"Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
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"Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Leya am 10.08.2010 23:27http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Verbraucherschutz/Internet-Telekommunikation/GoogleStreetview.html
Auf dieser Seite des Bundesministerums für Verbraucherschutz finden sich die entsprechenden Informationen nebst Musterwiderspruchschreiben.
Gruß
Leya
Re: "Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Billa am 11.08.2010 10:19Hallo,
habe gestern einen Bericht im Fernsehen gesehen und bin hin und hergerissen, da wir ja ein Gästehaus betreiben, finde ich es andererseits wieder gut, dass die Leute das Haus im Original vorab schon sehen können, eben so wie es ist und nicht auf irgendwelchen werbeträchtigen Fotos.
L.G. Billa
"Glaube versetzt Berge und Wissen rückt es wieder an seinen Platz."
(Wolfgang Möcker)
Re: "Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Bianca am 12.08.2010 14:06Jeder schimpft über Google Streetview - über Microsofts Bing niemand, das finde ich sehr seltsam. Da oft gesagt wird, mit Streetview wird möglichen Einbrechern Tür und Tor geöffnet, sollte man sich gerade Bing anschauen, hier lassen sich Fluchtwege etc. noch viel viel besser anschauen. Wir haben neulich ein Haus gesucht, das in einem Maklerportal stand, über Bing haben wir es gefunden, die Verkäufer waren total erstaunt...
Solange Menschen über Streetview schimpfen, sich aber mit Angabe ihres Wohnortes und ihres vollen Namens ins Fernsehen stellen, nehme ich diese Kritik nicht ernst - sorry. Klar, Fernsehen ist nur ne temporäre Geschichte, aber wer sich so verhält und gleichzeitig mangelnden Datenschutz kritisiert, hat in meinen Augen noch nicht allzuviel verstanden.
Ich bin auch nicht dafür, dass man alles im Internet sehen kann, aber man sollte nicht nur auf einen Anbieter schimpfen, sondern deren "Konkurrenz" auch näher betrachten. Aber vor kurzem schimpfte noch jeder über Microsoft, dann wars Facebook, jetzt ist es Google, Apple steht auch in der Kritik wegen seinem iPhone - wer ist als Nächstes dran? Wird damit von etwas viel Wichtigerem abgelenkt?
Bianca
Die 25 Jahre zwischen 30 und 40 sind die besten im Leben einer Frau!
Re: "Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Leya am 13.08.2010 04:12Hallo Bianca,
ich kannte Bing bisher noch nicht, habe es mir aber gerade mal angesehen und sehe keinen Unterschied zu google maps. Die Maps-Funktion habe ich auch schon oft genug genutzt. Und ich bin froh, dass man bei dem Haus, in dem ich wohne - und wohl bei den meisten anderen auch - keine Details erkennen kann.
Bei Street View soll das doch wohl anders sein. Detaillierte 3 D Aufnahmen, als stünde man selbst auf der Straße vor dem Haus. Sicher auch mit Zoom-Funktion. Ich hoffe, Du warst nicht grad beim Pimpern (interessant wäre ja auch mit wem. Dem Postmann vielleicht?) bzw. hattest dabei Deine Sonnenbrille auf, als Deine Straße für Street View aufgenommen wurde.
Ich jedenfalls möchte nicht, dass mein Haus so detailliert für jedermann dargestellt wird und werde den Widerspruch absenden.
Wenn Du meinst, Bing wäre vergleichbar mit Street View, wäre es doch viellicht eine Idee, den Datenschutzbeauftragten entsprechend zu informieren.
Es stimmt, dass viele - ich denke auch aus Unkenntnis und weil sie möglicherweise die Folgen nicht bedenken - persönliche Informationen im Internet zugänglich machen und sich somit vielleicht Wege und Jobs verbauen.
Dazu möchte ich ebenfalls auf die Seite des Bundesministeriums für Verbraucherschutz hinweisen.
http://www.bmelv.de/cln_154/SharedDocs/Standardartikel/Verbraucherschutz/Internet-Telekommunikation/Kompetenzoffensive-Digitale-Welt.html
Ich persönlich begrüße es, wenn Nutzer auf Hinterfotzigkeiten hingewiesen werden. Kaum ein Nutzer liest sich die Bedingungen von Facebokk durch, kaum einer wusste doch vorher, das Mircosoft ohne Zustimmung Daten speichert und und und.
Gruß
Leya
Re: "Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Dani am 13.08.2010 12:15Ich glaube, Bianca nutzt ihren Postboten nur zu einem: Bücherpakete anliefern lassen
Liebe Grüße
Dani
Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale!
