(Hunde) Tötung in Ungarn

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Carmen65

58, Weiblich

Beiträge: 304

Re: (Hunde) Tötung in Ungarn

von Carmen65 am 11.03.2010 12:26

Hallo Duli,
auch wir vermitteln immer wieder Hunde nach Deutschland.

www.animalhope-nitra.at

Gerade jetzt sind wieder so viele Welpen "entsorgt" worden....einer entzückender als der andere.
Aber auch so viele graue Schnauzen warten sehnsüchtig auf ein neues Zuhause.

Schau doch mal auf die HP.....es wird wirklich gute Arbeit geleistet!

Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben, das auch leben will!
(Albert Schweitzer)

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Esther

47, Weiblich

Beiträge: 3805

Re: (Hunde) Tötung in Ungarn

von Esther am 11.03.2010 14:19

also wenn ich an meine kleine prinzessin daheim denke - die ich damals rettete.....





boah - das ist echt schlimm - die verhältnisse in tierheimen kenn ich jetzt nicht persönlich. ich war erst einmal in einem - und das wurde damals vor kurzem saniert und war rihtig schön


aber das war / ist wohl eher die ausnahme........


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vor kurzem sah ich einen beitrag - wo "neue rassen" gezüchtet wurden. das ist ja anscheinend der neueste schrei.... mama hund = reinrassig, papa hund = reinrassig .... aber beide eine andere reinrassige sorte. und die mischlinge die dann rauskommen sind "in"

aha. und jetzt wird wild gezüchtet - und die "süßtesten" haben reißenden absatz --- und die weniger süßen haben halt pech.

sehr super.
ma i find das so sch****

na ja
esther

Wer Fragen stellt, muss auch akzeptieren, dass er Antworten bekommt.

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Frechdachs

-, Weiblich

Beiträge: 58

Re: (Hunde) Tötung in Ungarn

von Frechdachs am 11.03.2010 19:36

Hi,
habe viele Jahre als Tierpflegerin im Tierheim gearbeitet und war überwiegend für die Hunde zuständig.
Wir bekamen mindestens einmal pro Monat oder aber einmal im viertel Jahr Hunde aus Ungarn. Meistens waren es Welpen oder "Teenies", manchmal auch ältere Hunde.
Obwohl die Hunde angeblich vom Tierarzt in Ungarn untersucht, geimpft und für "Kerngesund" befunden wurden, konnten wir uns jedesmal darauf einstellen, das das Tierheim nach Ankunft der armen Kerlchen für mindestens 4 Wochen wegen Zwingerhusten oder anderen Infekten komplett für den Puplikumsverkehr geschlossen werden mußte.

Ich selbst war ehrlich gesagt immer dagegen, noch mehr dieser kranken Tiere nach Deutschland zu holen, sei es aus Spanien, oder den Oststaaten. Lieber das Geld in Sachspenden oder Spenden für Kastrationen oder dem Bau von stabilen Tierheimen geben, wenn man über viele Jahre hinweg mit ansehen muß, in welcher Verfassung die Tiere oft im Deutschen Lande ankommen. Und wenn man bedenkt, das in unseren Tierheimen genügend einheimische Hunde sitzen.... . Doch leider sind zum Teil Leute an der Vermittlung, die nur Goldene Schüsselchen und Seidenkissen für die zu vermittelnden Tiere wollen und dann die Tiere egal ob aus dem In-oder Ausland erst recht weiter, sogar über viele Jahre hinweg, ihr Leben in einem deutschen Tierheim fristen müssen.

Ein Beispiel: Eines Tages wurden wir verständigt, das wieder ein "Transport" in einer Stunde bei uns eintreffen würde.
Man brachte uns zwei ältere Hunde und vier Welpen, im Alter von 6 bis 10 Wochen.
Einer der Welpen (ein Golden Retriver) stach sofort ins Auge, er war schlapp und hatte extrem blasse Schleimhäute.
Wir badeten die gesamte Hundeschar erst einmal, da sie Flöhe hatten. Meine Kollegin badete den Golden Retriver, als sie panisch nach mir rief. Als ich bei ihr und dem kleinen Hund ankam, dachte ich, mich trifft der Schlag.
Das Wasser war Blutrot!!!!!!!! Der arme Spatz hatte dermaßen viele Flöhe, die ihm regelrecht das Blut aussaugten.
Unser Tierarzt traf kurz darauf ein und nahm den kleinen Mann sofort mit in seine Praxis, um ihn mit Infusionen am Leben zu halten. Doch gut zwei Stunden später rief er uns an, um uns mitzuteilen, das er den Welpen erlösen mußte, da er regelrecht Blutleer war und zum Schluß vor Schwäche nicht einmal mehr die Augen aufbekam.

Eine Freundin hatte einen Hund aus Mallorca. Dieser Rüde hatte Leishmaniose, von jetzt auf gleich begann es bei ihm mit Nasenbluten. Über Nacht verlor er immer mehr Blut, obwohl der Tierarzt sogar ne Nachtschicht einlegte. Am nächsten Morgen brachte sie ihren Schlumpf zu ihrem Tierarzt, der konnte nichts mehr für den lieben Rüden tun, nach ca. drei Stunden rief er meine Freundin an, sie solle kommen, denn es gäbe keine Rettung mehr für ihren Hund, er verblutet langsam, schläft sozusagen ein, nicht einmal Gerinnungshemmer würden helfen, es wäre nur fair, das Tier nicht weiter zu quälen und ihn einzuschläfern.

Ich selbst habe Ende Dezember einen 1 1/4 Jahre jungen English Pointer Rüden aus Frankreich aus dem Tierheim Liepvre geholt. Über www.grenzenlose hundehilfe.de habe ich ihn gesehen und mich in den Lauser verschaut. Und das, obwohl ich keinen Tierheimhund aus dem Ausland wollte.
Doch auch mein Rüde kam krank zu mir. In diesem Tierheim herrschte Husten, als ich ihn zu mir holte.
Fast - 30°C, nur reiner Betonboden, nur überdachte Außenboxen, das Wasser konnte aufgrund der Kälte nur mehrmals täglich für gut 10 Minuten in die Boxen gestellt werden, wer nichts trank, ging sozusagen leer aus, sogar das Futter war gefroren, da es z.T. auch den gesamten Tag in den Boxen stand. Um Urin und Kot etwas aufzusaugen, wurden täglich dünn in den Zwingern Sägespäne eingestreut.
Dementsprechend rochen die Hunde auch. Einmal in der Woche kommen freiwillige Helfer, sprich Gassigeher aus Deutschland, damit die Hundemeute wenigstens einmal pro Woche überhaupt zum Gassi das Tierheim verlassen können.
Mein Bub bestand eigentlich beim Abholen nur aus Haut und Knochen, lange hätte er die Zeit im Tierheim nicht mehr lebend überstanden.
Ich mußte erst einmal die Flöhe bekämpfen, immer noch, trotz mehrmaliger deftiger Wurmkuren, hat er Würmer, er hat immer noch mit Demotexmilben zu kämpfen, auf dem rechten Auge hat er eine chronische Bindehautentzündung, im linken Auge tritt sie hin und wieder auf und ab und an beginnt er wieder zu husten.
Immerhin hat er jetzt schon zwei Kilo zugenommen, noch zwei bis drei Kilo mehr braucht er, dann erst kann ich ihn kastrieren lassen (Vertragsbestandteil). Doch ist er, trotz alledem, ein aufgeweckter, lieber und verschmuster, aber auch sehr eigensinniger und sturer Schlumpf.

Leider können wir nicht alle armen Tiere aus dem Ausland retten, leider......

LG Frechdachs

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