Weiß nicht mehr weiter
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Weiß nicht mehr weiter
von chrissi32 am 23.03.2013 14:53Hallo,
schon lange geht es mir schlecht, körperlich aber immer mehr auch psychisch.
Die Therapien schlagen alle nicht richtig an, am besten hat mir bis jetzt noch das Endoxan geholfen, (was ich auch momentan noch bekomme.) Aber auch damit ist meine Lebensqualität einfach nur schlecht.
Am meisten belasten mich meine Darmbeschwerden, egal, was ich esse, der Darm schmerzt, ich muss meinen Tag nach den Toilettengängen planen. Ich nehme Kortison nach eigenem Ermessen ein, Imodium, Buscopan, ab und zu mal ein Antibiotikum, das auch etwas hilft.....nur um das ganze irgendwie erträglich zu machen. Ist ein Teufelskreis.....
Nach den Laborwerten und auch dem Verhalten der Ärzte zu urteilen, geht es mir momentan einigermaßen gut, ich fühle mich aber absolut nicht danach. Ich wiege ja jetzt immerhin 35 kg bei 1,70 m Größe (war schon bis auf 32 kg runter).
Ich bin aber auch irgendwie selbst Schuld, jammere auch gegenüber den Ärzten nicht (würde ja doch nix bringen).
Ich will einfach nur vergessen, habe keine Kraft mehr, jeden Tag neu zu kämpfen. Ich fühle mich auch psychisch so schlecht. Ich habe schon zweimal versucht, meinem Leben ein Ende zu setzen. (Bis auf meinen Freund und meinen Psychotherapeuten weiß aber keiner etwas davon......). Ich habe eben mal zu viel Insulin gespritzt, es hat aber nicht funktioniert. Bin nur auf der Intensivstation gelandet.
Die Antidepressiva, die ich bekommen habe, haben auch bisher nichts genützt.
Es erscheint mir alles so auswegslos.
Ich weiß auch nicht, inwieweit mein Denken schon von den ganzen Medikamenten, von den Unterzuckerungen und meinem Untergewicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Und ich trinke immer wieder zuviel Alkohol, nicht so dass ich richtig betrunken bin, aber doch, um etwas benebelt zu sein.
Bei meinem derzeitigen Gesundheitszustand reicht da schon ein Schluck Schnaps aus.....ist natürlich für meine Pankreasinsuffizienz und den Magen-Darm-Trakt Gift.
Kurz und gut ...mir geht es beschissen, aber es sieht niemand so richtig, ich bringe es wohl auch nicht richtig rüber.
Ich habe mich auch schon in der Psychiatrie vorgestellt, aber die wollten mich auch nicht aufnehmen, weil ihnen mein körperlicher Zustand mit den ganzen Erkrankungen und vor allem dem massiven Untergewicht zu riskant ist. Sie wollen da keine Verantwortung übernehmen. Aber was soll ich noch machen??????
Sorry für diese verworrene Mail.
Viele Grüße
Chrissi
daisydoo
Gelöschter Benutzer
Re: Weiß nicht mehr weiter
von daisydoo am 23.03.2013 15:18Hey Crissy....
oh man... ich kenn dich nicht, möchte dich jetzt aber am liebsten erstmal in den Arm nehmen.....
Das ist aber auch ein Sch..... Das ist doch ganz normal, dass einem das auch die Psyche kaputt macht, wenn es einem so lange so schlecht geht......
Ich finde es toll, dass du versuchst dir Hilfe zu holen!
Ich kann nicht verstehen, wie die dich in der Klinik abweisen können, ohne dir einen anderen Vorschlag zu machen!?!??! Was denken die sich denn?! ? " Um Ihr Suizid-Verlangen kümmern wir uns gerne, aber erst wenn sie wieder gesund sind!" ????!?!?!? Ich fass es nicht.....
Druck das aus, was du hier geschrieben hast, und geh damit zu deinem Arzt. Dann brauchst du nicht zu jammern......
Ein langes und alles Liebe.
Daisydoo
Rosi
Gelöschter Benutzer
Re: Weiß nicht mehr weiter
von Rosi am 23.03.2013 15:52Hallo Chrissi,
es tut mir sehr leid das es dir immer noch sehr schlecht geht.
Was mir unbegreiflich erscheint, wie kann es sein das die psychiatrische Klinik dich nach 2 Selbstmordversuchen und nun auch noch Missbrauch von Alkohol, dich nicht aufnimmt ?
