Schwere Entscheidung!

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Monalie

62, Weiblich

Beiträge: 117

Schwere Entscheidung!

von Monalie am 22.04.2011 09:54

Hallo ihr Lieben,

ich habe vorgestern meinen Termin in der Klink in Essen gehabt und bin seitdem mächtig am grübeln.

Für alle die es nicht wissen, ich habe ein 11 mm großes Aneurysma in der Kleinhirnarterie und war schon in Duisburg. Eigentlich sollte es dort unschädlich gemacht werden aber es hat nicht geklappt weil es kein normales Aneurysma ist, sondern ein fusinormes und das auch noch an einer kritischen Stelle. Das ist ziemlich schwierig zu behandeln, die haben mich also nach der Angio unbehandelt entlassen.

So, Essen hat sich viel Zeit genommen und sie würden mich auch behandeln. Ich hatte wirklich das Gefühl die wissen wovon sie reden und ich fühle mich dort gut aufgehoben.
Aber ich muss mich nun entscheiden und es gibt unglaublich viele Aspekte zu berücksichtigen.

Wenn es um eine Stelle irgend wo anders ginge würde ich es mir nicht so schwer machen aber Hilfe, das ist mein Kopf, mein Heiligtum!
Die OP ist sehr teuer, das weiß ich. Vor nur 5 Jahren hätte man mir noch gesagt, da kann man nichts machen aber inzwischen gibt es halt Techniken, auch solche Aneurysmen zu behandeln.
O.K., das Ding kann wachsen und platzen wenn ich es nicht mache, dann habe ich eine Hirnblutung und das war es dann! ( siehe Monica Lierhaus ).
Aber die OP birgt auch nicht wenige Risiken.
Ableitende Arterien können sich zusetzen durch die Spirale ("Flow Diverter") die in die Arterie eingebracht wird. Und....ich muss für den Rest meines Lebens gerinnungshemmende Medikamente nehmen. Als ob ich nicht schon genug Chemie zu mir nehme. Und es wird nicht nur ASS sein sondern auch zusätzlich so was wie "Plavix".
Die OP ist nichts was man mal eben so macht, ist also schon eine größere Sache mit allen Risiken die eh schon mit einer OP verbunden sind. Zudem kann es sein das auch noch mal nach operiert werden muss, denn man kann nicht genau vorhersagen wie sich der Blutfluss durch die Spirale entwickelt.

Im Moment ist das Aneurysma noch nicht soooo groß (11mm), heißt, in den nächsten Monaten ist das Risiko das es platzt nicht sehr groß. Aaaaber, wenn ich warte und das Ding wächst könnte die OP auch schwieriger werden.
Es ist also alles ein wenig kompliziert und ehrlich gesagt, ich habe Angst.
Fazit ist aber, ich muss es machen lassen, früher oder später! Es gibt keine Alternative!

Wenn ich warte kann ich mir aber ein paar Monate diese gerinnungshemmenden Medikamente sparen, ich vertrage die eh nicht besonders gut!
Aber durch die Kollagenose gibt es natürlich auch die Unsicherheit wie schnell das Ding wächst. Der Neurochirurg sagte mir auch das fusinorme Aneurysmen oft entzündungsbedingt entstehen, wir wissen also nicht ob da irgend welche dynamischen Prozesse in Gang sind die für ein schnelles Wachstum sorgen könnten.

Ich stehe also vor einer Entscheidung, lasse ich es jetzt machen? Mit allen Risiken? Das Risiko das es platzt ist ja im Moment kleiner als all die OP Risiken zusammen!
Oder soll ich noch warten?
Ihr seht schon, schwere Entscheidung.
Denkanstöße? Ich hänge fest ;-).

Ich wünsche euch allen einen sonnigen Feiertag!
Liebe Grüße,
Monalie

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Conny
Gelöschter Benutzer

Re: Schwere Entscheidung!

von Conny am 22.04.2011 10:20

Hallo Monalie,

vielleicht mach Dir eine Liste was für eine OP spricht und was dagegen, und dann mit Deinen Ärzten darüber reden, und dann erst die Entscheidung treffen.

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lilli

45, Weiblich

Beiträge: 575

Re: Schwere Entscheidung!

von lilli am 22.04.2011 10:39

eine schwierige entscheidung. ich denke nur du kannst die antwort darauf finden, denn nur du bist in deinem körper drinnen...

ich wünsche dir viel kraft für deine entscheidung und alles weitere!

