Lupusphsychatrie
Erste Seite | « | 1 | 2 | 3 | 4 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Patina
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Patina am 04.12.2010 20:47Hallo Kathie bitte nur den Rechtschreibfehler löschen, nicht deinen ganzen lupuslive-Auftritt!
Re: Lupusphsychatrie
von Leya am 04.12.2010 21:32Ja, ich fänd es auch besser, es würden mehr gut ausgebildete Internisten in den psychiatrischen Kliniken geben, damit man sich nicht noch an Fehldiagnosen abarbeiten muss. Es ist eben auch eine Fehldiagnose, wenn man körperliche - durch die Kollagenose - bedingte psychische Krankheiten als nicht körperlich bedingt ansieht. Klar kann es helfen zu erfahren, wie man mit Depressionen usw. umgeht (Patientenschulung). Aber die Ursache muss auch richtig behandelt werden. Ansonsten wird man auch daran krank, dass einem die Schmerzen und die unendliche Müdigkeit nicht geglaubt wird und epileptische Anfälle, als Simulantentum gedeutet werden. Es ist doch viel sinnvoller, die Ärzte akzeptieren die Grunderkrankung mit ihrer Müdigkeit, den Schmerzen, den hormonellen Entgleisungen und dadurch ausgelösten psychischen Störungen, als ständig mit so versteckten Vorwürfen wegen Inaktivität und Widerstand und "wollen nicht an sich arbeiten" zu kommen. Hätt ich eine Beinamputation hinter mir, würde jeder meine Schwierigkeiten akzeptieren und mir keine Vorwürfe über Trauer, nicht weiter wissen und Schmerzen machen. Niemand würde die Beinamputation leugnen. Niemand würde verlangen, dass ich damit tanzen gehe. Für mich ist es ein Stück aus dem Tollhaus, wenn teuer bezahlte Ärzte ihre Patienten mit so rein oberfläch betrachteten Sprüchen abtun. Würden sie ein paar Minuten auf die Richtige Diagnose verwenden, könnte man damit viele unsinnige Maßnahmen sparen. - Ich hab auch Krebspatienten in Kliniken erlebt, deren Krebs etwas versteckt lag. Die wurden Jahre auf Depression behandelt, statt auf Krebs. Sowas darf es in unserem teuer bezahlten und weiterhin auch geföderten Gesundheitssystem nicht geben. Da sollte Herr Roesler sich mal fragen, woran das liegt. Das hat nicht nur mit überteuerten Medikamenten zu tun. Das ist eher eine Frage von Ausbildung und Grundeinstellung zu seinem Beruf.
Jawohl.
Was in Deutschland passiert, ist ein Skandal. Es schreit zum Himmel. Und wer es vorher noch nicht wusste, der weiß es spätestens dann, wenn er hier im Forum liest.
Übrigens, es ist bereits ein Versuch unternommen worden, die Frage nach der Ursache ärztlicher Fehler zu klären.
Ich fasse das Ergebnis in meinen Worten zusammen:
a.) Der Arzt ist immer noch der Gott in weiß. Und der Chefarzt ist der Obergott. Die undurchbrechbare Hierarchie lässt keinen Raum für Kritik und Lernen aus Kritik.
b.) Der deutsche Arzt macht einfach keine Fehler (meint er). Und deshalb denkt er bei Fehlern auch gar nicht an solche. Er kontrolliert seine Arbeit nicht auf Korrektheit. Nicht er hat einen Fehler begangen, sondern der Patient reagiert falsch, lügt und und und.
b.1.) Der Arzt verweigert das Ausfüllen von Sicherheitslisten (in OPs).
b2.) Krankenhäuser bieten keine Simulationskurse an (verglechbar einem Flugsimulator), obwohl ihr Nutzen bewiesen ist.
b3.) Fehler werden nicht eingestanden. Es ist daher weder für den Arzt, dem der Fehler unterlaufen ist, noch für andere Ärzte möglich, aus diesen Fehlern zu lernen und diese zu vermeiden.
Ihr finde diese Reportage (daraus stammen die genannten Beispiele) großartig:
Wenn Ärzte Fehler machen
Wer als Patient in ein Krankenhaus kommt, muss seinen Ärzten vertrauen. Doch in Deutschland gibt es gute Gründe, warum sich Patienten in Acht nehmen sollten. Denn während eines Klinikaufenthalts sterben jährlich bis zu 17.000 Menschen an vermeidbaren Behandlungsfehlern - so die Schätzung des „Aktionsbündnis Patientensicherheit". Dazu kommt die vielfache Anzahl an leichten und schweren Gesundheitsschäden. Bedrückende Zahlen, die die Skandale in jüngster Zeit in ein neues Licht rücken: Fehler in der Medizin sind keine Einzelfälle, sie gehören in Deutschland zu den zehn häufigsten Todesursachen.