Re: "Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Bianca am 13.08.2010 20:07Dani, wo du Recht hast, hast du Recht übrigens ist der Postbote eine Dame und daher schon keine Kandidatin, mein Mann hätte sicherlich auch was dagegen. Aber die Gute hat sich erst neulich mit einem Zwinkern in den Augen über die riesigen Pakete beschwert
Und da ich dank Twitter/Facebook/Hessenschau und Co. genau wusste, wann Google Streetview durch mein Städtchen fuhr, gibts da keine peinlichen Szenen zu sehen By the way, über Google Earth und Bing hat man unsere Nachbarn naggisch uffm Balkon Sonne tanken sehen, von daher ist nicht nur Street view bedenklich!!!
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass noch jemand aus Unkenntnis irgendwas ins Netz einstellt, es gibt überall und immer wieder Diskussionen über die vzs, Facebook und Co., da sollte jeder wissen, auf was er sich einlässt und wer sich die Nutzungsbedingungen nicht durchliest, braucht sich hinterher auch nicht beschweren. Jeder User ist seines eigenen Glückes Schmied, denke ich. Dann müsste man auch mal Microsoft unter die Lupe nehmen, denn die meisten Computeruser nutzen doch eines derer Betriebsprogramme und da wird nicht ersichtlich, was so geupdatet wird beim Rauf- und Runterfahren. Aber da steht Apple mit seinem iPhone ja auch in nichts nach...Jeder Computeruser, der auch ins Internet geht, sollte soweit durch die Medien geschult sein, dass er guten Gewissens selbst entscheiden kann, mit welchen Browser/Betriebssystem er arbeitet und online geht und was er dann dort im Netz macht.
Natürlich ist Streetview für Otto Normalbürger erstmal erschreckend und bedenklich, aber wie Billa schon schrieb, Gastronomen und Makler sind sicherlich dankbar für diesen Dienst, da man sich hier vorab ein aussagekräftiges Bild machen kann. Ob Einbrecher nun unbedingt Streetview brauchen, glaube ich nicht, mit heutigen Mitteln braucht sich nur jemand vors Haus stellen, fotografieren und daheim auswerten, kriegt niemand mit...man weiß ja nicht, wofür so jeder sein Handy nutzt...
Ich kann jeden verstehen, der Bedenken hat, aber wir müssen einfach auch lernen, mit den neuen Medien umzugehen und vor allem immer wieder auf Datenschutz hinweisen. Damit gehen viel zu viele Leute noch viel zu arglos mit um...
Grüßlis
Die 25 Jahre zwischen 30 und 40 sind die besten im Leben einer Frau!
Re: "Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Leya am 13.08.2010 20:59Hallo,
ich denke, Gastronomen, Makler und andere können sehr wohl auch eigene gute Aufnahmen einstellen.
Wie absurd ist denn das eigentlich? Ein Foto von mir (als Beispiel) dürfte niemand ohne mein Einverständnis benutzen, aber mein Wohnumfeld darf total durchleuchtet werden?! Das ist nicht in Ordnung.
Und was ist mit der organisierten Kriminalität im Ausland? Mit Street View kann man doch jetzt prima rund um die Welt vom Schreibtisch aus checken, in welchen Carports etc. die zum Stehlen gesuchten Autos stehen. Unter 14 Jährige einschleusen, diese Autos gezielt stehlen und zack.
Ebenso könnte doch z. B. ein möglicher Arbeitgeber, bei dem sich jemand in gepflegter Aufmachung zum Vorstellungsgespräch vorstellt, checken, ob der Vorgarten des potentiellen Arbeitnehmers aufgeräumt, die Fenster geputzt sind usw. usw.. Es gibt Anwendungsmöglichkeiten, an die wir im Traum nicht denken.
Oh doch, das glaube ich sehr wohl. Wie viele Menschen lesen denn Zeitung, schauen TV-Nachrichten und Reportagen? Frag doch mal die Jugendlichen (nicht, dass ich es nicht verstehe, dass sie sich für Wichtigeres interessieren).
Gruß
Leya
Re: "Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Bianca am 14.08.2010 15:10Ebenso könnte doch z. B. ein möglicher Arbeitgeber, bei dem sich jemand in gepflegter Aufmachung zum Vorstellungsgespräch vorstellt, checken, ob der Vorgarten des potentiellen Arbeitnehmers aufgeräumt, die Fenster geputzt sind usw. usw.. Es gibt Anwendungsmöglichkeiten, an die wir im Traum nicht denken.
Wie ich schon schrieb, das geht auch einfacher, dafür braucht niemand Streetview. Bekommst du jeden mit, der an deinem Haus vorbeigeht? Und es gibt heutzutage so winzige Kameras, das bekommt niemand mit, wenn da jemand was aufnimmt. Dann muss man promilike hinter hohen Mauern wohnen, wo niemand reinschauen kann. Dabei stell ich mir auch grad die Frage, wie oft Streetview denn überhaupt aktualisiert wird?