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RedCow

37, Weiblich

Beiträge: 2165

Re: Schwere Entscheidung!

von RedCow am 22.04.2011 10:57

Liebe Monalie,
ich kann mich im Prinzip den Vorrednern nur anschließen, ich versteh deine enorme Angst vor der OP, und verstehe, dass du an diesem Leben, was du hier & jetzt einfach ganz sicher hast nichts verändern willst!

Bitte vielleicht deine Ärzte um Statistiken über diese OP, wie Conny erwähnte würde ich auch so eine Pro- und Contraliste machen..mehr Entscheidungshilfen kann ich dir leider nicht geben -ich hoff aber, dass du so bald wie möglich deine Antwort findest!





Meine persönliche Meinung dazu:
Hab selber -da eine ähnliche OP bei mir im Bekanntenkreis mal anstand- darüber nachgedacht:
Ich würde es schnell machen lassen..mich würde die Angst, dass das Ding platzt einfach umbringen. Da ich Autofahrerin bin: was wäre, wenn es platzt und ich wen durch ein Fahrmannöver umbringen würde? Oder sonst irgendwas, wo ich andere in Gefahr bringen könnte. Ausserdem würd ich so einfach in ständiger Angst leben, und diese Angst würde meine Lebensqualität beeinträchtigen.

Lupis in Österreich auf Facebook
oder bei Interesse an Treffen etc. Mail an: lupizentrale (a) gmail.com

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We-No-Nah

73, Weiblich

Beiträge: 2106

Re: Schwere Entscheidung!

von We-No-Nah am 22.04.2011 11:16

Hallo Monalie,


ich kann mit Dir mitfühlen.
Im Oktober stand ich vor einer ähnlichen Entscheidung für eine große OP, allerdings kein Aneurysma……. ich kann Deine Ängste sehr gut verstehen.


Ich habe mich dann noch im Arztzimmer des Chirurgen , nach längerem für und wider, für einen sehr kurzfristigen OP- Termin entschieden und ich war irgendwie "erleichtert".

An den darauf folgenden Tagen war ich dann nur mit den Vorbereitungen und einigem Organisatorischen beschäftigt und die Ängste gelangten in den Hintergrund.
Ich konzentrierte mich auf alles Schöne, wollte noch so richtig mal genießen, wer weiß, was kommt ???


Vor kurzem las ich einen wissenschaftlichen Bericht.
Es ging um schwere Entscheidungen.
Sinngemäß wird empfohlen, spontan zu entscheiden,
also aus dem Bauch heraus.

Warum ?
Weil unser Gehirn, also unsere Schaltzentrale,
alle Informationen, all unser Wissen, all unsere Erfahrungen usw. abgespeichert hat und SOFORT Abruf bereit ist.

Bei längerem Nachdenken kommt das Emotionale hinzu
und das blockiert oftmals die "Befehle" des Gehirns, also die erste oder wichtigste/richtige Entscheidung.

Ich lese bei Dir zwischen den Zeilen,
daß Du Dich wohl oder übel für die notwendige OP entschieden hast, nur die Nachsorge macht Dir noch bedenken.
Ja, Deine Diagnose alleine ist ja schon der Hammer,
aber lasse ihn nicht zuschlagen.


Ich wünsche Dir die richtige Entscheidung
und das auf gar keinen Fall die "Bombe" platzt, nein, nein, nein !


Genieße das schöne Osterwochenende
und die Erneuerung der Natur .
Liebe Grüße
We-No-Nah

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Mirja
Gelöschter Benutzer

Re: Schwere Entscheidung!

von Mirja am 22.04.2011 11:35

Hallo Monalie,

ich höre in solchen Fällen immer auf mein Bauchgefühl. Wenn ich merke das ich an einigen Stellen hänge, schreibe ich mir die Fragen auf und bitte noch mal um einen Besprechungstermin bei den Ärzten.
Auch hat mir in der Vergangenheit die Folgende Frage sehr weitergeholfen: Den Arzt fragen: Wenn sie an meiner Stelle wären, für was würden Sie sich entscheiden? Sie antworten nicht gerne auf solche Fragen, aber tun es irgendwie trotzdem. ;-):D

Alles, alles Gute und ich bin sicher das Du für Dich die richtige Entscheidung triffst. Ich denke hier gibt es kein RICHTIG oder FALSCH: Deine Entscheidung wird dann die Richtige sein...

LG
Mirja

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Monalie

62, Weiblich

Beiträge: 117

Re: Schwere Entscheidung!

von Monalie am 22.04.2011 11:49

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die Antworten :s 9.
Ich weiß schon das es meine Entscheidung ist, ich denke nun aber schon gefühlte 4 Tage ( ich war doch erst vorgestern in der Klinik *grins* ) darüber nach und hänge einfach fest.
Deswegen dachte ich mir es ist vielleicht nicht schlecht mal mit anderen darüber zu quatschen ;-).

