Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
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Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von RedCow am 02.06.2010 02:23Hallo!
Ich hab erst seit kurzem von der Neurologie einen Anfallskalender bekommen, dort hab ich dann hinten eine Art 'Merkblatt' für Ersthelfer/Passanten, die einem Epileptiker finden gelesen (bisschen umformuliert).
Ist wohl nicht nur für selbsbetroffene ineteressant, wer will: ich hab das ganze auch noch in Word zu einem kleinen Ausweis gebastelt, einfach PN schreiben -schicke es euch gern.
Ich leide an einem Anfallsleiden (Epilepsie).
Deswegen kann ich plötzlich das Bewusstsein verlieren, stürzen oder krampfbedingte Zuckungen vollführen.
So helfen Sie mir:
[*] Beobachten Sie den Anfall so genau wie möglich und bleiben Sie bei mir, bis ich wieder ansprechbar bin und auf Sie reagiere.
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Re: Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von Leya am 02.06.2010 04:12Hallo RedCow,
vielen Dank für dieses Posting. Jetzt weiß ich, wie ich reagieren muss, wenn jemand einen epileptischen Anfall bekommt.
Ich frage mich, wie ein Betroffener sicherstellen könnte, dass ihm Passanten dementsprechend helfen. Der Betroffene kann sich ja kaum Anweisungen auf sein Shirt oder seine Jacke schreiben. Wäre denn der von Dir geschaffene Ausweis (gute Idee!) zum Umhängen?
Gruß
Leya
Re: Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von cocomilka am 02.06.2010 08:37Ich habe auch immer einen Ausweis im Geldbeutel (daß ich Epilepsie habe-mit Daten von meinem Mann) aber ich denke nicht, daß ein Passant bei einem Anfall erst mal im Geldbeutel oder so nachschaut.
Auf so eine Idee würde (glaube ich) keiner kommen. Ausserdem nehme ich auch nicht immer einen Geldbeutel mit, z.B. wenn ich kurz mit dem Hund raus gehe.
Ich habe auch immer eine Liste mit Medis die ich einnehme dabei, aber auch da wird wohl kaum einer nachschauen.
Auch in einem Krankenhaus hicht. (Kann ich mir zumindest nicht vorstellen).
Dann ist die Frage, wohin mit dem Ausweis??
Um den Hals hängen? Habe ich eigentlich keine Lust dazu, denn eigentlich bin ich anfallsfrei...aber man weiß ja nie...aber auf der anderen Seite will ich auch nicht, daß jeder (wenn kein Notfall vorliegt) auf den ersten Blick sehen kann, was mit mir los ist.
LG von Daniela
Re: Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von RedCow am 02.06.2010 11:15Hallo!
Wäre denn der von Dir geschaffene Ausweis (gute Idee!) zum Umhängen?
Rein theoretisch könnte man natürlich den Ausweis einfach lochen und umhängen, nur wie cocomilka sagt:
Um den Hals hängen ist als Betroffener nicht so ideal, leider ist auch diese Krankheit sehr stigmatisiert und wird von vielen sogar mit Symptomen eines Drogenmissbrauchs in Verbindung gebracht
Ich denk, das ist wie mit einem Lupus-Ausweis o.ä.:
Es kann auf alle Fälle nicht schaden, ihn bei sich zu tragen; jeder Mensch reagiert in so einer Situation anders.
Meine Schwester und ich haben nächtens mal eine Frau am Straßenrand liegend gesehen, anfangs war sie kaum ansprechbar, also durchsuchten wir ihre Taschen. Da wird jedoch nichts zu finden! Als sie kurze Zeit darauf ansprechbar war, stellte sich raus, dass sie Diabetikerin ist, kein Insulin mit sich hatte und beim Fortgehen aber was getrunken hatte.
Mehr als zur 50m-entfernten Haustür (raufbegleiten lassen wollte sie sich nicht) konnten wir in diesem Fall nicht machen.
Ich folier meine Ausweise (einer für die momentane Medikation, einer mit den persönl. Daten, Diagnosen, im Notfall zu verständigenden Personen und Allergien) immer (Gerät gibts um ca. €20,- immer wieder bei Lidl, Hofer bzw Aldi), so kann ich Sie in der Geldbörse, Hosentasche oder sonst wo mitnehmen -ohne dass die Schrift verläuft.
