Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

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Butterfly

45, Weiblich

Beiträge: 169

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von Butterfly am 06.09.2013 09:12

Hallo,

Ich war bis 2004 (25 std./WO)arbeiten (hatte auch 1999 einen Autounfall)dann wurde ich gekündigt-ging mir gar nicht mehr gut, wurde alles immer noch schlimmer, im 2005 wusste ich auch nicht mehr wie es weiter geht, bin niergens mehr hingegangen od. zb. Zeitung od. andere zusätzliche Dinge gekauft weil ich mir das gar nicht leisten hab können. Wenn du meine Beiträge liest weisst du wie schlecht es mir ging- Monatelanger Intensivaufenhalt usw.... bei mir ging das alles vom KH aus das auch finanziel alles ok. war! Das hab ich alles gar nicht mitbekommen, da habens meistens mit meinem Lebensgef. gesprochen, erst wie ich wieder zu Hause war mit der Heimbeatmung kann ich mich noch errinnern dass eine Frau da war die nachgesehn hat, das war wie eine KO, und da bekam ich dann auch Pflegegeld das war dann 400€ Berufsunfähigkeits/Invaliditätspens. +Pflegegeld(da gibt es 7 Stufen)
Das ist echt beschissen wenn man so jung(war 20J.)krank wird, ich war so grob gerechnet ca. 9 Jahre arbeiten, da hat man dann auch oft ein so ein schlechtes Gewissen.....
War bis 2008 befristet und seit dem vollberentet!!!

Falls noch Fragen sind, nur los.
lg

:s 2 Mutig durch das Leben gehn, fröhlich in die Zukunft sehn, den Blick voraus und nicht zurück so erstrebt man Lebensglück!!!

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Dani
Administrator

49, Weiblich

Beiträge: 8639

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von Dani am 06.09.2013 00:16

Ich wurde zum 1.11.2007 teilberentet und zum 1.01.2010 vollberentet, nachdem ich dann von der KK ausgeteurt wurde. War seit November 2008 an krankgeschrieben.

Liebe Grüße
Dani

Das ganze Leben ist ein Irrenhaus und das Forum ist die Zentrale! :D

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Lilly

39, Weiblich

Beiträge: 57

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von Lilly am 31.07.2013 08:26

Hi Rosi!

Das mit der Grundsicherung habe ich auch schon gehört bzw. versucht.....ich kriege noch ein bisschen Wohngeld zu der Rente, aber es ist trotzdem nichtmal auf Hartz4 Niveau. Ansonsten fühlt sich keine Behörde für mich zuständig. Dazu kommt ja noch, dass ich zu meinen Medikamenten, trotz Zuzahlungsbefreiung, zum Teil was draufzahlen muss. Zum Beispiel bei den Protagent-Augentropfen. Aber das kennt ihr ja sicherlich auch alle. Ohne finanzielle Unterstützung meiner Eltern, würde ich schon auf der Straße sitzen.

Glg Lilly

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kk9979

43, Weiblich

Beiträge: 95

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von kk9979 am 31.07.2013 07:35

Hallo,

ich habe hier gerade von Grundsicherung gelesen. Vielleicht kennt sich jemand hier aus. Es geht um eine Freundin von mir, die seit ihrer Kindheit Morbus Addison hat. Sie hat normal die 10. Klasse abgeschlossen und hat auch eine Ausbildung begonnen (ich glaub das war damals als Erzieherin-schulische Ausbildung). Nach einem halben Jahr musste sie die Ausbildung jedoch abbrechen, weil sich ihr Gesundheitszusand verschlechtert hat. Die Uniklinik, wo sie in Behandlung ist, meinte dann, dass sie nicht mehr als 2 Stunden am Tag arbeiten darf.

Als es das Arbeitsamt erfahren hat, haben sie sie rausgeschmissen, weil sie damit nicht mehr vermittelbar wäre. Sie hat praktisch noch nie richtig gearbeitet und in die Rentenversicherung eingezahlt. Nun bekommt sie vom Sozialamt oder so 180 Euro/Monat Grundsicherung und die freiwillige Krankenversicherung von 150 Euro/Monat bezahlt. Sonst bekommt sie gar nichts. Sie wohnt mit 34 Jahren immer noch bei ihren Eltern, weil sie mit 180  Euro gar nicht allein "lebensfähig" ist, Miete bezahlen, Essen, Versicherungen, Telefon etc. von diesen bißchen Geld.

