Gedichte

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Kristina

-, Weiblich

Beiträge: 218

Re: Gedichte

von Kristina am 13.08.2009 12:32

Handinneres

Inneres der Hand. Sohle, die nicht mehr geht
als auf Gefuehl. Die sich nach oben haelt
und im Spiegel
himmlische Strassen empfaengt, die selber
Wandelnden.
Die gelernt hat, auf Wasser zu gehn,
wenn sie schoepft,
die auf den Brunnen geht,
aller Wege Verwandlerin.
Die auftritt in anderen Haenden,
die ihresgleichen
zur Landschaft macht:
wandert und ankommt in ihnen,
sie anfuellt mit Ankunft.

Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)

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woelfin

61, Weiblich

Beiträge: 783

Re: Gedichte

von woelfin am 13.08.2009 18:33

Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben,
bewahret sie!
Sie sinkt mit euch!
Mit euch wird sie sich heben!


Friedrich von Schiller

Bleib ruhig: In hundert Jahren ist alles vorbei.
Ralph Waldo Emerson

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Doris
Gelöschter Benutzer

Re: Gedichte

von Doris am 13.08.2009 21:17

Vereinsamt

Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein -
Wohl dem, der jetzt noch Heimat hat.

Nun stehst du starr,
schaust rückwärts, ach, wie lange schon,
was bist du Narr
vor Winters in die Welt entflohn?

Die Welt - ein Tor
zu tausend Wüsten stumm und kalt;
wer das verlor,
was du verlorst, macht nirgends halt.

Nun stehst du bleich,
zur Winter-Wanderschaft verflucht,
dem Rauche gleich,
der stets nach kältern Himmeln sucht.

Flieg, Vogel, schnarr
dein Lied im Wüstenvogel-Ton.
Versteck, du Narr,
dein blutend Herz in Eis und Hohn.

Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein -
Weh dem, der keine Heimat hat.

-Friedrich Nietzsche -

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Doris
Gelöschter Benutzer

Re: Gedichte

von Doris am 13.08.2009 21:42

Why Did I Laugh Tonight?

Why did I laugh tonight? No voice will tell:
No God, no Demon of severe response,
Deigns to reply from Heaven or from Hell.
Then to my human heart I turn at once.
Heart! Thou and I are here, sad and alone;
I say, why did I laugh? O mortal pain!
O Darkness! Darkness! ever must I moan,
To question Heaven and Hell and Heart in vain.
Why did I laugh? I know this Being's lease,
My fancy to its utmost blisses spreads;
Yet would I on this very midnight cease,
And the world's gaudy ensigns see in shreds;
Verse, Fame, and Beauty are intense indeed,
But Death intenser -Death is Life's high meed.

- John Keats -

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woelfin

61, Weiblich

Beiträge: 783

Re: Gedichte

von woelfin am 14.08.2009 08:42

Wo denkt ihr hin,die ihr all euren Fleiß
auf die Erwerbung von Reichtum verwendet,
um eure Kinder euch aber nicht bekümmert?

Sokrates

Bleib ruhig: In hundert Jahren ist alles vorbei.
Ralph Waldo Emerson

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sauselinchen

57, Weiblich

Beiträge: 898

Re: Gedichte

von sauselinchen am 14.08.2009 10:21

Die Regenbogenbrücke

Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde.
Wegen der vielen Farben nennt man sie die Brücke des Regenbogens.
Auf dieser Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen, Hügeln und saftigem grünen Gras.

Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer eingeschlafen ist,
geht es zu diesem wunderschönen Ort.
Dort gibt es immer zu fressen und zu trinken,
und es ist warmes schönes Frühlingswetter.

Die alten und kranken Tiere sind wieder jung und gesund.
Sie spielen den ganzen Tag zusammen.

Es gibt nur eine Sache, die sie vermissen.
Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen, die sie auf der Erde so geliebt haben.

So rennen und spielen sie jeden Tag zusammen,
bis eines Tages plötzlich eines von ihnen innehält und aufsieht.
Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf, und die Augen werden ganz groß!
Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus und fliegt über das grüne Gras.
Die Füße tragen es schneller und schneller.

Es hat Dich gesehen.
Und wenn Du und Dein spezieller Freund sich treffen,
nimmst Du ihn in Deine Arme und hältst ihn fest.

