Off-Label-Use
Erste Seite | « | 1 ... 3 | 4 | 5 | 6 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Sonnenblume69
Gelöschter Benutzer
Re: Off-Label-Use
von Sonnenblume69 am 05.08.2009 11:33...es gibt bei manchen Gesetzen einen Ermessensspielraum....wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind !!!!!
Aber auch bei einem Off-Label-Use müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein..!!!!!
Es ging ja hier um Cellcept...ich selbst hatte keine Probleme bei der Verordnung, habe es leider nicht vertragen.
Da Cellcept ja schon laut Beschreibung nicht überall verordnet werden darf, kann wohl der Antrag eine Hausarztes hier kaum Erfolg haben.
Solch ein Antrag muss von einem Facharzt gestellt werden, der genau begründet, warum es angewendet werden soll, was bisher schon alles erfolglos probiert wurde etc. etc.....
Off-label-use und Leistungskataloge haben nichts miteinander zu tun.
Re: Off-Label-Use
von Dani am 05.08.2009 11:48Und dieser Ermessensspielraum führt zur Kulanzentscheidung.
Das war von mir auch nur ein Beispiel, weil ich nicht genau weiß, wie das in diesem Fall heißt.. Richtlinien zur Verordnung von Arzneimitteln oder so....
Ich klink mich jetzt hier aus.. Keine Nerven mehr
Liebe Grüße
Dani
Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale!
Re: Off-Label-Use
von Leya am 05.08.2009 11:53Kulanz innerhalb von Gesetzen gibt es wirklich nicht. Ein Gesetz legt nur einen Rahmen fest. Und ggf. die ergänzenden Verodnungen auch. Den Raum im Rahmen füllt die Rechtsprechung. Und da die Rechtsprechung bekanntlich sehr unterschiedlich ist, und auch ein Gericht heute so und morgen so entscheidet (hat mir sogar schon eine Richterin bestätigt. O-Ton: "Woher wollen Sie wissen, ob ich morgen auch so entscheide?") hat auch derjenige, der z. B. bei Versicherungen entscheidet, ob er leisten will, einen gewissen Spielraum. Bei allem, was nicht 100%ig sicher durch die Rechtsprechung feststeht, sondern vielleicht nur 90%ig wird der SB dann schreiben: Einzelfallentscheidung, ohne Präjudiz für die Sach- und Rechtslage, ohne Anerkennung einer Rechtspflicht.
Kulanz ist etwas ganz anderes. Bei Kulanzentscheidungen gibt es keine rechtliche Grundlage. Man legt eben noch etwas drauf oder gibt etwas, was demjenigen gar nicht zusteht. Aus den unterschiedlichsten Gründen wie Wirtschaftlichkeit (jeder Brief kostet allein schon 40 €, Diskussionen über geringe Beträge sind daher unwirtschaftlich), guter Kunde, Kunde ist durchsetzungsfähig, möglicherweise werden Medien eingeschaltet oder oder oder
Nein, es ist , gerade in diesem Fall, nicht egal, warum der eine etwas bekommt und der andere nicht, denn es geht hier um Off-Label-Use. Es geht um eine heftige Erkrankung und um verzweifelte Patienten. Patienten, die vielleicht gerade weil sie krank sind, nicht mit Nachdruck und Einsatz für Off-Label-Use in ihrem Fall kämpfen können und deren Ansprüche dann eher abgelehnt werden bzw. es bei der Ablehnung bleibt, denn ohne eigenen Einsatz auch keine Entscheidung ohne Anerkennung einer Rechtspflicht.
Gruß
Leya
Re: Off-Label-Use
von elkem am 05.08.2009 11:55hallo,
fakt ist, dass die kks weiterhin über leere kassen berichten werden, um ihre aktionen zu rechtfertigen. falls diese infos der wahrheit entsprechen, so sind die gründe hierfür vielfältig, liegen jedoch nicht vorrangig in der medikamentenversorgung der kranken.unter anderem gibt es zu viele einzelkassen bzw. bezirksdirektionen und damit immense kosten für vorstände, deren gehalt bei den "notwendigen" kürzungen natürlich nicht berücksichtigt wird. außerdem entgehen den kassen die einnahmen sämtlicher beamter, die zwangsweise privat versichert sind, was ich für zutiefst ungerecht halte. diese gelder fehlen in den sozialsystemen.
die kürzungen betreffen zwar alle, aber nicht gleichmäßig verteilt und das muss man nicht hinnehmen. krankheiten, die in der öffentlichkeit stehen, werden wie immer weniger betroffen sein. ein gew. maß an egoismus ist nicht nur gesund, sondern unter umständen sogar eine überlebensstrategie.wenn man selbst das eigene ego nicht für wichtig genug hält, wird es auch kein anderer tun. ihr dürft sehr wohl ansprüche geltend machen, forderungen stellen. wichtig ist dabei m.e., eine bestimmte, sachliche und klare rede zu führen, ohne ständig zu relativieren, das tun schon die ansprechpartner.
