verrückt machen

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Nadja68
Gelöschter Benutzer

verrückt machen

von Nadja68 am 14.05.2013 22:00

ich habe einen neuen Thread eröffnet, weil wir vom Thema "was tun wir gegen Schmerzen" abgedriftet sind. Jetziges Thema ist das "Verrückt machen", dass die Kinder auch Lupus haben könnten....

Eigentlich muss ich mir ja keine Sorgen machen, da kein Lupus festgestellt werden konnte (war mit meiner Tochter im KH für 1 Woche, da ihre ANAs 1:3000 waren und mir empfohlen wurde, daß meine Tochter richtig untersucht wird. Da war sie 4 Jahre). Insgesamt hatte sie immer schon sehr viele Infekte , und dadurch infektgetriggertes Athma. Infekte und Asthma haben wir mit Nordsee und Homöopathie inzwischen relativ gut im Griff. Seit der Homöopathie können wir ganz auf Antibiotikum verzichten . "Neu" entdeckt wurden div. Unverträglichkeiten von Lebensmitteln und Tieren. Ich denke, dass hier die Ursache vieler Symptome zu finden ist. 
Natürlich habe ich ständig die Angst, dass ich DIESE Krankheit vererbt haben könnte. Trotzdem steht ja überall, dass "nur" die Disposition vererbt wird und auch gewisse Auslöser, z.B. Streß, Umweltfaktoren usw. vorhanden sein müssen, damit jemand erkrankt. 
Ich denke mir dann, dass ich mein Kind mit Liebe, Verständnis aber auch Konsequenz erziehe und das ist ja wohl eine ganz gute Voraussetzung, dass solche Faktiren erst gar nicht greifen können. Ich denke, dass es einerseits gut ist, daß ich "Flöhe husten höre", weil ich nichts übersehe, aber andererseits mache ich damit auch mein Kind verrückt, denn es bemerkt ja auch meine Unsicherheit und Angst. Und ich glaube, das nimmt dem Kind Sicherheit, die es braucht. Aber wie soll man keine Angst haben und cool sein, wenn das Kind ständig was hat und der Lupus immer im Hinterkopf sitzt...geht es Euch da ähnlich? Was tut ihr dagegen?
 

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ElkeS

44, Weiblich

Beiträge: 42

Re: verrückt machen

von ElkeS am 14.05.2013 23:15

Hallo und danke fuers eröffnen!

Bisher habe ich nicht wirklich ueber dieses Thema nachgedacht. Bin wohl auch eher der Typ, der es dann eben uebertreibt :(
Aber ich finde es gut, dass wir das hier diskutieren!
Danke :)

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Micky

54, Weiblich

Beiträge: 2487

Re: verrückt machen

von Micky am 15.05.2013 08:07

Hallo Ihr Lieben,
Als Mutter einer erwachsenen Tochter habe ich die Kinderkrankheiten und Wachstumszeiten ohne Lupus überstanden. Allerdings wurde meiner Tochter im Alter von 16 Jahren bereits die Galle entfernt, nachdem sie durch eine Störung der Gallenflüssigkeit Gries bildet und sie eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bekam. Damals suchte man auch nach Autoantikörpern.
Bei mir, habe ich festgestellt, hat das Ins Gegenteil umgeschlagen. Ich habe soviele inkompetente Ärzte erlebt, dass ich eigentlich das Vertrauen verloren habe.
Dennoch schaue auch ich genauer hin, wenn mein Kind Beschwerden hat und habe die Lupus-Disposition im Hinterkopf. Aber, was wollen wir tun, wenn es denn so ist? Niemand von uns kann es verhindern, sollte es so sein. Wir können unseren Kindern dann "nur" hilfreich zur Seite stehen. Und vielleicht ist es dann sogar ein Glück, wenn sie Mütter haben, die wissen, wie man mit dem Wolf umgehen und worauf man achten muss.

Gruß Micky

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BadCat

51, Weiblich

Beiträge: 76

Re: verrückt machen

von BadCat am 15.05.2013 08:12

Guten Morgen...