Kann man denn dar gar nichts machen? Was ist, wenn es ihre Eltern nicht mehr gibt, wie soll sie allein leben können? Kennt sich da jemand von Euch aus?

Bei mir, 32 Jahre (Glomerulonephritis, immernoch Verdacht auf Lupus) wäre es ja nicht anders. Ich habe 3 Jahre eine Ausbildung gemacht, danach ein halbes Jahr gearbeitet. Dann kam die Insolvenz der Firma...nun arbeite ich seit Jahren auf geringfügiger Basis in einer vollkommen anderen Branche...da kommt ja auch nichts raus. Einen Versicherungsverlauf bzw. ein Schreiben von der Rentenkasse habe ich 1x bekommen, wo drauf steht, dass ich noch nicht alle Monate voll hab um überhaupt jemals Rente zu bekommen. Einen anderen Job (versicherungspflichtig) finden ist hier sehr sehr schwierig und momentan habe ich wieder gesundheitliche Probleme: Urtikaria mit Angioödemen (Ursache unbekannt), trotz Allergietablette habe ich wieder leichte Schwellungen im Gesicht und dann noch einen Eisenmangel mit Blutarmut. Deswegen muss ich in 14 Tagen zur Magenspiegelung. Chronischen Reflux habe ich ja schon generell, aber die Ärzte denken, dass irgendwo was bluten kann. Also kann es sogar noch passieren, dass ich noch zur Darmspiegelung darf. Das zieht mich schon irgendwie total runter.

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Rosi
Gelöschter Benutzer

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von Rosi am 30.07.2013 21:58

Seite habe ich totale finanzielle Schwierigkeiten. Weniger als Hartz4.....es ist also auch nicht so toll

Lilly, das du weniger als Hartz4 hast musst du nicht hinnehmen, du darfst deine EM Rente aufstocken mit Grundsicherung für Erwerbsgeminderte. Niemand muss in Deutschland unter dem Existenzminimum leben, heißt weniger als Harzt4. Du kannst also deine Erwerbsminderungsrente aufstocken, dazu musst du einen Antrag beim Grundsicherungsamt stellen. Das ist natürlich auch nicht viel, aber unter der Grundsicherung und Existenzminimum musst du nicht ausharren, geh das doch an.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.07.2013 21:59.

Lilly

39, Weiblich

Beiträge: 57

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von Lilly am 30.07.2013 19:57

Ich habe gerade mal eure ganzen Berichte gelesen. Erkenne mich da total wieder. Habe nach der Diagnose noch zwei Jahre Vollzeit gearbeitet, bis mein Körper komplett schlapp gemacht hat. Stand kurz vorm Multiorganversagen. Ein Fieberschub hat den nächsten gejagd. War dann die kompletten 78 Wochen krank geschrieben und habe mittlerweile Dauerrente....mit 27 Jahren gekriegt. Auf der einen Seite weiß ich, dass ich auch nicht arbeiten könnte. Ich würde es einfach nicht schaffen. Auf der anderen Seite habe ich totale finanzielle Schwierigkeiten. Weniger als Hartz4.....es ist also auch nicht so toll!......wennn es mir dann mal ein paar Tage ganz gut geht denke ich oft darüber nach, ob ich noch einen Arbeitsversuch wagen soll....ich weiß es echt nicht so genau....die Rente wäre dann natürlich weg.

LG Lilly

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susiback

44, Weiblich

Beiträge: 59

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von susiback am 10.06.2013 21:21

An alle, die sich hier zum Thema geäußert haben:
Vielen Dank für Eure Ausführungen!! Ich habe mir Eure Äußerungen ausdrucken müssen, um sie dann in Ruhe zu lesen oder besser gesagt zu studieren. Und dann musste ich erstmal heulen ...
Zu fast 100 % habe ich die gleichen Symptome aufgrund der Mehrfachbelastung wie Vollzeit im Job, Alleinerziehung eines Kleinkindes, Haushalt ... . Schon viele Jahre. Und letztes Jahr habe ich die Bremse gezogen. Erst Reha und als ich mich danach nicht wirklick fit gefühlt habe (kann man ja nach 4 Wochen Reha nicht wirklich), habe ich mich arbeitsunfähig schreiben lassen. Seid dem bin ich jetzt bereits ein Jahr krankgeschrieben. In der Zeit habe ich vieles in die Wege geleitet (Reha-Sport, Ernährungsumstellung ...) und es geht einigermaßen - solange wie kein Stress kommt. FAST HÄTTE ICH DEN GANZEN FATALEN MIST SCHON WIEDER VERGESSEN! Denn das Thema Vergesslichkeit ist bei mir ein Hauptproblem (EEG und MRT unauffällig). Und deshalb haben mich Eure Aussagen zu diesem Thema so aufgerüttelt. Mir ist wieder vor Augen geführt wurden, warum ich zur Reha bin ...

