Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

So und jetzt sind wir von der Frage: Was würdest Du geben um den Lupus loszuwerden?
Zu der Frage gekommen: Habe ich den Lupus durch meinen Lebensstil verursacht? Sprich: Bin ich selbst schuld am Lupus? Diese Frage meint doch hier wohl keiner ernst, oder? Wir befinden uns damit auf unterstem Für Sie-Niveau.

Nein, nein, nein und nochmals nein. Wir sind nicht schuld an unserem Lupus. Wenn dem so wäre, dann hätten die meisten meiner damaligen Schulkameraden auch Lupus, dann hätten alle Lupus, die in die Sonne geflogen sind, dann häten alle Lupus, die so gern und so viel gearbeitet haben und und und und............die ganze Welt hätte Lupus.

Nach meinem Eindruck habt Ihr Euch schon Euer Leben mit Lupus ziemlich schön geredet (wofür ich vollstes Verständnis habe), jetzt fangt nicht auch noch an und sagt, Ihr seid selbst schuld am Lupus. Denn die Konsequenz wäre: Ich habe Lupus, den habe ich mir selbst eingebrockt, aber das ist gar nicht so schlimm, bin ich doch durch den Lupus ein sooo viiiiel besserer Mensch geworden und kann mich an jeder Kleinigkeit freuen und überhaupt ist alles vorbestimmt, steht im großen Buch und hat seinen Sinn.

Heee, wir müssen uns doch die ungerechtfertigten Unterstellungen und Vorwürfe anderer nicht auch noch wider besseren Wissens zu eigen machen!

Gruß

Leya

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

Ich bin nicht schuld an meinem Lupus, auch nicht mein Lebensstil - da bin ich mir ganz sicher.

die Weisheit, die ich in meinen jungen Jahren durch den Lupus erlangt habe, hätte mir auch im Alter noch gereicht.
Sie trennt mich meist nur von meinen nicht so klugen Mitmenschen.
Viel lieber hätte ich unbeschwert gelebt und erst im Alter an Krankheit und Tod gedacht.

das sich Schönreden schützt vor der traurigen Wahrheit, dass es ohne Krankheit viel einfacher und oft auch viel schöner wäre.
aber wir Menschen suchen ja immer nach einem Grund für alles, was einem passiert, weil es uns tröstet, wenn etwas scheinbar einen Sinn hat.
vermutlich bin ich auch ein besserer Mensch geworden, da mitfühlender, aber naja, meine Unbeschwertheit wäre mir trotzdem lieber gewesen.

natürlich geht es mir auch mit dem Lupus manchmal richtig gut und ich bin glücklich, aber doch deshalb, weil ich schon oft tiefe Verzweiflung und Trauer erlebt habe und deshalb die große Differenz erlebe.
ich hätte den Lupus nicht gebraucht, um die Schönheit des Lebens zu entdecken und ich habe auch vorher schon so gelebt, wie ich es wollte.
mehr als jetzt, wo ich vieles nicht mehr kann oder darf.

Also, nein, ich hätte ihn wirklich nicht gebraucht und für mich hat er auch keinen tieferen Sinn oder Bedeutung.
was ich allerdings gelernt habe, ist, aus wenig viel zu machen. Mich wundert oft, wie sehr Gesunde ihre Kapazitäten vergeuden, mich hat der Lupus trotz Einschränkungen klarer und effizienter gemacht.

kurz und gut: ich hätte gerne verzichtet und es gibt definitiv nichts, was ich dem Lupus verdanke und ohne nicht auch hätte haben können.

Re: Was würdest du opfern, um wieder gesund zu sein?

Also kurz gesagt: so unterschiedlich sind die Meinungen und die Lebenseinstellungen. Ich meine alles ernst was ich über mich gesagt habe u. ich rede mir nichts schön. Gerade dann würde ich mich nicht fragen ob ich den Ausbruch des LE durch irgendwas gefördert habe. Schönreden wäre für mich zu sagen: nein nein nein, ich hab an nichts Schuld.
Wie gesagt, so unterschiedlich sehen wir das.
Somit können wir nun wirklich wieder zu Leyas Thema kommen: WAS würdet ihr geben ???

"Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht."
(Gautama Buddha, 560-480)