War das denn eine kleinere Klinik ? Versuche es doch mal in der Notaufnahme-Notfallambulanz einer großen psychiatrischen Klinik, Uniklinik oder so was. Die dürfen dich nicht ablehnen, denk ich, denn das wäre doch eigentlich unterlassene Hilfeleistung, wenn ich mich nicht täusche.
Alles Gute!
Re: Weiß nicht mehr weiter
von chrissi32 am 23.03.2013 16:22Hallo,
das mit den Selbstmordversuchen war erst, nachdem ich mich in der psychiatrischen Ambulanz (es war übrigens eine große Uniklinik) vorgestellt hatte.
Ich überlege schon am ehesten, nochmal zu meinem Hausarzt zu gehen. Aber ich habe dann auch Angst, dass er dann alle weiteren Beschwerden die ich habe, auf die Psyche schiebt....
Momentan rette ich mic hso von Tag zu Tag. Ist scheiße.
Viele Grüße
Chrissi
Rosi
Gelöschter Benutzer
Re: Weiß nicht mehr weiter
von Rosi am 23.03.2013 16:30Ach so, das hattest du nicht erwähnt, ich finde dann solltest du dich nochmal an die Klinik wenden und um Hilfe bitten, ich denke schon das du nach Erwähnung der Selbstmordversuche und das mit dem Alkohol aufgenommen wirst.
Wenn du die Diagnose einer Kollagenose fest hast, dann werden die nicht alles auf die Psyche schieben, aber deine Angst verstehe ich schon.
Aber weitergehen kann es doch so auch nicht, ich meine so Selbstmordversuche, wenn man das tut geht es einem psychisch schon sehr schlecht und der Alkohol wird dich in kurzer Zeit gar ruinieren.
Was meinst du was dein Hausarzt noch tun könnte, außer Klinikeinweisung ?
daisydoo
Gelöschter Benutzer
Re: Weiß nicht mehr weiter
von daisydoo am 23.03.2013 16:38Und wenn du einfach in eine Rheumaklinik gehst? Damit es dir wenigstens körperlich mal besser geht? Dann lässt sich der Rest auch wieder leichter beheben.
LG
Daisydoo
Rosi
Gelöschter Benutzer
Re: Weiß nicht mehr weiter
von Rosi am 23.03.2013 16:44Die werden sich da nur nicht so auskennen mit solch psychischer Einschränkung und Alkproblem und kennen sich da mit der Bahandlung nicht aus. In der Rheumaklinik war sie doch erst, wenn ich mich richtig erinnere. Nach Selbstmordversuchen kann so ein Rheumatologe nicht großartig was machen. Am besten wäre eine Klinik mit verschiedenen Abteilungen, Psychiatrie und internistisch etc.
Re: Weiß nicht mehr weiter
von We-No-Nah am 23.03.2013 16:49Liebe Chrissi,
Dein Posting kommt verständlich rüber,
ich kann mir Deine Situation bildlich vorstellen und Deine "Schieflage" verstehen.
Ersteinmal DANKE, daß Du uns Dein Vertrauen schenkst und uns Dein Herz ehrlich ausschüttest !
Tja, es ist klar ersichtlich, daß es so nicht weitergeht, ....... aber es kann auch wieder bergauf gehen.
Klar, Du schaffst das z.Zt. nicht alleine, aber mußt Du auch nicht. Die richtigen Ansprechpartner sind schon sehr wichtig.
Mit meinen ganz persönlichen, ähnlichen Erfahrungen wünsche ich Dir,
daß Du den Weg zur Rettungsstation/Notaufnahme oder akuten Krisenstation schaffst.
Wenn Dir dort das verständliche Rüberbringen Deiner Situation schwer fällt,
dann schreibe es jetzt auf oder kopiere einige persönliche Gedanken von Dir und lege es dort vor.
Sage ihnen, daß Du wieder LEBEN möchtest, Du es aber nicht alleine schaffst.
Mit Suizidgedanken blockierst Du Deine letzten Kräfte, Deine Selbstheilungskräfte.
Es wirkt auf mich, als hättest Du Dich verlaufen, ....... naja, und im "Nebel" verliert man schnell die Orientierung.
Verliere nicht die schönen Dinge aus den Augen, erinnere Dich an Deine Fähigkeiten und an Deine interessanten Hobbys.
Setze Dir KLEINE Ziele und gewähre klitzekleinen Glücksmomenten einen täglichen Raum,
auch wenn es nur in Deiner Phantasie ist ....... wird es Dir gut tun.
