Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

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Rosi
Gelöschter Benutzer

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von Rosi am 20.06.2013 12:59

mir einen gewissen Wissensvorsprung wohl nicht absprechen können.

@Solea, du weißt doch gar nicht wer einen fachlichen Hintergrund hat und welchen dann. Womöglich hat ja jemand den selben wie du, wer weiß........und trotzdem eine gewisse andere Sicht. Deine Meinung kannst du doch kund tun u. die spricht dir niemand ab, nur gibt es auch andere Sichtweisen, die auch Wissen beinhaltet, nur deiner Meinung nicht entsprechen. 
Das ist doch kein Problem.

Und es geht nicht darum das nun mit PET alleine eine Depression diagnostiziert werden soll. Ich hab den Eindruck da verstehst du was nicht richtig. Es geht nur um ergänzende Möglichkeiten, die helfen könnten, könnten heißt nicht müssen. Trotz PET und co gehört die Anamnese usw,. doch weiterhin dazu. 
Zwar ein anderer Fachbereich: bei der Kollagenose sieht es doch nicht anders aus, Blutwerte okay, vielleicht auch gleichbleibend erhöht, aber spiegelt das für jeden seine subjektive Beschwerdequalität? mich auf Blutwerte u.ä. reduzieren zu lassen.
Und zu den Kollagenosen: Also vor Jahren sind noch viele Patienten frühzeitig daran gestorben, somit hat sich da ja schon einiges getan in Sachen Diagnose und Therapiemöglichkeiten, eben auch durch Forschung etc.. Früher konnte man so eine Kollagenosen kaum oder gar nicht diagnostizieren und behandeln, die Leute sind dann eben einfach schnell verstorben. Da bin ich schon froh, das es nun doch schon einiges mehr gibt.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.06.2013 13:06.

solea

-, Weiblich

Beiträge: 262

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von solea am 20.06.2013 12:36

Hallo Rosi,

das möchte ich gerne klarstellen: ich habe nicht gesagt, das meine Diskussionspartnerin KEINEN fachlichen Hintergrund hat, sondern das wir verschiedene haben. Hier hat jeder seine spezielle, sehr unterschiedliche  Fachkompetenz, vor der ich Respekt habe. Meine ist die Psychiatrie, Psychologie, Somatik und TCM. Darin bin ich ausgebildet und man wird mir einen gewissen Wissensvorsprung wohl nicht absprechen können.

Ich möchte gerne B733a absolut recht geben. Es wird sehr viel geforscht, immer wieder gab es "herausragenden" neue Ergebnisse. Aber an den Behandlungserfolgen sind diese leider nicht messbar. Auch die Neurotransmitterhypothese musste zum Teil wieder widerlegt werden. Fakt ist: frag ruhig jeden erfahrenen Psychiater: bis heute weiß man herzlich wenig darüber, wie Depressionen, bipolare Störungen, Schizophrenie entstehen und wie sie verlässlich behandelt werden können. Trotz all der Forschung.

Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Organe.

Zwar ein anderer Fachbereich: bei der Kollagenose sieht es doch nicht anders aus, Blutwerte okay, vielleicht auch gleichbleibend erhöht, aber spiegelt das für jeden seine subjektive Beschwerdequalität? Ich weigere mich, mich auf Blutwerte u.ä. reduzieren zu lassen. Warum sollten das dann psychiatrische Patienten machen lassen?

Damit ermöglicht dieses bildgebende Verfahren beispielsweise, Depressionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. In Deutschland werden jährlich rund 11.000 Suizide registriert.

Wie soll das denn in der Praxis funktionieren? Jeder Patient einmal in die Röhre, die, die Pech haben, das ihr Gehirn grade mal nicht aufflackert haben Pech gehabt und als Simulant dargestellt? Einfühlsame Anamnese, erfahrene Fachleute: who needs it?

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Rosi
Gelöschter Benutzer

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von Rosi am 20.06.2013 11:26

Keine Zeit, um Sport zu treiben? Diese Ausrede gilt nicht mehr. Eine neue Studie zeigt: Übergewichtige können ihre Ausdauer bereits erheblich steigern, wenn sie sich nur dreimal wöchentlich vier Minuten lang intensiv belasten.

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/adipositas/article/840645/sport-uebergewicht-dreimal-vier-minuten-bis-fitness.html?sh=2&h=1508836571

Jetzt aber mal ran an den Speck  Aber nicht heute, ist zu heiß . f075.gif

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.06.2013 11:33.

Rosi
Gelöschter Benutzer

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von Rosi am 20.06.2013 11:16

aber so richtig vorwärts geht es nicht.

Eben deswegen ist doch Forschung sinnvoll, ob PET oder anderes. Die Kombi machts meiner Meinung nach, es wird doch nicht nur Richtung PET geforscht. Und alles was als Ergänzung zur Diagnostik oder therapie helfen könnte kann weiter bringen. PET ist nur ein Beispiel von vielen.

