Endoxan und Lekozyten

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chrissi32

47, Weiblich

Beiträge: 270

Endoxan und Lekozyten

von chrissi32 am 12.02.2012 10:32

Hallo,

eine Frage an die Endoxan-Erfahrenen.
Wo haben sich bei Euch die Leukozyten zwischen den Endoxan-Infusionen bewegt?

Meine Leukos waren nach der ersten Infusion zwischen 4,09 (Tag 8) und 4,5 (Tag 12) (Norm 4,4-10).
Mein Hausarzt meint jetzt, mein Körper würde nur sehr wenig auf das Endoxan reagieren und evtl. wäre die Dosis zu niedrig....????

Ich hatte das von der Rheumaklinik so verstanden, dass man aufpassen muss, dass die Leukos nicht unter 3,0 fallen. Dass sie nicht stark genug abfallen, davon hat keiner was gesagt....
Ich vermute ja auch mal, dass die Leukos im Laufe der Infusions-Behandlung noch weiter abfallen, d.h., wenn ich in die erste Infusion mit einem Leukozytenwert von 10 gegangen bin, gehe ich in die zweite vielleicht nur noch mit einem Wert von 5-6.....von meinem Gefühl her  - das war ja gerade mal die erste von insgesamt 6 Infusionen!

Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße

Chrissi

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BlueEyes

41, Weiblich

Beiträge: 506

Re: Endoxan und Lekozyten

von BlueEyes am 12.02.2012 10:53

Hallo Chrissi,

ich hab die Endoxan-Therapie nicht vertragen. Hatte Leukos von unter 1,0 und ganz wenig Thrombozyten. Musste manchmal wochenlang auf der Isostation liegen, damit ich mich nicht anstecke und hab dann immer Granozyte gespritzt bekommen, damit die Leukos wieder hochkamen. Es war schrecklich für mich. Muss aber bei dir nicht der Fall werden.
Wünsche dir viel Erfolg mit dieser Therapie.

LG
BlueEyes

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Stella2

51, Weiblich

Beiträge: 149

Re: Endoxan und Lekozyten

von Stella2 am 13.02.2012 10:06

Hallo Chrissi,

ich frage jetzt mal ganz blöd, ob Du das nicht vielleicht mit den Lymphozyten verwechselst? Denn soweit ich weiß, ist es gewollt diese zu senken, um den gewünschten Erfolg zu haben.  

http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_lympho.htm

LG Stella2

In der Demokratie ist eine abweichende Meinung ein Akt des Vertrauens.

James William Fulbright

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Renate
Gelöschter Benutzer

Re: Endoxan und Lekozyten

von Renate am 13.02.2012 10:48

Hallo Chrissi,

hier ist das mit den Leukozyten unter Endoxan so beschrieben:

Die niedrigsten Leukozyten- und Thrombozytenwerte treten in der Regel in der 1. bis 2. Woche nach Behandlungsbeginn auf und sind nach 3 bis 4 Wochen reversibel.

Quelle: http://www.gifte.de/B-%20und%20C-Waffen/endoxan.htm

LG Renate

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Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4773

Re: Endoxan und Lekozyten

von Leya am 14.02.2012 21:21

Hallo Chrissi,

auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie

http://dgrh.de/therapieueberwachen.html

zu dem Thema

Therapie-Überwachungen

Die unten aufgeführten Patienten- und Arztbögen zur Überwachung einer (Langzeit-) Therapie bieten Informationen zu: Wirkweisen
  • Indikationen
  • Dosierungsempfehlungen
  • Nebenwirkungen

finden sich auch

der Patientenbogen für Cyclophosphamid (Endoxan)
http://dgrh.de/fileadmin/media/Praxis___Klinik/Therapie-Ueberwachung/1Patientenversionen_M__rz_2008/cyclophosphamid.pdf

und

der Arztbogen für Cyclophosphamid (Endoxan)
http://dgrh.de/fileadmin/media/Praxis___Klinik/Therapie-Ueberwachung/1Arztversionen_M__rz_2008/cyclophosphamid.pdf


Ich verstehe es so, dass Endoxan dass Immunsystem dämpfen soll, was sich u. a. auch in der verringerten Zahl der Leukozyten zeigt, damit der Körper Infektionen aber nicht komplett schutzlos ausgeliefert ist, dürfen die Leukozyten unter dieser Therapie nicht unter 3000 fallen.


Aufgefallen ist mir in dem o.a. Arztbogen
Nach jedem Bolus ist zwischen dem 8. und 12. Tag mit einem Leukozytenabfall zu rechnen (Nadir), der unbedingt dokumentiert werden muß. Hiervon hängt die Dosis des nächstfolgenden Bolus ab.

Wir kennen jetzt die Grenze nach unten (3000), wissen aber nicht, ob es einen "Ziel-"Wert unterhalb der üblichen Norm gibt, der in den Tagen nach der Infusion erreicht werden sollte.
Das würde mich auch interessieren.

Vielleicht fragst Du Deine Rheumatologen unter Vorlage der Blutwerte ob (und ggf. weshalb) eine Dosisanpassung erforderlich ist?

Gruß

Leya

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Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4773

Re: Endoxan und Lekozyten

von Leya am 14.02.2012 23:22

Hallo Chrissi,

ich habe meine Krankenakte durchgesehen und schreibe Dir hier mal auf, was ich zum Endoxan und zu Leukos gefunden habe.