Die Liste existiert schon, pro und kontra halten sich fast die Waage.
We-No-Nah, vielen Dank für deine Empathie, du hast recht. Ich tendiere sehr dazu mich für die OP zu entscheiden und wie du gesagt hast, ich glaube ich bin froh wenn es hinter mir habe und die Sache abhaken kann.

Und ja, das ist es. die Gefühle mischen mächtig mit im Denkprozess und machen es nicht leichter. Ich versuche aber das zu trennen, gelingt mir nicht immer!

RedCow, der Arzt hat mich gründlich über die Statistiken informiert, hihi, das ist ja das Problem!
Das Risiko das das Aneurysma in den nächsten ca. 6 Monaten platzt liegt bei 1% jährlich!
Das Risiko das sich nach der OP ableitende Arterien verschließen liegt bei 5 %!
Die Statistiken machen die ganze Sache nicht leichter ;-).

Tatsache ist aber auch, das Risiko das es platzt wird mit der Größe des Aneurysmas höher, das Risko der OP bleibt gleich, egal wann ich es machen lasse.

Diese Angst das es platzt hatte ich seit ich davon weiß, also seit Dezember. Kein sehr gutes Gefühl um es mal milde auszudrücken. Das witzige ist, die Sorge hat mir der Arzt nun etwas genommen, jedenfalls vorläufig.
Nun habe ich aber die Angst vor der OP und die ist nicht minder groß.

Am liebsten möchte ich so tun als ob das Ding nicht da ist, möchte weglaufen, nichts mehr davon wissen, Gefahr = Flucht! Aber das geht leider nicht *seufz*.

Ich hänge einfach bei der Frage welches Risiko im Moment größer ist. Im Moment einfach das der OP aber langfristig....:#:.

Danke für eure Ideen, es hilft mir auch mal die Meinung anderer zu lesen.
Liebe Grüße,
Monalie

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CMarina

-, Weiblich

Beiträge: 3769

Re: Schwere Entscheidung!

von CMarina am 23.04.2011 00:51

Hallo Monalie!

Ich fühle mit Dir und wünsche Dir die Entscheidungskraft Dich für die für Dich richtige Entscheidung zu treffen!

Liebe Grüße von
CMarina


?Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.? - Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph

?Musik ist unter den Künsten die komplizierteste, aber die mächtigste - vergleichbar etwa dem Flugzeug unter den Verkehrsmitteln.? - Christoph Rueger (*1942), dt. Musiktheoretiker u. Hochschullehrer, Berlin

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Daisydoo
Gelöschter Benutzer

Re: Schwere Entscheidung!

von Daisydoo am 25.04.2011 11:16

Hallo Monalie, :-)

oh weh, da hast du ja eine schwere Entscheidung zu treffen. Obwohl ich beim lesen deines ersten Beitrags den Eindruck hatte du hast dich schon entschieden, und hast nur ein wenig Angst vor der eigenen Kourage?;-)

Ok, hier meine Gedanken, nicht als Ratschlag, sondern als "diskussionsbeitrag" für deine Gedanken. ;-)

Einen ganz wichtigen Satz hast du ja schon geschrieben,

Fazit ist aber, ich muss es machen lassen, früher oder später! Es gibt keine Alternative!

Also geht es nur noch um früher oder später.
Das Risiko das das Aneurysma in den nächsten ca. 6 Monaten platzt liegt bei 1% jährlich!
Das Risiko das sich nach der OP ableitende Arterien verschließen liegt bei 5 %

Also rein rechnerisch liegt das Risiko nach 5 Jahren für beide gleich......was aber nur Theorie ist, denn auch bei einem Prozent kann das Ding schon im ersten Jahr platzen, es kann aber auch nie platzen...es sind ja nur Wahrscheinlichkeiten.

Ich denke es geht auch darum, wenn du nichts machen lässt, ob du die Angst das es platzt auf Dauer aushalten kannst, oder?

Was mir nicht klar ist,welche Situation denn gefährlicher ist, wenn das Ding platzt, oder die Verstopfung der ableitenden Gefäße? Also ich denke das platzen ist ein plötzliches Ereignis. Das verstopfen kündigt sich eventuell langsam an..? Ist das so? Hat man dir das erklärt?

Monalie : s 16 Ich bin sicher, es ist eine schwere Entscheidung. Vielleicht ist es wirklich eine gute Idee noch einmal mit den Ärzten zu sprechen?

Ganz liebe Grüße,
Daisydoo

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