Ich habe das andere Thread nicht gelesen...möchte hier nur die "Meinung" als Kind schreiben  Ich bekam meine Diagnose vor 9 Jahren und meine Mutter bekam ihre Kollagenose Diagnose erst Ende April diesen Jahres.Ich kann nur sagen macht euch nicht verrückt.Meine Mama meinte "naja jetzt weisst du wer Schuld ist an deine Erkrankung" sie fühlte sich irgendwie dafür verantwortlich...ich sehe das nicht so.Ich bin meiner Mama dankbar dass sie mir das Leben geschenkt hat egal ob mit oder ohne Lupus...nun es ist eben mit geworden aber ich bin und war ihr niemals böse deswegen.Manchmal kommen auch "Kinder" besser klar als Eltern oder als Eltern denken.


 

"Sie sind eine sehr mündige Patientin"  


~ Zitat:mein Rheumatologe ~  

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BadCat

51, Weiblich

Beiträge: 76

Re: verrückt machen

von BadCat am 15.05.2013 08:21

Hallo Micky


ich zitiere dich...

Und vielleicht ist es dann sogar ein Glück, wenn sie Mütter haben, die wissen, wie man mit dem Wolf umgehen und worauf man achten muss.


Bei uns ist es genau so (also Tochter weiss bescheid und kann Mama helfen) Ich habe meine mama alles mögliche aus Internet von finnischen Rheumaliga ausgedrückt und geschickt zum lesen (sie hat kein Internetzugriff) und auch schon gute günstige Sonnencreme +50 geschickt ;) jedes Telefonat beginnen wir jetzt mit der Frage : " na wie gehts dein lupus heute" (obwohl bei ihr das wohl eher mischkollagenose oder eher richtung sklerodermie ist)


Also da hast du wohl recht !


Es ist doch wichtig seine herzenswünsche zu erfüllen und kinder zu bekommen wenn es möglich ist...man sollte doch als eltern versuchen stabile glückliche menschen zu erziehen weil wenn sie nicht lupus bekommen kommt irgendeine andere "katastrophe" in Leben entgegen...        

"Sie sind eine sehr mündige Patientin"  


~ Zitat:mein Rheumatologe ~  

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Bea

53, Weiblich

Beiträge: 126

Re: verrückt machen

von Bea am 15.05.2013 09:23

Danke liebe Nadja, für das Eröffnen dieses Threads.
Es tut gut, sich auszutauschen und zu erkennen, dass man nicht die Einzige ist, die sich "verrückt macht".

Du schreibst, daß Du Dein Kind nicht verrückt machen möchtest. Genauso geht es mir auch. Ich bin da auch eher übervorsichtig. Wenn sie zB über Gelenkschmerzen klagt, dann erklär ich ihr, dass das ganz sicher vom Wachstum kommt, denn ihr Bruder hatte das genauso. Im Kinderkopf rattert es dann aber bei mir, denn genau "diese" Gelenkschmerzen kenne ich nicht von der Wachstumszeit meines Sohnes, sondern von mir!!!

Micky, Du schreibst, Du hattest viele inkompetente Ärzte. Da kann ich auch ein Buch drüber schreiben! Ich glaub es ist sehr, sehr schwierig, einen wirklich guten Arzt zu finden!
Ja, wir können nicht verhindern, wenn unsere Kinder an Lupus erkranken und das sie dann Mütter haben, die wissen, wie man mit der Krankheit umgeht - darüber hab ich mir eigentlich noch nie Gedanken gemacht und irgendwo beruhigt mich das. Ich wäre gerne auf "Mitgefühl" und "Verständnis" gestossen. Meine Tochter, Gott bewahre, hat mich!
Danke für diesen Denkanstoss!

Wünsche Euch Allen einen angenehmen und schmerzfreien Tag!

Liebe Grüße aus dem sonnigen Wien (ui ui ui, muss Sonnenschutz auftragen - übrigens Nadja, habe mir gestern aus der Apotheke das Aloe Vera Gel besorgt! - danke nochmal für den Tip!)

