Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
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Re: Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
von Bea am 12.04.2013 14:09wahnsinn, was ich hier so lese,........es ging mir nämlich auch so, bevor lupus diagnostiziert wurde und ich mit der Basistherapie begann!!!
Ich musste auch nach Worten suchen, weil sie plötzlich wie weg waren, wie ausradiert aus dem Gehirn. Manchmal klang Deutsch für mich so fremd, als wäre es eine Fremdsprache für mich. Extreme Gedächtnislücken, aber so schlimm, dass gewisses total ausradiert ist/war. Sogar die Geburtstage meiner Kinder waren weg! Ich schrieb mir im Büro nur noch Zetterl! Teilweise las ich etwas, und verstand es einfach nicht. Die Wörter und Sätze ergaben keinen Sinn.
Ich wurde damals auch zum Kopf MRT geschickt und es wurde nichts gefunden.
Wie gesagt, nachdem ich mit Medikamenten eingestellt wurde, gings besser.
Manchmal erwischt es mich, aber nicht mehr in dem Ausmass.
Wusste nicht, dass es da einen englischen Ausdruck dafür gib und das ich nicht die Einzige bin.
Re: Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
von Stella2 am 12.04.2013 14:54Ich hatte gerade wegen diesem Brain Fog meinen Job an den Nagel gehängt. Früher hatte ich noch Schübe. Zwíschen den Schüben war alles gut, sobald ich wieder in einem war, waren die einfachsten Dinge plötzlich kaum mehr zu verstehen.
Inzwischen habe ich es dauerhaft chronisch. Aber ich habe es nicht ganz so schlimm wie früher. Dennoch passiert es mir immer wieder, dass ich auf einmal viel vergesse. Kaum richtig sprechen kann oder was ich letzte Woche bei H & M hatte null Orientierungssinn. Inzwischen kann ich damit ganz gut umgehen. Ich bin einfach weiter gelaufen in der Hoffnung wieder klar zu sehen. Ist dann auch passiert.
Dr. A.-Simab aus der Asklepiosklinik hat dazu gesagt (ich war dort auf einem Patientenseminar), dass das eines von ein paar typischen Zeichen eines Schubs ist. Also gerade das, was komischerweise viele Ärzte gar nicht verstehen (?) nicht ungewöhnlich und dazu gehörend. Deswegen werde ich erst richtig unruhig sobald diese Symptomatik verstärkt auftritt.
Als "normale" Müdigkeit sehe ich das absolut gar nicht an. Die Unterschiede sind so eingreifend, dass ich froh bin, wenn ich normal müde sein darf.
LG Stella2
In der Demokratie ist eine abweichende Meinung ein Akt des Vertrauens.
James William Fulbright
Re: Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
von Cathy_70 am 12.04.2013 15:15...wie mir das doch alles bekannt vor kommt....
Ich kann viele Parallelen ziehen.
Wie oft stehe ich da und will antworten und mir fehlen die Worte, weil sie mir einfach nicht einfallen. Dann herrscht Chaos im Kopf. "Umschreiben" saust mir durch den Kopf, doch dann auch viel mit ahm, öhm.........oje.
Es ist schlimm. Manchmal schwätze ich auch und sage zum Schluss des Satzes irgend ein anderes Wort, das überhaupt keinen Sinn ergibt. Das kann auch ganz schön peinlich werden.
Einmal war es gar so schlimm, dass ich Panik bekam, Heiß-/Kaltschauer mir den Rücken runterliefen und ich überhaupt nicht sprechen konnte. Das hielt so 5 Min an. Daraufhin musste ich ins Kopf MRT und dort sah man die vielen Läsionen und die Untersuchungen begannen neurologisch, aber alles leider unspezifisch.
Ich vergesse auch einiges, vor Monaten habe ich nicht mehr gewusst, wo ich mein Auto geparkt hatte. Na prima....., bin schier wahnsinnig geworden. Dann gehe ich in mir und der Tagesablauf beginnt runterzurattern, Konzentration pur....nach langem Überlegen fand ich mein Auto auch wieder.
@ Stella2
Ich denke auch, mit normaler Müdigkeit hat das nichts zu tun.
Es ist interessant, wie viele von uns mit Wortfindungsstörungen zu tun haben.
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Lucius Anneus Seneca)
Re: Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
von Katerlieschen am 12.04.2013 17:11Es ist wirklich erstaunlich wie vielen von uns es so geht.
