Depression durch Lupus?
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Depression durch Lupus?
von grasgruen am 25.05.2010 23:53Hallo.
Ich habe seit 8 Jahren diagnostizierten Lupus und habe immer wieder auftretende depressive Phasen. Ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass das biologisch bedingt ist, denn immer wenn es mir so schlecht geht, merke ich es regelrecht in meinem Kopf arbeiten. Und ich meine damit keine Kopfschmerzen. Kann man fühlen, wenn eine Region im Gehirn aktiv ist?
Die Ärzte haben bei mir u.a. auch einen Schlaganfall feststellen können. Jedoch ist unklar, wann der aufgetreten ist- es war in einem MRT sichtbar. Außerdem habe ich noch Schilddrüsenunterfunktion, was an sich auch nicht so schlimm ist. Ich vermute nur, dass das alles zusammenhängt.
Mir geht es gerade wieder sehr schlecht. Ich muss grundlos weinen, bin tieftraurig und eigentlich läuft in meinem Leben nichts wirklich schief. Ich fühle mich zwar sehr alleine, aber objektiv betrachtet, habe ich keine ernsthaften Gründe zur Trauer.
Die depressiven Phasen sind seit diesem Jahr sehr schlimm und gehäuft. Ich habe auch bereits versucht zu einem Therapeuten zu gehen, aber niemand will mich auch nur auf die Warteliste setzen. Ich bin anscheinend nicht akut genug. Und wie gesagt: Ich denke eigentlich mittlerweile auch nicht mehr, dass mein Problem tiefpsychologisch zu klären ist. Ich denke es ist körperlich.
Ich weiß einfach nicht mehr, was ich gegen diese tieftraurigen hoffnungslosen Phasen machen soll. Ich beobachte mich wie von oben herab und weiß, dass ich keinen Grund habe und kann es trotzdem nicht abstellen. Es ist ein schreckliches Gefühl.
Re: Depression durch Lupus?
von wolfskind am 26.05.2010 00:19hast du das schon mal einem doc gesagt? ich meine es ist schwer sowas anzusprechen denk ich.. aber hast du?
vielleicht mal einem neurologen? die wissen da eigentlich recht gut bescheid. ich selbst habe das nicht. aber du hast recht, es gibt diese erscheinung der depression unter sle. das is dann bei einem befall des zns (nervensystem) man kann auch krampfanfälle oder ähnliches haben, aber manchmal ist es "einfach" depression. ich würde das abklären lassen. man hat da heute auch gute medis (antidepressiva) die einen stabiler machen. man nimmt auch nicht von allen zu. das is so ne art erster gedanke den man hat wenn man an diese medis denkt. aber es gibt auch andere. zb Edronax oder trevilor.
lass dich mal beraten. is doch kein zustand den man erhalten sollte.
Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.
Re: Depression durch Lupus?
von grasgruen am 26.05.2010 01:16Hallo Wolfskind,
ich habe das meinem Arzt schon erzählt, nur konnte ich ihn nicht so richtig davon überzeugen, dass es wirklich schlimm ist. Er meinte nur, dass eine Nervenbeteiligung bei SLE normal sei. Dann hat er diesen Schilddrüsentest und das MRT angeordnet und sonst nichts weiter.
Ich weiß nicht wie ich ihn davon überzeugen soll, dass ich wirklich depressive Phasen habe. Soetwas kann man nicht so einfach erklären und schon gar nicht beweisen.
Re: Depression durch Lupus?
von Kermit am 26.05.2010 01:34ich hab das umgekehrte problem, man nimmt meinen lupus, trotz gestiegener ak und neuer ak(sjörgen und jo1) nicht ernst, weil ich kaum depressiv bin.
musste letztens zu einer neuropsychiaterin weil ich kognitive probleme hab.
hab mich dann beklagt, es nimmt mich niemand ernst, da kam:sie sind nicht der typische lupus patient. der würde depressiv sein und mehr über seine beschwerden klagen
bekam aber ein antidepressiva genannt, falls es irgendwann doch der fall sein sollte. durch die ganzen einschränkungen und schmerzen wäre das völlig nachvollziehbar.
aber ich finde es gut, dass dein doc erstmal organische ursachen prüft. die schilddrüse ist oft grund für psychische probleme.
mrt ist auch super, denn lupus greift oft auch das zentrale nervensystem an.
ich hatte noch das vergnügen einer lumbalpunktion *aua* ergebnis steht noch aus.
also es ist gar nicht so selten, dass man bei schweren erkrankungen eine depression entwickelt.
lass dir eine überweisung für einen therapeuten geben. eine depression muss behandelt werden.
ich wünsch dir viel kraft und drücke dir die daumen, dass dir schnell geholfen wird.
viele grüße kermit
Re: Depression durch Lupus?
von Leya am 26.05.2010 01:35Hallo Grasgrün,
zunächst ein herzliches Willkommen im Forum.
Deine Schilderungen zeigen eindeutig wie akut Deine Situation ist. Und ich finde, wir müssen gar nichts "beweisen". Wenn Du berichtest, dass Du depressiv bist, dann muss Dein Arzt Dir glauben und für eine entsprechende Therapie sorgen/Sorge tragen und das hat er nicht getan. Das Vorgehen Deines Arztes kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Zu welcher Fachrichtung gehört er? Wie wäre es, wenn Du Deinen ersten Beitrag ausdruckst und Deinem Arzt vorlegst und ihn aufforderst, Dir zu helfen? Den Vorschlag Wolfskinds finde ich auch gut. Sicher erhältst Du hier auch später noch Antworten von Betroffenen in einer ähnlichen Situation.
Gruß
Leya
Re: Depression durch Lupus?
von grasgruen am 26.05.2010 01:36Die Überweisung für den Therapeuten habe ich, aber ich bekomme nirgends einen Termin. Auch alle Wartelisten sind voll. Das alles ist sehr sehr kräftezehrend.
Re: Depression durch Lupus?
von grasgruen am 26.05.2010 02:03Hallo Leya,
deine Antwort hatte ich ganz übersehen. Danke dafür.
Stationär. Ich weiß nicht.
Re: Depression durch Lupus?
von Fiete_Appelschnut am 26.05.2010 06:43Bei mir war es so, dass der Hausarzt selber beim Psychiater angerufen hat und den Termin für mich ausgemacht hat, damit es schneller geht. Frag doch mal!
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Depression durch Lupus?
von Renate am 26.05.2010 06:52Hallo,
habe auch mit depressiven Episoden zu tun, damit bin ich beim Neurologen in Behandlung, nehme auch schon länger ein Antidepressivum zur Unterstützung.
Mein Rheumatologe hat mich zum Neurologen überwiesen diesbezüglich. Stationär war ich deshalb auch schon und ich muss sagen, es war schon richtig so.
LG Renate