Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von Dani am 19.12.2008 00:13

@Monika:
Also hälst Du dieses Buch auch als "pädagogisch bedenklich" für Drittklässler?

Liebe Grüße
Dani

Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale!

Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von kerlchen am 19.12.2008 01:03

Ist doch wirklich schwer zu sagen ob das sinnvoll ist, aber der Tod ist allgegenwärtig. Mein Sohhn (15 Jahre) hat zum Beispiel ganz harte Jahre hinter sich. 2003 starb ein Opa ( mein Vater), 2oo7 eine Oma (meine Schwiegermutter,Ex) und 2008 eine Tante (meine Schwester). Ich versuche ihm bei dem Verlust zu helfen und alles zu verarbeiten und er hilft mir.
Diese Woche hat er mich zur Uni-Klinik begleitet,er hat eine Gwebeveränderung (Knoten) an der Hand , der wurde vorher schon mal entfernt. Der chirurg vermutete evtl. einen Zusammenhang mit Lupus bei Papa.
In der Uni.Klinik hat man auch ihm Blut abgenommen, um das aus zuschließen. Ich hoffe auf ein gutes Ende.
Das Leben ist eben wirklich hart.
LG Harald

Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von mondbein am 19.12.2008 19:28

Dani, ich würde nicht wollen, dass mein Sohn dieses Buch liest und er ist noch etwas älter als deiner...
Ich räume aber ein, dass dies ein schwieriges und vor allem heikles Thema ist.

Die beste Medizin gegen entgleiste Größenordnungen ist die Lektüre von Todesanzeigen.

Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.
Václav Havel

Ewig währt am längsten!

Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von Gabi am 19.12.2008 21:41

Hi Dani, hi Monika,

das sehe ich auch so, und es ist etwas ganz Anderes als im Schulbuch. Meine Tochter wurde mit gerade mal 6 Jahren mit dem Thema konfrontiert, weil ihr Opa (er war knapp 94!) starb - wir haben das offen mit ihr besprochen (auch lange vorher, und perspektivisch war ohnehin klar, dass das in ihrer Kindheit passieren könnte und höchstwahrscheinlich würde...) und gehandhabt; sie wollte ihren Opa sehen und hat auf kindliche Weise lange, aber "sehr normal" getrauert, und es ist wohl wenig traumatisch gewesen, weil es kein Tabu gab und sie nicht von dem Geschehen "ausgeschlossen" wurde.

Ein Thema als versachlichtes Schulthema aktiv anzufangen ohne Grund und ohne persönliche "Betreuung", das so sensibel ist, wird der Sache m. E. nicht gerecht - und dem kindlichen Gemüt auch nicht!

(Das generelle "TABU" der Endlichkeit des Lebens in unserer Gesellschaft ist ein eigenes Thema)

Liebe Grüße, Gabi

Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von Dani am 19.12.2008 22:49

@Kerlchen:

Gegen das Thema "Tod" habe ich ganz und gar nichts. Darüber spreche ich mit meinem Sohn auch sehr offen. Er hat auch schon mit 4 seine Uroma verloren, einer aus seinem Kindergarten plötzlich den Papa.
Mir geht es einzig und alleine darum, dass ich es "ungünstig" finde, dieses Thema in der Schule zu behandeln.
Wie hat Gabi gesagt:

Ich werde beim nächsten Elterngespräch mal die Lehrerin fragen, wie das denn so angedacht ist.

Liebe Grüße
Dani

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Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von kerlchen am 20.12.2008 00:10

@Dani:
Ach so, also ist das Problem, die Schule stösst das Thema an und die Familie darf es dann aufarbeiten. Pädagogisch verantwortbar wenn das so gechieht.. Wenn nicht stehen die Kinder vollkommen überfordert allein da. In dem fall würde ich das auch ablehnen. Ich gehe aber davon aus, da wurde schon etwas weiter gedacht und das Thema wird in der Schule weiter bearbeitet. Die Kinder könnten über eigene Erfahrungen berichten, der Klassenzusammenhalt wird gestärkt und alle Kinder profitieren davon.
Ein Gespräch mit dem Lehrer wäre bestimmt sehr hilfreich.

Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von Dani am 20.12.2008 00:18

@Kerlchen:
Das Problem ist ja.. Die Klasse hat 26 Kinder, die wahrscheinlich alle unterschiedliche Ansichten oder Wissen vom Tod haben. Die einen sind schon völlig "aufgeklärt", die anderen glauben noch an die Unsterblichkeit der Eltern.. Und dann so ein Thema im Unterricht.

