Lagerungsschwindel
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Lagerungsschwindel
von Leya am 09.08.2011 02:26Hallo,
nachdem ich im Januar zum ersten Mal einen Lagerungsschwindel hatte, der mich anfänglich in ziemliche Panik versetzte, hoffte ich, so etwas nie, nie wieder erleben zu müssen, zumal der Schwindel auch zu einer tagelangen Verschlecherung meines Allgemeinbefindens führte.
Letzten Freitag ging es dann doch wieder los. Freitag war wirklich schlimm. Es begann beim Aufstehen. Ich legte mich sofort wieder hin. Entweder bin ich unmittelbar wieder eingeschlafen oder ohnmächtig geworden. Jedenfalls kann ich mich an nichts umittelbar nach dem Wiederhinlegen erinnern, wurde erst nach Stunden wieder wach. Der Schwindel wollte gar nicht aufhören, egal, zu welcher Seite ich den Kopf im Liegen drehte. Habe dann auf dem Sofa gelegen. Den Kopf so gerade wie möglich. Dann war mir nicht schwindelig, aber körperlich wattig, einfach mies.
Nachts konnte ich nur gerade und fast sitzend ein wenig dösen.
Am Samstag Schwindel nur noch beim Beugen vornüber und Linksdrehung des Kopfes im Liegen. Allgemeinbefinden nicht gerade großartig (aber wann ist es das schon mal?), aber besser als tags zuvor. Weil ich dringend etwas erledigen musste, fuhr ich los, musste aber gleich wieder umkehren. Die Hell-Dunkel- bzw. Sonne-Schatten-Effekte auf der durch ein Waldstück führenden Straße haben mein Hirn ganz verrückt gemacht. Es war nichts zu machen, ich musste wieder heim.
Ich habe allerdings sonst an einem anderen Ort mit einem ähnlichen Effekt hin und wieder Schwierigkeiten und zwar nur mit dem der Beleuchtung in den alten Röhren des Elbtunnels. Licht - Dunkel - Licht - Dunkel - usw. kann ich dort nur mit heruntergelassener Sonnenblende ertragen. In der neuen Elbtunnelröhre sind das Licht und die Abstände zwischen den Beleuchtungskörpern anders und ich komme gut damit zurecht.
Zurück zum Schwindel
Am Sonntag ging es mir allgemein etwas besser. Nur noch "Schwindelahnungen" beim Vornüberbeugen. Im Liegen bei Linksdrehung des Kopfes allerdings immer noch Karusselfahren.
Am Montagmorgen bin ich sogar wach geworden, weil ich im Schlaf den Kopf nach Links gedreht hatte. Allgemeinbefinden aber wesentlich besser und tagsüber kein Schwindel mehr.
Mal sehen, wie es heute wird.
Bevor Ihr fragt - Ich möchte jetzt eigentlich nicht zum Arzt, denn wenn er zur Diagnostik das Provokationsmanöver anwendet, geht es mir vom Allgemeinbefinden her sicher wieder tagelang so mies, dass ich zunächts von der Praxis nicht nach Hause komme und auch die nächsten Tage wieder liegend auf dem Sofa verbringen muss. Genau das kann ich jetzt nicht noch einmal ertragen.
Übrigens hört "mein" Schwindel nicht von allein auf, sondern ich muss den Kopf dann aus der auslösenden Position bewegen.
Mich interessieren Eure Erfahrungen mit Lagerungsschwindel:
Wie oft, wie lange, wie stark Lagerungsschwindel? Welche Diagnostik, welche Therapie? Ist die Therapie erfolgreich? Kann weiterem Lagerungsschwindel vorgebeugt werden und ggf. wie? Was fällt Euch sonst noch zu dem Thema ein?
Danke.
