Wer hat einen chronisch fortschreitenden Verlauf?
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Wer hat einen chronisch fortschreitenden Verlauf?
von Kulli am 03.05.2017 19:19Hallo,
ich bin 23, bei mir wurde Lupus im Januar diagnostiziert.
Eigentlich geht es mir sehr gut, Symptome wie Müdigkeit oder so habe ich überhaupt nicht.
2011 fing es an mit Schmerzen im Handgelenk, nur für ein paar Stunden, ohne dass man etwas von außen gesehen hat. Damals traten diese Schmerzen noch in ziemlich großen Abständen auf. Heute habe ich sie viel häufiger und nahezu in jedem Gelenk können sie auftreten.
Bei mir gibt es jedoch keine Schübe, es geht mir immer gleich nur mal mit kurzzeitigen Schmerzen im Gelenk und mal nicht. Vor 2 Jahren ca. Kam noch dazu, dass ich eigentlich ständig springende Zahnfleichschentzündungen habe.
Ich denke daher dass es bei mir ein chronisch fortschreitender Verlauf ist...
Wer hat noch einen solchen Verlauf und kann mir seine Erfahrungen mitteilen??
Ich nehme im Moment noch keine Medikamente (soll eig Quensyl und Cortison nehmen)
Was die Medikamente angeht bin ich jedoch unsicher. Geht es noch jemanden so wie mir, der leichten Lupus hat und ohne Medikamente lebt?
Hab ANA und ds DNA AK erhöht, sonst alles gut. Habe ziemlich Angst, dass der Lupus sich mehr ausbreitet und dann plötzlich meine Nieren und so befällt wenn ich keine Medikamente nehme o.O
Danke und liebe Grüße
Kulli
Re: Wer hat einen chronisch fortschreitenden Verlauf?
von Leya am 07.05.2017 03:30Hallo Kulli,
herzlich willkommen im Forum.
Eben gerade weil der Lupus jede Struktur des Körpers angreifen und möglicherweise auch zu dauerhaften Schädigungen führen kann, wenn seine Aktivität nicht rechtzeitig entdeckt und gestoppt wird, finde ich persönlich es riskant, keine Basistherapie zu nehmen.
Da Du Dich gegen eine Therapie entschieden hast, hoffe ich, dass Du engmaschig überwacht wirst.
Du hast häufig Schmerzen und das nahezu in jedem Gelenk. Das würde ich für eine fortwährende, gleichbleibende Aktivität des Lupus halten. Schub = Aktivität des Lupus.
Bei etwa zwei Dritteln der Betroffenen verläuft die Krankheit schubweise. Etwa die Hälfte dieser Betroffenen hat zwischen den Schüben nur wenig oder gar keine Beschwerden (Remission). Bei der anderen Hälfte dieser Betroffenen ist die Erkrankung auch zwischen den Schüben weiter aktiv (Teilremission). Etwa ein Drittel der Erkrankten hat einen chronisch-progredienten Verlauf, das heißt, dass keine Schübe auftreten und die Krankheit langsam voranschreitet. Gegenwärtig sind in der Medizin noch keine Laborwerte bekannt, an denen die Krankheitsaktivität des LE zuverlässig abgeschätzt werden kann. Weder die Blutsenkung noch die Höhe der antinukleäre Antikörper (ANA) spiegeln die Krankheitsaktivität eindeutig wider. Das C-reaktive Protein (CRP) ist bei LE selbst in Zeiten erhöhter Krankheitsaktivität nur niedrig erhöht. Am ehesten scheint eine Erhöhung der ds-DNS-Antikörper und eine Erniedrigung des Komplements eine Verstärkung der Krankheitsaktivität anzuzeigen. Um die Aktivität der Erkrankung beurteilen zu können, ist eine Zusammenschau der Beschwerden und der klinischen Befunde sowie der (labor-)technischen Untersuchungsergebnisse notwendig, wobei die klinischen Befunde führend sind. Weil noch keine zuverlässigen Indikatoren für die Krankheitsaktivität bei Lupus erythematodes bekannt sind und Organbeteiligungen im Anfangsstadium oft nicht sicher diagnostiziert werden können, wird die Schwere des Krankheitsbilds von Ärzten häufig unterschätzt.
Quelle: http://www.lupus-selbsthilfe.de/krankheitsbild.htm
Gruß
Leya