Psychischer Durchhänger

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chrissi32

47, Weiblich

Beiträge: 270

Psychischer Durchhänger

von chrissi32 am 22.10.2010 11:24

Hallo,

körperlich geht es mir zur Zeit zwar etwas besser, ich habe endlich eine einigermaßen feste Diagnose und Behandlung, die anschlägt.

Seit ein paar Wochen macht mir die Psyche aber extreme Probleme. Ich habe Angstzustände und bin immer wieder kurz davor, mich von meinem langjährigen Lebenspartner zu trennen, weil ich mich einer Beziehung momentan gar nicht gewachsen sehe.
Ich mache zwar eine ambulante Psychotherapie, doch hilft mir ein 45 minütiges Gespräch/Woche gar nicht weiter, zumindest nicht für die Akut-Krisensituation, wo ich einfach nur weglaufen will und nicht weiß, wies es weitergehen soll. Und ich habe schonmal eine Psychotherapie ohne Erfolg hinter mir, obwohl ich mit den Therapeuten immer gut klar kam.

Es sind eigentlich keine richtigen Panikattacken, eher ein extremes Wechseln der Stimmungen, denen ich mich völlig ausgeliefert fühle.


Manchmal habe ich wirklich Angst, in diesen Momenten Sachen zu tun, die ich später bereue, weiß einfach nicht mehr weiter...

Ich habe schon alles Erdenkliche selbst ausprobiert (Entspannungstechniken, Bücher, Naturheilmittel, etc.).

Was macht man in solchen Situationen??? In die Psychiatrie gehen?

Liebe Grüße

Chrissi

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LiMa
Gelöschter Benutzer

Re: Psychischer Durchhänger

von LiMa am 22.10.2010 11:48

Liebe Chrissi,

hast du schon mal mit Deinem Psychotherapeuten darüber gesprochen, dass eine 45-minütige Sitzung für Dich nicht ausreichend ist? Er hat bestimmt Alternativen für Dich. Zum Beispiel gibt es Tageskliniken, die Therapie anbieten und Dir evtl. mit einem Medikament helfen. Ich gehe zur Psychotherapie und bin bei einer Psychiaterin in Behandlung. Habe die Erfahrung gemacht, dass man manchmal nicht ohne Medis auskommt - wenn es einem so mies geht. Wichtig ist, dass Du Dich um DICH kümmerst.

Wünsche Dir alles Gute und hoffe, dass es Dir bald besser geht. Wäre schön, weiter von Dir zu lesen.

LiMa

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Psychischer Durchhänger

von Renate am 22.10.2010 12:29

Hallo Chrissi,

Es sind eigentlich keine richtigen Panikattacken, eher ein extremes Wechseln der Stimmungen


wobei ich sagen würde, wechselnde Stimmungen müssen nicht unbedingt eine Depression sein. Stimmungsschwankungen sind auch ein Symptom bei Lupus/kollagenosen.
Stimmungsschwankungen,

Quelle: http://www.lupus-live.de/die_krankheit/lupus.htm

LG Renate

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.10.2010 12:32.

Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Psychischer Durchhänger

von Renate am 22.10.2010 12:47

Hier noch was:

Erschöpfung, wechselnde Launen, Gereiztheit werden direkt durch die Krankheit Lupus verursacht und sind keine spontanen Anfälle.

Quelle und weiteres hier:
http://www.lupus-live.de/tipps_und_tricks/umgang_mit_krankheit.htm

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.10.2010 12:53.

Gaby

49, Weiblich

Beiträge: 486

Re: Psychischer Durchhänger

von Gaby am 22.10.2010 14:09

Liebe Chrissi,

in einem anderen Thread von Dir äußerst Du das der Verdacht auf ZNS- Beteiligung besteht.Was ist daraus geworden ,wenn ich fragen darf ?

Ich hatte vor meiner Diagnose(SLE) auch so extreme Stimmungsschwankungen,wie Renate das beschreibt,durch die Medikamente(Azathioprin,Prednisolon) sind diese verschwunden.War wohl wirklich der Lupus.

LG Gaby


Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen,wie sie die Tiere behandelt.(Mahatma Gandhi)

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chrissi32

47, Weiblich

Beiträge: 270

Re: Psychischer Durchhänger

von chrissi32 am 22.10.2010 14:16

Hallo Renate,

ich denke eigentlich auch, dass diese Stimmungsschwankungen bei mir mit durch den Lupus verursacht sind, denn sie traten erst mit bzw. nach den körperlichen Beschwerden auf.
Aber wenn ich in einem totalen Tief bin, hilft mir das wenig, dann hilft es mir auch nicht, zu wissen, dass es wahrscheinlich bald wieder vorbei geht.
Oft geht es mir schon am nächsten Morgen wiederviel besser, und ich verstehe meine komischen Gedanken vom Vortag nicht - aber das kann wie gesagt mehrfach an einem Tag wechseln, und belastet sowohl mich als auch mein Umfeld.

LiMa:
Ich werde meine Psychotherapeutin bei der nächsten Sitzung darauf ansprechen. Vielleicht versteht sie nicht so richtig, wie sehr mich die Sache mitnimmt.
Einmal saß ich z.B. dort und habe geheult, weil ich nicht mehr weiterwusste, sie sagte dann nach den 45 min einfach: Gut, wir reden nächste Woche weiter....das kam mir in dem Moment unüberwindlich lange vor und ich fühlte mich sehr alleine gelassen!

Viele Grüße

Chrissi

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LiMa
Gelöschter Benutzer

Re: Psychischer Durchhänger

von LiMa am 22.10.2010 16:02

Liebe Chrissi,

Ich werde meine Psychotherapeutin bei der nächsten Sitzung darauf ansprechen. Vielleicht versteht sie nicht so richtig, wie sehr mich die Sache mitnimmt.
Einmal saß ich z.B. dort und habe geheult, weil ich nicht mehr weiterwusste, sie sagte dann nach den 45 min einfach: Gut, wir reden nächste Woche weiter....das kam mir in dem Moment unüberwindlich lange vor und ich fühlte mich sehr alleine gelassen!


Verstehe Dich. Eine Woche kann sehr lange dauern, wenn es einem psychisch schlecht geht... Machst Du eine "Verhaltenstherapie"? Fühlst Du Dich bei Deiner Therapeutin gut aufgehoben?

L. G. LiMa

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sungmanitu-...

-, Weiblich

Beiträge: 773

Re: Psychischer Durchhänger

von sungmanitu-wakan am 22.10.2010 16:25

Hallo Chrissi,

ich habe gerade in deinem Profil gesehen das du auch nen Hashimoto hast. Ist der optimal eingestellt?
Ein Krankheitsschub oder eine neu dazugekommene Medikation (oder eine weggefallene) ändert bei mir den L-Thyroxin-Bedarf, mußte gerade von 100 auf 150 mikrogramm gehen.

Kann natürlich auch am Lupus liegen aber evt. andere Ursachen zu betrachten kann ja nicht schaden meine ich.
Ich habe ja eine per MRT, EEG nachgewiesene ZNS-Beteiligung mit diversen Symptomen. Habe immer vieles darauf geschoben. Seit ich L-Thyroxin bekomme merke ich das mindestens die Hälfte davon - gerade die psyschischen Dinge- an dem vorher undiagnostizierten Hashi gelegen haben.
Muß ja nun bei dir nicht genauso sein - der Lupus schafft solche Dinge wie du beschreibst ja auch ganz alleine. Wollte es nur mal erwähnen.
Ich denke auch das du bis du die Ursache raushast erstmal medikamentöse Hilfe gebrauchen könntest.
Eine langjährige Partnerschaft würde ich nicht aufs Spiel setzen. Nicht jeder Partner spielt da mit. Viele können physische Beschwerden wesentlich besser verkraften als psyschische.#
Jedenfalls wünsche ich dir viel Kraft bei der Ursachenforschung.
Gruß Susanne

Erst habe ich gemerkt, daß es so ist -
und dann habe ich begriffen warum es nicht anders sein kann.
Und doch will ich das es anders wird!
Tucholsky

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chrissi32

47, Weiblich

Beiträge: 270

Re: Psychischer Durchhänger

von chrissi32 am 22.10.2010 16:46

Hallo,

Gabi:
das mit der ZNS-Beteiligung ist nicht näher verfolgt worden, da das MRT bei mir unauffällig war. Die ursprünglich geplante Lumbalpunktion wurde nicht gemacht, ich habe die Sache auch erstmal auf sich beruhen lassen, da meine Doppelbilder unter den Medikamenten praktisch verschwunden sind.

Was mir aber dazu einfällt, ist dass sich meine Schreckhaftigkeit und Benommenheit, die mich schon seit Jahren begleiten, erstmals unter dem Azathioprin gebessert hat! Die Ängste und Stimmungsschwankungen scheinen aber nicht beeinflusst zu werden.

Susanne:
Die Hashimoto ist bei mir meines Wissens nach gut eingestellt.
Allerdings fällt mir auf, dass es mir psychisch so schlecht geht, seit ich vor 2 Wochen versucht hatte, Prednisolon von 10 mg auf 7,5 mg zu reduzieren. Ich habe es wieder erhöht, da es mir körperlich auch wieder schlechter ging. Vielleicht war das u.a. auch der Auslöser?

Meine Psychotherapeutin ist sehr nett, wir kommen gut klar, aber sie macht (leider) nur tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie, eine Verhaltenstherapie wäre mir lieber. Denn ich weiß schon von traumatischen Erlebnissen aus der Kindheit, die mich heute noch beeinflussen, aber zur Bewältigung hilft mir das auch nicht weiter.

Vielleicht sollte ich mit meinem Neurologen (er ist auch Psychiater), der mich wegen meiner Muskelprobleme behandelt auch die Psyche ansprechen?

Ich weiß ja auch nicht, ob man z.B. beim Psychiater gleich nur Medikamente bekommt, oder ob auch erst noch nach körperlichen Ursachen geschaut wird.

Liebe Grüße

Chrissi

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