Lupusphsychatrie
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Re: Lupusphsychatrie
von coffeesickly am 05.12.2010 13:12Liebe Phöenix,
viele hier haben einen sehr langen Weg hinter sich, um letztlich an eine Diagnose zu kommen. Einige suchen auf diesem Pfad immer noch im dunkeln. In dieser Zeit haben viele sehr schlimme Dinge erlebt. Es ist unglaublich furchtbar das Gefühl zu haben, dass man nirgendwo Hilfe bekommt und letztlich Angst um sein Leben haben muss.
Es erfordert von uns die allergrößten Kraftreserven, um uns dennoch immer weiter zu tragen und nicht aufzugeben. Bei einigen sind dabei tiefe Traumata entstanden. Zum Glück gibt es dieses Forum hier, in dem wir uns gegenseitig unterstützen können, um nicht völlig die Hoffnung zu verlieren.
Ich war gerade 18 Jahre alt, da meinte die komplette ophtalmologische Klinik der "so hoch geschätzen" Charité, ich würde in den nächsten 2 Monaten erblinden, und haben mich letztlich nach hause geschickt, denn sie wussten ja nicht weiter. Soll ich Dir was sagen, ich sehe noch, aber nur weil ich verzweifelt weiter gesucht habe. Sie selbst waren zu blind, um mal um die Ecke zu sehen. Du kannst Dir nicht vorstellen, welche Löcher sich auftun, wenn man jeden Abend Angst vor dem nächsten Morgen hat, weil es dann vielleicht schon dunkel ist. Wenn man dann so einen Arztbericht aussortiert, auch wenn er von der Charité kommt, dann finde ich das nur gerechtfertigt.
LG
Patina
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Patina am 04.12.2010 23:57Leya:
Das wird auch als "narzisstische Persönlichkeitsstörung" bezeichnet. Sofern es sich das Verhalten schädigend auf Mitmenschen auswirkt auch als maligner Narzissmus. Ein bisschen narzistisch müssen Leitende, wie auch Schauspieler, Entertainer, Musiker sein, sonst klappt das mit der Bühnenrolle nicht. Aber es darf sich eben nicht schädigend auf andere auswirken. - In Großunternehmen sind Vorgesetzte mit malignem Narzismus der Untergang der Firma, deshalb wird auch gleich dagegen vorgegangen. Die kriegen dan einen Abstell-Posten oder werden gefeuert, wenn man kann. - Im Gunde sind es ganz arme Teufel, die sich selber nichts zutraun und dann in ihrer eigene "Göttlichkeit" verrennen. Der Ehrenkodex der Ärzte, das gute Einkommen und beste Rechtsschutzversicherungen sind da nicht hilfreich, diesen Missstand aufzudecken.
Aber es gibt auch andere. Ich habe mal einen Internisten+Psychiater kennengelernt, der sehr viel Achtung vor seinen Patienten hatte. Er hat sich dnen einfach gegenübergestellt, gesagt, was er denkt. Andererseits hat er auch immer gefragt, wie das Stimmenhören für sie ist. Die Patienten haben dann frei erzählt, dass es vor der Krankenhausaufnahme schlimm war, sie Angst hatten, aber dann sind sie (mit Hilfe von Medikamenten) dazu gekommen, die Stimmen amüsant zu finden. Für den Arzt war das okay.
Es gibt auch schon lange den "trialogischen" Ansatz in der Psychiatrie. Da setzen sich Betroffene, Angehörige und Professionelle zusammen und jeder berichtet von seinem Standpunkt aus, ohne Wertung. Keiner ist besser, schlauer, bedeutungsvoller als der andere. Man kann eben auch sehr viel voneinander lernen. Vielleicht sollten das alle Arztgruppen übernehmen, offen für die Erfahrungen anderer sein und sie respektieren. - Mein Gott, wir bezahlen die doch!
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Renate am 04.12.2010 22:54Mit so einer Einstellung kann man höchstens Currywurst verkaufen.- Im übrigen bin ich weder Gretchen noch Faust und des Pudels Kern, sprich Mephisto habe ich auch nicht in mir.
Ja Patina, das seh ich auch so !
Re: Lupusphsychatrie
von wolfskind am 04.12.2010 22:43ich hab mich auch über den beitrag von phoenix gewundert. sie scheint bisher wirklich glück gehabt zu haben sonst würde sie so nicht schreiben.
ich kann mir nicht vorstellen dass hier jemand aktiv an der erschwernis beteiligt war. eher im gegenteil, hartnäckig bleiben ist doch viel anstrengender als sich den ärzten zu ergeben.
Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.
Re: Lupusphsychatrie
von Leya am 04.12.2010 22:42Es führt wohl nichts an der Tatsache vorbei, dass es manchmal eine Zeit lang dauern kann, bis des Pudels Kern gefunden ist.
Denkste!
Quelle: http://www.derma.de/bochum/498.0.html
Also: Dem Patienten glauben und auch mal den Denkapparat einschalten!
Gruß
Leya
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Renate am 04.12.2010 22:26Ja Leya
Re: Lupusphsychatrie
von Leya am 04.12.2010 22:25@ Renate
Das ich kann ich sehr gut nachvollziehen. Es muss für Dich sehr schlimm sein.
Und jetzt auch noch zu lesen, die Patienten seien ja selbst schuld dran, setzt dem Ganzen wirklich die Krone auf.
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Renate am 04.12.2010 22:05Ich hatte lange Zeit schlimme Träume aus der Zeit, wo mir nicht geglaubt wurde und dann aus der Zeit in der Psychiatrie, wie sagt man Albträume..........
Und auch heute nach vielen Jahren noch ab und zu............
Und heute mit diesem Thread kommt alles wieder in Erinnerung, es kommt immer wieder hoch.
Ich habe zum Beispiel hier vor ein paar Tagen gelesen (in einem anderen Thread), dass jemand "die Befunde zu einem neuen Arzt mitnimmt, mit denen sie übereinstimmt" (nicht die, in denen "Schmarren" stehen).
Das klingt für mich ungefähr so, als wollte jemand ein bestimmtes Ergebnis herbeiführen.
Wenn ich dann so etwas hier lese, ist es wieder da, voll und ganz!
Re: Lupusphsychatrie
von Leya am 04.12.2010 21:45Jawohl.
Und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Menschen gestorben sind, weil man sie nur auf Waffelkrankheit behandelte und nichts anderes - auch nicht den Lupus- in Betracht zog.