An daisydoo: Wie hast Du bereits 2 Jahre eine Krankschreibung erhalten? (78 Wochen ist der Regelfall) Hast Du den Rentenantrag allein gestellt und hattest Du Hilfe?

Auch an alle anderen: Habt Ihr denn überhaupt Unterstützung beim "Kürzertreten" vom Job erhalten ("EM-Rente")??

Ich finde die Punkte, die Ihr alle angesprochen habt so unheimlich wichtig!! All die von Euch aufgezählten Symtome stehen (vermutlich) nicht im "Lehrbuch" und trotzdem sind wir so viele, die darunter leiden müssen!!

Liebe Grüße susiback

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Cemmo

53, Weiblich

Beiträge: 37

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von Cemmo am 20.05.2013 20:13

habe mal rumgegoogelt wegen Rente und so....

Dann habe ich das hier gefunden auf der Seite von
"Die Online-Datenbank der Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Bundes"

http://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gastg&p_aid=&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=12897

Kurzfassung: mittleres Alter bei Rentenbeginn (bei SLE): 45 Jahre!!!!!!!!!

Trotz allem einen schönen Sonntagabend!!!
Cemmo

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Cemmo

53, Weiblich

Beiträge: 37

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von Cemmo am 19.05.2013 10:45

Hi Mel

danke für deine offenen Worte!
Ich sehe mich in deinem Tun!!! Aus Angst auf der Arbeit zuviiel krank zu sein, habe ich mich nur noch
geschunden. Die letzten Monate waren ein einziges "Durchhalten".
Jetzt ist es bei mir auch soweit dass der Arzt meinte, ich soll jetzt erstmal eine
Reha machen dann Teilweise Erwerbsminderung.... Schei..!!!
Er sagte auch, dass ich einsehen müsse, dass jetzt eben der Punkt gekommen sei : "nicht mehr zu wollen" sondern anzunehmen... Ich knirsche auch gerade mit den Zähne!!! Ich kann´s irgendwie nicht glauben..
Ich werde auch meinen Psychotherapeuten von vor 4 Jahren bitten mir einen Termin zu geben.
Alleine packe ich diese beschissene Lage gerade nicht.
Mit nicht gerade glücklichen Grüßen Cemmo

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Melli25

45, Weiblich

Beiträge: 45

Re: Wer arbeitet Vollzeit? bzw. überhaupt noch?

von Melli25 am 13.05.2013 01:30

Hallo,

also ich habe es auch so gemacht, nach meinem Totalzusammenbruch und Feststellung des Lupus, bin ich zwei Wochen später wieder Vollzeit arbeiten gegangen. War mir der Tragweite der Krankheit einfach nicht bewußt, oder wollte es nicht wahrhaben.

Hab mich zur Arbeit geschleppt, Vollzeit, jeden Tag mit Fahrt 10 Stunden aus dem Haus, Schichtarbeit, 6-7 tage Woche. Hab immer mehr geschwächelt.

Bis zum absoluten No Go, Ende, Totalzusammenbruch in allen Gebieten. 2 Wochen Krankenhaus. Gefolgt von Reha im Juni letztes Jahr. 
Im Oktober dann war endgültig alles aus, Körperlich und psychisch nix mehr zu machen, anschließend 3 1/2 Monate Klinik inklusive Psychosomatischer Klinik.

Soweit hätte ich es nicht kommen lassen dürfen, denn nun ist mein Krankheitszustand jämmerlich, sehr instabil, kleinste Dinge hauen voll rein, die Krankheit ist ständig am Mucken.
Man hat dann eine Borderline-Störung festgestellt.
Das harte Arbeiten und seinem Körper schaden fällt somit auf Selbstverletzung des Borderline zurück, wo andere ritzen, ging ich arbeiten bis zur Erschöpfung, wer hätte das gedacht. 

Ich habe zähneknirschend EM Rente beantragt, bin aber mittlerweile dank der anschlagenden Psychotherapie damit nun im Reinen. 

Ich kann nur sagen, laßt es nicht soweit kommen, denn euer Gesundheitszustand kann jederzeit unberechnebar werden.

LG
Mel

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.05.2013 01:31.
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