Alleinige Gerätediagnostik finde ich auch nicht gut, aber darum geht es doch gar nicht.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.06.2013 11:20.

B733a
Gelöschter Benutzer

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von B733a am 20.06.2013 11:10

Psychische Erkrankungen und Gerätemedizin,da stehe ich sehr skeptisch zu. Ist nicht die Klinik ausschlaggebend ? Es wird soviel geforscht,besonders im neurologischen und psychiatrischen Bereich, aber so richtig vorwärts geht es nicht. Wenn ich bedenke,dass zB die MS schon ewiglich auf dem Plan steht, man aber immer noch im Trüben fischt ,neue Ansätze, die es in ähnlicher Form früher auch schon gab und nun nur anders verpackt wieder ausgekramt werden, so habe ich doch leider meine Zweifel. Zum Pet CT ,eine Überflut an Informationen,die mit diesen Bilder hervorgezaubert werden. Aber gibt es an den Zentren denn gleiche Standards und Untersuchungsmethoden, ist die Ärzteschaft qualifiert genug dazu ? All das müßte endlich mal vorweg klar sein.
Wir selbst bekommen doch immer wieder zu spüren-Blut und MRT im grünen Bereich- aber leider fühlen wir uns nicht so. Aber leider können wir dies nicht beweisen.Erst wenn die Bildgebung es zeigt wird behandelt, aber leider ist dann schon vieles kaputt. 

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Rosi
Gelöschter Benutzer

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von Rosi am 20.06.2013 09:52

Das die Forschung in Sachen Depression -psychiatrischer Erkrankung voran geht finde ich gut und sinnvoll, denn diese Erkrankungen wurden lange Zeit vernachlässigt und nicht als "richtige" Krankheiten angesehen. Schlimm für Betroffene.

Es geht ja nicht um alleinige Gerätedignostik, sondern um Kombinierung mehrerer verschiedener Diagnose und Therapieverfahren und je mehr erforscht wird, desto bessere Aussichten für psychiatrisch/psychisch Erkrante.  

Ich sehe das PET in dem Zusammenhang auch nicht als Modeerscheinung, gibt es ja schon länger. Hier was aus 2008:

Damit ermöglicht dieses bildgebende Verfahren beispielsweise, Depressionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. In Deutschland werden jährlich rund 11.000 Suizide registriert. Zudem hat laut eines aktuellen Gutachtens des Instituts für Gesundheit und Sozialforschung die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage wegen neuropsychiatrischer Erkrankungen zwischen 1997 und 2006 um 64 Prozent zugenommen. Zum größten Teil stehen diese Fälle in Zusammenhang mit einer Depression oder sind ihre Folge.
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/154521/
Wie oft kam und kommt es vor, das eben Depressionen nicht erkannt werden, das gibt es nämlich leider sehr häufig, da finde ich Fortschritte und Forschung dringend erforderlich, in Kombi mit anderen Dignose und Theraieverfahren eine sinnvolle Ergänzung und Fortschritt. 

Bei anderen Erkrankungen wird das PET auch ergänzend genutzt, warum sollte es denn psychisch Kranken vorenthalten werden. 

Ich denke wir starten hier von zwei völlig unterschiedlichen Backgrounds. Ich denke der Blick hinter die Kulissen erlaubt mir eine fundierte Meinung.

@Solea, nebenbei noch, denken und deine Meinung haben darfst du was du möchtest, aber du kannst nicht wissen was wir oder irgendjemand hier für Backrounds hat. Womöglich hat ja der ein oder andere auch einen Blick hinter die Kulissen..........





Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.06.2013 10:00.

solea

-, Weiblich

Beiträge: 262

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von solea am 20.06.2013 09:34

Hallo Thea,

ich muss gestehen, dass ich dir nicht so richtig folgen kann. Ich bin mir ein bisschen unsicher, ob du sowohl den Beitrag im Ärzteblatt sowie meine Beiträge richtig gelesen hast?

Meine Klinik ist eine gute und große und moderne Psychiatrie. Ich weiß nicht woraus du schließt, dass wir wie vor 50 Jahren arbeiten? Und was sollte diese Bestechungsunterstellung ?

Meine Kritik gilt der Gerätediagnostik bei psychiatrischen Patienten. Ich denke wir starten hier von zwei völlig unterschiedlichen Backgrounds. Ich denke der Blick hinter die Kulissen erlaubt mir eine fundierte Meinung.

