Lupusphsychatrie
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Phoenix
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Phoenix am 04.12.2010 15:47Patina,
glaubst Du wirklich, dass es so einfach ist?
Ich nicht.
Es führt wohl nichts an der Tatsache vorbei, dass es manchmal eine Zeit lang dauern kann, bis des Pudels Kern gefunden ist. Und daran inkl. Erschwernis sind die Betroffenen manchmal durchaus aktiv beteiligt.
Ich habe zum Beispiel hier vor ein paar Tagen gelesen (in einem anderen Thread), dass jemand "die Befunde zu einem neuen Arzt mitnimmt, mit denen sie übereinstimmt" (nicht die, in denen "Schmarren" stehen).
Das klingt für mich ungefähr so, als wollte jemand ein bestimmtes Ergebnis herbeiführen.
Und was die psychischen Gesichtspunkte betrifft: wer kennt einen Menschen, der psychisch immer komplett intakt und stabil ist? Es gibt nicht nur DIE eine Ursache für veränderte seelische Bedingungen. Ein bisschen komplizierter ist es dann vielleicht doch.
Gruß, Phoenix
Re: Lupusphsychatrie
von wolfskind am 04.12.2010 16:04ich denke patina ging es darum dass viele ärzte aufhören zu suchen und sagen dann einfach man hätte eben einen an der waffel. obwohl hinter den symptome der lupus gesteckt hat.
wenn man dieser stelle weiter machen würde und tiefer schaun würde ob hinter den (psychischen)symtomen vielleicht noch etwas anderes steckt, dann wäre vielen viel eher viel besser geholfen.
klar ist das nicht einfach. weil auch jeder lupus anders ist. is doch ganz logisch.
danke dass du mich zitierst. natürlich nehme ich keine befunde mit in denen steht ich wäre sonst wie gestört obwohl tatsachen etwas anderes zeigen und befunde etwas anderes bewiesen haben. auf noch mehr durcheinander kann ich gerne verzichten. denn je mehr chaos in den unterlagen herrscht desto schwieriger wird es auch symtome zuzuordnen und zu behandeln.
da ich mich nicht streiten wollte und um korrektur bitten wollte habe ich den befund nicht mitgenommen.
Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Renate am 04.12.2010 16:05Ich musste am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn die Kollagenose nicht beachtet wird und alles auf die Psyche geschoben wird. Ich war sogar in der Psychiatrie und wurde mit mehreren Psychopharmaka abgespeist, weil ja meine Beschwerden alle angeblich von einer psychischen Erkrankung kamen. Unter den Medikamenten war auch Tavor, von dem ich dann mit aktiver Kollagenose einen Entzug durchstehen musste. Und es standen bei mir zu Anfang und noch längere Zeit auch fehldiagnosen mit in meiner Akte, auch dann noch als die Kollagenose fest stand. Nach langer Zeit habe ich es geschafft, dass diese Diagnose rausgenommen werden, es belastet mich heute immer noch sehr was mir widerfahren ist .
Ich schließe mich Patinas Ausführungen an!
Daisydoo
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Daisydoo am 04.12.2010 19:55Hallo Phönix,
Das klingt für mich ungefähr so, als wollte jemand ein bestimmtes Ergebnis herbeiführen.
Hmm.....ich tue jetzt mal so, als ob ich mich nicht auch angesprochen fühlen würde......
Es ist sehr schön zu sehen das es noch Menschen gibt, die zu Ärzten so viel Vertrauen haben...... Da hast du wohl bisher viel Glück gehabt!
Ich wünsche dir, dass du weiterhin so viel Glück hast. Aber nimm denen die anderes erfahren haben nicht das Recht unangemessene Äußerungen in "sogenannten Befunden" zu ignorieren. Es ging nicht um das weglassen eines Fakts, sondern um die Subjektive Meinung eines Arztes, der halt tatsächlich nicht unbedingt unfehlbar ist!!!
VG
Daisydoo
Daisydoo
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Daisydoo am 04.12.2010 19:55gelöscht da gleicher Beitrag wie oben (wie ist das passiert?)
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Renate am 04.12.2010 19:59Das kann ich echt gut verstehen, wenn da nämlich erst mal sowas drin steht, dann wird da immer wieder drauf rumgeritten, selbst wenn die körperliche Erkrankung schon lange feststeht. Musste ich durch eigene Erfahrungen feststellen.
Jedenfalls hätte ich mit denn vielen Psychopillen nicht mehr lange überlebt, so ne richtig aktive Kollagenose lässt sich nun mal mit Psychopharmaka nicht abbremsen! Und die haben mich nicht mal im Bett liegen lassen, obwohl ich mich nicht mal mehr Aufrecht halten konnte, wer im Bett liegt ist ja depressiv ! Es war die Hölle!
Genau Wolfskind, das ist es eben!
kathi83
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von wolfskind am 04.12.2010 20:42nanu schon wieder jemand gelöscht?
Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Renate am 04.12.2010 20:44Ja, aber wieso denn ?
Patina
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Patina am 04.12.2010 20:44@ Phoenix
Ich habe 1975 von einem sehr erfahrenen Hautarzt die Diagnose "Hautlupus" bekommen. Seit 1990 werden immer wieder im Labor ANA-Titer, RNP und andere Antikörper festgestellt. Ich kann einen ganzen Ordner voller Schreiben der Charité, der Fachklinik Bad Liebenwerda und diverser Rheumatologen vorweisen, in denen von Mischkollagenose gesprochen wird. Trotzdem treffe ich immer wieder Ärzte, die das sofort vom Tisch fegen. In der Psychiatrie kann das sogar richtig gefährlich werden, weil meine Leberwerte bei fast jedem Psychiatrikum sprunghaft in die Höhe schießen. Ich möchte wirklich nicht in einem Schub, der mir u.U. - wie auch jedem Grippekranken - geistige Verwirrtheit beschert in einer Psychiatrie landen, in der man mich tagelang mit Haldol vollpumpt, meinen Notfallzettel nicht liest, meine Hausärztin nicht anruft und nicht einmal bereit ist zu googlen, was das komische "Mischkollagenose" eigentlich ist. - Man muss sich nur 3 Minuten mit meiner Hausärztin unterhalten und mein Leben ist gerettet. Ich erwarte, dass der behandelnde Krankenhausarzt meine patientenaktiven Hinweise ernst nimmt und ihnen nachgeht. Die Haltung "kenn ich nicht - gibt es nicht" ist im Arztberuf genauso unangebracht, wie die Haltung, Patienten wären dumm und würden ihre Krankheitssymptome übertreiben. Mit so einer Einstellung kann man höchstens Currywurst verkaufen.- Im übrigen bin ich weder Gretchen noch Faust und des Pudels Kern, sprich Mephisto habe ich auch nicht in mir. Um mal den deutschen Klassiker ins Spiel zu bringen
Ich betone nochmals, dass Menschen durch und auch neben einer Kollagenose psychische Störungen haben können. Ich halte es für wichtig, diese behandeln zu lassen. Aber bitte immer auf dem Hintergrund einer unter Umständen lebensbedrohlich werdenden Kollagenose-Erkrankung.