Nur noch Cortison?

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Micky

53, Weiblich

Beiträge: 2487

Nur noch Cortison?

von Micky am 07.07.2009 15:33

Hallo Leute,

in meinem MB-Treath habe ich ja schon geschrieben, dass meine Leukos so niedrig sind und ich ggf. das AZA absetzen muss.
Mein Rheumatologe würde mich (so habe ich das verstanden), dann wieder und ausschließlich auf Cortison setzen.

Nimmt jemand von euch auch nur Corti und kein Basismedikament? Ist das als Dauermedikation wirklich angebracht?

Gruß Micky

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sungmanitu-...

-, Weiblich

Beiträge: 773

Re: Nur noch Cortison?

von sungmanitu-wakan am 07.07.2009 15:53

Hallo Kristin,
ich kenne es so als Grundsatz in der Rheumatologie das ja eben um Kortison einzusparen ein Basismedikament eingesetzt wird. Kommt denn bei deinem Sharp nichts anders in Frage oder hast du schon einiges durch?
Wann hast du denn Termin beim Rheumatologen, kannst ihn dazu befragen?

Ich habe mal vier Wochen pausieren müssen mit dem Aza wegen einer sehr langwierigen Lungenentzündung. Zum Ende der vier Wochen habe ich trotz hoher Prednisolondosis (30 mg) gemerkt wie der Wolf wieder angekrochen kam und war dann froh als ich es wieder nehmen sollte. Ich habe allerdings nie irgendwelche relevanten Blutbildveränderungen gehabt
die auf das Aza zurückgeführt wurden, kann man also eher nicht vergleichen.
Außerdem kenne ich jemanden der nach einer Krebserkrankung kein Basismedi. mehr nimmt, nur noch Kortison, auch keinen Schub hatte seither. (1 1/2 Jahre). Aber auch das kann man eher nicht nicht deiner Situation vergleichen.

Ich glaube gerade ich bin dir auch keine große Hilfe mit meinem Geschreibsel. Am besten ist wohl du piesackst deinen Rheumatologen. Und an deiner Stelle würde ich schon fragen ob du nicht auf 50 mg reduzieren kannst, vielleicht würde das ja reichen.
Gruß Susanne

Erst habe ich gemerkt, daß es so ist -
und dann habe ich begriffen warum es nicht anders sein kann.
Und doch will ich das es anders wird!
Tucholsky

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Lilli24

48, Weiblich

Beiträge: 315

Re: Nur noch Cortison?

von Lilli24 am 07.07.2009 18:16

Hallo Kristin,

ich hab ja auch durch das Aza bedingt so schlechte Leukos.Jetzt hat mein Arzt vorgeschlagen,von Aza auf Cellcept umzustellen.Wenn die Genehmigung der Kasse da ist,werde ich das versuchen.

LG Nicole

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Micky

53, Weiblich

Beiträge: 2487

Re: Nur noch Cortison?

von Micky am 07.07.2009 18:33

Und an deiner Stelle würde ich schon fragen ob du nicht auf 50 mg reduzieren kannst, vielleicht würde das ja reichen.


Aber wird da nicht die Dosis von 1-3 mg pro kg Körpergewicht völlig unterschritten?

Ich warte jetzt mal die neuesten Blutwerte ab und dann werde ich fragen, wie er sich das denkt mit dem Cortison. Jetzt im Juni waren die Leukos ja wieder ein bisschen höher als im April. Vielleicht hab ich ja Glück und es regelt sich von selbst.

Gruß Micky

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tunixe
Gelöschter Benutzer

Re: Nur noch Cortison?

von tunixe am 07.07.2009 20:11

Hallo Kirstin,

ich habe meine Mischkollagenose jetzt 29 Jahre, seit ungef. 25 Jahren die Diagnose und Medikamente, davon 15 Jahre ohne Basismedikament.
1986 wurde bei mir Immurek das erste mal von Prof Hartl abgesetzt, das corti wurde schrittweise von 30mg auf 6mg reduziert. Als Basismedikament bekam ich Resochin. Der Nachfolger Prof Genth hat das Resochin nach etwa 2 Jahren ersatzlos gestrichen. Cortison in Erhaltungsdosis war damals für Kollagenosen neu.
1995 gab es in Wuppertal wieder eine Rheumatologie, bin hin und musste direkt staionär bleiben, ich sollte Endoxan oder zumindest Immurek und noch andere Medis nehmen, wegen fragwürdiger Herz- und Lungenbeteiligung. Hab mich auf das Immurek eingelassen und mich selbst entlassen (nach 4 Wochen). Bin dann sofort wieder ambulant nach Aachen, das Immurek wurde ersatzlos abgesetzt und das Corti auf 6mg dosiert. In Aachen hab ich ein paar mal versucht das Corti weiter zu reduzieren, von 6 mg Urbason auf 5 mg Decortin H und weiter in 1mg-Schritten runter, es hat leider niicht geklappt.
Vor etwa 7 Jahren konnte ich wegen der KK nicht mehr stationär in die Rheumaklinik Aachen (weil sie eine LFA-Klinik ist)
und bin zum niedergelassenen Rheumatologen in Wuppertal gewechselt. Zuerst mit 4-8mg Corti ohne Basismedikament.
Als es mir schlechter ging, habe ich die Uraltmedikation von Prof. Hartl vorgeschlagen und bekommen.
Seit 5 Jahren bin ich jetzt Patientin von Prof. Schneider in der Uni-Klinik Düsseldorf und nehme (bis auf wenige Ausnahmen) 6mg Urbason und 1 Quensyl 200. Vor einiger Zeit hatt ich gefragt, ob ich das Quensyl nicht absetzen könne, weil der Prof Genth es auch nicht gegeben hat. Ich soll eine Quensyl unabhängig vom Gewicht nehmen (schwankt enorm)
Kann sich nur um den Prof. Hartl - Effekt handeln :-) , er war eine Autorität und ich habe ihm viel zu verdanken.
Nun ja, das ist meine Basismedikationsgeschichte, anfangs auch mtx und metallcaptase für kurze Zeit.

