Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
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cs51
Gelöschter Benutzer
Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von cs51 am 30.06.2010 11:15Liebe Lupis,
ich schreibe hier, weil ich aus der Krankheitsgeschichte einer guten Freundin und meiner eigenen Krankheitsgeschichte versuche, etwas Allgemeines zur Krankheitsbewältigung abzuleiten.
Wenn mein Beitrag auch nur einem von euch hilft, seine Krankheit besser zu bewältigen, war meine Anstrengung des Schreibens nicht umsonst.
Meine gute Freundin hat folgende Krankheitsgeschichte:
1991
Erkrankung an Lupus erythematodes
1991 – 1995
Nur schulmedizinische Behandlung
1995 – 2002
Suche eines eigenen Weges zusätzlich zur Schulmedizin
2002 bis jetzt:
Leben ohne Symptome der Lupus erythematodes ( 8 Jahre Remmission?)
Meine Geschichte sieht so aus:
2001:
3 Wochen Krankschreibung wegen einer leichten Depression - Arbeitsplatzverlust
2001 – 2004:
Viel Zeit zum Lesen, Anschauen wissenschaftlicher Sendungen, die in der Regel erst kurz vor Mitternacht gesendet werden. Erlernen des sicheren Umgangs mit dem Internet.
2004:
Absturz in eine schwere Depression. So wie sich das Immunsystem bei der Lupus erythematodes gegen den eigenen Körper wendet, wendeten sich meine Gedanken, meine Emotionen bis kurz vor die Selbstzerstörung gegen mich selbst.
2004 bis 2007:
Zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung, nutze ich die viele Zeit, die ich hatte, um mein Weltbild mit meiner Erkrankung in Übereinstimmung zu bringen. Unterstütz wurde ich dabei durch meinen Arzt Professor M. (inzwischen im Ruhestand). Ohne jedes Vorurteil hatte dieser Arzt (Psychiater und Neurologe) bei meinen halbjährlich stattfindenden Terminen immer Zeit, mich in meiner Entwicklung zu beraten. Große und vollkommen unauffällige Hilfe erhielt ich auch von meinem inzwischen 70 jährigen Quizgong- und Yogalehrer.
2007 bis jetzt:
Ein ausgeglichenes Leben in Balance.
Liebe Lupis,
In meinem Weltbild gibt es die Begriffe Heilung und Krankheit nur noch mit ganz großen Vorbehalt.
Ich stelle mir einfach vor, dass unser Organismus entweder in Balance ist oder nicht.
Unter Organismus verstehe ich dabei:
- unseren Körper
- unser bewusstes Sein (Verstand, Denken)
- unser unbewusstes Sein (dem Verstand nicht zugängliche vererbte und erworbene Muster, Emotionen u.s.w.)
Unser Organismus kann sehr viel aushalten, bevor er außer Balance gerät.
- jahrelangen negativen Stress
- jahrelanges Ansammeln von Stoffwechselgiften durch falsche Ernährung
- jahrelange emotionale Verletzungen
- und vieles mehr
Die Signale, die uns unser Organismus sendet, gehen im alltäglichen Leben unter. Dann kommt irgendwann der Moment, der dass Fass zu überlaufen bringt. Unser Organismus sendet uns dann Signale, die wir nicht mehr überhören können. Dies sind dann Symptome einer Krankheit. Wenn wir nur diese Symptome behandeln, ist es so als ob wir bei einem Schwelbrand in unserem Haus nur die Rauchmelder abschalten und gut durchlüften. Der Brand schwelt aber irgendwo im Verborgenen weiter.
Da es für unsere Ärzte aus wirtschaftlichen Gründen unmöglich ist, die Suche nach diesem versteckten Schwelbrand durchzuführen und ihn zu ersticken, können nur wir selbst versuchen, dieses zu tun.
Dies ist ein langwierige Prozess und für jeden ein ganz persönlicher Weg.
Dieser persönliche Weg zur Balance besteht aus vielen kleinen Schritten und dauert wahrscheinlich genauso lange, wie es gedauert hat, unseren Organismus außer Balance zu bringen.
Liebe Lupis,
jetzt versuche ich, die Hauptschritte des persönlichen Weges meiner guten Freundin als kurze These zu fassen und mit meinem Weg zu vergleichen. Zur Vereinfachung schreibe ich dabei für meine gute Freundin einfach MGF
These: Durch Ayurveda kann man seinen Körper entgiften und seine innere Ruhe finden.
MGF hat eine mehrwöchige Ayurvedakur in Indien gemacht
Ich kann mir eine solche Kur nicht leisten Aber ich konnte mich über Ayurveda informieren. Dabei habe ich festgestellt, dass sich hinter dem, was ich für einen anderen Begriff für Wellness hielt, eine fundierte Wissenschaft verbirgt. Es gibt dabei Vieles, was ich mit geringem finanziellen Aufwand für mich selbst anwenden kann (z.b. Ernährung).