Anders als viele annehmen, ist es nur in seltenen Fällen ein schlechter Arzt, der einen Patienten schädigt. Es sind vor allem die Arbeitsbedingungen in den Kliniken, die Leben und Gesundheit der Patienten gefährden. Trotzdem ist das Thema Patientensicherheit ein Tabu. Die Ärzte gelten vielfach noch immer als Halbgötter in Weiß, die keine Fehler machen. Deshalb wird darüber nicht gesprochen. Dabei warnen Experten: Nur wenn man über Fehler offen spricht und die Ursachen analysiert, kann man Fehler in Zukunft vermeiden. In deutschen Kliniken werden sie aber totgeschwiegen, aus Angst vor autoritären Vorgesetzten und aus Sorge um die eigene Karriere. Wenn möglich, werden Fehler vertuscht und geleugnet.
Filmautor Lars Westermann erklärt, warum Fehler zum Alltag in deutschen Krankenhäusern gehören und was dagegen unternommen werden kann. Durch regelmäßige Trainings an High-Tech-Puppen in speziellen Simulatoren, systematische Fehleranalysen und simple Checklisten könnten die Schäden an Patienten um bis zu 70 Prozent verringert werden. Dr. Marcus Rall, Experte für Patientensicherheit an der Uni-Klinik Tübingen bringt es auf den Punkt: „Es ist zum Verzweifeln! Man weiß, wie viele Patienten sterben, man weiß, was man dagegen tun könnte und trotzdem werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen. Dabei ist es höchste Zeit
Quelle und Link zum Video: http://programm.daserste.de/pages/programm/detailArch.aspx?id=1E9AC7A5919D3ACEDA1AD3238A708271
Beim Lupus und seinen Symptomen kommen sicherlich noch andere Ursachen für die vielen ärztlichen Fehldiagnosen hinzu.
Gruß
Leya
Re: Lupusphsychatrie
von wolfskind am 04.12.2010 21:43ich sehe das wie leya, habe die reportage auch gesehn, super! und leider leider so wahr! es ist wirklich unfassbar. ich hab es selbst erlebt und viele andere hier auch. das schlimme ist dass die ärzte mit dieser einstellung so viel kaputt machen.
ich möchte gar nicht wissen wie viele lupies in diesem augenblick an ihrem verstand zweifeln weil sie sich schon zum millionsten mal gehört haben sie hätten einen an der waffel.
Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.
Re: Lupusphsychatrie
von Leya am 04.12.2010 21:45Jawohl.
Und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Menschen gestorben sind, weil man sie nur auf Waffelkrankheit behandelte und nichts anderes - auch nicht den Lupus- in Betracht zog.
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Renate am 04.12.2010 22:05Ich hatte lange Zeit schlimme Träume aus der Zeit, wo mir nicht geglaubt wurde und dann aus der Zeit in der Psychiatrie, wie sagt man Albträume..........
Und auch heute nach vielen Jahren noch ab und zu............
Und heute mit diesem Thread kommt alles wieder in Erinnerung, es kommt immer wieder hoch.
Ich habe zum Beispiel hier vor ein paar Tagen gelesen (in einem anderen Thread), dass jemand "die Befunde zu einem neuen Arzt mitnimmt, mit denen sie übereinstimmt" (nicht die, in denen "Schmarren" stehen).
Das klingt für mich ungefähr so, als wollte jemand ein bestimmtes Ergebnis herbeiführen.
Wenn ich dann so etwas hier lese, ist es wieder da, voll und ganz!
Re: Lupusphsychatrie
von Leya am 04.12.2010 22:25@ Renate
Das ich kann ich sehr gut nachvollziehen. Es muss für Dich sehr schlimm sein.
Und jetzt auch noch zu lesen, die Patienten seien ja selbst schuld dran, setzt dem Ganzen wirklich die Krone auf.
Renate
Gelöschter Benutzer
Re: Lupusphsychatrie
von Renate am 04.12.2010 22:26Ja Leya
Re: Lupusphsychatrie
von Leya am 04.12.2010 22:42Es führt wohl nichts an der Tatsache vorbei, dass es manchmal eine Zeit lang dauern kann, bis des Pudels Kern gefunden ist.
Denkste!
Quelle: http://www.derma.de/bochum/498.0.html
Also: Dem Patienten glauben und auch mal den Denkapparat einschalten!
Gruß
Leya
Re: Lupusphsychatrie
von wolfskind am 04.12.2010 22:43ich hab mich auch über den beitrag von phoenix gewundert. sie scheint bisher wirklich glück gehabt zu haben sonst würde sie so nicht schreiben.
ich kann mir nicht vorstellen dass hier jemand aktiv an der erschwernis beteiligt war. eher im gegenteil, hartnäckig bleiben ist doch viel anstrengender als sich den ärzten zu ergeben.
Wovon das Herz voll ist, läuft der Mund über.