Ich konnte mich an ganz alltäglichen Dingen erfreuen, als ich für lange Zeit an's Bett gefesselt war, fast unbeweglich, im KH.
Hatte eine lange Phase von > drei Schritte vor und zwei zurück < .......kam trotzdem, oder gerade deswegen, wieder auf die Beine.
War in Deinem jetzigen Alter damals.
Versuche auch, mit Deinem Freund über ALLES zu reden. Sage und zeige ihm, daß Du ihn liebst.
Schenke ihm Streicheleinheiten. Wenn Du sanft über seinen Kopf streichst, wird es auch Dir gut tun
und LIEBE geht ja auch bekanntlich durch den Magen ...... schenkt Euch gegenseitig geistiges Futter.
Das ist so wichtig, gerade in dieser schweren Zeit, die Du/Ihr gerade durchlebt.
Autoimmunerkrankungen sind keine leichte Kost, ich weiß, .......... "hungern" wir sie aus und blicken über den Tellerrand hinnaus ,
um den Sinn am Leben wiederzugewinnen, um eine ordentliche Portion Humor zu löffeln
und um unseren Gaumen zu kitzeln mit allen (sieben) Sinnen.
Ich wünsche Dir alle Kraft dieser Welt, ....... Tag für Tag !
Re: Weiß nicht mehr weiter
von solea am 23.03.2013 20:14Liebe Chrissie,
schön, wieder von Dir zu hören, es haben sich sicher noch viele Menschen hier Gedanken um dich gemacht. Es war für dich sicher nicht einfach, deine Gefühle hier zu beschreiben, ich finde es toll, dass du Dinge hier ansprichst, die viele im Laufe ihrer Erkankung durchlebt haben oder durchleben werden.
Ich finde, es gibt doch keinen nachvollziehbarere Art auf diese nahezu unmenschliche Belastungssituation mit Suizidgedanken oder mit dem Wunsch nach Flucht ins Vergessen zu reagieren? Nenn mir Menschen, die dieses Leid ohne Zusammenbruch ertragen? Ich finde, alles an deinen Reaktionen ist völlig normal, darum mag vielleicht auch kein Antidepressiva wirken, dein Gehirnstoffwechsel scheint ganz in Ordnung. Du hast eine unglaubliche Last zu tragen, du brauchst dringend Hilfe, Entlastung, jemand, der dich beschützt, dich tröstet, dich päppelt.
Jetzt müssen wir "nur" einen Ort oder eine Person finden, die das leisten kann. Das kann sicher eine psychiatrische Station sein und die Suizidversuche sind sicher auch eine Aufnahmegarantie, gut wäre sicher ein Haus, dass eine Intensiv- und eine Psychiatriestation hat, dann müssen die Ärzte nicht so eine Angst vor der Kollagenose haben.
Vielleicht gibt es noch die Möglichkeit für ein paar Wochen zu den Eltern, Großeltern, Tanten, Freunden... zu ziehen? Kann man einen Helferring bilden? Leute, die dir die Hand halten können, die dich trösten, die dich anlenken können? Alleine sein ist jetzt echt Gift für Dich.
Kannst du zu Massagen, Fango, schwimmen? Etwas, was dich entspannt, dir wieder ein gutes Körpergefühl gibt? Das könnte ein Arzt auch für dich tun, dir diese Dinge verschreiben, vielleicht auch Ergotherapie, Kunst- oder Musiktherapie, falls es dein Zustand zulässt?
Wichtig ist es, diese schwere Zeit "einfach" rumzukriegen, denn ich bin sicher, das hinter dieser schlimmen Krise wieder ein lebenswertes Leben kommt! Vielleicht sind die besseren Laborwerte und die Gewichtszunahme gute Vorabboten und der Körper kommt ganz langsam, nicht merklich im Moment, hinterher?
Bitte gib nicht auf, liebe Chrissie, ganz vielle Menschen verstehen dich hier und wünschen Dir viel Mut.
Liebe Grüße
solea
Re: Weiß nicht mehr weiter
von Leya am 23.03.2013 22:30Hallo liebe Chrissi,
tut mir leid, dass es Dir so mies geht.
Wäre evtl. die Psychosomatische Klinik in Bad Bramstedt eine Option? Wenn ich mich korrekt erinnere, arbeitet diese auch mit der Rheumaklinik Bad Bramstedt zusammen, in der man Dich ja bereits kennt.
Alles Gute.
Gruß
Leya