These: Für die Balance unseres Organismus brauchen wir eine Arbeit, die uns nicht krank macht. Ich denke, dies ist in der heutigen Zeit am schwersten umzusetzen.
MGF hat sich selbständig gemacht, um eine Arbeit zu haben, die sie auf ihren persönlichen Weg in Balance zu bleiben, unterstützt.
Ich bin bei dem Versuch mich selbständig zu machen, in eine tiefe Depression gestürzt, da ich mich total überfordert habe.
Jetzt habe ich die Fußreflexzonenmassage erlernt und es tut mir sehr gut, andere Menschen zu behandeln.
These: Wir haben Lebensenergie in uns, die es zu aktivieren gilt.
MGF hat aus ihrer Reiki Ausbildung sehr viel Kraft geschöpft.
Ich selbst wusste gar nicht, welche Vorstellungen sich hinter dem Begriff Reiki (sprich Reki) verbergen. Da ich aber bei meinem einmaligen QuiGong Lehrer im Laufe der Jahre (seit 15 Jahren) gelernt habe, eigene Energien meines Organismus im beschränkten Maße zu steuern, denke ich, dass Reiki nur ein anders Abbild dieser Möglichkeiten ist.
These: Durch Meditation ist es möglich, Strukturen in unserem unbewussten Sein, die uns aus der Balance bringen, so zu verändern, dass wir uns unsere Balance wieder annähren.
MGF hat spezielle Meditationstechniken gelernt
Ich nutze geführte Meditationen, die es zu akzeptablen Preisen auf CD gibt. Diese beruhen auf dem Prinzip der neurolinguistischen Programmierung.
Leider ist es sehr schwer, die optimale Variante dieser geführten Meditation für sich zu finden, den je nach persönlichen Voraussetzungen, reagiert jeder Mensch sehr unterschiedlich auf die dabei gebrauchten bildlichen Vorstellungen. Auch sind die Grenzen zu esoterischen Vorstellungen, denen ich nicht folgen kann, fließend.
Nach jahrelanger Suche habe ich jetzt als ständige Begleitung auf einem MP3 Stick „meine“ Meditation bei mir. Diese versetzt mich z.b. nach einem Streit, beim Aufwachen in der Nacht nach einem Alptraum oder zur Unterstützung des Einschlafens nach einem hektischen Tag innerhalb von 30 Minuten in einen wunderbar ausgeglichenen Zustand.
Als ich diese geführte Meditation vor 20 Jahren (noch von Kassette) hörte, schreckte ich aus dem der neurolinguistischen Programmierung zu Grunde liegenden Hypnosezustand auf, weil mein unbewusstes Sein die Formulierung „diese göttliche Kraft ist auch in dir" nicht akzeptierte, da ich kein religiöser Mensch bin.
Jetzt habe ich überhaupt kein Problem damit, da mir in einer anderen geführten Meditation vermittelt wurde:
"Wir alle haben diese Kraft in uns!
- Die Einen nennen diese Kraft Gott!
- Die Anderen nennen diese Kraft das Universum!
- Und wieder andere nennen diese Kraft einfach Das Leben!"
Also übersetzt mein unbewusstes Sein wahrscheinlich den Satz:
"Diese göttliche Kraft ist auch in Dir!" in
"Diese Lebenskraft ist auch in Dir!"
und mein unbewusstes Sein kann konfliktfrei die Wirkung der geführten Meditation aufnehmen.
Was ich damit sagen will ist:
Um seinen persönlichen Weg zur Balance zu finden, ist es erforderlich über seinen eigenen Schatten zu springen und Vorurteile hinten sich zu lassen.
Und der eigene Weg, seinen Organismus in Balance zu halten, endet nie. Es ist als ob wir auf einem Seil gehen.
Der eine Mensch hat dabei eine gute Balancierstange zur Unterstützung zur Verfügung.
Einem anderer Menschen hat die Balance verloren, konnte sich gerade noch an das Seil klammern und hängt jetzt ziemlich hilflos unter dem Seil.
Sich wieder noch oben zu arbeiten ist ein sehr schwieriger Weg. Er ist aber nicht unmöglich.
Mit lieben Grüssen
Christoph Schmidt
Re: Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von butterdampfer am 30.06.2010 11:45Guten Tag Christoph!
Hatten wir das nicht alles schon?? guckst du hier
Gruß
butterdampfer
Weil es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein.
Ich danke Herrn Voltaire für diesen Satz!
Re: Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von Tinka am 30.06.2010 11:54MGF = Meine Gute Fee langsam tuts weh, sorry
Re: Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von womentse am 30.06.2010 12:00Hallo Christoph!
Willkommen bei uns Lupusianern!
Schön das Du Deinen Weg gefunden hast!
LG
Nadine
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[url=http://www.gbpicsonline.com/die-glucksbarchis.html]Die Glücksbärchis GB
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Gibt es eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?