Na mal sehn. Ich werde die Lehrerin mal fragen, vorher aber noch andere Eltern aus der Klasse. Vielleicht stehe ich dort ja mit meiner Meinung alleine da.

Liebe Grüße
Dani

Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale!

Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von Gabi am 20.12.2008 14:47

Hallo Kerlchen,

Wäre wirklich schön....da Dani aber von einem Buchkapitel spricht, kannst Du davon erstens nicht ausgehen und zweitens überbrückt das nicht die sicher großen Unterschiede zwischen den Kindern (im Hinblick auf Reife, innere Widerstandskraft, Lebensbedingungen - zu denen auch emotionale, Wissens- und Erfahrungsfaktoren im persönlichen Umfeld gehören, ohne dass ich diese bewerten will) einer Klasse.
Ein solches Projekt kann vielleicht funktionieren, aber dann muss es durchgeplant sein und Eltern und Betreuer außerhalb der Schule berücksichtigen und verpflichtend einbinden, sonst stehen die Kinder im Regen....

LG, Gabi

Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von Esther am 21.12.2008 19:46

ja so seh ich das auch.............. viele 7 jährige glauben noch an den weihnachtsmann / christkind - andere wissen schon mit 4 dass das die eltern sind.




ich hab keine kinder.
aber ich bin tante.
damals - bei meiner sepsis hab ich mir schon überlegt - wie meine schwester meiner nichte und meinem neffen meinen Tod erklärt hätten. ob sie das verstehen. und ob sie sich an mich erinnern werden.

shit - ich heul sofort los - wenn ich nur daran denke....... na ja.

uff .........

schwieriges thema eigentlich. ich glaube ja daran - dass kinder, die zB (ausdrücklich zum beispiel) am bauernhof leben und sehen - dass tiere geboren werden und dann einmal sterben mit dem thema viel natürlicher umgehen.
kinder - die glauben - dass geld kommt vom bankomat. und der kakao aus der kuh... wie sollen sie sowas auch verstehen.


und - (ok ausdrücklich noch mal - ich hab keine kinder ) finde es erschreckend und unglaublich - wenn ich sehe - welche menschen kinder haben.
diese "eltern" (ich hab das wort ausdrücklich absichtlich in " " gesetzt ) werden von ihren kindern irgendwas gefragt. leider sind die eltern zu doof um die frage zu beantworten. oder sie waren nie in der schule. wie sollen die den kindern vermitteln, was arbeit ist - wenn sie - und ihre eltern - bloß "hartz 4" bzw. arbeitslosengeld kriegen. wie sollen solche eltern ihren kindern erklären - was richtig und was falsch ist - wenn die es selbst nicht wissen.
wie sollen solche eltern ihren kindern den umgang mit alten, schwachen, behinderten oder sterbenden menschen erklären - wenn sie es selbst nicht kapieren - weil sie sich selbst mit drogen oder alkohol zuschütten ????????


oje - ich bin vom thema abgekommen.
sorry.

ABER ich finde unbedingt - dass kinder so was lernen sollten - Thema Tod.
und ich bin der meinung - die sollten in der schule VIEL mehr lernen................ was ihnen ihre eltern nicht beibringen können. mangels zeit oder intellekt oder was auch immer - sei dahingestellt.


lg esther

Wer Fragen stellt, muss auch akzeptieren, dass er Antworten bekommt.

Re: Was haltet Ihr von dieser Lektüre für Drittklässler?

von Gabi am 21.12.2008 20:53

Sorry, Dani, fürs kurze Abschweifen:

Hallo Esther,

entschuldige, aber diese Aussagen strotzen für mein persönliches Empfinden nur so von Vorurteilen - könntest Du das bitte nochmal überdenken?
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du NIE auf "Hartz 4" oder Arbeitslosengeld angewiesen sein wirst....aus dem alleinigen Umstand der Bedürftigkeit für eine derartige Unterstützung Rückschlüsse auf Menschen und ihre Persönlichkeit respektive Bildung/Arbeitsbereitschaft/Disziplin zu ziehen, halte ich gelinde gesagt für bedenklich!
Oft genug (ich bestreite nicht, dass es Missbrauch staatlicher Hilfen und Mangel an Bildung und Vorbild geben) stehen dahinter tragische, unverschuldete Schicksale, die nicht notwendigerweise un(aus)gebildete Menschen produzieren - und umgekehrt bedeutet Kohle haben nicht automatisch, dass jemand (aus-)gebildet und fleißig ist!

Nicht selten ist der Hintergrund langdauernde Krankheit....mich macht das jedenfalls ziemlich nachdenklich

Nix für ungut, ich fand Deine alte Signatur prima , Gabi