Und wie ich schon mal schrieb, solange sich Streetviewgegner in ihre Lokalzeitung schreiben lassen, im Fernsehen auftreten, mit voller Angabe ihres Namen und ihres Wohnortes kann das alles nicht so dramatisch für die sein oder sie sind so naiv und dumm, dass man ihnen einfach nicht helfen kann...
Bianca
Die 25 Jahre zwischen 30 und 40 sind die besten im Leben einer Frau!
Re: "Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Bianca am 14.08.2010 20:34Heute mal im Twitter folgendes gefunden, ich hab mal die Usernamen vorangestellt, meine Kommentare kursiv und dann deren Tweets, aber da findet man heute noch viel viel mehr...
haekelschwein - Durch StreetView-Schwärzungen kann man bald die Häuser der Reichen und der BILD-Leser orten. Hat jemand die Telefonnummer von Al-Qaida?
sixtus - Wãre ich Einbrecher, ich nãhme mir erstmal die bei #streetview verpixelten Hãuser vor. Da ist bestimmt was zu holen. (Sixtus ist immer gut informiert, also werden die Häuser scheinbar nur verpixelt, Frage wie stark?!)
megafutzi - google streetview in the german news: guy complaining, fearing about his privacy,while showing his house, face, and full name on national tv (mein Reden...)
thomasmaier_ - Hoffentlich floppt StreetView nicht wie Wave und Buzz! *fear* (die Möglichkeit besteht natürlich, hatte ich auch schon mal dran gedacht, die letzten Googleprodukte waren ja wahre Flops, erst groß gehypt, eine Woche Modethema und dann spricht niemand mehr drüber...)
petringlegal - Ob Google wohl schon gespannt ist auf interessante Daten-Listen der StreetView-Widersprüche? Vorsicht+Bedacht ok! Hype+Panik doch absurd? (Gutes Argument, so hat Google natürlich erstmal wieder ne Menge neuer Daten, bedenkt man, dass 52% der Bevölkerung gegen Streetview sind...)
Außerdem hab ich grad in der Tagesschau gehört, dass bei denen, die Widerspruch einlegen, gar nicht klar ist, was Google dann daraus macht, ob rausnehmen oder verpixeln (in welcher Form auch immer) und dagegen kann dann nicht mehr vorgegangen werden - das ist doch nen schlechter Scherz, oder?! Hier kam auch die Frage auf, die ich vorhin schon gestellt habe, wie oft Streetview überhaupt aktualisiert wird, wussten die auch net.
Übel übel, was da so Tage kommt...
Die 25 Jahre zwischen 30 und 40 sind die besten im Leben einer Frau!
Re: "Google Streetview: So legen Sie Widerspruch ein"
von Leya am 17.08.2010 23:20Hallo,
wie ich zu dem Thema stehe, ist bekannt. Und wer sich zum gläsernen Bürger machen will, soll das tun. Und wenn ein paar Dummlinge bei Twitter meinen, nur die, die Millionen haben, lassen ihr Eigentum löschen, dann ist das Blödsinn.
Ich finde, dass unsere Regierung hier mal wieder total versagt. Punkt. Wieso müssen die widersprechen, die es nicht wollen? Warum wurde nicht vorher dazu aufgerufen, sich zu melden, wenn man sein Haus sehen möchte?!
Antworten erwarte ich keine.
Wer sein Haus / Grundstück bzw. das auf / in dem er / sie wohnt, nicht bei StreetView sehen will, hat jetzt die Möglichkeit, hier eine Unkenntlichmachung zu beantragen:
https://streetview-deutschland.appspot.com/submission
Wer sich nach der Veröffentlichung dazu entschließt, hat demnach die A..karte gezogen.
....
Also, hurtig, hurtig, sonst haste Pech.
So, und wenn man dann alles schön ausgefüllt hat, erhält man diese Informationen
in der die Angaben aus Ihrem Antrag noch einmal für Sie zusammengefasst
sind. Außerdem enthält die E-Mail einen Link zu einer Website, auf der Sie den
Verifizierungscode eingeben müssen. Möglicherweise kontaktieren wir Sie auch
über diese E-Mail-Adresse, falls wir zur Bearbeitung Ihres Antrags weitere
Informationen benötigen.
Quelle: google streetview Unkenntlichmachung Ihres Gebäudes/Grundstückes in Street View
Das bedeutet, dass man sogar noch Post von Google bekommt. Und dann muss man diesen Code bis zum 06.10.2010 eingeben, sonst ist es nicht wirksam.
Ich fasse zusammen: Der Bürger wird nicht etwa um Erlaubnis gefragt, sondern muss von sich aus aktiv widersprechen. Er hat dabei zwei ziemlich knappe Fristen zu beachten. Grundstücke und Häuser, deren Unkenntlichmachung jetzt nicht beantragt werden, können zukünftig nicht mehr unkenntlich gemacht werden.
Nur, damit hier die Fakten bekannt sind. Was jeder daraus macht, ist seine Sache.
Gruß
Leya