen.
Hatte aber auch in 2005 zur Cortisontherapie begleitend homöopatisch etwas gemacht. Es ging aber dabei um meine Ernährung und auch um meinen mineralhaushalt,um Osteoporose vorzubeugen.Man muß aber schauen,um einen guten Homöopathen zu finden,er sollte auch die bestehend schulmedizinische Therapie nicht negieren ,sondern Dir wertvolle Tipps geben.
Lg Brigitte

Antworten

Esther

47, Weiblich

Beiträge: 3805

Re: Homoöpathie statt Azathioprin?

von Esther am 20.10.2008 11:08

hallo micky,

ich mach gerade eine eigeninitierte kur mit homoöpathie.
nach absprache mit meinem arzt.


ABER NIEMALS HÄTTE ICH DAS S T A T T EINES MEDIKAMENTES GEMACHT !!!


ich war vorher tablettenfrei.
also ich als homoöpathie-befürworter und "ausführender" rate dir ausdrücklich davon ab.

lg esther

Wer Fragen stellt, muss auch akzeptieren, dass er Antworten bekommt.

Antworten
1  |  2  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum