Zur Info: EHEC-Infektionen: Gefährlicher Durchfallkeim breitet sich aus
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Re: Zur Info: EHEC-Infektionen: Gefährlicher Durchfallkeim breitet sich aus
von Leya am 09.06.2011 02:38Hier noch mehr Infos:
Ärztezeitung: EHEC: Verdacht bei Sprossen-Hof erhärtet sich - neue Todesfälle in Deutschland
Aber:
Bundesgesundheitsministerium: Die Hygiene-und Verzehrempfehlungen sollten unbedingt weiterhin beachtet und umgesetzt werden.
Re: Zur Info: EHEC-Infektionen: Gefährlicher Durchfallkeim breitet sich aus
von Leya am 11.06.2011 21:07Hallo,
wie sicherlich inzwischen jedem bekannt, ist der für die momentanen Erkrankungen verantwortliche Keim auf den Sprossen nachgewiesen worden.
Dennoch:
EHEC bleibt rätselhaft
Die Spurensuche rund um den EHEC-Erreger geht weiter. Zwar wurden die Keime an Sprossen in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen, doch es bleiben viele Fragen offen. Die Lieferkette vom verdächtigen Biohof in Bienenbüttel in Niedersachsen zu den Erkrankten in Nordrhein-Westfalen sei noch unklar, betonte NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel in einem WDR-Interview. Ebenso offen sei, wie der aggressive Darmkeim auf das Gelände in Bienenbüttel kam, sagte der niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann der "Rhein-Neckar-Zeitung".
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Zudem wurde bei zwei weiteren Mitarbeiterinnen des Biohofs der EHEC-Erreger nachgewiesen. Beide seien aber bislang nicht erkrankt, teilte das Landesgesundheitsamt mit.
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Verzicht auf Sprossen genügt nicht
Das hessische Sozialministerium warnte indes, dass der Keim allein durch den Verzicht auf Sprossen nicht aus der Welt zu schaffen sei. Hintergrund ist der Verdacht, dass der Erreger in Nordhessen von Mensch zu Mensch übertragen worden sein könnte.............."Hygienefehler im Lebensmittelbereich sind besonders folgenreich."
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Sprossen sollten Verbraucher weiterhin keinesfalls roh verzehren, sagte der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, Andreas Hensel. Auch sollten alle Vorräte an Sprossen oder anderen Lebensmitteln entsorgt werden, die aus dem Bio-Betrieb "Gärtnerhof" in Bienenbüttel stammten, so Hensel.
Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/eheckeime112.html
Zwar ist die Verzehrwarnung für Tomaten, Gurken, Salat aufgehoben worden, aber ich traue der Sache nicht und werde erst dann wieder ungekochtes Gemüse und Obst in die Hand nehmen, wenn es keine neuen Erkrankten mehr gibt.
Gruß
Leya
Re: Zur Info: EHEC-Infektionen: Gefährlicher Durchfallkeim breitet sich aus
von Leya am 12.06.2011 15:23Hallo,
Wegen des Darmkeims EHEC müssen die Kirchen ihre Gewohnheiten beim Abendmahl überdenken. Das Robert Koch-Institut (RKI) rät, «auf das Eintunken der Oblate in den Wein durch die Gemeindemitglieder» zu verzichten.
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Besser sei es, die Oblate auf die Zunge zu legen und den Wein aus dem Becher, auch aus Einmalbechern, anzubieten....Über den Speichel wird EHEC dem RKI zufolge «wohl nicht» übertragen.
...
«Eine theoretische Übertragung des Erregers von EHEC-kontaminierten Händen beim Eintauchen der Oblate in den Wein und danach auf Dritte kann nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden.
Quelle: stern.de
Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach befürchtet massive Folgeschäden für EHEC-Erkrankte. Etwa 100 Patienten seien so stark nierengeschädigt, dass sie ein Spenderorgan brauchen oder lebenslang zur Dauerdialyse müssten, sagte er der "Bild am Sonntag".
Der Politiker warnte vor weiteren Infektionswellen: EHEC-Erreger seien auf dem Vormarsch. Auch in Deutschland werde es wieder zu EHEC-Ausbrüchen kommen.
Lauterbach kündigte an, der Gesundheitsausschuss werde sich mit Konsequenzen aus der Epidemie beschäftigen.
Quelle: http://ardtext.de/?page=109, am 12.06.2011 um 15.23 Uhr.
Gruß
Leya
Re: Zur Info: EHEC-Infektionen: Gefährlicher Durchfallkeim breitet sich aus
von Leya am 07.07.2011 00:56Das ist doch mal interessant: Der für die hiesige EHEC-Epidemie verantwortliche Keim kommt wohl nicht aus der Landwirtschaft, sondern vom Menschen:
Während EHEC-Bakterien im Darm von Wiederkäuern leben, ist EAEC bislang nur im Menschen nachgewiesen worden, nicht in Tieren. EAEC lösen ebenso wie EHEC schwere Durchfallerkrankungen aus. Im Unterschied zu EHEC bilden EAEC aber normalerweise keine Shiga-Toxine, die beim Menschen schwere Erkrankungen hervorrufen können.
und
Bisher gibt es keinerlei Anhaltspunkte, dass der Ausbruchsstamm die Speziesbarriere vom Mensch zum Tier überwunden hat. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Ausbruchsstamm sekundär auch Tiere besiedeln könnte, beispielsweise durch Aufnahme von verunreinigtem Wasser. Aus Sicht der Überlebensstrategie des Erregers ist davon auszugehen, dass er für eine effektive Vermehrung wieder den Menschen kolonisieren muss.
und
Quelle und weitere Informationen:
Bundesinstitut für Risikobewertung
Samen mit Bockshornklee aus Ägypten mit hoher Wahrscheinlichkeit für EHEC O104:H4 Ausbruch verantwortlich.
Quelle der Information und weitere Ausführungen hier.
Gruß
Leya
Re: Zur Info: EHEC-Infektionen: Gefährlicher Durchfallkeim breitet sich aus
von SabineS am 08.07.2011 17:36Hallo Leya,
das mit Ägypten kann ich mir gut vorstellen! Ich war selber mal in Ägypten, und selbst, obwohl ich alle Hygiene-Tipps für die Reise beachtet habe, hats mich mit "Montezumas Rache" erwischt! Dabei bin ich für "Magen-Darm-Erkrankungen" mal gar nicht anfällig - selbst unter Immunsuppressiva nicht! Allerdings waren das "normale" Bakterien und bei weitem nicht so wie EHEC. Ägypten ist - ich möchte keinen beleidigen, der dies hier vielleicht liest und ggf. aus dem Land kommt - sehr dreckig! Hygiene ist dort wirklich ein Fremdwort, zumindest war dies mein Eindruck! Ich hoffe mal, dass dies jetzt wirklich endgültig als Infektionsquelle feststeht!
LG, Sabine S
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Zur Info: EHEC-Infektionen: Gefährlicher Durchfallkeim breitet sich aus
von Renate am 09.07.2011 11:52Die EHEC-Keime kamen offenbar über Sprossensamen aus Ägypten - darin sind sich die Experten weitgehend sicher. Die Samen werden zurückgerufen, ein Importstopp wurde verhängt. Nun müssen in Deutschland auch Arzneimittel vom Markt, die aus den Samen bestehen.
Quelle und weiterlesen hier:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/med_specials/ehec-2011/article/662552/arzneien-wegen-ehec-zurueckgerufen.html
LG Renate
Re: Zur Info: EHEC-Infektionen: Gefährlicher Durchfallkeim breitet sich aus
von Leya am 29.07.2011 01:43....
Bockshornkleesamen bewertet, die in verschiedenen Lebensmitteln einschließlich Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden. Ob diese Produkte bei der Verarbeitung von kontaminierten Bockshornkleesamen eine Infektion auslösen können, richtet sich im Wesentlichen nach den Aufbereitungs- und Verarbeitungsverfahren. Diese können abhängig von Hersteller und Produkt sehr unterschiedlich sein und sind dem BfR deshalb im Einzelnen nicht bekannt.
Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass der Ausbruchserreger nur in sehr geringer Konzentration in Bockshornkleesamen vorhanden ist. Die Überlebensfähigkeit von EHEC in den Samen des Bockshornklees hängt vom Ausgangskeimgehalt und von den angewandten Aufbereitungsverfahren ab. Da es möglich ist, dass der Erreger auch im Innern von Samenkörnern vorkommt, sind nur thermische Behandlungsverfahren (z.B. in feuchtem Milieu Erhitzen auf 72 °C für zwei Minuten im Kern), ggf. in Kombination mit Hochdruckver-fahren oder Bestrahlung, geeignet, den Keim sicher abzutöten. Eine chemische Behandlung, wie die Reinigung mit Chlorwasser etc., reicht nicht aus, möglicherweise im Samenkern vor-handene EHEC-Bakterien sicher zu eliminieren. Ebenso überlebt der Keim das Reifen, Trocknen, Salzen und Säuern von Lebensmitteln.
Bockshornkleesamen finden sich in einer Vielzahl verschiedener Lebensmittel wie Käse, Kräutertees, Senf, Currygewürzen und Nahrungsergänzungsmitteln. Aus geschmacklichen und technologischen Gründen werden Bockshornkleesamen vor der Zugabe zu Lebensmitteln üblicherweise erhitzt.
Vor dem Hintergrund der Schwere der Erkrankung durch EHEC O104:H4 sollten Lebensmit-telunternehmer prüfen, ob Material aus einer möglicherweise kontaminierten Bockshorn-kleesamencharge bereits zur Verwendung kam, und ob ihre Prozessverfahren hinsichtlich der sicheren Abtötung des Keims in und auf den Samen geeignet sind. Im Zweifelsfall sollten sie die hergestellten Produkte vom Markt nehmen.
Das BfR rät Verbraucherinnen und Verbrauchern zudem, Bockshornkleesamen vor der Weiterverarbeitung im Privathaushalt z.B. durch Rösten in der Pfanne kräftig zu erhitzen.
Kräutertees mit Bockshornkleesamen sollten wie alle Kräutertees mit kochendem Wasser aufgegossen werden und mindestens 5 Minuten ziehen. Wasser aus Heißwasserspendern ist generell nicht für die Zubereitung von Kräutertees geeignet, da es nicht heiß genug ist, um Bakterien sicher abzutöten.
.....
Quelle:
Bundesinstitut für Risikobewertung
Gruß
Leya