Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

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Kokosfloeck...

43, Weiblich

Beiträge: 6

Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von Kokosfloeckchen am 10.04.2012 15:42

Hallo ihr Lieben!

Ich bin ja noch recht neu hier im Forum - und suche Hilfe.

Mein Mann hat im Februar die Diagnose SLE bekommen - er ist seit Anfang November AU und muss nun nächste Woche zum Sozialmedizinischen Dienst. Die Krankenkasse möchte wohl prüfen, ob er denn wirklich so krank ist, wie der Arzt schreibt. :(

Ich habe hier schon viel darüber gelesen - aber dennoch möchte ich fragen: Was können wir tun? Ich lese immer wieder, dass viele Betroffene echte Probleme haben, bei solchen Ärzten ernst genommen zu werden, das ist ja erschreckend! Ich habe nun schon ganz viel Infomaterial über SLE ausgedruckt, wir haben alle Befunde gesammelt, die wir in die Finger bekommen haben, damit mein Schatz sie am Montag mitnehmen kann. Die Unwissenheit vieler Mediziner ist wirklich katastrophal und das macht uns etwas Angst. Können wir meinen Gatten noch besser auf den Termin vorbereiten?

Fakt ist, dass er momentan wirklich nicht arbeitsfähig ist, er steckt mitten in einer Cortisontherapie und sein Befinden schwankt täglich. Ich finde es immer wieder furchtbar, wie schnell man doch als Hypochonder abgestempelt wird, weil man SLE nicht sehen kann. :( Ich möchte ihm so gern helfen, den Termin so gut es geht hinter sich zu bringen. Was kann ich tun?

Ich bin über jeden Tipp und jede Hilfestellung wirklich dankbar!

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desiderata
Gelöschter Benutzer

Re: Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von desiderata am 10.04.2012 18:45

@Kokosfloeckchen


Die Unwissenheit vieler Mediziner ist wirklich katastrophal und das macht uns etwas Angst. Können wir meinen Gatten noch besser auf den Termin vorbereiten? Fakt ist, dass er momentan wirklich nicht arbeitsfähig ist, er steckt mitten in einer Cortisontherapie und sein Befinden schwankt täglich. Ich finde es immer wieder furchtbar, wie schnell man doch als Hypochonder abgestempelt wird, weil man SLE nicht sehen kann. :(

Hast du denn nachgefragt, WARUM er dort hin soll?

Eine sozialmedizinische Begutachtung könnte ja auch dazu dienen, IHM Hilfestellungen zu geben....
Besonders schade finde ich, dass schon vor dem Termin und ohne jegliche Kenntnis des Zweckes vorweggenommen wird, dass jemand als "Hypochonder" abgestempelt werden könnte.
Aktuell ist noch gar nichts gestempelt, wenn ich das nicht ganz falsch sehe.

Eine Bekannte von mir wurde (sie ist seit einem Jahr arbeitslos, de facto arm und in großen seelischen und körperlichen Nöten, weil das Arbeitsamt sie unbedingt vermitteln wollte, was definitiv krankheitsbedingt nicht geht!) derartig begutachtet; danach war sie sehr erleichtert, weil der Arzt ihr zugehört hatte, verstand und ihr ohne große "Hindernisse" bescheinigt hat, dass sie zum Arbeiten auf absehbare Zeit zu krank ist.

Ich wünsche dir und vor Allem deinem Mann wirklich alles Gute - aber lasst es doch erst einmal auf euch zukommen und urteilt DANN

Gruß, desiderata

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Lockenfee

57, Weiblich

Beiträge: 59

Re: Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von Lockenfee am 10.04.2012 20:26

Hallo Kokosfloeckchen,

 

Fakt ist, dass er momentan wirklich nicht arbeitsfähig ist, er steckt mitten in einer Cortisontherapie und sein Befinden schwankt täglich.

Er kann das nur immer wieder dort betonen und schildern, wie es ihm geht. 

Leider gibt es sehr viele Ärzte, die unsere Krankheit weder kennen noch ernst nehmen.

Nur nicht verzagen. Wird schon alles gut. Vielleicht wollen Sie ihm ja wirklich nur helfen. Ich drücke Euch ganz sehr die Daumen.

 

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Kokosfloeck...

43, Weiblich

Beiträge: 6

Re: Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von Kokosfloeckchen am 10.04.2012 21:32

Hallo desiderata,

erst einmal vielen Dank für deine Antwort.

Die Frage, warum er dorthin soll, wurde schon in dem Schreiben der KK beantwortet: Um zu prüfen, ob er wirklich arbeitsunfähig ist. Deshalb auch meine Bedenken. Es liegt weder in meiner Art noch in meinem Bestreben, einfach etwas zu unterstellen. ;)

Es ist momentan alles etwas schwer für uns, da die Situation völlig neu ist und wir noch nicht wirklich wissen, wie es jetzt weiter gehen soll. Einem 30jährigen Mann, der für sein Leben gern gearbeitet hat, beibringen zu müssen, dass er das jetzt erst einmal nicht mehr kann, ist nicht leicht. Er würde lieber heute als morgen wieder zu seinem Job zurückkehren, aber sein behandelnder Prof hat uns schon gesagt, dass das vorerst nichts wird. Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass mein Gatte Kraftfahrer in einem Chemiewerk ist (oder war - er hat vergangenen Monat die Kündigung bekommen), und die Fahrerei ist erst einmal gestrichen. Er darf momentan, wenn überhaupt, nur Kurzstrecken mit dem PKW fahren. Das hilft da natürlich überhaupt nicht.

