Lupusphsychatrie

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coffeesickly

35, Weiblich

Beiträge: 495

Re: Lupusphsychatrie

von coffeesickly am 05.12.2010 13:12

Liebe Phöenix,

viele hier haben einen sehr langen Weg hinter sich, um letztlich an eine Diagnose zu kommen. Einige suchen auf diesem Pfad immer noch im dunkeln. In dieser Zeit haben viele sehr schlimme Dinge erlebt. Es ist unglaublich furchtbar das Gefühl zu haben, dass man nirgendwo Hilfe bekommt und letztlich Angst um sein Leben haben muss.
Es erfordert von uns die allergrößten Kraftreserven, um uns dennoch immer weiter zu tragen und nicht aufzugeben. Bei einigen sind dabei tiefe Traumata entstanden. Zum Glück gibt es dieses Forum hier, in dem wir uns gegenseitig unterstützen können, um nicht völlig die Hoffnung zu verlieren.

Ich war gerade 18 Jahre alt, da meinte die komplette ophtalmologische Klinik der "so hoch geschätzen" Charité, ich würde in den nächsten 2 Monaten erblinden, und haben mich letztlich nach hause geschickt, denn sie wussten ja nicht weiter. Soll ich Dir was sagen, ich sehe noch, aber nur weil ich verzweifelt weiter gesucht habe. Sie selbst waren zu blind, um mal um die Ecke zu sehen. Du kannst Dir nicht vorstellen, welche Löcher sich auftun, wenn man jeden Abend Angst vor dem nächsten Morgen hat, weil es dann vielleicht schon dunkel ist. Wenn man dann so einen Arztbericht aussortiert, auch wenn er von der Charité kommt, dann finde ich das nur gerechtfertigt.

LG

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Patina
Gelöschter Benutzer

Re: Lupusphsychatrie

von Patina am 04.12.2010 23:57

Leya:

Der deutsche Arzt macht einfach keine Fehler (meint er). Und deshalb denkt er bei Fehlern auch gar nicht an solche. Er kontrolliert seine Arbeit nicht auf Korrektheit. Nicht er hat einen Fehler begangen, sondern der Patient reagiert falsch, lügt und und und.

Das wird auch als "narzisstische Persönlichkeitsstörung" bezeichnet. Sofern es sich das Verhalten schädigend auf Mitmenschen auswirkt auch als maligner Narzissmus. Ein bisschen narzistisch müssen Leitende, wie auch Schauspieler, Entertainer, Musiker sein, sonst klappt das mit der Bühnenrolle nicht. Aber es darf sich eben nicht schädigend auf andere auswirken. - In Großunternehmen sind Vorgesetzte mit malignem Narzismus der Untergang der Firma, deshalb wird auch gleich dagegen vorgegangen. Die kriegen dan einen Abstell-Posten oder werden gefeuert, wenn man kann. - Im Gunde sind es ganz arme Teufel, die sich selber nichts zutraun und dann in ihrer eigene "Göttlichkeit" verrennen. Der Ehrenkodex der Ärzte, das gute Einkommen und beste Rechtsschutzversicherungen sind da nicht hilfreich, diesen Missstand aufzudecken.
Aber es gibt auch andere. Ich habe mal einen Internisten+Psychiater kennengelernt, der sehr viel Achtung vor seinen Patienten hatte. Er hat sich dnen einfach gegenübergestellt, gesagt, was er denkt. Andererseits hat er auch immer gefragt, wie das Stimmenhören für sie ist. Die Patienten haben dann frei erzählt, dass es vor der Krankenhausaufnahme schlimm war, sie Angst hatten, aber dann sind sie (mit Hilfe von Medikamenten) dazu gekommen, die Stimmen amüsant zu finden. Für den Arzt war das okay.
Es gibt auch schon lange den "trialogischen" Ansatz in der Psychiatrie. Da setzen sich Betroffene, Angehörige und Professionelle zusammen und jeder berichtet von seinem Standpunkt aus, ohne Wertung. Keiner ist besser, schlauer, bedeutungsvoller als der andere. Man kann eben auch sehr viel voneinander lernen. Vielleicht sollten das alle Arztgruppen übernehmen, offen für die Erfahrungen anderer sein und sie respektieren. - Mein Gott, wir bezahlen die doch!