Gruß
Leya
Re: Lagerungsschwindel
von Fiete_Appelschnut am 09.08.2011 08:24Hallo Leya,
selbst habe ich damit, gottseidank, noch keine Erfahrungen sammeln dürfen, habe aber letztens im Fernsehen so eine Gesundheitssendung zu diesem Thema gesehen.
Die Patientin hatte einen Lagerungsschwindel aufgrund von Kristallen, die sich im Bogengang abgesetzt haben, dort aber nicht hingehören.
Ein Arzt, ich glaube aus Wiesbaden, sicher bin ich mir nicht, hat das sog. Epley-Verfahren angewandt, bei dem die Patientin unter ärztlicher Anleitung schwungvoll zur Seite geworfen wird, mit dem Ziel die Kristalle aus dem Bogengang zu befördern.
Nach dreimaligem Werfen war die Patientin beschwerdefrei und kann nun die Übungen, auch prophylaktisch, zu Hause selber anwenden.
Epley-Verfahren
Mehr weiss ich dazu leider nicht mehr.
lg und gute Besserung,
Fiete
Re: Lagerungsschwindel
von Fiete_Appelschnut am 09.08.2011 08:25Re: Lagerungsschwindel
von Leya am 09.08.2011 16:38@ Fiete Appelschnut
Danke für den Hinweis.
Ich hatte die Sendung auch gesehen und fand sie sehr interessant, aber auch bestürzend. 7 Jahre Schwindel ohne dass eine hilfreiche Therapie gefunden werden konnte.
Geholfen hat der Dame dann Herr Dr. S. v. Stuckrad-Barre von der DKD in Wiesbaden
Hier Informationen dazu und auch die Möglichkeit, das Video anzusehen (44 Minuten - aber hoch interessant): http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=55361&key=standard_document_40995207
Gruß
Leya
tunixe
Gelöschter Benutzer
Re: Lagerungsschwindel
von tunixe am 09.08.2011 16:39hallo leya,
ich hatte in der vergangenheit diverse und schwere Schwindelprobleme.
reihenfolge der diagnostik:
hausarzt
ohrenarzt
orthopäde
augenarzt
neurologe
rheumatologe
alle ärzte hatten befunde.
nach einem cortsonstoss aus anderem grund war mein schwindel für 50 stunden weg
wenn du keinen ärztemarathon durchlaufen willst würde ich
zuerst ein medikament wie z.b. vertigoheel einnehmen, mein hausarzt meinte damals man kann ruhig mehr tabletten als der waschzettel vorgibt, wenn es allerdings nach 2-3 wochen nichts bringt, ein anderes medi wie z.b. tebonin nehmen.
eine schwindelgymnatik im bett machen, wie z.b. bewegen trotz schwindel. findest du bestimmt im netz.
schwindeltagebuch führen, z.b. schwindel nach rechts, dauer nähere umstände, damit du für später etwas hast um deinen schwindel genau erklären zu können.
entschuldige bitte meine schrift, das quensyl macht mir im moment probleme, musste es absetzten und brauche eine neue brille.
lg verena
freakabelle
Gelöschter Benutzer
Re: Lagerungsschwindel
von freakabelle am 09.08.2011 23:31hallo leya,
vor einigen jahren hatte ich einen sehr ausgeprägten lagerungsschwindel. so ähnlich wie du das beschreibst.
morgend besonders schlimm, aber auch tagsüber immer mal wieder.
bei mir war das damals eine stressige zeit mit hochzeitsvorbereitungen und prüfungsstress.
war alles bisschen viel und wie ich jetzt weiß hat das wohl einen schub ausgelöst oder sonstwie mit lupus zu tun gehabt.
war auch beim hno-arzt, beim neurologen und natürlich beim hausarzt. kam nichts bei raus.
bisschen was für den kreislauf in form von tropfen gekriegt und das wars.
bei mir hat es aufgehört, als der stress bisschen nachliess. bin teilweise umgefallen, wenn ich mich abprupt gebückt habe. war nicht schön, dachte mit meinem gehirn passieren seltsame dinge.