Jedenfalls haben wir alles an Berichten und Ergebnissen und Informationen zusammengetragen, und wir hoffen, dass der zuständige Arzt bei dieser Untersuchung am Montag das versteht, was los ist.

Es ist natürlich schön, dass deiner Freundin geholfen wurde! Bisher gibt es ja von diesen Begutachtungen nicht so viele positive Berichte, daher ist es natürlich auch schön zu lesen, dass es nicht immer so läuft. ;)

Also hoffen wir einfach, dass alles gut wird. Wenn man das denn so nennen kann.

Habt dennoch erst einmal vielen Dank für eure Antworten - wir werden sehen. :)

Einen schönen Abend!

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sara

44, Weiblich

Beiträge: 142

Re: Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von sara am 11.04.2012 12:13

hallo. also ich wollte auch kurz ein bißchen mut machen. ich bin seit 9 monaten krankgeschrieben und der mdk hat bei mir ein begutachtung per aktenlage gemacht. am ende durfte ich weiter zu hause bleiben und sie haben eine reha vorgeschlagen. wenn du alle unterlagen hast ist das schon die halbe miete. hoffe für euch auf einen gescheiten arzt. liebe grüße sara

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von Renate am 11.04.2012 16:13

Was kann ich tun?

Hallo Kokosflöckchen,

ich kann euch gut verstehen, wie ihr euch gerade in der Situation und dem bevorstehenden Termin fühlt. Kenne das Gefühl sehr gut von mir selber.

Aber, ich denke ihr habt gut vorgesorgt, dein Mann bringt Unterlagen mit und ich denke einiges wird dem Arzt dort auch schon vorliegen. Ich finde, er soll sich dort so geben, wie er sich gerade fühlt, nicht verstellen oder ähnliches. Du hilfst deinem Mann, in dem du für ihn da bist, wenn er sich aussprechen möchte, in dem du ihm zum Termin begleitest. Auch wenn du eventuell vor der Türe wartest, es wird ihn beruhigen, zu wissen, da ist jemand der auf ihn wartet, falls es nicht gut läuft oder er es seelisch gerade nicht so verkraftet. Mir hilft es schon, wenn dann jemand da ist, der mich auffängt, in den Arm nimmt und dem ich alles erzählen kann.

Der Termin muss nicht negativ verlaufen, versucht doch dem Termin trotz allem so gelassen wie möglich entgegen zu blicken und lenkt euch einstweilen mit Dingen ab, die euch Freude bereiten. Den Termin selbst könnte man mit was Schönem verbinden, was man im Anschluss an den Termin macht, so mache ich das bei unangenehmen Sachen häufig, dann freue ich mich nämlich trotzdem auf den Tag, weil nach dem Termin etwas schönes folgt, auf das ich mich freuen kann.

LG Renate

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.04.2012 16:14.

Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von Renate am 11.04.2012 17:38

Es liegt weder in meiner Art noch in meinem Bestreben, einfach etwas zu unterstellen.

Und Kokosflökchen, nein das tust du meines Erachtens nach nicht und das Forum ist doch auch dazu da, sich mit anderen zu besprechen (schriftlich), die ähnliches erleben/erlebten Aufgrund von Kollagenosen. In der Tat ist es doch auch so, dass Kollagenosepatienten mit ihren Symptomen und Beschwerden/Einschränkungen häufig eben nicht ernst genommen werden. Du unterstellst mit deinen Bedenken ganz sicher niemandem was, denn häufig ist es ja so, dass diese Erkrankungen von vielen (nicht von allen !) Gutachtern nicht ernst genommen wird. Mach dir keine Gedanken mehr wegen Unterstellung oder so, du hast hier nichts falsches geschrieben !

Alles Gute!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.04.2012 17:40.

desiderata
Gelöschter Benutzer

Re: Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von desiderata am 11.04.2012 19:15

@Kokosfloeckchen

Es liegt weder in meiner Art noch in meinem Bestreben, einfach etwas zu unterstellen. ;)

Das hatte ich auch nicht unbedingt so empfunden. Manchmal verleitet aber eine Situation dazu, die Dinge (zu) negativ zu sehen - das war gemeint - und dann machen es sich die Betroffenen selber schwer

Selbstverständlich kann ich verstehen, dass es für einen 30jährigen Mann (oder eine gleichaltrige Frau) alles Andere als nett ist, nicht mehr zu arbeiten (obwohl es da zunehmend auch Gegenbeispiele gibt, leider!).
Daran hängt ja Einiges und keineswegs nur das Einkommen, sondern auch das gewohnte Selbstbild und meistens auch ein Ideal.
Wenn es aber eben nicht geht, geht es nicht - und das wird ein seriöser Gutachter schon sehen, davon bin ich überzeugt.
Es gibt sicher auch unter den Gutachtern Nullnummern, aber nicht flächendeckend....

Berichte doch mal, wie es war, wenn ihr den Termin hattet!

Grüße, desiderata


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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von Renate am 11.04.2012 19:42

(obwohl es da zunehmend auch Gegenbeispiele gibt, leider!).

Wie meinst du das denn desiderata und vorallem woher weisst du das ? Bist du etwa Ärztin und auch Gutachterin ?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.04.2012 19:43.

desiderata
Gelöschter Benutzer

Re: Sozialmedizinischer Dienst - was tun?

von desiderata am 11.04.2012 19:46

Wie meinst du das denn desiderata und vorallem woher weisst du das ? Bist du etwa Ärztin und auch Gutachterin ?

Nein, du?

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