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Thea40

84, Weiblich

Beiträge: 445

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von Thea40 am 20.06.2013 00:14

Solea, da musst du in einer furchtbaren Klinik arbeiten. Die arbeiten da wohl wie vor 50 Jahren. Gemeindepsychiatrie, Sozialpsychiatrie, Psychiatriegesetze und sämtliche gesetzlich vorgeschriebenen Gremien, einschließlich Psychiatriebeauftragten müssen bestochen worden sein. Wo gibt es denn so etwas? Klagt da niemand? Können da irgendwelche narzistischen Oberärzte sich so leicht austoben. Sind die so dumm, Erfahrung nicht mit Neuerungen paaren zu können, schauen nur darauf Patienten durchzuschleusen?  Ich meine, soooo neu ist PET ja nun auch nicht. Andere Kliniken und Unikliniken gehen sehr gut damit um. Und nichts wird so hinterfragt, wie der Umgang mit Psychiatriebetroffenen.

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solea

-, Weiblich

Beiträge: 262

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von solea am 19.06.2013 23:40

Hallo Thea,

ich glaube ich bin ganz gut informiert über die Auswirkungen der Gehirnforschung auf die psychiatrischen Patienten.
Ich arbeite seit über 20 Jahren in der Psychiatrie und bilde mich regelmäßig und mit Freude fort. Ich habe schon viele Menschen durch dieses Höllental der Major Depression (nicht zu verwechseln mit anderen Episodenformen der Depression) begleiten "dürfen".
Alle paar Jahre gibt es "Modeerscheinungen", weil irgendein gewiefter Doktor und sein Team mehr oder weniger valide Forschungsergebnisse präsentiert (wie in dieser Studie). Die Leidtragenden sind dann oft die Patienten.



Generell sind wie ja einer Meinung. Ich stehe für die Rechte meiner Patienten ein, individuell behandelt zu werden, mit allen Mitteln der Kunst, sei es medikamentös, psychotherapeutisch, soziotherapeutisch, pflegerisch und ggf seelsorgerisch. Und nicht nach Schema Gehirnscan, blau oder rot.

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Thea40

84, Weiblich

Beiträge: 445

Re: Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt

von Thea40 am 19.06.2013 19:59

Ich möchte noch mal was zu dem früheren link von Rosi sagen:

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54776/Depression-Hirnscan-koennte-Therapieerfolg-vorhersagen

Solea du zweifelst den Sinn dieser Methode an. Die bildgebenden Verfahren (PET) sind aber gerade für psychisch Erkrankte sehr hilfreich. Inzwischen hat es recht hilfreiche Denkanstöße zum Verständnis psychischer Störungen gegeben. Das teils monatelange Herumprobieren, welches Medikament greift, ist für viele schwer kranke Patienten eine Tortour. Sie erdulden die Nebenwirkungen, ihre seelische Belastung wird aber nicht weniger. Das kann man mit solchen Forschungen abkürzen. Im Krankenhaus haben die Patienten Gespräche mit den Ärzten und sobald sie es ertragen auch Gruppengespräche, Kunsttherapie, Physiotherapie, Sport, soziales Training und eben auch die Patientenschulungen. Bei einigen schließt sich die Tagesklinik an, in der es hauptsächlich um Psychotherapie und nur nebenbei um Medikamente geht.

Wie oft wird in diesem Forum geklagt, dass Ärzte von Reha und Sport reden, statt "ausreichend" Medikamente zu geben. Würde ein Forscher nach Probanden mit Kollagenose fragen, um in deren Kopf zu schauen, ich würde "gleich" hier schreien. Ich fände es toll, wenn ein Zusammenhang zwischen Aktivität in Hirnarealen und aktiver Kollagenose festgestellt würde. Ich fände es auch gut, meine diversen Entzündungen, Verhärtungen, Schmerzursachen könnten durch bunte Bildchen im Spiegel meines Hirn ihre Erklärung finden. Das kann Diagnose und Behandlung mächtig voran treiben. Aber wahrscheinlich krieg ich eine so teure Untersuchung schon wegen meines Alters nicht.

Gezielte Medikamentengabe schließt Psychotherapie nicht aus. Sie kann aber das Leid einer schweren Depression verkürzen und meistens für die Zukunft verhindern. Gesellschaftlich gewollt ist, dass Patienten lernen mit ihrer Krankheit oder Veranlagung zu Krankheit umzugehen. Nicht jedem kann durch oder gar nur durch Psychotherapie geholfen werden. Meistens braucht es beides, Medikament und Psychotherapie. Da die Gesellschaft ebenso will, dass wir alle, gleich welche Erkrankung sich breit macht, möglichst wenig operiert werden und möglichst wenig Medikamente bekommen, möglichst eigenverantwortlich damit umgehen können, sehe ich keine Gefahr für die psychotherapeutischen Verfahren. Ich persönlich fürchte Menschen, die behaupten:
    "Du musst nur wollen, dann wirst du gesund."
    "Du bist wohl zu faul zum Arbeiten."
    "Gute Menschen werden nicht krank."
    "Kranke sind vom Teufel besessen." (deutsche Variante "Ahriman" und "Luzifer")

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