Der Ausweis ist übrigens ca. 1/4 DIN A4-Seite groß, so kann man zB die Rückseite auch noch beschriften und es lässt sich leicht an die üblichen Ausweise (Behindertenpass etc.) anpassen. Ich hab seit meiner Erkrankung eine große Geldbörse, ist als Rheumatiker sowieso praktischer und ich hab Platz für die ganzen Sachen.
Hier ein Bild:
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Re: Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von Dani am 02.06.2010 11:37Danke, Sarah, finde ich sehr hilfreich.
Ich persönlich hätte zu viel Schiss 3 Minuten zu warten und wurde gleich den Notarzt rufen. Aber das kann ja nicht falsch sein
Liebe Grüße
Dani
Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale!
Re: Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von RedCow am 02.06.2010 12:42Danke, Sarah, finde ich sehr hilfreich.
Nichts zu danken
Ich hab den Mist selber, aber würd auch gleich wen rufen..lieber übervorsichtig als sich nachher den Kopf über irgendwas zu zerbrechen.
P.S.:
Auf Grund ein paar E-Mails stell ich jetzt in einen neuen Thread meine 'Ausweise', hab sie so als Word-Datei abgespeichert, so dass man nur das Blatt Papier umdrehen und in den Papiereinzug legen muss, um ihn doppelseitig zu haben, als wer will: einfach melden
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Re: Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von SabineS am 02.06.2010 22:03Hallo Dani,
ich weiß, dass Du es gut meinst. Leider kann es aber doch falsch sein, gleich den Notarzt zu rufen Bei bekanntem Anfallsleiden kann es möglich sein, dass der Einsatz in Rechnung gestellt wird, da ein "normaler" Anfall offiziell möglicherweise gar nicht als "Notfall" zählt, zumindest dann nicht, wenn der RD "leer" zurückfahren muss, da sich der Betroffene weigert, sich mitnehmen zu lassen. Ich kann das auch gut verstehen - meine Freundin hat Lupus mit ZNS-Beteiligung und daher Epilepsie - , viele Epileptiker wollen nicht bei jedem Anfall ins Krankenhaus. Dann gibts nämlich wirklich Schwierigkeiten - und so ein Einsatz ist sehr teuer!
Wenn Du so einen Hinweiszeittel findest bei einer Person mit epileptischem Anfall, richte Dich am besten ganz genau nach dem, was da steht! So kannst Du wirklich nichts falsch machen. Findest Du gar nichts, dann würde ich natürlich auch gleich den Notarzt rufen!
LG, Sabine S
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Re: Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von Dani am 02.06.2010 22:08Sabine, ich als Laie nehme mir aber nicht heraus zu entscheiden, ob es ein "normaler" Anfall ist oder was anderes. Darum werde ich in so einem Fall sicherlich den Notarzt rufen! Ich bezweifle, dass einem das dann in Rechnung gestellt wird. Wenn jemand einen Notarzt ruft, weil er z.b. befürchtet, er hat einen Herzinfarkt und der Notarzt sagt, er hätte nur einen Panikanfall und nimmt den Patienten nicht mit, dann wird das ja auch nicht in Rechnung gestellt.
Lieber einmal zuviel den Notarzt gerufen als einmal zu wenig..
Liebe Grüße
Dani
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Re: Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von SabineS am 02.06.2010 22:13Hallo Dani,
das meine ich ja auch nicht, dass man als Laie so was erkennen muss. Deswegen trägt ja der Epileptiker auch solch einen Zettel bei sich, da ja viele Laien unterwegs sind - auch ich - und entsprechend viel falsch machen können. Aber wenn so ein Zettel oder Ausweis vorhanden ist, dann würde ich mich in erster Linie nach dem Ausweis richten und von einem Anfall ausgehen. Der Ausweis ist ja extra für Laien geschrieben.
LG, Sabine S
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Re: Epilepsie: Merkblatt zur Hilfeleistung
von Dani am 02.06.2010 22:18Sabine, auch wenn diese Person Epileptiker ist.. Woher soll ich wissen, dass es ein Anfall ist oder was ganz anderes..?!
Kann ja was anderes sein und derjenige ist zufällig Epileptiker mit diesem Dokument.
Sorry, aber ich lasse mir von einem Stück Papier, dass einem gehört, der gerade nicht ansprechbar ist, nicht vorschreiben, ob ich nach meinem Empfinden den Notarzt rufe oder nicht.
Im schlimmsten Fall wird mir sonst unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen, wenn derjenige stirbt.
Die Verhaltensregeln (Kleidungsstücke lockern etc..) würde ich aber auf jeden Fall befolgen.
Liebe Grüße
Dani
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