Gedichte
Erste Seite | « | 1 ... 5 | 6 | 7 | 8 | 9 ... 11 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Renate am 19.12.2010 11:03Nun wandelt auf verschneiten Wegen
Nun wandelt auf verschneiten Wegen
die Friedensbotschaft durch die Welt,
aus Ewigkeit ein lichter Segen
in das Gewühl des Tages fällt.
Schon blinkt die Nacht, die Glocken schwingen,
und willig macht die Menschheit halt,
das wilde Drängen, Hasten, Ringen
entschläft; der wüste Lärm verschallt.
Ein Opferduft aus Tannenzweigen,
ein Wunderbaum mit Sternenpracht,
und um den Baum ein Jubelreigen
das ist das Fest, von Gott gemacht.
O holder Traum, laß dich genießen:
daß alles glücklich, gut und fromm!
Dann mag die Seligkeit zerfließen,
der alte Kampfplatz winken: Komm!
(Victor Blüthgen 1844 -1920)
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Renate am 22.12.2010 17:22An den Mond
Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz;
Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge mild
Über mein Geschick.
Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh- und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud' und Schmerz
In der Einsamkeit.
Fließe, fließe, lieber Fluß!
Nimmer werd' ich froh;
So verrauschte Scherz und Kuß
Und die Treue so.
Ich besaß es doch einmal,
was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
Nimmer es vergißt!
Rausche, Fluß, das Tal entlang,
Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu!
Wenn du in der Winternacht
Wütend überschwillst
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.
Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt,
Was, von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Renate am 24.12.2010 10:22Weihnachtswunder
Durch den Flockenfall
klingt süßer Glockenschall,
ist in der Winternacht
ein süßer Mund erwacht.
Herz, was zitterst du
den süßen Glocken zu?
Was rührt den tiefen Grund
dir auf der süße Mund?
Was verloren war,
du meintest, immerdar,
das kehrt nun all zurück,
ein selig Kinderglück.
O du Nacht des Herrn
mit deinem Liebesstern,
aus deinem reinen Schoß
ringt sich ein Wunder los.
(Gustav Falke 1853 - 1916)
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Renate am 27.02.2011 22:36Einen Menschen wissen,
der dich ganz versteht,
der in Bitternissen
immer zu dir steht,
der auch deine Schwächen liebt
weil du bist sein;
dann mag alles brechen
du bist nie allein.
(Marie Ebner-Eschenbach, 1830-1916)
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Renate am 01.03.2011 20:15Der Frühling
Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,
Die Tage kommen blütenreich und milde,
Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen
Vom Himmel abwärts, wo die Tag entstehen.
Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
Wie eine Pracht, wo Feste sich verbreiten,
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.
(Friedrich Hölderlin, 1770-1843)
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Renate am 06.04.2011 15:33Im April
Du feuchter Frühlingsabend,
Wie hab' ich dich so gern!
Der Himmel wolkenverhangen,
Nur hie und da ein Stern.
Wie leiser Liebesodem
Hauchet so lau die Luft,
Es steiget aus allen Talen
Ein warmer Veilchenduft.
Ich möcht' ein Lied ersinnen,
Das diesem Abend gleich,
Und kann den Klang nicht finden,
So dunkel, mild und weich.
(Emanuel Geibel * 17. Oktober, † 6. April 1884)
Sonnenschein
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Sonnenschein am 06.04.2011 17:26Ich ging im Walde so für mich hin,
es machte bumm, ein Baum fiel um.
Ich drehte mich um, was kann das sein?
Ein Wildschein.
Ein Huhn das fraß, man glaubt es kaum,
die Blätter von einem Gummibaum.
Dann ging es in den Stall und legte einen Gummiball.
HJM.27.Jan 48
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Renate am 06.04.2011 17:57Das Osterei
Hei, juchei! Kommt herbei!
Suchen wir das Osterei!
Immerfort, hier und dort
und an jedem Ort!
Ist es noch so gut versteckt.
Endlich wird es doch entdeckt.
Hier ein Ei! Dort ein Ei!
Bald sinds zwei und drei.
(Hoffmann von Fallersleben * 2. April 1798, † 19. Januar 1874)
Patina
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Patina am 06.04.2011 18:59Oh, danke für die copyright-Verletzung weiter oben. Das erinnert mich daran, meine Texte mal wieder zu checken. Ich krieg nämlich 100 Euro für jede widerrechtlich gepostete Seite meiner (C) - Texte.
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Gedichte
von Renate am 06.04.2011 19:07Welches weiter oben meinst du Patina ? Ich achte immer drauf das der Verfasser mindestens schon 70 Jahre verstorben ist, so wie Dani unsere Administratorin das geschrieben hat. Weil sonst kann Dani ja Schwierigkeiten bekommen und das möchte ich nicht.