Dein Gesicht wird geküßt, wieder und wieder,
und Du schaust endlich wieder in die Augen Deines geliebten Tieres,
das so lange aus Deinem Leben verschwunden war, aber nie aus Deinem Herzen.

Dann überschreitet Ihr gemeinsam die Brücke des Regenbogens, und Ihr werdet nie wieder getrennt sein...


(Der Autor dieses Gedichtes ist unbekannt.)

"" Herr , gib mir die Gelassenheit Dinge anzunehemn ,die man nicht ändern kann. "



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Kristina

-, Weiblich

Beiträge: 218

Re: Gedichte

von Kristina am 15.08.2009 13:40

Hallo Doris, vielen Dank fuer die Gedichte von Nietzsche und Keats.
Ueber den Nietzsche: ich erinnere mich noch, dass vor Jahren das (nach dem Krieg verschlossene?) Nietzsche-Archiv
geoeffnet wurde und alle seine Originalschriften zur Entzifferung an Experten gegeben wurden,
um die veraenderten/schizophrenen-klingenden Kommentare seiner Schwester und ihres Mannes aus Nietzsches Schriften zu entfernen, um so eine Chance zu kreieren, den wirklichen Inhalt seines Denkens studieren zu koennen.
Wurden die echten "gereinigten" Schriften von Nietzsche inzwischen veroeffentlicht? Ich weiss es nicht.
Ich fand sein denkerisches Analysieren sehr faszinierend, aber mir fiel immer auf, dass da etwas nicht richtig war, und schiziphren wirkte und ich konnte mir nie vorstellen, was es eigentlich war, ich fragte bei vielen Professoren nach, ohne eine Antwort zu erhalten und dann wurde veroeffentlicht, dass seine Schwester mit ihrem Mann durch alle seine Originalmanuskripte kaemmte und vieles veraenderte, so dass es spaeter so schrecklich missbraucht werden konnte.
Als Philosph war er (zusammen mit Schopenhauer) eigentlich der "Vater" der Soziologie, Psychologie, Verhaltensanalyse, Psychoanalyse etc., seiner Zeit weit vorraus und, wie das Gedicht zutreffend beschreibt, konnte sich leider kaum jemals mit Menschen austauschen und hatte keine Heimat.

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Gedichte

von Renate am 25.10.2009 09:31

Landschaft

Dass alles sieht so lustig aus,
So wohl gewaschen das Bauerhaus,
So morgentaulich Gras und Baum,
So herrlich Blau der Berge Saum!
Seht nur das Wölfchen, wie es spielt
Und sich im reinen Äther fühlt!
Fände ich ein Niederländer hier,
Er nähme wahrlich gleich Quartier,
Und was er sieht, und was er malt,
Wird hundert Jahre nachgezahlt.

Wie kommt dir denn das alles vor?
Es glänzt, als wie durch Silberflor;
Durchscheinend ist's, es steht ein Licht
Dahinter, lieblichstes Gesicht.
Durch solcher holden Lampe Schein
Wird alles klar und überrein,
Was sonst ein garstig Ungefähr,
Tagtäglich, ein Gemeines war'. -
Fehlt's dir an Geist und Kunstgebühr,
Die Liebe weiß schon Rat dafür.

von Johann Wolfgang von Goethe

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Gedichte

von Renate am 29.10.2009 10:35

Einschränkung

Ich weiß nicht, was mir hier gefällt?
In dieser engen, kleinen Welt
Mit holdem Zauberband mich hält?
Vergess' ich doch, vergess' ich gern,
Wie seltsam mich das Schicksal leitet;
Und ach, ich fühle, nah und fern
Ist mir noch manches zubereitet.
O, wäre doch das rechte Maß getroffen!
Was bleibt mir nun, als eingehüllt,
Von holder Lebenskraft erfüllt,
In stiller Gegenwart die Zukunft zu erhoffen.

von Johann Wolfgang von Goethe

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Micky

54, Weiblich

Beiträge: 2487

Re: Gedichte

von Micky am 29.10.2009 12:04

Nachtkatze

ich höre dich nicht
doch
ich sehe
deine Augen
kleine Lichter
im Dunkelgrau
du gehst vorbei
stolz
und zerbrechlich
in die Nacht
denn die Nacht
ist dein Freund


(aus: Seelenfarben.de)

Gruß Micky

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