ein lupi muss sich auf sein ziel, seine krankheit konzentrieren, um etwas zu erreichen. danach kann man als nächstes ausweiten auf alle rh. erkrankungen oder sämtliche autoimmunerkr. um andere ernsthafte erkr. kümmern sich schon deren gruppen, die ständig in den medien präsent sind.
um auch nur annähernde gleichheit in der beachtung, bewertung und behandlung zu erreichen, müsste noch viel geschehen. es gibt für den lupus keine flächendeckende aufklärungsbroschüren, keine früherkennung, keine vorsorge, keine impfung und seit 50 jahren kein neu entwickeltes spez. medikament.
es ist nicht einfach, für sich selbst etwas zu fordern, ich selbst kann es auch besser für andere, da habe ich gar keine hemmungen.
ein beispiel dafür, dass ständiges relativieren dafür sorgt, das das eigentliche gar nicht mehr gehört oder ernst genommen wird:
ich habe früher oft etwas bei einer schneiderin umnähern, reparieren lassen. sie hatte immer sehr viel zu tun. wenn ich also meinen termin nannte, wann ich das teil brauchte, sagte ich auch:"ach, sie haben ja so viel zu tun, ich will mich nicht vordrängeln. so eilig ist es ja nicht. ich brauche es am 20.(z.b.)" das letzte ging völlig unter, hängen blieb, dass ich es nicht eilig hatte. nie waren meine sachen fertig, wenn ich sie abholen wollte, es waren sogar sachen früher fertig, die viel später gebracht worden waren. das hat mich so lange enttäuscht, bis ich begriff, dass die schuld bei mir lag, ich falsche zeichen gesetzt hatte. dieses verhalten habe ich erfolgreich geändert.
grüße
elke
Karen
Gelöschter Benutzer
Sonnenblume69
Gelöschter Benutzer
Re: Off-Label-Use
von Sonnenblume69 am 05.08.2009 12:06Hallo Karen,
da kann ich dir nur zustimmen...
So mache ich es auch...
Mir ging es nur darum zu zeigen, dass ich nicht jede Institution schon grundsätzlich als "Feind" ansehe..
Von Freunden bekomme ich eher etwas....
Re: Off-Label-Use
von Leya am 05.08.2009 12:34Mir ging es nur darum zu zeigen, dass ich nicht jede Institution schon grundsätzlich als "Feind" ansehe..
Von Freunden bekomme ich eher etwas....
Niemand hat hier die Krankenkasse als Feind betrachtet. Sie wird hier nur kritisch, sehr kritisch unter die Lupe genommen. Und das aus berechtigten Gründen. Und obwohl Du selbst Sachbearbeiterin bei einer gesetzlichen Krankenkasse bist, - wodurch natürlich klar ist, warum es Deine "Freunde" sind, wirst Du doch diese Kritik nachvollziehen können. Zumindest ansatzweise. In diesem Thread enthält jeder Beitrag von Dir dasselbe. Wenn Du Deine Anträge und Widersprüche gut formulierst und durchsetzt, weil Du vom Fach bist, dann darfst Du trotzdem die Patienten nicht vergessen, die dazu nicht in der Lage sind. Und wenn sie erbost sind, wenn sie mal wieder um alles kämpfen müssen, solltest Du dafür auch Verständnis habe.
Und da Karen ihr Cellcept auch vom Hausarzt verodnet bekommen hat und meines Wissens jedes Quartal eine Begründung erforderlich ist, reicht wohl eine gute Begründung eines Hausarztes doch aus.
@ Elke
Spitzenbeitrag. Genau so ist es.
Gruß
Leya
Karen
Gelöschter Benutzer
Re: Off-Label-Use
von mmair am 05.08.2009 13:51So ist das bei mir auch. ich nehme zwar CellCept nicht, aber fast alle meine Medis (ob von Neurologen, Rheumatologen, oder sonst) wurde mir von mein HA verschreiben. Ich war zb. zum Neurologen wegen Spastik in der Beine nach meinem ZNS Schub. Also di Spastik ist eine Folge von der Kollegnose aber ist jetzt nicht mehr zu aufheben (durch das Gefäßentzündung sind die Nerven permenent beschädigt) Der Neurologe hat mich Baclofen verordnet. Ich hab das genommen und es hilft, nach eine Kontrolle beim Neuro hat Er ein Breif an meinem HA geschreiben mit sein Befund und Therapie verordung, nachdem solang es mich gut geht soll mein HA das verschreiben (jetzt ein dauer Medikament) Kontrolliern und nur wenn es nötig ist mich an der Neurologe Überweisung. Gleich gilt für das Azathioprin, Ist von Rheumatologe eingeleitet, er verfolt das bis zum einstellung und mein HA verschreibt das und Kontrolliert den Blutbuild und mögliche Nebenwirkung nach der Anweisung von Rheumadoc. Der einziger Ausnahme sind das Bosentan (Tracleer) das Ich nun für ein paar Monate im Winter genommen hab (und weiter nehmen soll ab Herbst) das wurde auch von Rheumataloge verschreiben und weil es ein sehr neues, teueres, und unbekanntes Medikament sind, bekomme Ich das Rezept allein von Rheumatologe, aber der nötige Monatliche Kontrolle macht mein HA, solang alles i.O. sind bekomme Ich nach anruf und Überweisungsschein zusenden mein Rezept per Post. Der Rheumatologe hat nach den ersten Rezept auch gesagt Ich könnte das von HA verschreiben lassen, aber Er versteht auch wenn Er (HA) das nicht machen wollte wegen Kosten und Genhemigung etc.
