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madame-butt...

52, Weiblich

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Neu hier, viele Fragen und noch keine Antworten...

von madame-butterfly am 07.12.2011 14:34

Hallo Zusammen!

Ich habe mich heute bei euch angemeldet weil ich heute zum ersten Mal bei eine Rheumatologin war und naiverweise dachte, dass ich Hilfe erfahre und stattdessen hat sie mich gleich in eine Schublade gesteckt (Die Beschwerden kommen vom Übergewicht...) und die fröhliche Suche nach einem kompetenten Arzt geht wieder von vorne los.

Ich erzähle euch mal kurz (so kurz wie es geht) von meiner bisherigen Geschichte und würde mich sehr über Ratschläge und Meinungen freuen!

Also ich bin 39 Jahre alt und weiblich. Bis vor 11 Jahren war ich kerngesund und belastbar, war voll berufstätig und stand mitten im Leben. Dann wurde ich schwanger und damit begann die Tortur. Ich nahm in 4 Monaten 50kg zu und mir ging es in der Schwangerschaft einfach nur schlecht. Leistungsabfall um 90%, hohe Blutdrücke, Schwindel, Kopf- und Rückenschmerzen. Aber kein Arzt nahm mich ernst: "Sie sind schwanger und nicht krank" wurde mir mehr als einmal vorgeworfen.

Nun ja, in der 32. SSW dann stellte man eine Hashimoto Thyreoiditis mit massiver Hypothyreose fest. Ich wurde auf Schilddrüsenhormone eingestellt und dachte, dass das jetzt die Antwort für meine Beschwerden seien.

Ich war dann in den Folgejahren in dem Internetforum für Hashimoto aktiv und glaubte eigentlich bis März diesen Jahres, dass alle Beschwerden die ich so mit den Jahren bekam von der HT kämen, denn auch da gibt es Krankheitsschübe und es können multiple Beschwerden auftreten. Ich hatte immer so 2-6 Monate dauernde Schübe in denen ich von einer Sekunde auf die andere vollkommen zusammenbrach und nicht mehr leistungsfähig war. Oftmals waren es neurologische Symptome wie Schwindel, Kribbelparästhesien, Gesichtsfeldausfall, Migräneaura, Konzentrationsprobleme, Wortfindungsstörungen, Kopfschmerzen die mich quälten aber auch Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelschwäche und Muskel- und Sehnenverhärtungen machten mir oft das Leben zur Hölle. Dann hatte ich oft Tachycardien von 150/min in Ruhe und hohe Blutdrücke. Man verschrieb mir Betablocker von denen ich aber Nebenwirkungen wie u.a. das Raynaud Syndrom bekam und ich hatte oft Unterzuckerungsprobleme. Zeitweise hatte ich so schlimme Kopfschmerzen, dass ich meine Augen nicht öffnen konnte und ich hatte desöfteren mal eine Bindehautentzündung, Zahnfleischentzündungen und Aphten im Mund. Hinzu kommen von Zeit zu Zeit ein feuerrotes Gesicht, ein stark umschriebener Bereich. Das Gesicht brennt dann wie Feuer und es dauert so 5-10 Stunden und dann wird es wieder besser.

Ich war bei nahezu allen Ärzten die es so gibt, Kardiologe, Internist, Endokrinologe, HNO, Gyn, Orthopäde, Augenarzt, Neurologe... und es wurde nie etwas gefunden. Alle Symptome waren für die Ärzte immer nur subjektiv empfunden und so bekam ich eine Psycho-Diagnose nach der anderen.

Mit den Jahren gewöhnte ich mich an die Abstürze. Ich ging auch gar nicht mehr zum Arzt, denn man half mir eh nicht. Ich hatte nämlcih bemerkt, dass die Symptome nach einer Weile auch wieder aufhörten. Ich war dann zwar manchmal ein halbes Jahr so gut wie nicht belastbar, aber ich lebte dann nach dem Rhytmus meines Körpers. Wenn ich fit war dann machte ich alles was zu tun war und wenn ich nichts mehr konnte, dann ruhte ich mich viel aus. Gegen die Schmerzen half mir viele Jahre Diclofenac dispers - und so überstand ich die schlimmen Phasen in meinem Leben eigentlich immer. Und je mehr Jahre vergingen, desto sicherer wurde ich auch, dass die Symptome zwar heftig und erschreckend waren aber mir nichts antun. Ab und an hatte ich auch Druck auf der Brust so wie Angina Pectoris und Herzstolpern aber da kardiologisch alles okay war nahm ich auch das als gegeben hin.