Ich war anfänglich noch nicht so schlau, mir von meiner Hausärztin die Blutwerte ausdrucken zu lassen. Einige Werte fehlen also.

Normwerte für Leukozyten vor dem Bolus. Körpergewicht immer zwischen 60 und 70 kg

20.02.1996 erster Endoxan-Bolus. 800 mg i. V.

20.03.1996 zweiter Endoxan-Bolus. 800 mg i. V.

27.03. Leukos 7.5

29.03. Leukos 7.3

18.04.1996 dritter Endoxan-Bolus. 800 mg i. V.

Am 30.05.1996 schreibt die Rheumaklinik zur Wiedervorstellung am 14.05.1996 in ihrem Bericht

"Zwischenzeitliche Blutbildveränderungen waren nicht aufgetreten".

16.05.1996 vierter Endoxan-Bolus. 800 mg i. V.

24.05. Leukos 6.0

28.05. Leukos 5.3

03.06. Leukos 5.7

06.06.1996 fünfter Endoxan-Bolus. 800 mg i. V.

17.06. Leukos 5.7

18.06. Leukos 5.8

28.06.1996 sechster Endoxan-Bolus. 800 mg i. V.

05.07. Leukos 5.3

08.07. Leukos 5.7

15.08.1996 siebter Endoxan-Bolus. 700 mg i. V.

23.08. Leukos 6.1

26.08. Leukos 5.7

14.11.1996 in der Rheumaklinik zum achten Endoxan-Bolus. Dieser konnte nicht durchgeführt werden, da die Leukozytenzahl am Aufnahmetag 3.100 bzw. 3.900 betrug. Wiedereinweisung geplant, wenn Leukozytenzahl sicher über 4.000

Bei fortbestehender Leukopenie wäre eine Knochenmarkspunktion durchzuführen.

04.12.1996 achter Endoxan-Bolus wird durchgeführt. Leukos am Aufnahmetag bei 5.300

16.12. Leukos 5.4

17.12. Leukos 4.1

23.12. Leukos 4.5

07.03.1997 neunter Endoxan-Bolus. 700 mg i. V.

18.03. Leukos 5.0

20.03. Leukos 4.5

27.03. Leukos 2.4

17.04. Leukos 4.8

23.05. Leukos 4.3

12.06. Leukos 4.1

19.06. zehnter Endoxan-Bolus. 700 mg i. V.

18.09. elfter Endoxan-Bolus. 700 mg i. V.

und

Umstellung auf Imurek

29.09. Leukos 3.9

30.09. Leukos 4.2

17.10. Leukos 3.9

28.10. Leukos 3.3

06.11. Leukos 3.4

13.11. Leukos 3.4

19.11. Leukos 3.1

25.11.1997 notfallmäßige Aufnahme (wegen Schub)

Umstellung der Therapie: Jetzt wieder Endoxan-Boli. Einen sofort. Dann wird Quensyl probiert. Vertrage ich nicht. Wird abgesetzt. Es sollen zwei weitere Endoxan-Boli in Abständen von 8 Wochen erfolgen (Intensivierung der Endoxan-Bolus-Therapie durch verkürzte Abstände).

also: Anfang 12/1997 zwölfter Endoxan-Bolus. 700 mg i. V.

08.12.1997 Leukos 3.3

09.12.1997 Leukos 2.6

10.12.1997 Leukos 4.0

02.01.1998 Leukos 3.8

29.01.98 dreizehnter Endoxan-Bolus. 600 mg i. V. (da Leukos am 09.12.1997 unter 3.000)

09.02. Leukos 3.2

10.02. Leukos 3.0

11.02. Leukos 3.4

26.02. Leukos 4.2

26.03.1998 vierzehnter Endoxan-Bolus. 600 mg i. V.

jetzt fehlen mir der Bericht aus der Klinik vom Mai/Juni 1998. Es erfolgte wohl der fünfzehnte Bolus und dann die Umstellung auf Cyclosporin A

 

Danach sieht es für mich nicht so aus, als ob irgenwelche Leuko-Werte unterhalb des üblichen Normwertes als Indikator für die Wirksamkeit des Endoxans stehen. Aber bitte frag mal nach. Wie schon geschrieben, es interessiert mich auch. Danke.

Gruß

Leya

 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.02.2012 23:24.

chrissi32

47, Weiblich

Beiträge: 270

Re: Endoxan und Lekozyten

von chrissi32 am 16.02.2012 17:05

Hallo Leya,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Ich denke auch, dass die Leukos nicht unbedingt niedrig sein müssen, damit das Endoxan wirkt.
Und mit Leukos von um die 4 zwischen Tag 8 und 12 sehe ich ja schon eine Wirkung, denn ich hatte direkt vor der Endoxan-Infusion einen Leukozyten-Wert von 10.4!

Die Äußerung kam ja auch von meinem Hausarzt...ich glaube, soviel hat er sich dabei gar nicht gedacht.
Die Dosis wurde auch nicht angepasst.
Ich habe gerade heute meinen zweiten Bolus mit 500 mg Endoxan hinter mich gebracht.

Viele Grüße

Chrissi

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