Ich wollte eigenlich aus diesem "gesprech" fern halten, aber.......Manchmal verstehe Ich nicht was der große drang ist das CellCept zu bekommen? Es scheint manchmal das jemand es haben will nur so. Es gibst andere Medikament das auch wirksam sind und leichter zu bekommen sind und, und.....Das CellCept besser sind ist keiner bekannt. Oft legt es daran das es neue sind, und soll deshalb besser, oder weil es scheint manche Leute gut geholfen zur haben muss es für alle so. Da gibst haufen Leute das Endoxan, Imurek, Sandimmun usw. auch geholfen hat. Auf gefahr geschimpft zu werden sag Ich ehrlich das Ich IN EINZELENFÄLLE die meinung bin das es muss sein (egoistisch?) weil es handelt sich an einem "ausnahme" und ist teuer und das bedeute wenn Er/Sie das bekommt sind die etwas "Besonderes" oder weil die Lupus haben ist es seinem "Recht". Wenn Er/Sie nur das "übliche" zugelassen Medikament bekommt heisst es wohl nun behandelung des 2ten Klasse, das bekommt wohl jeder.
Ich finde es ein Frechheit das in den USA wurden viele Verschreibungspflichtige Medikament "Bewerbt" sogar im Fernseher oder Zeitschriften.
" Leiden Sie oder jemand Sie lieben an Depression...Cymbalta können Ihnen helfen, Cymbalta is ein neuen Generation Antidepressiva, das schon Millionen Menschen geholfen hat. Nimm deiner Depression in der Händen, Fragen Sie Eure Arzt oder psychiater nach Cymbalta, Es sind deiner Leben! blah, blah.........."
Jetzt wollen alle das haben, warum? Weil eine Werbeagentur behauptet das es das beste sind? Das machen Leute hier auch, weil es für denen oder jenige hilft muss es auch für mich das beste sein? Die Vorschriften sind klar, NUR wenn es keine andere möglichkeiten gibst durfte das CellCept verschreiben.
Leider verstehe Ich nicht warum es MUSS in jedemfall "klappen" mit der genehmigung. Tut mir leid aber es steht nicht jeder zu auch nicht wenn es "viellecht" helfen könnte. Sorry aber so ist das.
Nochwas: Ich bin auch die meinung das zum Standard gehort der KK und jeder andere Böhorden erstmal zum ablehnen. Das hab Ich in meinem Kindheit auch erlebt. Meine Mutter hat immer erst "NEIN" gesagt zum meinem Wunschen. Ich musste mich immer durchsetzen, manchmal auch erfolgslos
Ich hab gelernt das nichts gutes von Himmel fällt.
Man muss das Beste hoffen, das Schlimmste kommt von ganz alleine.
Having Lupus wouldn't be so annoying if it weren't for the advice of other people.
Re: Off-Label-Use
von sungmanitu-wakan am 05.08.2009 14:32hier ein aktueller Artikel aus der "Mobil" zum Thema chronisch krank und unser chronisch krankes Gesundheitswesen.
Ich neige gewiss nicht zum Personenkult, Prof. Gromnica-Ihle ist für mich aber über (fast ) jeden Zweifel erhaben.
http://www.rheuma-liga.de/uploads/neumann/mobil/mobil409ungewissezukunft.pdf
Meine Schlußfolgerung für mich - kämpfen solange ich es noch kann für das was ich für mich für gut und richtig erachte ohne mich im Geringsten darum zu kümmern ob das vielleicht egoistisch sein könnte.
Liebe Grüsse Susanne
edit: ganz vorne gab es schon von Renate einen Link zu dem Artikel, hatte ich nicht mitgekriegt.
Aber der Artikel ist ja gut, den können wir schon zweimal lesen
Erst habe ich gemerkt, daß es so ist -
und dann habe ich begriffen warum es nicht anders sein kann.
Und doch will ich das es anders wird!
Tucholsky