LG Verena

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Micky

53, Weiblich

Beiträge: 2487

Re: Nur noch Cortison?

von Micky am 07.07.2009 20:46

Hallo Verena,
da hast du ja eine ganz schöne "Karriere" hinter dich gebracht. ;-)
Mein Rheumatologe ist ja auch schon im Rentenalter und ich hatte immer den Eindruck, dass er kein Freund von AZA (hatte ich im KH bekommen) und ähnlichen Medis ist. Vmtl. ist er dann auch ein Verfechter von "nur Corti". Vielleicht kann es also doch funktionieren.:-)

Gruß Micky

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Micky

53, Weiblich

Beiträge: 2487

Re: Nur noch Cortison?

von Micky am 07.07.2009 20:56

Hallo Nicole,

Jetzt hat mein Arzt vorgeschlagen,von Aza auf Cellcept umzustellen.

Hoffentlich genehmigt es deine KK. Berichte dann mal, wie es damit geht.

Gruß Micky

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Kruemelmonster
Gelöschter Benutzer

Re: Nur noch Cortison?

von Kruemelmonster am 07.07.2009 21:23

Vmtl. ist er dann auch ein Verfechter von "nur Corti". Vielleicht kann es also doch funktionieren.


Es wird zuverlässig funktionieren- Cortison ist der effektivste und schnellstwirksame Entzündungshemmer. Theoretisch könnte man quasi jede Erkrankung entzündlicher Genese (Kollagenosen, MS,...) ausschließlich damit therapieren- man tut es aus dem einfachen Grund nicht, dass Cortison einfach dauerhaft und langfristig zu viele unerwünschte Nebenwirkungen hat (Osteoporose, Muskelschwund, Wundheilungsstörungen, Diabetes, Hyperkaliämie und damit Gefahr von schwerwiegenden kardialen Komplikationen,...) All dies brachte die "Moderne Medizin" weg davon längerfristig höhere Cortisondosen einzusetzen- statt dessen entwickelte man eine Vielzahl anderer immunsupressiver Substanzen.
Deine aktuelle gesundheitliche Gesamtsituation können nur dein Doc und du beurteilen, ebenso weiß ich nicht, wie hoch dein Arzt das Cortison als "Azaersatz" dosieren will (je höher desto höher auch das Risiko oben genannter langfristiger Komplikationen)- da ist sicher wohl überlegtes Abwägen- von ärztlicher Seite, aber auch von der der Patienten erforderlich- nicht immer ist der vordergründig "bequemste" Weg auch der Richtige....


Mal wieder Selbstkorrektur (danke für den Hinweis Gabi): Hypokaliämie- nicht Hyper- für die Pumpe ist beides schlecht ;-)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.07.2009 21:39.

kerlchen
Gelöschter Benutzer

Re: Nur noch Cortison?

von kerlchen am 07.07.2009 21:45

Es wird zuverlässig funktionieren- Cortison ist der effektivste und schnellstwirksame Entzündungshemmer. Theoretisch könnte man quasi jede Erkrankung entzündlicher Genese (Kollagenosen, MS,...) ausschließlich damit therapieren- man tut es aus dem einfachen Grund nicht, dass Cortison einfach dauerhaft und langfristig zu viele unerwünschte Nebenwirkungen hat (Osteoporose, Muskelschwund, Wundheilungsstörungen, Diabetes, Hyperkaliämie und damit Gefahr von schwerwiegenden kardialen Komplikationen,...) All dies brachte die "Moderne Medizin" weg davon längerfristig höhere Cortisondosen einzusetzen- statt dessen entwickelte man eine Vielzahl anderer immunsupressiver Substanzen.


Hallo Simone
Irgendwie kann ich das jetzt nicht verstehen. Wieso hat sich dann meine Kollag. von Cortison absolut nicht beeindrucken lassen. Habe ich doch keine oder fällt meine jetzt unter "Ausnahmen bestätigen die Regel "?
Lg Harald

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Kruemelmonster
Gelöschter Benutzer

Re: Nur noch Cortison?

von Kruemelmonster am 07.07.2009 21:52

Kaffeesatzgelesen: Sklerodermie ist so ein "zweischneidiges Schwert" unter den Kollagenosen bzgl. Cortisonbehandlung- gegen die entzündlichen Prozesse hilft es, in die fibrosierenden greift es hingegen nicht ein (ist wg. der Ödeme da sogar mit einer gewissen Vorsicht zu genießen)- das nur so ohne genaue Kenntnis deiner diesbezüglichen Befunde.

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