Ist es nur eine Depression?

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Robin

39, Weiblich

Beiträge: 78

Re: Ist es nur eine Depression?

von Robin am 04.01.2012 15:44


@Renate: Es ist nur leider sehr schwierig einfach abzuwarten. :(

Viele Grüße

Robin

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Robin

39, Weiblich

Beiträge: 78

Re: Ist es nur eine Depression?

von Robin am 04.01.2012 15:42


Danke für die schnelle Antwort, Renate. :)

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Ist es nur eine Depression?

von Renate am 04.01.2012 15:39

Hallo Robin,

Ein Rheumatologe schaute sich diese Werte an und sagte, dass er für den Moment Entwarnung geben könnte, es aber sein könnte, dass eine entzündliche rheumatische Erkrankung noch im Kommen ist

Das könnte so sein und ich finde die Aussage von diesem Rheumatologen gut und meine, dass du mit ihm in Kontakt bleiben solltest. Es muss nicht Lupus sein, gibt auch noch andere ähnliche Kollagenosen , aber manchmal kristallisiert sich das erst nach Jahren raus. Ich habe den Eindruck, dieser Rheumatologe nimmt dich ernst.

LG Renate

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.01.2012 15:42.

Robin

39, Weiblich

Beiträge: 78

Ist es nur eine Depression?

von Robin am 04.01.2012 15:28


Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und möchte euch gerne meine Geschichte erzählen. Ich habe keine Diagnose und weiß auch nicht ob ich Lupus habe, aber irgendwas stimmt schon länger nicht mit mir.

Die ersten unklaren Beschwerden kamen als ich 19 war. Da war es nur ein Kribbeln in Händen und Füßen und ein paar Monate davor hatte ich bräunlich verfärbte Hautstellen am Oberkörper. Beides habe ich ausgesessen und es ging wieder weg. Das Kribbeln kam danach noch zweimal vor, wurde auf den Rücken geschoben und ging nach ein paar Monaten wieder weg.

Letztes Jahr fing dann ein richtiger Spuk bei mir an. Im Sommer haben die Gefühlsstörungen in Händen und Füßen wieder begonnen, dazu war mir schwindelig und ich hatte wieder extreme Verspannungen. An einem Wochenende im Oktober konnte ich plötzlich nicht mehr Gitarre spielen, weil meine Finger mir nicht mehr gehorchten. Dazu kam eine Sehstörung: Ich sah verschwommen, was danach von Zeit zu Zeit wieder (gepaart mit schmerzenden Augäpfeln) auftrat. Am Tag darauf saß ich 5 Stunden bei praller Herbstsonne im Auto. Dabei fühlte ich mich total schlapp und müde und habe mit Sonnenbrille und zugekniffenen Augen dagesessen. Ich weiß noch, dass ich mich zwei Tage davor erkältet hatte und dachte, dass es mich jetzt wohl vollständig umhaut (grippaler Infekt). Der Infekt blieb aber aus. Von diesem Tag an fühlte ich mich wochenlang als hätte ich eine schlimme Grippe: Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schwäche, Schwindel, Müdigkeit, lag wann immer ich konnte im Bett und fühlte mich nie erholt. Dazu kam eine Schwäche in den Muskeln, vor Allem in den Händen, sodass ich einfache Dinge nicht tun konnte (z.B. eine Saftpackung öffnen) und meine Finger schmerzten sogar beim Zähneputzen und Kartoffeln schälen. Ich hatte außerdem das Gefühl, völlig neben mir zu stehen, konnte mich nicht mehr konzentrieren und war emotional unberechenbar. Dazu kam, dass ich entweder fror (besonders an Händen und Füßen)oder Schweißausbrüche und Hitze hatte. Raus ging ich nur noch selten, wenn mit Sonnenbrille, weil das Licht meinen Augen weh tat.