(Charles Dickens)
fellfrosch
Gelöschter Benutzer
Re: Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von fellfrosch am 30.06.2010 12:11wenn das stimmt - alles gute und liebe meinerseits ...
wenn das nur wieder so ein esoterischer heilschmu is, dann sollten sich die verantwortlichen in grund und boden schämen so eine gequirrlte fäkalie zu verzapfen ... das is hochgradig respekt- und rücksichtslos ...
aber nur für den fall der fälle ... man soll ja nicht immer das negativste annehmen (auch wenns naheliegend is) ...
Re: Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von PumpkinWalnut am 30.06.2010 12:29Ich glaube es auch nicht !
Andre´
Re: Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von womentse am 30.06.2010 12:58Lieber Andre, liebes Fröschchen!
Kann eure Argumente voll gut verstehen, aber manchmal versetzt der Glaube (an was auch immer) Berge!
Wenn ein Psychiater sagt: "Stell Dich jeden Tag vor den Spiegel und sag Dir selbst wie schön Du bist!", naja, dann hälst de Dich nach ein paar Wochen für unwiederstehlich!
Wenn Dir ständig jemand sagt, wie doof Du bist - glaubst Du das auch irgendwann!
Ist doch toll, wenn man seinen Weg gefunden hat!
Sind wir nicht alle ein bisschen....
LG
Nadine
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Re: Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von Fiete_Appelschnut am 30.06.2010 13:39
Für mich besteht leider keine Hoffnung auf "Remmision".
Und ehrlich gesagt, bin ich das auch noch selbst schuld.
Schon seit Jahren (!) habe ich mich dem Weiterleiten von Kettenbriefen und diverser Glückseligkeits- und Betroffenheitsmails verweigert. Absichtlich.
Erschwerend hinzu kommt das nieendenwollende Pech, da ich mehrmals täglich eine schwarze Katze erblicke, die wahlweise von links nach recht, oder von rechts nach links läuft. An manchen Tagen in Ermangelung einer Leiter, sogar unter meinen Kletterhocker. Ich versuche wirklich alles, um diesem schweren Schicksal aus dem Weg zu gehen. Manchmal halte ich mir sogar die Augen zu. Und dann, ganz sacht beginnend, bis ich es plötzlich nicht mehr aushalte, spüre ich es. Ich verliere die innere und äußere Balance.
In Ermangelung 70jähriger weiser Greise, lasse ich die Hände von den Augen sinken, entledige mich der Beschränkung meines Blickfeldes und finde plötzlich die Balance wieder, indem ich mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehe.
Ich merke wie neue Kraft und Lebensfreude mich durchflutet und zelebriere den Augenblick mit einem "dicken Pott" Kaffee, wie man hier im Rheinland sagt.
Wenn mein Beitrag auch nur einem von euch hilft, sein Hirn einer sinnvollen und nützlichen Verwendung zuzuführen, war meine Anstrengung des Schreibens nicht umsonst.
Beati pauperes spiritu, quia ipsorum est regnum coelorum
(Matth. 5, 3)
Re: Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von RedCow am 30.06.2010 13:41@womentse
Ich find es ja auch toll, wenn jemand seinen Weg findet, aber:
das is jetzt schon der 3te Thread oder so
Irgendwie wirds echt mühsam, schön für dich und die
Wenn man sich für sooo wichtig nimmt und andere so zwangsbeglücken will..na ich lass jetzta mal den psychologischen Background, wird mir ehrlich gesagt zu blöd
Lupis in Österreich auf Facebook
oder bei Interesse an Treffen etc. Mail an: lupizentrale (a) gmail.com
ANNEundLISA
Gelöschter Benutzer
Re: Lang anhaltende Remmission - Versuch einer Erklärung
von ANNEundLISA am 30.06.2010 13:48Hallo !
Ich würde mal sagen...seelische balance und krankheitsbewältigung ist wichtig.das muss jeder selbst für sich finden.die eine fliegt nach indien,ich bleib auf dem sofa und mache muskelentspannung nach jakobsen.es gibt viele begleitende methoden die jeder annehmen oder ablehnen kann.man braucht aber auch die schulmedizin und die bitteren pillen (in den meisten fällen) ich finde das soll hand in hand gehen.ich warne nur davor zu sehr in das eine oder andere richtung zu stürzen.finde es schön dass ihr euren weg gefunden habt.ich habe auch meinen weg gefunden.ich habe nichts gegen erfahrungsberichte oder berichte über begleitende methoden.ich sehe das als eine seite der wahrheit.wir wissen ja das gute psyche manchmal mehr als halbe gesundheit ist.nur möchte ich betonen dass es bisher unklar ist warum menschen in lupus erkranken und warne davor eine einzige ursache oder auslöser überzubewerten.mein motto:ganzheitlich.
sonnige Grüße Anne