Bis ich dann in diesem März auf einmal einen furchtbaren Schmerz im linken Unterschenkel hatte und mich mit dem Notarzt ins Krankenhaus bringen lassen musste. Es stellte sich im Verlauf heraus, dass ich einen subaktuen Arterienverschluss hatte und wurde zunächst vollheparinisiert. Schon unter dem Heparin und den 6 stündlichen PTT Kontrollen fiel auf, dass meine Gerinnung nicht in Ordnung war. Ich brauchte sehr viel Heparin und dann wurde ich operiert und hatte bereits 1 Stunde nach der OP einen Re-Verschluss und lag kurz darauf wieder auf dem OP-Tisch.

Unter der zweiten OP hatte ich 3 weitere Embolien wo immer wieder frische Thromben entstanden. Gott sei Dank konnte mein Bein erhalten bleiben. Danach wurde ich aber auf den Kopf gestellt um die Emboliequelle herauszufinden. Man fand kardiologisch nichts und auch in meinem Blut war kein Nachweis dafür zu finden. Meine Arterien sind vollkommen in Ordnung und lediglich 1 einziger Wert war nicht okay und zwar die Lupussensitive PTT und ein Lupushemmkörper war positiv.

Man sagte mir, dass ich das nach 12 Wochen noch mal kontrollieren lassen müsse. Ich wurde auf Plavix und ASS 100 eingestellt und nach Hause entlassen. Jedoch hatte ich unter dieser Therapie nach 3 Wochen erneut Arterienverschlüsse im gleichen Bein. Es stellte sich bei einer Angiografie heraus, dass sich 3 der 4 Arterien verschlossen hatten und die 4. war dabei sich zu verschließen. Gott sei Dank konnte alles an mir erhalten bleiben und mein Fuß wird ausreichend mit Blut versorgt. 

Ich wrude dann auf Marcumar umgestellt. Die dann noch mal ermittelten Werte waren jedoch wieder vollkommen normal, so dass ich jetzt unter der Diagnose "Verdacht auf Thrombophilie" geführt wurde.

Als ich mich dann jedoch im Internet mal über Lupus belas weil ich zwar vom Namen wusste was das ist aber mich nie näher damit beschäftigt hatte wurde ich blass. Denn so viele der Symptome die ich in den vergangenen Jahren hatte tauchten auf und ich leide auch unter einer massiven Photosensibilität, selbst im Schatten bekomme ich bereits nach knapp 30 Minuten im Freien Ausschläge auf der Haut.

Auch wenn dieses Krankheitsbild alles andere als beruhigend als Diagnose wäre - es wäre eine Antwort...für all das was ich in den vergangenen Jahren durchgemacht habe und jetzt auch noch durchmache. Denn ich habe keine Diagnose und bekam mit meinen Arterienverschlüssen nicht einmal eine Reha - und wurde ziemlich allein gelassen.

Nun war ich heute bei der Rheumatologin, voller Hoffnung - und bin jetzt vollkommen ernüchtert, denn sie hat all meine Beschwerden auf mein Übergewicht geschoben. Kein Wunder, dass man Muskel- und Gelenkschmerzen hat wenn man übergewichtig ist... Sie hat lediglich die Beweglichkeit meiner Gelenke überprüft und weil da alles in Ordnung ist hat sie mich gleich in die Schublade "Simulantin" gesteckt. Ich war ziemlich schockiert. Lupus könne das auf keinen Fall sein.. denn da hätte ich IMMER ein Schmetterlingserythem und nicht wie in meinem Fall nur ab und zu. Ich müsse dann auch entzündlich veränderte Gelenke haben, das hätte sie nicht feststellen können.

Nun ja ich gestehe ich habe mir meinen Unmut lautstark Luft gemacht denn ich fand das einfach nur unverschämt, dass sie mich gleich auf die "zu dick" Schiene gestellt hat...

Ich habe jetzt nächste Woche einen Termin zur Blutabnahme, ich weiß nicht genau was sie alles bestimmen lässt. Und bei meinem Glück sind dann die Blutwerte wahrscheinlich auch irgendwo in der Grauzone, so dass ich mich weiterhin als Simulantin behandeln lassen muss. Ich habe schon jahrelang wegen meiner Schilddrüse gekämpft bis ich eine Ärztin gefunden habe die mir die Hormone verschrieben hat die ich brauchte und jetzt geht die Suche wieder von vorne los... 

So, das war es fürs Erste! Ich würde mich sehr über Eure Meinungen freuen!!

Alles Liebe
Madame-Butterfly  

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