Gut, das dieses Thematik mal angesprochen wurde und wir was in der Hand haben um es evtl.unseren Doc's vorzustellen.
Ich hab am Montag Termin und werd das mal zur Sprache bringen.
Diese Sprachdiskrepanzen beeinflussen mich sehr und verunsichern mich, was wie schon mal beschrieben wurde u.U. auch zu Angstattacken führen kann.
Au man.. wirklich gut zu wissen, das man nicht alleine da steht. Ich dachte schon mein Gehirn löst sich langsam auf.
Katerlieschen
daisydoo
Gelöschter Benutzer
Re: Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
von daisydoo am 12.04.2013 17:12Bei mir ist wieder sehr viel Fog im Hirn unterwegs.... Hab heute meine Tochter zu spät von der Schule abgeholt, und das wo mich eine Mutter gebeten hatte ihre Kinder mit nachhause zu nehmen.... das ist mir auch nur wieder eingefallen, weil sie alle drei auf mich zuliefen, als ich endlich kam.... Sowas von peinlich.....
Dann hat meine Tochter mir vorhin Blümchen gepflückt, meine Lieblingsblumen...der Name ist schon wieder weg, genau wie vorhin.....Buschwindröschen! Die Blumen meiner Kindheit... ich kann dann einfach nicht auf den Namen zugreifen, als wäre da eine Tür vor.... und dann geht es irgendwann wieder... schrecklich.
Ein Zeichen für einen Schub? Hm... Nimmt aber von den Ärzten keiner ernst.....
Liebe Grüße,
Daisydoo
Re: Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
von Katerlieschen am 12.04.2013 17:16Nebel des Grauens..brrr
Re: Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
von Stella2 am 12.04.2013 20:47Daisydoo, ich nehme mal an, dass die Ärzte das schon wahr nehmen. Aber viele von denen wissen scheinbar nicht dass es sich dann um einen Schub handeln könnte. Man muss es auch ansprechen und genau wie wir es hier machen erklären. Ich habe das z.B nie so erzählt. Sondern immer nur gesagt, ich kann so nicht arbeiten. Irgendwie fehlten mir immer die Worte.
Und wenn man es erzählt, erzählt man es ja in der Regel als erste den HA. Und der hat da mit der Zuordnung manchmal so seine Probleme. Eben weil man ja oft nicht weiß worum es sich handelt. Da kommt man solange die Schilddrüse es nicht ist, schon auf andere Dinge. Wie z.B Depression oder dergleichen.
LG Stella2
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James William Fulbright
Re: Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
von Bea am 12.04.2013 21:35oder Stress - ist so eine typische Antwort von Ärzten und vom Umfeld.
Ich musste im Zuge der Diagnosesuche zu einem Psychiater, dem ich all das hier beschriebene aufzählte und dazu meine furchtbaren Schmerzen. Er "diagnostizierte" eine kognitive Störung und mit einer Psychotherapie könne er das alles "beheben"!!!!!
Re: Wortfindungsstörungen - Symptom für "Brain Fog" ?
von Stella2 am 13.04.2013 09:08Solange man ohne Diagnose ist, ist es extrem schwierig verstanden zu werden. Denn diese Symptome können ja in so unendlich viele Richtungen passen.
Allerdings ist es auch nach der Diagnose immer noch ein Problem. Das kann sich keiner vorstellen, dass es sowas gibt solange man es nicht selbst erlebt. Ist ja auch schwer. Denn es ist ja nichts offensichtliches.
Inzwischen weiß ich aber, wo ich mir Hilfe holen würde, sollte gerade das ein Problem für andere Ärzte sein. Und das ist Dr.A-Simab. Als er das nämlich erwähnte, hätte ich ihn echt umarmen können. Ich hoffe das gerade das auch mal mehr zu Diskussionen führt unter den Ärzten. BurnOut und dergleichen würde ich fast ähnlich sehen in seiner Problematik. Das ist anerkannt. Das Fatique bei bestimmten Systemerkrankungen, wie den Kollagenosen offenbar nicht.
Ist schon irgendwie dramatisch. Denn gerade das führt ja auch zu Berufsunfähigkeit, oder man kann seinen eigentlichen Beruf nicht mehr ausführen und schlägt sich mit Hilfsarbeiten rum. Aber kann auch peinlich werden, wenn man nicht mal mehr weiß, wo der Lappen zum putzen liegt...
LG Stella2
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