Wo ist die Gerechtigkeit...

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anniidol

55, Weiblich

Beiträge: 3173

Re: Wo ist die Gerechtigkeit...

von anniidol am 25.07.2009 21:53

ja das ist richtig. Da bin ich froh das ich altmodisch u. christlich erzogen wurde. Jürgens Tochter z.B. sagte mal in einem bestimmten Zusammenhang zu mir: " was? ich dachte jeder muß mal ins Altenheim...?!" Das fand ich erschreckend, denn bei uns oder mir würde das nie in Frage kommen solange es irgendwie geht aber die jungen Leute kennen es gar nicht mehr anders als das die Alten irgendwann alleine Sind. Bei uns ist es halt noch so das man später nach den Älteren schaut, die haben ja vorher auch nach uns geschaut. Also ich fühle mich da gar nicht betroffen und das ist ein gutes Gefühl.

"Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht."
(Gautama Buddha, 560-480)

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Doris
Gelöschter Benutzer

Re: Wo ist die Gerechtigkeit...

von Doris am 25.07.2009 22:29

@maxx, @Dani, @Gabi, @Welsangel,
Ihr alle sprecht aus, wie auch ich das sehe.
Was kann man machen, um derartige Geschehen zu verhindern?



L.G.,
Doris

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.07.2009 22:40.

Gabi
Gelöschter Benutzer

Re: Wo ist die Gerechtigkeit...

von Gabi am 26.07.2009 11:26

Hallo Doris,

ich ringe damit schon lange und denke, unsere ganz persönlichen Möglichkeiten sind sehr begrenzt, aber dennoch nutzbar. Vielleicht können wir als Einzelne kleinere Katastrophen verhindern, wenn wir alle mitmachen....

Veränderung fängt beim Einzelnen an - und da es so viele Einzelne gibt, die keine Verantwortung übernehmen können und/oder wollen, ist Deine Frage nicht pauschal zu beantworten. Trotzdem ist klar: steter Tropfen höhlt den Stein.

Es gibt eine Unzahl an Ursachen, die für die verbreitete und die o.a. Gewaltentwicklung und persönliche Dramatik stehen können - die alle aufzuzählen, würde den Rahmen des eigenen Überblicks und auch dieses Forums sprengen.
Sicher ist dennoch, dass es nicht damit getan ist, auf vorhandene "Hilfsangebote" zu verweisen - die es zweifellos oftmals gibt. So ist nämlich das - und ich wiederhole: gesellschaftlich verbreitete und getriggerte - Problem lediglich "wegverteilt", also delegiert.....und erneut stabilisiert!

Die Gesellschaft sind wir alle, einzeln und kollektiv!
Was wir unseren Kindern an "guten Werten" vorleben und vermitteln, können wir vielleicht guten Gewissens bei ihnen verinnerlicht erwarten - aber wer steht für die weniger guten Dinge gerade, die wir auch vorleben und die in Folge unsere Kinder eben auch zeigen???? Oder haben die immer nur die Anderen vermittelt?
Werte sind etwas sehr Komplexes und Langwirkendes - im Guten wie im weniger positiv Besetzten.

Gewalt (egal welche, auch in teils äußerst subtiler Form!) ist überall (in Deutschland, Iran, auf den Fidschiinseln oder sonstwo) präsent - und solange das in großem Stil verdrängt wird, können wir nicht wirklich eine "bessere" Welt erwarten; denn die müssen nicht nur die Anderen machen, sondern die fängt bei uns selbst an....und dazu braucht es stabile Persönlichkeiten und eine lange, anstrengende, individuelle Entwicklungsarbeit - zu der Menschen sehr unterschiedlich in der Lage und bereit sind.

Für mich selbst heißt das, immer wieder an mir zu arbeiten, wachsam und achtsam zu sein (das gelingt mir weiß Göttin nicht immer....), mich selbst immer wieder zu hinterfragen/"supervidieren" (und supervidieren lassen!) und mit mir selber möglichst klar zu sein.
Das heißt auch, mich selbst zu mögen - mit oder ohne die Unterstützung Anderer - und den Kontakt zu Anderen nicht zu verlieren. Wer sich nicht selbst achtet, wird kaum an die Achtung durch Andere glauben können.....edit und anderen gegenüber nur schwer Achtung aufbringen
Es heißt außerdem, im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten immer wieder mal ohne größere Ausreden und Umstände zuzupacken - verbal und/oder tatkräftig, praktische oder ideelle Hilfe zur Verfügung zu stellen und auch Konflikten nicht auszuweichen. Zudem bedeutet es, nicht nur angenehme Gefühle zu kennen, sondern auch in der Lage zu sein, auch unangenehme Zustände auszuhalten und daraus etwas zu machen....
Ich könnte hier unendlich weiterphilosophieren.....aber ich möchte zum eigentlichen Thema "Gewalt und Gerechtigkeit" zusammenfassen:

Gewalt generiert Gewalt - und solange diese Spirale gesellschaftlich und politisch auf so zahlreichen Ebenen nicht grundlegend hinterfragt und vor allem durchbrochen wird, bin ich nicht wirklich optimistisch im Hinblick auf ein besseres Miteinander - und das ist des Pudels Kern!

Gerechtigkeit ist etwas, das ich absolut erstrebenswert finde; indes ist ihr Fehlen zwar oft, aber nicht immer Menschenwerk, sondern ist die Welt einfach in vielerlei Hinsicht unberechenbar.


LG, Gabi

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.07.2009 15:15.

Doris
Gelöschter Benutzer

Re: Wo ist die Gerechtigkeit...

von Doris am 26.07.2009 20:06

Hallo Gabi,
genau so ist es!
Jedoch fühle ich mich trotz aller Bemühungen so ohnmächtig, so machtlos!

L.G.,
Doris

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Gabi
Gelöschter Benutzer

Re: Wo ist die Gerechtigkeit...

von Gabi am 27.07.2009 15:18

Liebe Doris,

mir geht es auch sehr oft so - andererseits möchte ich auch nicht den Kopf in den Sand stecken und resignieren....
Also versuche ich möglichst gute Miene zum keineswegs immer so feinen Spiel zu machen, alles Andere hieße aufgeben!
Solange es noch Glücksmomente dabei geben kann, bin ich trotz aller Frustrationen nicht gewillt, mich unterkriegen zu lassen.
Ich kann hundertprozentig nicht die Welt retten (schon gar nicht alleine :D), aber viele kleine geschützte/behütete "Eigenwelt"kreise machen auch Flächen.....und hoffentlich manchmal auch Schule!

Manchmal, finde ich, müssen wir mit kleinen Dingen zufrieden sein, um größere anpacken zu können ;-)

Ich wünsche uns das - auch im Sinne der von Ungerechtigkeit so oder so Betroffenen, und derer gibt es unendlich viele.

LG, Gabi

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.07.2009 15:19.
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