Mein HA veranlasste, dass ich stationär auf die Neuro kam, Verdacht auf MS. Der Verdacht konnte zerschlagen werden. Neurologisch war ich völlig unauffällig. Mein Arzt ließ sämtliche Blutwerte bestimmen und schloss so Mangelerscheinungen, Schilddrüsenerkrankung und Borreliose aus. Auch die Rheumafaktoren wurden bestimmt. Die einzigen auffälligen Werte waren schwach positive ANA, ANA-Titer 1:800+ und HEP2 schwach positiv, außerdem etwas erhöhte Harnsäure und Leberwerte. Mir wurde sowohl im KKH als auch vom HA gesagt, das seien normale Werte. Ein Rheumatologe schaute sich diese Werte an und sagte, dass er für den Moment Entwarnung geben könnte, es aber sein könnte, dass eine entzündliche rheumatische Erkrankung noch im Kommen ist und in 3 Jahren nachweisbar ist. Er verschrieb mir Diclofenac und sagte, dass ich es bei Bedarf nehmen solle. Wenn es helfe, spreche das für eine rheumatische Erkrankung. Ich habe es bis jetzt nicht ausprobiert...

In der Zwischenzeit hatte mich mein HA davon überzeugt, zur Psychiaterin zu gehen, weil er glaubt, dass meine Beschwerden psychosomatisch seien. Er verschrieb mir auch ein niedrig dosiertes Antidepressivum, das oft in der Schmerztherapie verwendet wird. Ich war bereit, alles zu nehmen, wenn ich diese Dinge nur losbekäme. Weil ich meinen Haushalt und mein Kind nicht mehr schaffen konnte, fuhr ich dann zu meinen Eltern, die mich pflegten und mir halfen. Dort schlief ich extrem viel und lag oft auf der Couch. Nach 2 Wochen dort verschwanden meine Schmerzen. Wieder zu Hause wurde mir ein anderes Antidepressivum gegeben, weil Amitriptylin mich noch zusätzlich müde machte. Außerdem wurde bei mir eine versteckte Depression diagnostiziert, die für die Schmerzen, den Schwindel, etc verantwortlich sein soll. Ich war erleichtert: „Nur" eine Depression, damit konnte ich leben.

Vor ca. 3 Wochen kamen die altbekannten Schmerzen in den Gelenken und die Kopfschmerzen (Ibu etc. wirkungslos) aber wieder. Auch fühle ich mich wieder schlapp und schlafe sehr viel. Morgens quäle ich mich aus dem Bett und ab 20 Uhr bin ich furchtbar müde. Meine Finger fühlen sich steif an. Ich fühle mich bei kleinster körperlicher Anstrengung verausgabt, bekomme gleich Muskelkater. Außerdem habe ich seit Wochen öfter Übelkeit, Sodbrennen (auch bei leerem Magen) und es kommt teilweise Mageninhalt wieder hoch. Der Apotheker gab mir Maaloxan, das wirkt aber kaum. Ich habe außerdem extrem trockene Augen und Mund und Brennen beim Zähneputzen, weil die Schleimhaut dauernd verletzt ist. Die schuppigen bräunlichen Hautstellen am Oberkörper habe ich seit ein paar Monaten auch wieder. Meine Schwiegermutter sagte mir kürzlich, dass sie nicht glaubt, dass die Depression die Ursache ist. Die arbeitet im med. Bereich und kennt sich mit Schmerzen gut aus. Sie sagt ich soll mal zu einem guten Schmerztherapeuten gehen.

Mich beunruhigt das alles sehr und ich denke ständig darüber nach. Leider merke ich, dass mein Umfeld inzwischen eher genervt reagiert. Ich bin als psychisch krank abgestempelt. Habe auch schon den Satz gehört „Nimm deine Tablette, dann hast du keine Angst mehr". Könnt ihr was damit anfangen? Vertraue meinem Urteil zeitweise schon selber nicht mehr.

Danke fürs Lesen meines Romans. Bin gespannt auf Antworten.

Viele Grüße

Robin

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