es hat nachher geholfen, morgens absichtlich diesen schwindel auszulösen und danach ging es. ist dann zwar im ersten moment fies, aber es geht.
was wirst du dagegen tun? kann verstehen, dass du keine lust auf eine arzt-odysee hast.
wünsch dir gute besserung.
liebe grüße
B733a
Gelöschter Benutzer
Re: Lagerungsschwindel
von B733a am 10.08.2011 07:00Hallo Leya
Was Du beschreibst kenne ich gut. Hatte auch schon mal solch eine Schwindeldiagnostik in der Neurologie,aber sie führte zu Nichts.
Allerdings schreibe ich meinen Beschwerden mangelnde Durchblutung im Hirn zu.Es ist eigentlich nur ein Gefühl,aber es beschleicht mich immer wieder,wenn ich solche Erscheinungen habe.
Kann keine anderen Dinge dann dem zuordnen.
Beim letzten cMRT waren Ablagerungen in einem Gefäß zu sehen,soll aber nicht fließrelevant sein.Habe dies aber erst nach Entlassung im Arztbrief gelesen und werde es beim nächsten Neurotermin erfragen,ob es sein kann ,dass es dann zu solchen Mißempfindungen kommt.
Ich fühle mich erst abends wohler,obwohl der Tag gut beginnt.Das grelle Licht macht mir zu schaffen.Ich habe auch festgestellt,dass eine Höherlagerung des Kopfel beim schlafen mir besser bekommt ,aber das sind Dinge die man beim Doc nicht vorführen kann...
Vielleicht findest Du ja noch eine andere Ursache.
Übrigens danke für das Einstellen der Doktorarbeiten.Habe da bei der Arteriosklerose ausführlicher gelesen ,muß aber noch mal lesen und weiterschauen.
Re: Lagerungsschwindel
von solea am 10.08.2011 19:18Hallo zusammen,
ich hatte mit Leya geschrieben und sie machte mich aufmerksam, dass mein Beitrag vielleicht für den ein oder anderen wichtig sein kann.
Ich bin ja Heilpraktikerin und Krankenschwester und möchte dringend davor warnen, bestimmte Symptome nicht ernst zu nehmen, bzw. diese aus eigener Erfahrung einordnen zu wollen. Das geht oft gut und ihr seid die Profis für eure Krankheit.
Aber eine Bewußtlosigkeit oder ein starker Schwindel gehören auf jeden Fall in die Notfallambulanz, natürlich kann sich etwas harmloses dahinter verbergen aber der Schwindel beim Schlaganfall oder bei der Menigitis/Enzephalitis fühlt sich nicht großartig anders an, wie bei einer Kreislaufschwäche.
Auch Sprachstörungen, plötzliche Schwäche in den Muskeln, Sehstörungen müssen im Krankenhaus notfallmäßig abgeklärt werden.
Ich kann gut verstehen, dass man auf diese Odyseen keine Lust hat und vermeintlich Schlimmeres gewohnt ist. Aber grade die neurologischen Symptome sind so tückisch.
Schwindel kann auch von der Halswirbelsäule kommen, da rate ich immer zu einem ordentlichen! Physiotherapeuten zu gehen. Die haben meistens deutlich mehr drauf in der Diagnostik und Behandllung als der Orthopäde.
genug geklugschei...
lg
solea
Re: Lagerungsschwindel
von Micky am 10.08.2011 19:36Danke für die wichtigen Hinweise, Solea.
Gruß Micky
Re: Lagerungsschwindel
von Leya am 10.08.2011 22:08Vielen Dank für Eure Beiträge.
Mein Schwindel ist inzwischen wieder vollkommen weg. Bin ich froh.
Ich habe, auch aufgrund Eurer Hinweise, nun doch beschlossen, das Problem diagnostisch anzugehen.
Gruß
Leya