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Nadja68
Gelöschter Benutzer

Re: verrückt machen

von Nadja68 am 15.05.2013 10:17

Liebe Bea, 
ja so wie Du es beschreibst geht es mir auch.
Ich vergleiche innerlich mit meinen (neg.) Erfahrungen und habe dann immer schon den Druck das "Schlimme" von meinem Kind fernhalten zu wollen/müssen.... obwohl das echt manchmal unnötig ist und ich mich doch besser auf das "Gute" konzentrieren sollte, was da ist.


Liebe BadCat,

DANKE, Du erinnerst mich, dass man seinen Kindern auch mal durchaus zutrauen kann mit dem Leben klar zu kommen und dass man das Leben auch einfach mal zu schätzen wissen und genießen sollte und nicht immer an die schlimmen was wäre wenn Dinge denken sollte, sonst kann man sich nur im Nachhinein fragen, warum man so blöd war und darüber würde ich mich dann richtig ärgern...


Liebe Micky,
Du hörst Dich an, als würdest Du Dich nicht verrückt machen und den Lupus im Hinterkopf  lassen können, wo er hin gehört. Ich hoffe, dass ich das auch mal so hinkriege.... aber ihr habt ja alle recht: wer wenn nicht wir könnten unseren Kindern im schlimmsten Fall am besten helfen...... 

Jetzt wünsche ich Euch einen genussvollen und schönen Tag! Ich fange gleich damit an und geh jetzt Erdbeeren und Vanilleeis kaufen....
Liebe Grüße,
Nadja 

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Cathy_70

54, Weiblich

Beiträge: 2355

Re: verrückt machen

von Cathy_70 am 15.05.2013 12:38

Hallo Ihr Lieben!

Den Thread finde ich total interessant.

Wie oft gehts bei mir mit den Gedanken durch........hat meine Tochte evtl. auch eine Autoimmunerkrankung???
Meine Tochter ist 13 Jahre alt. Voll in der Pupertät und die Entwicklungsschübe kommen so enorm, dass ich es nicht für normal halte. Durch die schnelle körperliche Entwicklung ist auch nicht alles gleich mit gewachsen, dass sich bei ihr eine Skoliose in der LWS bildete.
Blutwerte waren auch nicht immer iO.

Aber es beruhigt mich doch sehr, dass ich mich nicht alleine mit diesen Ängsten und Gedanken befasse.

LG
Cathy.

  Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen.  (Lucius Anneus Seneca)
       

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Ulli

57, Weiblich

Beiträge: 256

Re: verrückt machen

von Ulli am 04.06.2013 19:03

genau so geht es mir auch immer. Meine Tochter hat Neurodermitis und oft schon komische Sachen wo bei mir alle Alarmglocken läuten - Meine Kinderärztin sagte mir mal, wir können es testen und wenn dann ANA*s und Kriterien kommen wo wir denken sie könnte es auch haben, packen wir sie in Watte, obwohl es gar nicht ausbrechen muss. Gut ich hab sie nicht testen lassen - sonst hätte ich sie wohl nie ins Schwimmbad gelassen wenn die Sonne scheint und sie eingeschränkt.... der Vorteil ich weiß wenn etwas kommt, dann kann man gleich in die richtige Richtung lenken -hört sich einfacher an als es ist. Oft grübele ich auch, was ist wenn und sie hat das raynaudsyndrom an Händen und Füßen ist das schon der Anfang - oder hat sie es von meiner Oma???? die hatte es auch aber kein Rheuma

glaube die meisten Mütter die Lupus oder Rheuma haben, haben bedenken sie könnten es ihren Kindern vererbt haben - aber vor Sorge nicht mehr richtig zu leben ist auch kein Ding

ich habe für mich entschieden, ich mache mich erst verrückt wenn wirklich feststeht hier ist der Wolf im Spiel - ansonsten ängstige ich mich in der Zeit mit dummen Gedanken und komme nicht zur Ruhe - das hier uns jetzt ist wichtiger

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