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Lupusphsychatrie

von Renate am 04.12.2010 22:54

von: Patina am 04.12.2010 20:44:48
Mit so einer Einstellung kann man höchstens Currywurst verkaufen.- Im übrigen bin ich weder Gretchen noch Faust und des Pudels Kern, sprich Mephisto habe ich auch nicht in mir.


Ja Patina, das seh ich auch so !

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.12.2010 22:56.

wolfskind

35, Weiblich

Beiträge: 1577

Re: Lupusphsychatrie

von wolfskind am 04.12.2010 22:43

ich hab mich auch über den beitrag von phoenix gewundert. sie scheint bisher wirklich glück gehabt zu haben sonst würde sie so nicht schreiben.

ich kann mir nicht vorstellen dass hier jemand aktiv an der erschwernis beteiligt war. eher im gegenteil, hartnäckig bleiben ist doch viel anstrengender als sich den ärzten zu ergeben.

Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.

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Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4773

Re: Lupusphsychatrie

von Leya am 04.12.2010 22:42

Phoenix:
Es führt wohl nichts an der Tatsache vorbei, dass es manchmal eine Zeit lang dauern kann, bis des Pudels Kern gefunden ist.


Denkste!

Das äußerst variantenreiche klinische Spektrum dieser Erkrankung führt dazu, dass sie gerade bei diskretem Befund häufig verkannt wird. Mit modernen diagnostischen Methoden ist es heute jedoch möglich, die Erkrankung bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu diagnostizieren


Quelle: http://www.derma.de/bochum/498.0.html


Also: Dem Patienten glauben und auch mal den Denkapparat einschalten!


Gruß

Leya

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bienemaus

60, Weiblich

Beiträge: 20

Re: Lupusphsychatrie

von bienemaus am 04.12.2010 22:34

euch alle aml lieb drücken : s 16

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Lupusphsychatrie

von Renate am 04.12.2010 22:26

Und jetzt auch noch zu lesen, die Patienten seien ja selbst schuld dran, setzt dem Ganzen wirklich die Krone auf.

Ja Leya :-(

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.12.2010 22:29.

Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4773

Re: Lupusphsychatrie

von Leya am 04.12.2010 22:25

@ Renate

Das ich kann ich sehr gut nachvollziehen. Es muss für Dich sehr schlimm sein.

Und jetzt auch noch zu lesen, die Patienten seien ja selbst schuld dran, setzt dem Ganzen wirklich die Krone auf.

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Lupusphsychatrie

von Renate am 04.12.2010 22:05

Ich hatte lange Zeit schlimme Träume aus der Zeit, wo mir nicht geglaubt wurde und dann aus der Zeit in der Psychiatrie, wie sagt man Albträume..........
Und auch heute nach vielen Jahren noch ab und zu............

Und heute mit diesem Thread kommt alles wieder in Erinnerung, es kommt immer wieder hoch.

Es führt wohl nichts an der Tatsache vorbei, dass es manchmal eine Zeit lang dauern kann, bis des Pudels Kern gefunden ist. Und daran inkl. Erschwernis sind die Betroffenen manchmal durchaus aktiv beteiligt.

Ich habe zum Beispiel hier vor ein paar Tagen gelesen (in einem anderen Thread), dass jemand "die Befunde zu einem neuen Arzt mitnimmt, mit denen sie übereinstimmt" (nicht die, in denen "Schmarren" stehen).
Das klingt für mich ungefähr so, als wollte jemand ein bestimmtes Ergebnis herbeiführen.


Wenn ich dann so etwas hier lese, ist es wieder da, voll und ganz!

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Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4773

Re: Lupusphsychatrie

von Leya am 04.12.2010 21:45

wolfskind: ich möchte gar nicht wissen wie viele lupies in diesem augenblick an ihrem verstan zweifeln weil sich schon zum millionsten mal gehört haben sie hätten einen an der waffel.


Jawohl.

Und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Menschen gestorben sind, weil man sie nur auf Waffelkrankheit behandelte und nichts anderes - auch nicht den Lupus- in Betracht zog.

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